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Johann Gottlob Lehmann 4 August 1719 in Langenhennersdorf bei Pirna 11 Januarjul 22 Januar 1767greg in Sankt Petersburg war ein deutscher Arzt Mineraloge und Geologe J Lehmann 1761 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Lehmann im Alter von 42 Jahren nbsp Lehmannsches Profil vom Sudharzrand bei Ilfeld und Nordhausen unten 1756 gilt als erstes geologisches Profil uberhaupt Von Grauwacke links uber Rotliegend und Zechstein bis Buntsandstein rechts nbsp Gedenktafel an Lehmanns Geburtshaus in LangenhennersdorfJohann Gottlob Lehmann war der Sohn des Rittergutspachters Martin Gottlob Lehmann 1729 und dessen Ehefrau Johanna Theodora 1696 1767 Die Familie war Anhanger des lutherischen Glaubens und zog 1723 nach Dresden um Seinen ersten Unterricht erhielt er von seinem Vater als Hauslehrer Johann Gottlob besuchte die Landesschule Pforta wo er 1735 fur ein Semester eine Freistelle erhielt Sein Studium begann er 1738 an der Universitat Leipzig im Fachbereich Medizin und wechselte 1739 an die Universitat Wittenberg wo er im Hause seines Lehrers und Mentors Abraham Vater wohnte Dabei widmete er sich besonders den Fachgebieten Chemie Botanik Anatomie und Physiologie Im Jahre 1741 promovierte er nach seinem Examen zum Dr med Danach kehrte er nach Dresden zuruck und praktizierte hier als Arzt Angeregt von dem sachsischen Bergbau und mehreren Reisen nach Bohmen fuhrte er neben seiner arztlichen Tatigkeit zunehmend geologische Forschungen durch Vor allem beschaftigten ihn dabei geologisch mineralogische Themen In Dresden gehorte er zu den Mitinitiatoren der Gelehrtengesellschaft der Stadt Seine erste Veroffentlichung datiert auf das Jahr 1749 mit der Sammlung einiger Mineralogischen Merkwurdigkeiten des Plauischen Grundes bey Dresden 1 Nach einigen beruflichen Enttauschungen wechselte Johann Gottlob Lehmann dann 1750 nach Berlin wo er im Auftrag des preussischen Konigs Friedrich II Bergwerke des Harzes besuchte In dieser Zeit sind zahlreiche Aufsatze und Schriften entstanden die er in den Physikalischen Belustigungen der Offentlichkeit zuganglich machte Im Regierungsauftrag bereiste er regelmassig Bergbaubetriebe und bemuhte sich die dabei gesammelten Erfahrungen auf eine wissenschaftlich theoretische Grundlage zu stellen Im Ergebnis dieser Arbeiten wurde er 1754 zum Bergrat ernannt Er hielt Vorlesungen in Bildungsinstitutionen und wurde 1754 in die Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften aufgenommen Im Jahre 1755 wurde er Direktor des Bergamts und Kupfer Bergwerks Hasserode Um seinen Horizont im Bereich des Bergbaus zu erweitern studierte er 1756 den Bergbau in Schlesien und wurde Mitglied der Akademie der nutzlichen Wissenschaften in Erfurt Lehmann war einer der ersten Geologen der Starken und Lagerungsfolgen von Gesteinsschichten beobachtete und dokumentierte etwas spater tat dies auch Georg Christian Fuchsel in Thuringen Mit seinem Werk Versuch einer Geschichte von Flotz Geburgen betreffend deren Entstehung Lage darinnen befindlichen Metallen Mineralien und Fossilien 1756 gilt er damit als Begrunder der Stratigraphie Das von ihm aufgenommene Profil befand sich im Bere und Zorge Tal zwischen Ilfeld und Nordhausen am Sudrand des Harzes und reichte von der Grauwacke des Oberdevon uber Rotliegend und Zechstein bis zum Buntsandstein 2 Lehmann sah das Flozgebirge mit seinen Sedimenten als Ablagerung der Sintflut uber dem ursprunglichen Ganggebirge Dabei teilte er die Entstehungsgeschichte von Gebirgen in drei Hauptphasen ein Sein Werk ubte unmittelbar grossen Einfluss aus und wurde 1759 in Paris ins Franzosische ubersetzt Essai d une histoire naturelle des couches de la terre Im gleichen Jahr gab er den Entwurf einer Mineralogie als ein modernes Lehrbuch fur Studienzwecke heraus Da er aber fur seine wissenschaftliche Arbeit nur ungenugende Bezahlung erhielt folgte Johann Gottlob Lehmann 1760 einem Ruf der russischen Zarin Katharina I als Professor fur Chemie und Direktor des Kaiserlichen Naturalienkabinetts nach St Petersburg Hier wurde er ordentliches Mitglied der dortigen kaiserlichen Akademie der Wissenschaften und 1766 Mitglied der Verwaltungs Kommission der Akademie Er reiste im Auftrag von Katharina II zum Beispiel in den Ural Im gleichen Jahr entdeckte Lehmann im Ural ein orange rotes Bleichromat Mineral PbCrO4 das er Rotbleierz nannte Fur seine Leistungen wurde ihm der Titel eines Hofrates verliehen Johann Gottlob Lehmann war verheiratet mit Maria Rosina von Grunroth Aus der Ehe gingen drei Kinder 2 Tochter und ein Sohn hervor Sein Sohn Johann Christian 1756 1804 