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Rolf Albert Otto Rienhardt 2 Juli 1903 in Bucha 16 Marz 1975 in Badenweiler war ein deutscher Jurist Als Rechtsberater Max Amanns war er fur die wirtschaftlichen und politischen Erfolge des Franz Eher Verlags mit verantwortlich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften 3 Ehe und Familie 4 Zitat 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRienhardt war der Sohn eines lutherischen Superintendenten und studierte Jura in Berlin und Munchen 1 Seine Karriere innerhalb der NSDAP begann nachdem er 1923 Parteimitglied geworden war als er durch seinen Bekannten Gregor Strasser der Parteifuhrung vorgestellt worden war Als Redner fur die NSDAP war er bei den Landtags und Reichstagswahlen 1924 in Bayern tatig wo er teilweise gemeinsam mit Wilhelm Frick auftrat 2 Mitte der 1920er Jahre war Rienhardt Partner des Alchemisten Franz Tausend der versuchte Gold durch Transmutation herzustellen Finanziert wurden die angeblichen Forschungen von sich um die Nationalsozialistische Partei drangenden reichen Burgern 3 Die dafur von Rienhardt Tausend und General Erich Ludendorff gegrundete Gesellschaft 164 diente in Wirklichkeit aber als Geldwaschanlage fur illegale Parteispenden und der uberwiegende Teil des Geldes wurde von Ludendorff zur Finanzierung des defizitaren NS Parteiblatts Volkischer Kurier verwandt 4 Rienhardt wurde 1928 Rechtsberater des Franz Eher Verlags und 1932 mit Strassers Ruckendeckung auf die Kandidatenliste der NSDAP fur die Reichstagswahl im Juli 1932 gesetzt und dann auch in den Reichstag gewahlt ebenso bei der Reichstagswahl des Novembers 1932 Strasser zu dieser Zeit Reichsorganisationsleiter der Partei verschaffte ihm in diesem Jahr auch einen Posten als Abteilungsleiter in seinem Amt doch noch im Dezember fiel er wie andere Anhanger Strassers auch in Ungnade Des Weiteren wurde seine Kandidatur fur die Reichstagswahl 1933 aufgehoben 5 Rienhardt war Mitglied in der Akademie fur Deutsches Recht und engagierte sich beim Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen 6 Rienhardts zunachst gestoppte Karriere erhielt einen neuen Schub als ihn Max Amann nachdem dieser im April 1933 Prasident des Vereins Deutscher Zeitungsverleger VDZV geworden war zu seinem Stellvertreter ernannte Rienhardt wurde Stabsleiter in Amanns Verwaltungsamt fur die NS Presse und stellvertretender Leiter des VDZV Rienhardt und nicht Amann entwickelte sich zum eigentlichen Macher im Hintergrund war derjenige der Amanns Aufsatze verfasste die unter dessen Namen in der Verbandszeitschrift Zeitungs Verlag des VDZV erschienen und Amanns Reden schrieb Obwohl das letzte Wort bei Amann lag und sich Rienhardt an dessen Richtlinien hielt gingen alle wichtigen Anordnungen auf ihn zuruck 7 Rienhardt war Initiator des als Vorzeigezeitung konzipierten Blattes Das Reich und organisierte den Aufbau des Netzes der Besatzungszeitungen die wahrend des Zweiten Weltkriegs in den besetzten Gebieten erschienen 8 Er war letztendlich derjenige der fur die Nazifizierung der deutschen Presse sorgte und den gewaltigen Parteitrust aufbaute Ihm hatte Amann zu verdanken dass der Verlag ab 1938 hohe Gewinne einfuhr 9 Oron J Hale charakterisiert dann auch Rienhardt als einen hochintelligenten unkorrumpierbaren Idealisten der mit enormem Arbeitseinsatz und einem kleinen Mitarbeiterstab von hochstens 20 Personen Imposantes geleistet habe all dies mit einem Willen zur Macht der mit Offentlichkeitsscheu einherging 10 Rienhardt war seiner Ansicht nach die einflussreichste Person des deutschen Pressewesens 11 Der Reichsminister fur Volksaufklarung und Propaganda Joseph Goebbels berief Rienhardt im Oktober 1933 in den Verwaltungsrat des Werberats der deutschen Wirtschaft und ernannte ihn am 15 November 1935 zum Mitglied des Reichskultursenats In dem Jahr in dem die Hochphase des Eher Verlags einsetzte also 1938 begann sich Rienhardts Verhaltnis zu Amann so weit zu verschlechtern dass dies schliesslich zu seiner Entlassung fuhrte Hale zufolge durfte fur den endgultigen Bruch das Ende der Frankfurter Zeitung eine Rolle gespielt haben auch war nach der Aussage eines Mitarbeiters Amanns und Rienhardts eine Ursache darin zu sehen dass Amann Rienhardt in bezug auf intellektuelle Begabung und Bildung weit unterlegen war 12 Ausserdem gab es Beschwerden seitens einiger Gauleiter die mit Rienhardts Macht uber die Gauverlage nicht einverstanden waren Nach Fritz Schmidt Autor von Presse in Fesseln war jedoch fur das Ende