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Richard Gladewitz 30 August 1898 in Zwickau 23 November 1969 in Bukarest war ein deutscher Parteifunktionar KPD SED Widerstands und Spanienkampfer Er war stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft fur Sport und Technik GST Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGladewitz Sohn von Gustav Gladewitz dem Privatsekretar von August Bebel erlernte den Beruf eines Kellners und war in diesem Beruf tatig 1917 18 musste er als Soldat Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg leisten Gladewitz schloss sich 1919 der Unabhangigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands USPD an und wechselte 1920 zur Kommunistischen Partei Deutschlands KPD Von 1919 bis 1921 war er Hilfsarbeiter in Chemnitz von 1921 bis 1923 arbeitete er als Kellner in Cuxhaven Gladewitz war zeitweise Ortsvorsitzender der KPD Cuxhaven danach in Chemnitz Ende 1928 bis Fruhjahr 1929 wirkte er als Sekretar der Roten Hilfe im Bezirk Erzgebirge Vogtland Von 1929 bis 1933 war er Vorsitzender des Mieterverbandes Chemnitz Er wurde in der Weimarer Republik aus politischen Grunden mehrfach gemassregelt Im August 1932 nahm er in Amsterdam am Weltkongress gegen den imperialistischen Krieg teil Im selben Jahr wurde er vom Reichsgericht zu achtzehn Monaten Festungshaft verurteilt kam jedoch durch die Weihnachtsamnestie wieder frei Im Januar 1933 wurde er zum Stadtverordneten und Stadtrat in Chemnitz gewahlt Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte Gladewitz im Februar 1933 in die Tschechoslowakei Er leitete dort die KPD Grenzarbeit fur Ostsachsen und arbeitete ab Juli 1934 illegal in Deutschland Er war Orgleiter der KPD in Berlin und fungierte von Oktober 1934 bis Mai 1935 als Politischer Leiter der KPD in Oberschlesien Im Februar 1935 nahm er an der KPD Grenzkonferenz unter der Leitung von Franz Dahlem und Walter Ulbricht in der Tschechoslowakei im Sommer 1935 am VII Weltkongress der Komintern in Moskau teil und war unter dem Namen Lange im Oktober 1935 Delegierter der Brusseler Konferenz der KPD in Kunzewo bei Moskau Danach arbeitete Gladewitz erneut in Deutschland Er ubernahm mit Elli Schmidt die illegale Leitung der KPD in Berlin Im Juli 1936 emigrierte er erneut in die Tschechoslowakei und gelangte uber Danemark und Frankreich nach Spanien Dort nahm er ab September 1937 als Mitglied der Internationalen Brigaden am Spanischen Burgerkrieg teil 1938 39 war er Kaderkommissar des Hans Beimler Bataillons 1939 hielt er sich in Frankreich und vorubergehend in Belgien auf und leistete illegale Arbeit Von September 1939 bis 1941 war Gladewitz im Lager Gurs interniert Nach der Besetzung Frankreichs durch deutsche Truppen war Gladewitz unter dem Namen Charles Berger in der Resistance aktiv Ab Ende 1943 war Gladewitz Mitglied der KPD Westleitung und des Komitees Freies Deutschland fur den Westen franzosisch Comite Allemagne libre pour l Ouest CALPO und war Beauftragter des CALPO fur Paris und Umgebung Er war insbesondere mit der Infiltration von Angehorigen der Wehrmacht betraut 1 Nach der Befreiung von Paris fungierte Gladewitz als Leiter des Frontburos des CALPO und war 1945 Mitunterzeichner des gemeinsamen Aufrufes der SPD und KPD Landesgruppen zur bedingungslosen Kapitulation nbsp GrabstatteIm Juli 1945 kehrte Gladewitz nach Chemnitz zuruck Er wirkte ab August 1945 als Erster Sekretar der KPD in Plauen sowie ab September 1945 