war Beamter im russischen Aussenministerium Am 11 Januar 1767 verstarb Johann Gottlob Lehmann in St Petersburg Dass sein Tod ursachlich durch einen Laborunfall in St Petersburg ausgelost wurde ein Glas mit Arsenik soll zerbrochen sein 3 soll auf einem Missverstandnis beruhen 1 In Sankt Petersburg war er Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften Schriften BearbeitenIn seinem Wissenschaftsleben gab Lehmann uber 100 Schriften Abhandlungen und Aufsatze dabei sind die jeweiligen Ubersetzungen ins Englisch Franzosische und Russische mitgezahlt heraus Dazu gehorten u a Sammlung einiger Mineralogischen Merkwurdigkeiten des Plauischen Grundes bey Dresden 1749 4 Abhandlung von den Metall Muttern und der Erzeugung der Metalle aus der Naturlehre und Bergwerckswissenschaft hergeleitet und mit chymischen Versuchen erwiesen Nicolai Berlin 1753 Digitalisat Histoire de Chrysoprase de Kosemitz In Histoire de l Academie Royale des Sciences 1755 S 202 214 Digitalisat Versuch einer Geschichte von Flotz Geburgen betreffend deren Entstehung Lage darinne befindliche Metallen Mineralien und Fossilien grosstentheils aus eigenen Wahrnehmungen und aus denen Grundsatzen der Natur Lehre hergeleitet und mit nothigen Kupfern versehen Berlin 1756 Digitalisat Universitat Heidelberg Digitalisat Universitat Dresden Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Physicalische Gedancken von denen Ursachen derer Erdbeben und deren Fortpflantzung unter der Erden Lange Berlin 1757 Digitalisat Recherches chymiques sur une terre de souffre toute particuliere qu on trouve pres de Tarnowitz en Silesie Haude amp Spener Berlin 1759 Digitalisat Kurtzer Entwurf einer Mineralogie Berlin 1758 Digitalisat Cadmiologia oder Geschichte des Farben Kobolds nach seinen Nahmen Arten Lagerstaedten darbey brechenden Metallen Mineralien Erzten und Steinen 2 Bande Wolterdorf Konigsberg 1760 https books google de books id T3Nr7i8pCx8C amp printsec frontcover amp hl de amp source gbs ge summary r amp cad 0 v onepage amp q amp f false Digitalisat Band 1 Band 2 Probierkunst Erstausgabe 1761 Digitalisat der 2 Aufl 1775 Specimen Orographiae Generalis Tractus Montium Primarios Globum Nostrum Terraqueum Pervagantes Sistens Akademie der Wissenschaften St Petersburg 1762 Digitalisat Ehrungen Bearbeiten1759 erhielt Lehmann einen Preis und die Mitgliedschaft der Society for the Encouragement of Arts Manufactures and Commerce in London Am 21 Marz 1976 wurde an Lehmanns Geburtshaus dem damaligen Volksgut in Langenhennersdorf eine vom Rat des Kreises Pirna gestiftete Gedenkplatte enthullt Literatur BearbeitenWilhelm von Gumbel Lehmann Johann Gottlob In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 140 f Erich Haarmann Der koniglich preussische Bergrat unter den Begrundern der Geologie Johann Gottlob Lehmann 1713 1767 in Lose Blatter aus der Geschichte der Geologie Geologische Rundschau Bd 33 Heft 2 3 1942 S 88 103 Bruno von Freyberg Johann Gottlob Lehmann 1719 1767 Ein Arzt Chemiker Metallurg Bergmann Mineraloge und grundlegender Geologe Erlanger Forschungen Reihe B Naturwissenschaften Band 1 Erlangen 1955 Werner Kroker Lehmann Johann Gottlob In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 84 Digitalisat Peter Kuhn Johann Gottlob Lehmann 1719 1767 Ein preussischer Bergrat unter den Begrundern der Geologie in Fundgrube Heft 4 1987 S 98 101 Andreas Mettenleiter Selbstzeugnisse Erinnerungen Tagebucher und Briefe deutschsprachiger Arzte Nachtrage und Erganzungen III I Z In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 22 2003 S 269 305 hier S 276 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Gottlob Lehmann Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johann Gottlob Lehmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Leman Iogann Gotlob Eintrag bei der Russischen Akademie der Wissenschaften russisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Werner Kroker Biografie uber Johann Gottlob Lehmann Neue Deutsche Biographie Band 14 1985 S 84 Wagenbreth Geschichte der Geologie in Deutschland Springer 1999 S 26 Ein geologisches Blockbild dazu findet sich in Wagenbreth Steiner Geologische Streifzuge 1990 S 69 Artikel zu Lehmann in der ADB Kein Exemplar nachweisbarNormdaten Person GND 119501317 lobid OGND AKS LCCN n85801291 VIAF 43306812 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lehmann Johann GottlobKURZBESCHREIBUNG deutscher Mineraloge und GeologeGEBURTSDATUM 4 August 1719GEBURTSORT Langenhennersdorf bei PirnaSTERBEDATUM 22 Januar 1767STERBEORT Sankt Petersburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Gottlob Lehmann amp oldid 232984885