von Rienhardts Zeit beim Eher Verlag letztendlich ausschlaggebend dass er sich im Sommer 1943 bei Martin Bormann um einen freien Sitz im nationalsozialistischen Reichstag beworben und Amann Adolf Hitler daraufhin aufmerksam gemacht habe dass Rienhardt einmal zu Strassers Leuten gehorte Hitler habe daraufhin seine Zustimmung verweigert worauf Amann dies als ein Zeichen fur dessen Einstellung gedeutet und nun den richtigen Zeitpunkt dafur gesehen habe sich seines Stabsleiters zu entledigen 13 Rienhardt dem seine Arbeit kein grosses Geldvermogen verschafft hatte wurde im November 1943 von Amann fristlos ohne Abfindung entlassen und musste dabei auf samtliche Pensionsanspruche verzichten 7 Er trat anschliessend in die Leibstandarte SS Adolf Hitler als SS Panzergrenadier ein und diente bis Kriegsende als Frontsoldat Sein Nachfolger im Verlag wurde Wilhelm Baur Nach dem Krieg war Rienhardt Geschaftsfuhrer der Heumann Werbegesellschaft 14 bei der Westfalischen Zeitung in Bielefeld und spater bei Burda 15 Mitgliedschaften BearbeitenAkademie fur Deutsches Recht Nationalsozialistischer RechtswahrerbundEhe und Familie BearbeitenRienhardt heiratete am 23 Dezember 1931 in Munchen Olga Juliana Maria Irmgard Schilbach 27 Mai 1895 7 November 1968 in Moosbach 16 Zitat Bearbeiten Rienhardt zeigt mir 1 Nummer von Das Reich Sehr gut geworden Ein ansprechendes Propagandamittel im Ausland Joseph Goebbels Tagebucheintrag vom 24 Mai 1940 17 Literatur BearbeitenOron J Hale Presse in der Zwangsjacke 1933 45 Droste Dusseldorf 1965 dt Ubersetzung von The captive press in the Third Reich University Press Princeton 1964 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Umstand Sklave zu sein Erich Peter Neumann uber Hans Dieter Mullers Faksimile Band Das Reich In Der Spiegel Nr 42 1964 online mit Hintergrunden zur Rolle Rienhardts bei Das Reich Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rolf Rienhardt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rolf Rienhardt in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Paul Hoser Franz Eher Nachf Verlag Zentralverlag der NSDAP In Historisches Lexikon Bayerns Christian A Braun Die Wochenzeitung Das Reich In Shoa de Zukunft braucht Erinnerung 14 Oktober 2004 Rienhardts Vorstellungen zur Zeitung Das Reich Einzelnachweise Bearbeiten Rienhardt schrieb sich zum Sommersemester 1922 auch an der Universitat Rostock ein zog seine Immatrikulation aber nach wenigen Wochen wieder zuruck Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Rolf Rienhardt im Rostocker Matrikelportal Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main 2007 S 497 Zwei Jahre In Sozialdemokratischer Pressedienst 11 November 1930 S 14 PDF 3811 89 kB Von einem Goldmacher in Bayern In Kolnische Volkszeitung 12 Oktober 1929 Faksimile Memento vom 1 Februar 2012 im Internet Archive Aussage Franz Tausend Prozessprotokoll 1921 Staatsarchiv Munchen AG 69 264 auszugsw gedr in Franz Wegener Der Alchemist Franz Tausend Alchemie und Nationalsozialismus Gladbeck 2006 S 52 57 Oron J Hale Presse in der Zwangsjacke 1933 45 Dusseldorf 1965 S 131 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main 2007 S 497 a b Oron J Hale Presse in der Zwangsjacke 1933 45 Dusseldorf 1965 S 132 Oron J Hale Presse in der Zwangsjacke 1933 45 Dusseldorf 1965 S 280 Oron J Hale Presse in der Zwangsjacke 1933 45 Dusseldorf 1965 S 296 297 Oron J Hale Presse in der Zwangsjacke 1933 45 Dusseldorf 1965 S 130 132 u 294 298 Oron J Hale Presse in der Zwangsjacke 1933 45 Dusseldorf 1965 S 130 Oron J Hale Presse in der Zwangsjacke 1933 45 Dusseldorf 1965 S 294 296 Oron J Hale Presse in der Zwangsjacke 1933 45 Dusseldorf 1965 S 297 Arnulf Kutsch Rundfunkwissenschaft im dritten Reich Geschichte des Instituts fur Rundfunkwissenschaft der Universitat Freiburg Munchen Pullach Berlin 1985 S 490 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main 2007 S 497 Standesamt Moosbach Sterberegister fur das Jahr 1968 Sterbeurkunde Nr 5 1968 zitiert nach Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main 2007 S 497 Normdaten Person GND 129413178 lobid OGND AKS VIAF 57691305 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rienhardt RolfALTERNATIVNAMEN Rienhardt Rolf Albert Otto vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Pressefunktionar und Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 2 Juli 1903GEBURTSORT BuchaSTERBEDATUM 16 Marz 1975STERBEORT Badenweiler Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rolf Rienhardt amp oldid 238936093