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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Portugal unter den Burgunderherrschern beschreibt die Zeit der Herrschaft der Burgunder in Portugal die von 1095 bis 1383 dauerte Die Vor und Fruhgeschichte Portugals ist in dem Artikel Vorgeschichte Portugals beschrieben Die Geschichte des Landes von der romischen Besetzung bis zum Einfall der Mauren 711 beschreibt die Geschichte Portugals Inhaltsverzeichnis 1 Die ersten Burgunder in Portugal 2 1095 1112 Heinrich von Burgund 3 1112 1128 Theresia von Leon 4 1128 1185 Alfons I 4 1 Das Ende der Reconquista und der Kampf mit der Kirche 5 1185 1211 Sancho I 6 1211 1223 Alfons II 7 1223 1247 48 Sancho II 8 1247 48 1279 Alfons III 8 1 Die Lage Portugals am Ende der Regierungszeit Alfons III 9 1279 1325 Dionysius 9 1 Das Ende des Konfliktes mit der Kirche 9 2 Nachfolgestreitigkeiten 10 1325 1357 Alfons IV 11 1357 1367 Peter I 12 1367 1383 Ferdinand I 13 1383 Nachfolgefragen und das Ende der Burgunderherrschaft in Portugal 14 Siehe auchDie ersten Burgunder in Portugal BearbeitenAb 718 begann von Asturien aus die Reconquista die Ruckeroberung der Iberischen Halbinsel von den Mauren Ab 1086 wurden vom Konig von Asturien Leon Kreuzfahrer ins Land geholt die beim Kampf gegen die Mauren helfen sollten Unter den Rittern waren Mitglieder der Familie der Herzoge von Burgund Diese selbst ein Zweig der in Frankreich herrschenden Kapetinger waren jungere Sohne der Herzoge die in ihrem Land nicht zur Nachfolge berufen waren und aus Abenteuerlust nach Portugal gingen damals noch ein Grenzland zu den maurischen Staaten Der erste Burgunder der das Gebiet des heutigen Portugals erreichte war Graf Raymond von Armous der Urraca von Kastilien die Erbtochter Alfons VI heiratete und 1093 Graf von Galicien wurde 1095 1112 Heinrich von Burgund Bearbeiten nbsp Heinrich von Burgund Graf von PortugalWichtig fur die portugiesische Geschichte wurde jedoch Heinrich von Burgund 1069 1112 Er ging an den Hof Alfons VI zu dem durch dessen Heirat mit einer Tante Heinrichs bereits familiare Beziehungen bestanden Um 1093 heiratete er Theresia von Leon die nichteheliche Lieblingstochter von Konig Alfons Als Mitgift erhielt er 1095 die gerade von den Mauren eroberten Gebiete in Nordportugal Entre Minho e Douro Tras Os Montes Beira Porto Braga Viseu und Coimbra sowie Teile von Sudgalizien als erbliches Lehen Er erhielt auch das Recht alles Land das er von den Mauren dazu erobern konne als erbliches Lehen zu behalten Heinrich grundete 1104 das Erzbistum Braga und die Bistumer Porto Lamego Viseu und Coimbra Die Stadt Guimaraes die sich deshalb heute stolz die Wiege Portugals nennt wurde zu seiner Residenz Heinrich begrundete die Herrschaft des Hauses Burgund in Portugal die bis 1383 andauerte Unter der Herrschaft Heinrichs begannen sich die Gebiete der Grafschaft Portugal als politische Einheit zu verstehen Als Konig Alfons VI 1109 verstarb nutzte Heinrich die Gelegenheit um seinen Herrschaftsbereich von der asturischen Oberherrschaft zu losen In Urkunden aus dieser Zeit vermied er zwar noch den Konigstitel benutzte aber bereits eine konigsahnliche Titulatur er bezeichnete sich als nutu dei portugalensium patrie princeps 1112 1128 Theresia von Leon Bearbeiten1112 starb Heinrich von Burgund In Portugal ubernahm zunachst seine Witwe Theresia die Regentschaft fur den noch minderjahrigen Sohn Alfons I Theresia wird als herrschsuchtige Frau beschrieben die 1117 den Titel Konigin Portugalensis Regina annahm was von kastilischer Seite nicht anerkannt wurde In Kastilien herrschte zu diesem Zeitpunkt