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1 2 3 Trihydroxybenzol Trivialname Pyrogallol ist ein Derivat des Benzols ein dreiwertiges Phenol mit drei vicinalen Hydroxygruppen Die beiden anderen Isomere sind 1 3 5 Trihydroxybenzol Phloroglucin und 1 2 4 Trihydroxybenzol Hydroxyhydrochinon StrukturformelAllgemeinesName 1 2 3 TrihydroxybenzolAndere Namen Pyrogallol vic Trihydroxybenzol Pyrogallussaure Brenzgallussaure Benzol 1 2 3 triolSummenformel C6H6O3Kurzbeschreibung farblose glanzende Blattchen oder Nadeln 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 87 66 1EG Nummer 201 762 9ECHA InfoCard 100 001 603PubChem 1057ChemSpider 13835557Wikidata Q388692EigenschaftenMolare Masse 126 11 g mol 1Aggregatzustand fest 1 Dichte 1 45 g cm 3 20 C 2 Schmelzpunkt 131 135 C 2 Siedepunkt 309 C 2 Dampfdruck 2 4 hPa 140 C 1 pKS Wert 9 01 3 Loslichkeit gut in Wasser 400 g l 1 bei 25 C 2 loslich in Ethanol und Diethylether 1 schlecht in Chloroform und Benzol 1 Brechungsindex 1 561 134 C 4 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 5 ggf erweitert 2 AchtungH und P Satze H 302 312 332 315 319 341 412P 201 261 264 273 280 302 352 312 2 Toxikologische Daten 780 mg kg 1 LD50 Ratte oral 6 300 mg kg 1 LD50 Maus oral 1 1600 mg kg 1 LD50 Kaninchen oral 1 28 mg kg 1 LDLo Mensch oral 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Brechungsindex Na D Linie 20 C Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gewinnung Darstellung 3 Eigenschaften 4 Verwendung 5 Nachweis 6 Reaktionen 7 Sicherheitshinweise 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1 2 3 Trihydroxybenzol wurde 1746 von Johann Heinrich Pott durch Sublimation von Gallapfeln hergestellt 7 und im Jahre 1786 zuerst von Carl Wilhelm Scheele durch Erhitzen von Gallussaure hergestellt charakterisiert und benannt 1 Der Trivialname Pyrogallol leitet sich von griechisch pyr Feuer und Gallol von Gallussaure her ol bezieht sich dabei auf die Hydroxy OH Gruppen und deutet auf die Herstellungsweise hin Gewinnung Darstellung Bearbeiten1 2 3 Trihydroxybenzol kann am einfachsten durch Pyrolyse von Gallussaure unter Decarboxylierung hergestellt werden nbsp Decarboxylierung von Gallussaure ergibt Pyrogallol Ebenfalls moglich ist die Darstellung durch Hydrolyse von 2 2 6 6 Tetrachlorcyclohexanon und die Oxidation von Resorcin mit Wasserstoffperoxid 1 Es entsteht auch bei der Zersetzung von Tanninen Eigenschaften Bearbeiten1 2 3 Trihydroxybenzol besteht im Reinzustand aus weissen Kristallnadeln die sich aber an der Luft schnell grau braunlich farben 1 Es ist ein starkes Reduktionsmittel und absorbiert begierig in alkalischer Losung Sauerstoff aus der Luft es komplexiert Metallionen z B Fe3 unter Blaufarbung Bei langerem Stehen an der Luft besonders in alkalischer Losung geht 1 2 3 Trihydroxybenzol durch Oxidation in Kohlenstoffdioxid Essigsaure Purpurogallin Trihydroxybenztropolon und weitere Zersetzungsprodukte uber die Losung farbt sich dann dunkelbraun Die wassrigen Losungen reagieren aufgrund dieser Zersetzung allmahlich saurer daher stammt auch die Bezeichnung Pyrogallussaure was jedoch fur die Reinsubstanz kein zutreffender Name ist Verwendung Bearbeiten1 2 3 Trihydroxybenzol wurde fruher ausserlich bei Psoriasis und Lupus erythematodes 8 angewendet In der analytischen Chemie dient 1 2 3 Trihydroxybenzol zur Absorption von Sauerstoff in der Gasanalyse als Reagenz auf Antimon Bismut Niob Osmium und Tantal zur Reduktion von Silber Gold und Quecksilbersalzen sowie zur Aktivitatsbestimmung von Peroxidasen In der Mikrobiologie findet 1 2 3 Trihydroxybenzol als Bestandteil des Pyrogallolverschlusses Verschluss nach Wright Burri Anwendung bei der Kultivierung von anaeroben Bakterien Dabei wird die Absorption von Sauerstoff einer alkalischen 1 2 3 Trihydroxybenzollosung in einem luftdicht verschlossenen Gefass ausgenutzt meist mit Hilfe einer gesattigten