zusammen mit Arthur Helbig SPD als paritatischer Vorsitzender des Kreisausschusses der Volkssolidaritat 2 Von Dezember 1945 bis 1948 war Gladewitz Leiter des Informationsamtes der Landesregierung Sachsen spater Mitglied der Landeskommission fur staatliche Kontrolle 1946 wurde er Mitglied der Landesleitung Sachsen der SED Spater leitete er die Hauptabteilung Sowjetunion und Volksdemokratien beim Berliner Rundfunk im Funkhaus Masurenallee Berlin West Hier in West Berlin wurde er am 6 Dezember 1950 mit drei weiteren Mitarbeitern Alfred Hartmann Dagobert Lowenberg und Ernst Schmidt verhaftet und wegen Menschenraubes angeklagt Die Verteidigung ubernahm Friedrich Karl Kaul Im August 1951 wurden Gladewitz Hartmann und Lowenberg wegen Mangels an Beweisen Schmidt aufgrund erwiesener Unschuld freigesprochen Von 1952 bis 1954 war Gladewitz Redakteur bei der Taglichen Rundschau dann ab 1954 stellvertretender Vorsitzender der GST Von 1956 bis 1962 arbeitete er am Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Gladewitz starb am 23 November 1969 in Bukarest Er wurde in der Graberanlage Pergolenweg auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde 3 beigesetzt wo bereits 1967 seine Ehefrau Hilda geb Janka beigesetzt worden war Familie Bearbeiten Gladewitz war seit 1928 mit Hilda Janka 1906 1967 verheiratet der alteren Schwester von Albert 1907 1933 und Walter Janka 1914 1994 Seine Tochter Sonja heiratete den spateren Leiter der Standigen Vertretung der DDR in der Bundesrepublik Ewald Moldt Auszeichnungen BearbeitenVaterlandischer Verdienstorden in Bronze 1955 in Silber 1958 sowie in Gold 1968 Hans Beimler Medaille 1956 Medaille de la Resistance Frankreich 1957 Literatur BearbeitenInstitut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Schon damals kampften wir gemeinsam Erinnerungen deutscher und tschechoslowakischer Antifaschisten an ihre Grenzarbeit 1933 bis 1938 Dietz Berlin 1961 S 130 et passim Bundesministerium fur gesamtdeutsche Fragen Hrsg SBZ Biographie Deutscher Bundes Verlag Berlin 1964 S 106 Autorenkollektiv unter der Leitung von Eva Chirrek Richard Gladewitz Stationen aus dem Leben eines revolutionaren Kampfers Schriftenreihe zur Geschichte der FDJ 24 Verlag Junge Welt Berlin 1972 Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band I Politik Wirtschaft offentliches Leben Saur Munchen 1980 ISBN 3 598 10087 6 S 223 Gabriele Baumgartner Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR 1945 1990 Band 1 Abendroth Lyr K G Saur Munchen 1996 ISBN 3 598 11176 2 S 225 f Gladewitz Richard In Hermann Weber Andreas Herbst Hrsg Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 S 297 Weblinks BearbeitenRichard Gladewitz bei DRAFD Wiki Friedpark Zentralfriedhof Friedrichsfelde abgerufen am 1 September 2018 Zentrale Datenbank Nachlasse im Bundesarchiv abgerufen am 1 September 2018 Nachlass Bundesarchiv NY 4505Einzelnachweise Bearbeiten Robert Serre Quatre lieux d internement dans la Drome In Ecarts d identite no 115 2009 S 69 Andreas Krone Plauen 1945 bis 1949 vom Dritten Reich zum Sozialismus Entnazifizierung und personell struktureller Umbau in kommunaler Verwaltung Wirtschaft und Bildungswesen Promotion TU Chemnitz Zwickau 2001 S 78 Zentralfriedhof Friedrichsfelde Geburts und Todestage von auf dem Friedhof Beigesetzten im Jahr 2009 Memento des Originals vom 14 Juli 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe 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