ihre Halbschwester Urraca Gegen diese fuhrte Theresia Feldzuge ohne allerdings einen entscheidenden Erfolg zu erringen In Portugal versuchte sie ihren Sohn zugunsten ihres Liebhabers des Grafen Ferdinand von der Thronfolge auszuschliessen Dies und der Misserfolg gegenuber Kastilien 1127 unterlag sie Alfons VII einem Sohn der Urraca zwang sie die kastilische Lehnshoheit anzuerkennen was fur den Sohn schliesslich das Signal fur eine Rebellion gegen die Mutter war 1128 1185 Alfons I BearbeitenAlfons I besiegte seine Mutter 1128 in der Schlacht von Sao Mamede und ubernahm daraufhin die Regierung 1130 grundete der Templerorden seine erste Niederlassung in Portugal 1135 verweigerte Alfons I dem Konig Alfons VII von Kastilien Leon den Lehnseid 1137 musste dieser die Oberhoheit Alfons I uber die Grafschaft Portugal anerkennen Im Vertrag von Zamora 1143 wurde festgestellt dass Portugal nicht mehr seiner Lehnshoheit unterstehe Alfons I nahm daraufhin den Titel des Konigs von Portugal an die Lehnshoheit der Konige von Asturien Leon war damit auch formal beendet 1179 erkannte Papst Alexander III mit der Bulle Manifestis probatum die Unabhangigkeit des Landes an Das Ende der Reconquista und der Kampf mit der Kirche Bearbeiten Wahrend sich so der christliche Teil des Landes als von Kastilien unabhangiges Konigreich konstituierte ging die Reconquista gegen die Mauren die immer noch den Suden des Landes beherrschten weiter Alfons I gewann 1139 eine entscheidende Schlacht gegen die Mauren sudwestlich von Beja bei Ourique 1147 fielen Santarem und Lissabon an die Christen letzteres mit Hilfe von Kreuzrittern des zweiten Kreuzzuges Alfons I grundete das Kloster Alcobaca und stiftete 1162 den Ritterorden von Avis 1185 1211 Sancho I BearbeitenNach dem Tode Alfons I ubernahm sein Sohn Sancho I der Besiedler oder der Volksfreund 1185 1211 den Thron Dieser hatte bereits seit geraumer Zeit als Mitregent neben seinem Vater die portugiesische Politik bestimmt Er holte die Zisterziensermonche ins Land die die von den Mauren eroberten Gebiete christlich besiedeln sollten und eroberte 1189 Silves die Hauptstadt der Mauren Allerdings gingen die meisten dieser Eroberungen im nachsten Jahr wieder verloren Uber Auseinandersetzungen um die Gultigkeit der Ehe seiner Tochter Theresia mit Konig Alfons IX von Leon sowie uber Lehnsrechte begann eine Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche die 1195 das Interdikt uber Portugal verhangte Die Auseinandersetzung zwischen Monarchie und Kirche sollte fast zweihundert Jahre dauern und stellt gewissermassen die portugiesische Variante des Investiturstreits dar Zwei Hauptpunkte waren es die zwischen Kirche und Konig umstritten waren Zum einen ging es um die Besetzung kirchlicher Amter insbesondere das Recht der Kirche auf freie Bischofswahl Die Konige dagegen bestanden auf ihrem Recht Bischofsamter nach eigenem Gutdunken zu besetzen Vor allem aber ging es um Landbesitz Wie in anderen Landern Europas auch hatte die Kirche in Portugal grosse Landereien bekommen und war vor der Krone zum grossten Landbesitzer aufgestiegen Um die Krone zu starken versuchten die Konige deshalb Lehen zugunsten der Kirche zu widerrufen und kirchliches Land einzuziehen Dies fuhrte naturlich zu grossem Widerstand auf kirchlicher Seite 1211 1223 Alfons II Bearbeiten1211 verstarb Konig Sancho I Sein Sohn Alfons II folgte ihm nach Er ist mit dem Beinamen der Dicke in Portugal aber auch als Rei Legislador also als der Gesetzgeber Konig in die Geschichte eingegangen Er berief 1211 die erste Cortes Cortes von Coimbra ein und schuf das erste zusammenhangende portugiesische