Calciumcarbonatlosung Hierzu wird das auf ein geeignetes Tragermaterial z B Watte pipettierte 1 2 3 Trihydroxybenzol Calciumcarbonat Gemisch uber dem Nahrmedium angebracht 9 Es wird auch in Haarfarbemitteln eingesetzt und ist einer der altesten photographischen Entwickler 1 und findet in der Holographie heute noch Verwendung 10 1 2 3 Trihydroxybenzol wird auch in der Lithographie in Photoresists in Beschichtungsmaterialien und in Klebstoffen genutzt Es dient auch als Vernetzer und Harter fur Epoxidharze besonders zur Herstellung elektronischer Bauelemente Die Verbindung wird auch als Zwischenprodukt zur Herstellung von verschiedenen organischen Verbindungen wie Pharmaka 1 Teilweise wird 1 2 3 Trihydroxybenzol neben BHT auch als Stabilisator fur Substanzen wie Diethylether 11 oder Carotinoiden 12 eingesetzt die der Autoxidation durch Luftsauerstoff unter Bildung von Hydroperoxiden unterliegen Nachweis BearbeitenZum qualitativ analytischen Nachweis entsteht bei der Bromierung mit Kaliumbromid und Brom 13 das Dibromderivat das einen Schmelzpunkt von 158 C hat 14 nbsp Bromierung von PyrogallolReaktionen BearbeitenDie Carboxylierung von 1 2 3 Trihydroxybenzol durch eine Kolbe Schmitt Reaktion fuhrt zur 2 3 4 Trihydroxybenzoesaure 15 nbsp Carboxylierung von PyrogallolSicherheitshinweise Bearbeiten1 2 3 Trihydroxybenzol ist gesundheitsschadlich Es wird auch allmahlich durch die Haut aufgenommen Im Tierversuch wie auch beim Versuch an menschlichen Zellen konnten Veranderungen der DNA festgestellt werden Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Eintrag zu Pyrogallol In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 2 August 2018 a b c d e f Eintrag zu 1 2 3 Trihydroxybenzol in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 23 Januar 2020 JavaScript erforderlich CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification 3 Auflage 1984 ISBN 0 8493 0303 6 David R Lide Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 90 Auflage Internet Version 2010 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Physical Constants of Organic Compounds S 3 36 Eintrag zu Pyrogallol im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 1 Februar 2016 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern Datenblatt 1 2 3 Trihydroxybenzol bei Merck abgerufen am 18 Januar 2011 Potsch u a Lexikon bedeutender Chemiker 1989 S 349 Artikel Pott Pamphlets on Biology Kofoid collection 1862 S 61 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Nicole Borth Brigitte Gasser Regina Grillari Renate Kunert Ksenija Lopandic Brigitte Lang Diethard Mattanovich Jutta Mattanovich Christine Prenner Beatrix Mayer Reinprecht Michael Sauer Karola Vorauer Uhl Arbeitsprotokolle 2018 19 791 128 Allgemeine Mikrobiologie Ubungen Hrsg Universitat fur Bodenkultur Wien Wien 2018 S 36 f Graham Saxby Practical Holography Third Edition CRC Press 2010 ISBN 1 4200 3366 2 S 63 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Joint FAO WHO Expert Committee on Food Additives Meeting Compendium of Food Additive Specifications Addendum 8 Food amp Agriculture Org 2000 ISBN 92 5104508 9 S 53 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Mark S Meskin Wayne R Bidlack R Keith Randolph Phytochemicals Aging and Health CRC Press 2008 ISBN 978 1 4200 6138 3 S 68 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Autorengemeinschaft Organikum 19 Auflage Johann Ambrosius Barth Leipzig Berlin Heidelberg 1993 ISBN 3 335 00343 8 S 331 Autorengemeinschaft Organikum 19 Auflage Johann Ambrosius Barth Leipzig Berlin Heidelberg 1993 ISBN 3 335 00343 8 S 653 V K Ahluwalia Intermediates For Organic Synthesis I K International Pvt Ltd 2005 ISBN 81 88237 33 7 S 86 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Normdaten Sachbegriff GND 4508755 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 1 2 3 Trihydroxybenzol amp oldid 238971320