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Johann Heinrich Pott 6 Oktober 1692 in Halberstadt 29 Marz 1777 in Berlin war ein deutscher Arzt und Chemiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Werke 4 Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer in Halberstadt aufgewachsene Sohn des koniglich preussischen Rats und Kanonikus in Halberstadt Johann Andreas Pott 1662 1729 und dessen Ehefrau der Dorothea Sophia einer geborenen Machenau studierte ab 1709 an der Universitat Halle zuerst Theologie spater bei Georg Ernst Stahl und Friedrich Hoffmann Medizin und Chemie Das Studium wurde mehrere Jahre durch Potts Beteiligung an der Inspiriertenbewegung unterbrochen Johann Heinrich und zwei seiner Bruder zogen zeitweise als Propheten der Inspiriertenbewegung durch Deutschland losten sich Anfang 1715 aber wieder von dieser Sekte und kehrten zum Studium nach Halle zuruck Nach seiner Promotion von 1716 uber ein rein chemisches Thema De Sulphuribus Metallorum arbeitete Johann Heinrich Pott kurze Zeit als Arzt in Halberstadt 1720 liess er sich als Arzt in Berlin nieder wurde 1722 Mitglied der Societat der Wissenschaften und 1724 Professor fur theoretische Chemie am Collegium Medico Chirurgicum Pott heiratete eine Tochter des wohlhabenden Kaufmanns und Akzisedirektors Stanislaus Rucker Nach dem Tod seines Freundes Caspar Neumann ubernahm er ab 1737 auch dessen Professur fur praktische Chemie Pharmazie Als Chemiker war Pott ein Anhanger der Phlogistontheorie 1753 kam es zu offentlich ausgetragenen Streitigkeiten um die Neubesetzung der zweiten Chemieprofessorenstelle am Collegium Medico Chirurgicum Pott wollte diese Stelle mit seinem Schwiegersohn Kurella besetzen Sie ging aber an Brandes einem Protege von Johann Theodor Eller dem einflussreichen Ersten Koniglichen Leibarzt Als Pott Eller daraufhin in einer Streitschrift scharf angriff stellten sich die Berliner Gelehrten allen voran Brandes Johann Gottlob Lehmann und Andreas Sigismund Marggraf auf Ellers Seite Deshalb und auf Grund wissenschaftlicher Streitigkeiten mit seinen Kollegen zum Beispiel mit Marggraf uber die Umwandlung von Wasser in Erde die Pott fur nicht moglich hielt zog er sich 1754 verbittert aus der Akademie der Wissenschaften zuruck Im Jahr 1770 horte Pott wegen seines hohen Alters und seiner Augenschwache auf Vorlesungen am Collegium zu halten Er stand aber noch ehrenhalber an erster Stelle im Vorlesungsverzeichnis und gab in Einzelfallen noch Privatunterricht Einer seiner Schuler war Martin Heinrich Klaproth Leistungen BearbeitenEr verwendete fruh ab 1713 die Borax und Phosphorperle fur analytische Zwecke Er erkannte die Verschiedenheit von Blei und Graphit und leistete so Vorarbeiten zur Aufklarung der Natur von Graphit Untersuchungen und Beschreibung von Bismut 1739 Braunstein 1 1740 Zink 1741 und Zinksulfat 1743 weisses Vitriol Damit gehort er zu den Mitentdeckern der Elemente Bismut Zink und Mangan Zahlreiche Untersuchungen zur Herstellung von Porzellan im Auftrag der preussischen Regierung und zu feuerfesten Gefassen von 1740 bis 1745 Die Nacherfindung des sachsischen Porzellans gelang Pott trotz der etwa 30 000 von ihm durchgefuhrten Versuche allerdings nie Pott gilt als einer der Begrunder der Pyrochemie mit der Untersuchung des Schmelzverhaltens anorganischer Stoffe und Gemische ab 1744 Seine Lehre von den vier Grunderden calcarisch alkalisch onnig kieselig gipsig war ein Beitrag zur Herausbildung des Elementbegriffs 1753 fand er dass Bernsteinsaure die Aciditat nicht von Mineralsauren hat Werke BearbeitenExercitationes chymicae 1738 Collectiones observationum et animadversionum chymicarum 1739 und 1741 Lithogeognosia mehrere Bande und Ausgaben 1746 57 Chymische Untersuchungen welche furnehmlich von der Lithogeognosia oder Erkantniss und Bearbeitung der gemeinen einfacheren Steine und Erden ingleichen von Feuer und Licht handeln Voss Bremen 1757Quellen BearbeitenMichael Engel Pott Johann Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 660 f Digitalisat Alexander Kraft Ein streitbarer Chemiker Der Berliner Arzt Johann Heinrich Pott 1692 1777 In Mitteilungen der Fachgruppe Geschichte der Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker Bd 24 2014 S 3 32 Digitalisat PDF 9 6 MB Albert Ladenburg Pott Johann Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 26 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 486 Weblinks BearbeitenInformationen zu und akademischer Stammbaum von Johann Heinrich Pott bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Heinz Cassebaum Die Stellung der Braunstein Untersuchungen von J H Pott 1692 1777 in der Geschichte des Mangans In Sudhoffs Archiv 63 1979 Heft 2 S 136 153 Normdaten Person GND 104286415 lobid OGND AKS LCCN n86814212 VIAF 34592044 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pott Johann HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker und ApothekerGEBURTSDATUM 6 Oktober 1692GEBURTSORT HalberstadtSTERBEDATUM 29 Marz 1777STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Heinrich Pott amp oldid 228566629