Gesetzwerk In seinen Gesetzen fortschrittlich versuchte er die Konigsmacht zu Lasten des Adels und der Kirche zu starken was ihn im Volk sehr beliebt machte ihm aber auch die Gegnerschaft der Kirche eintrug So wurde er wiederholt gebannt und verwies seinerseits den Erzbischof von Braga des Landes Mit Hilfe von ins Land geholten Kreuzfahrern nahm er die Reconquista wieder auf und eroberte Setubal sowie Alcacer do Sal 1223 1247 48 Sancho II BearbeitenAls Sancho II 1223 1248 der alteste Sohn Alfons II 1223 den portugiesischen Thron bestieg befand sich das Land mitten in den Wirren in die es der Kampf seines Vaters gegen die Kirche gesturzt hatte Alfons II war exkommuniziert gestorben uber das Land das Interdikt verhangt Sancho II arrangierte sich zunachst mit der Kirche liess er den Erzbischof von Braga wieder ins Land und zahlte ihm eine hohe Entschadigung Nach der Niederlage bei Elves 1226 und dem Sieg bei Aimonte 1239 gelang es ihm die ostliche Algarve und das Alentejo von den Mauren zu erobern Gegen Ende seiner Regierungszeit verstrickte sich jedoch auch Sancho II zunehmend in Machtkampfe mit der Kirche besonders mit den Bischofen von Lissabon und Porto die Ruckhalt bei Papst Gregor IX fanden 1238 wurde auch Sancho II exkommuniziert Die Adelsopposition im Lande verbundete sich nun mit der Kirche und versuchte den Konig durch seinen jungeren Bruder zu ersetzen 1245 wurde die Ehe des Konigs die ohne papstlichen Dispens geschlossen worden war durch die Kirche zwangsgeschieden Man wollte dadurch verhindern dass der Konig legitime Nachkommen in die Welt setzten konnte Im Marz 1245 klagte Papst Innozenz IV in der Bulle Inter alia desiderabilia den Konig schlimmster Vergehen an am 24 Juli erklarte er ihn in Grandi non immerito zum rex inutilis und seinen Bruder Alfons III zum Verwalter und Verteidiger des Konigreiches das in einen schweren Burgerkrieg gesturzt wurde Bis ins Jahr 1247 hielt sich Sancho II mit seinen Anhangern dann zog er nach Toledo wo er schliesslich verstarb 1247 48 1279 Alfons III BearbeitenAlfons III der jungere Bruder des nun abgesetzten Konigs hatte viele Jahre am franzosischen Hof gelebt Dort spielte seine Tante mutterlicherseits Blanka von Kastilien als Witwe Konig Ludwigs VIII Regentin und Konigsmutter eine bedeutende Rolle Durch Heirat erwarb Alfons III die Grafschaft Boulogne In dem Zerwurfnis seines alteren Bruders mit der Kirche sah Blanka von Kastilien die Moglichkeit den franzosischen Einfluss auf der iberischen Halbinsel wo Portugal Aragon und Leon mehr England dem grossen Rivalen Frankreichs zugewandt waren auszubauen und unterstutzte deshalb den Grafen von Boulogne gegen Alfons alteren Bruder Sancho Es war vor allem ihrem Einfluss zu verdanken dass der Papst auf dem Konzil von Lyon 1245 Alfons III zum Administrator von Portugal cura et administratio generalis et libera ernannte Alfons III begab sich nach Portugal Es gelang ihm in einem langeren Burgerkrieg seinen Bruder zu besiegen Formell war Sancho II allerdings nicht abgesetzt Alfons III bezeichnete sich deshalb auch nur als Regent und bestieg erst 1248 den Thron als sein Bruder ohne Kinder starb und der Thron ihm deshalb auf dem Wege der normalen Erbfolge zufiel Alfons III gelang 1250 51 die Eroberung der Algarve Damit war die Reconquista in Portugal abgeschlossen die Mauren waren aus dem Land vertrieben Alfons verlegte 1256 die Hauptstadt von Coimbra nach Lissabon Er trennte sich von seiner Ehefrau da diese ihm nach zwei fruh gestorbenen Sohnen keine Kinder mehr gebaren konnte wurde von der Kirche gebannt da er seine zweite Frau heiratete bevor die erste Ehe annulliert wurde konnte sich jedoch wieder aus dem Bann losen Der erneute Versuch die Rechte der Kirche zu beschneiden zumindest deren massive Expansionsbestrebungen einzudammen fuhrte zum grossen Streit mit den Papsten die ihn wieder bannten und das Land mit dem Interdikt belegten Er forderte die Besiedlung der eroberten Gebiete und die Landwirtschaft genoss grosse Anhanglichkeit im Volk und stiftete 1259 das Kloster Santa Clara zu Santarem Die Lage Portugals am Ende der Regierungszeit Alfons III Bearbeiten Die mittelalterliche Gesellschaftsstruktur des Konigreiches war durch die Reconquista gepragt Christliche Militarorden besonders der Templerorden und der Johanniterorden die bei der Ruckeroberung geholfen hatten bekamen dafur grosse Landgebiete Stadte sudlich des Tejo und in der Algarve wurden planmassig angelegt um das von den Mauren eroberte Land zu besiedeln und Wehrstadte anzulegen Den burgundischen Konigen die ihre Dynastie jetzt Alfonsin Dynastie nannten standen die Cortes beratend zur Seite eine Versammlung hoher Geistlicher und Landedelleute 1276 wurde mit Pedro Giuliano der bisher einzige Portugiese auf den Heiligen Stuhl berufen Papst Johannes XXI 1279 1325 Dionysius Bearbeiten nbsp Konig Dionysius von Portugal nbsp Die heilige Konigin Isabel von Portugal Olgemalde von Francisco de Zurbaran 184 98 cm Museo del Prado 1279 verstarb Alfons III und sein altester Sohn Dionysius der Bauernkonig trat seine Nachfolge an Gleich zu Beginn seiner Herrschaft hatte sich Dionysius mit den Machtanspruchen seines jungeren Bruders Alfons 1263 1312 auseinanderzusetzen Bereits seit 1282 befand sich auch Kastilien im Burgerkrieg In diesem Jahr erklarte eine Adelsversammlung dass der dortige Konig Alfons X nicht mehr regierungsfahig sei setzte diesen also de facto ab Des Konigs zweitaltester Sohn Sancho IV der Tapfere wurde von der Adelsversammlung zum Reichsverweser bestimmt Alfons X reagierte darauf indem er seinen Sohn enterben liess Der portugiesische Alfons verbundete sich daraufhin mit Alfons X von Kastilien wodurch Dionysius zum Bundnis mit dessen Gegner Sancho IV gezwungen wurde Der Friede zwischen Sancho IV und Dionysius hielt indes nicht Sancho fiel in Portugal ein nach seinem Tode marschierte Dionysius dafur in Kastilien ein 1297 wurde zwischen Dionysius und dem neuen kastilischen Konig Ferdinand IV der Vertrag von Alcanices geschlossen Durch diesen Vertrag wurde die Grenze zwischen Kastilien und Portugal endgultig festgelegt sie entspricht im Wesentlichen der noch heute gultigen Grenze zwischen Spanien und Portugal Der neue Frieden wurde zusatzlich durch Eheschliessungen gefestigt So heiratete Alfons III der Sohn des Konig Dionysius eine Schwester des kastilischen Konigs der kastilische Konig selbst heiratete eine Schwester Konig Dionysius Das Ende des Konfliktes mit der Kirche Bearbeiten Auch bei der zweiten grossen Frage die die portugiesische Politik seinerzeit bestimmte dem Verhaltnis zur Kirche und zum Papsttum gelang es Dionysius eine Losung zu finden Dionysius hatte den Konflikt ja noch aus der Regierungszeit seines Vaters geerbt bei seinem Regierungsantritt befand sich Portugal bereits seit 1277 unter der Kirchenstrafe des Interdikt Das Interdikt war eine der scharfsten Waffen des Kirchenrechts denn es betraf anders als der Bann oder die Exkommunizierung des Herrschers nicht nur den Herrscher selbst sondern auch alle seine Untertanen Diese waren durch das Interdikt daran gehindert die Messe zu horen folglich war ihr Seelenheil in hochster Gefahr was normalerweise zu grosser Unruhe und Unzufriedenheit in der Bevolkerung fuhrte Dionysius gelang es auch diesen Konflikt zu entscharfen 1289 fanden das Papsttum der portugiesische Klerus und das Konigshaus eine Kompromissformel die es Papst Nikolaus IV erlaubte das Interdikt aufzuheben Nach dem vereinbarten Konkordat sollte das kirchliche Land das seinerzeit Alfons III eingezogen hatte der Kirche zuruckgegeben werden Der Konig versprach die kirchlichen Privilegien und Immunitaten zu achten das Recht der Kirche auf freie Bischofswahl wurde garantiert Wenn auch nach den Bestimmungen des Konkordats das Konigtum der Kirche grossere Zugestandnisse machen musste kann man doch nicht von einem Sieg der Kirche sprechen Denn die nachsten Jahre sahen eine Schwachung des Papsttums so dass der portugiesische Klerus mehr und mehr in Abhangigkeit vom Konig geriet 1290 verlieh der Papst den portugiesischen Santiago Rittern das besondere Vorrecht sich auf Kosten des kastilischen Ordensmeisters einen eigenen Provinzialmeister zu wahlen wovon bis 1297 und dann seit 1315 ununterbrochen Gebrauch gemacht wurde Papst Johannes XXII erlaubte Dionysius 1319 sogar aus dem portugiesischen Teil des 1312 aufgelosten Templerordens einen eigenen nationalen zu grunden den Christusorden Dionysius wird zu den grossen portugiesischen Konigen gezahlt Durch den Vertrag von Alcanices hatte er die Grenzen seines Reiches gesichert durch das Konkordat von 1289 den Konflikt mit der Kirche entscharft Die Zeiten relativer Ruhe die nun anbrachen nutzte er zum Aufbau seines Landes Er baute 50 Festungen um die Grenzen zu bewachen und grundete die erste portugiesische Universitat in Coimbra Mit England wurde 1294 ein Handelsvertrag geschlossen der erste einer langen Reihe von Pakten und Beistandsvertragen zwischen beiden Landern Der Konig forderte den Handel und die Entwicklung der Landessprache Portugiesisch gegenuber dem Lateinischen und liess die erste portugiesische Flotte errichten Portugal hatte zur Zeit seiner Regierung fast eine Million Einwohner Um die gestiegene Einwohnerzahl ernahren zu konnen widmete er sich besonders der Forderung der Landwirtschaft was seinen Beinamen der Ackerbauer oder der Bauernkonig o lavrador erklart Nachfolgestreitigkeiten Bearbeiten Das Ende der Herrschaft Konig Dionysius wurde allerdings erneut von Nachfolgekampfen uberschattet Sein Erbe Alfons IV befurchtete von seinem Vater zugunsten dessen nichtehelicher Sohne vom Thron verdrangt zu werden und nahm deshalb den Kampf gegen seinen Vater auf Dionysius verstarb von seinem Volk hochverehrt 1325 in Santarem 1325 1357 Alfons IV BearbeitenAlfons IV der nach dem Tode seines Vaters 1325 den portugiesischen Thron bestieg musste sich so zu Anfang seiner Regierungszeit mit seinen Halbbrudern nichtehelichen Kindern seines Vaters auseinandersetzten Nach seiner Thronbesteigung verbannte er diese aus Portugal was zu einem bewaffneten Konflikt fuhrte der aber durch Vermittlung Elisabeths von Portugal beigelegt werden konnte Gegen Anfang seiner Regierungszeit vernachlassigte Alfons seine Pflichten als Herrscher vollig und gab sich stattdessen der Jagdleidenschaft hin Erst nach schweren Vorwurfen der Cortes die sogar mit seiner Absetzung und der Wahl eines neuen Konigs drohten besserte sich der Konig Mit Kastilien kam es zu neuen Zerwurfnissen Alfons IV hatte seine Tochter Maria mit dem kastilischen Konig Alfons XI verheiratet und klagte seinen Schwiegersohn nun an seine Tochter unwurdig zu behandeln Gleichzeitig vernachlassigte sein eigener Sohn Erbprinz Peter seine Frau eine kastilische Prinzessin zugunsten seiner Geliebten Ines de Castro was auf kastilischer Seite zu Verstimmungen fuhrte Ein drohender Krieg zwischen Kastilien und Portugal wurde nur durch das Eingreifen der Koniginwitwe Elisabeth verhindert Ausserdem musste Kastilien nachgeben da es von den Mauren bedroht wurde Nach der Aussohnung nahm Alfons IV aktiv an der Seite Kastiliens an der Reconquista gegen die Mauren teil so kampfte er 1340 in der Schlacht am Salado Mit dieser Schlacht waren maurische Versuche in Portugal wieder Fuss zu fassen endgultig vereitelt worden Wahrend der Herrschaft Alfons IV wurde Portugal von einer schlimmen Pestepidemie verheert Die letzten Jahre seiner Regierung waren von einem Konflikt mit seinem Sohn Peter uberschattet Bereits im Alter von funf Jahren war Peter mit Blanca von Kastilien verheiratet worden einer Tochter des Infanten Peter von Kastilien Als Peter erwachsen wurde weigerte er sich allerdings die Ehe zu konsumieren so dass Blanca nach Kastilien zuruckgeschickt werden musste womit ein portugiesisch kastilisches Bundnis erst einmal zerbrach Alfons IV gab seine Plane fur ein Bundnis mit Kastilien allerdings nicht auf und schmiedete unverdrossen weitere Heiratsplane fur seinen Sohn 1340 war es dann endlich so weit Peter heiratete mehr gezwungen als freiwillig Constanza Manuela von Kastilien Enkeltochter von Konig Ferdinand III Seine wirkliche Liebe galt jedoch Ines de Castro einer kastilischen Adeligen die im Gefolge seiner Frau als Hofdame an den portugiesischen Thron gekommen war Spatestens nach dem Tode seiner Frau begann er eine Beziehung zu Ines de Castro die ihm mehrere Kinder gebar Angeblich soll er sie sogar heimlich geheiratet haben Die Beziehung zu Ines de Castro missfiel Konig Alfons IV und war eine hochpolitische Angelegenheit Ines de Castro hatte Peter namlich vier Sohne geboren und diese bedrohten nach Meinung Alfons IV das Nachfolgerecht des legitim geborenen Infanten Ferdinand I des altesten Sohnes Peters mit seiner verstorbenen Frau Constanza Zudem waren die de Castros in Kastilien eine machtige Adelsfamilie die Ines bei einem moglichen Versuch ihre eigenen Kinder in die Thronfolge zu bringen unterstutzt hatten Eine solche Konstellation bei der der kastilische Adel Einfluss auf die portugiesische Politik hatte gewinnen konnen missfiel nicht nur dem Konig sondern auch den Cortes und dem portugiesischen Adel der sehr auf seine Unabhangigkeit von Kastilien bedacht war Alfons IV sah sich deshalb zum Handeln gezwungen Besorgt um Portugals Unabhangigkeit berief der Dom Alfons IV Anfang 1355 einen Kronrat welcher die Kastilierin des Hochverrats beschuldigte und gleichzeitig zum Tode verurteilte Eine Abwesenheit seines Sohnes nutzend liess er 1355 Ines de Castro enthaupten nbsp Der Mord an Ines de CastroDie Hinrichtung verursachte einen Burgerkrieg zwischen Vater und Sohn Zwar wurde der Konflikt 1356 vorlaufig gelost Alfons IV wurde gezwungen seinen Sohn zum Mitregenten zu ernennen ware aber vermutlich wieder aufgebrochen wenn Alfons IV nicht kurze Zeit spater verstorben ware 1357 1367 Peter I Bearbeiten nbsp Peter I von PortugalPeter I besteigt 1357 den portugiesischen Thron In die Geschichte ging er mit den beiden Beinamen o cruel der Grausame und o Justiciero der Gerechte ein Zu Beginn seiner Regierungszeit verbundete er sich mit Kastilien und erreichte so die Auslieferung der Morder seiner Geliebten die sich nach dem Tode seines Vaters dorthin gefluchtet hatte Angeblich liess er sie foltern ihnen bei lebendigen Leibe die Herzen herausreissen um diese sodann zu verspeisen was ihm den Beinamen der Grausame einbrachte Des Weiteren wird berichtet dass er seine geliebte Ines de Castro exhumieren und in einer feierlichen Zeremonie zur Konigin kronen liess Von Rachegedanken getrieben befahl er dem anwesenden Hofstaat der frisch gekronten Konigin die verweste Hand zu kussen Danach hielt er sich aus dem kastilischen Handel wo ein Konflikt zwischen Prinzregent Peter und seinem Halbbruder Heinrich II Trastamara ausbrach weitgehend heraus Dies brachte Portugal eine Zeit des Friedens Peter zentralisierte das Land weiter und kummerte sich besonders um die Rechtsprechung wohl auch um die Benutzung der Justiz zur Beseitigung missliebiger Personen wie es sein Vater im Falle seiner Geliebten gezeigt hatte unmoglich zu machen Diese Bestrebungen brachten ihm im Volke wo er ausgesprochen beliebt war seinen zweiten Beinamen o Justiciero ein Der Kirche verbot er papstliche Sendschreiben ohne das besondere Einverstandnis des Konigs zu verbreiten 1367 1383 Ferdinand I BearbeitenNach dem Tode Peter I regierte von 1367 bis 1383 sein Sohn Ferdinand I der Hofliche oder der Schone der letzte Herrscher aus dem Hause Burgund in Portugal Anders als sein Vater benutzte er die erste Moglichkeit sich in die kastilischen Thronwirren einzuschalten mit schlimmen Folgen fur sein eigenes Land Bereits 1369 kam es zu einem ersten Krieg mit Kastilien Ferdinand I der in mutterlicher Linie Urenkel des kastilischen Konigs Sancho IV war erhob Anspruche auf den kastilischen Thron Den hatte Heinrich II Trastamara usurpiert ein nichtehelicher Sohn Sanchos IV nachdem er zuvor den legitimen Thronerben Prinzregent Peter hatte ermorden lassen Portugals Krieg gegen Kastilien verlief wenig erfolgreich Im Frieden von Alcoutim musste Ferdinand zunachst auf seine Anspruche verzichten Ausserdem verpflichtete sich der Konig eine Tochter Heinrich II zu heiraten Der Konig verliebte sich allerdings in Leonore Teles de Menezes eine portugiesische Adlige und heiratete schliesslich sie Heinrich verargert uber den Vertragsbruch griff Portugal an und plunderte 1373 Lissabon Portugal verbundete sich daraufhin mit England das eigene Anspruche auf den kastilischen Thron geltend machte da der Herzog von Lancaster und der Earl von Cambridge beide mit Tochtern Peter des Grausamen verheiratet waren Damit wurde Portugal auch zu einem Nebenschauplatz des Hundertjahrigen Krieges zwischen England und Frankreich Da die Englander jedoch nicht wie versprochen Truppen schickten musste Ferdinand I im Vertrag von Santarem 1373 mit Kastilien Frieden schliessen Nachdem Heinrich II von Kastilien 1379 starb trat Ferdinand I in Geheimverhandlungen mit beiden Seiten ein und versprach sowohl den Englandern als auch Kastilien eine Allianz Seine zehnjahrige Tochter Beatrix sollte danach entweder Eduard den Sohn des Earl of Cambridge heiraten oder den Sohn von Johann I dem Nachfolger Heinrichs auf dem Thron Kastiliens Nachdem der Earl of Cambridge 1381 mit 3 000 Mann in Lissabon gelandet war wurde die Verlobung seines Sohnes mit Beatrix gefeiert Allerdings brach der Feldzug gegen Kastilien bald zusammen und so kehrte Edmund von Cambridge 1382 nach England zuruck ohne dass es zur Vermahlung seines Sohnes gekommen ware Ferdinand I versuchte weiterhin verzweifelt das Uberleben Portugals als unabhangigen Staat sicherzustellen Er hatte ausser Beatrix keine Kinder und somit keine mannlichen Erben Mit seinem Tode wurde also der letzte legitime Nachkomme Heinrich von Burgunds und damit die Dynastie der Afonso in Portugal aussterben Nachdem sich die englische Verbindung als enttauschend herausgestellt hatte nahm er deshalb erneut Kontakt zu Kastilien auf Seine Tochter sollte nun Johann I selbst nicht mehr dessen Sohn heiraten da dieser vor kurzem Witwer geworden war Portugal sollte nach dem Tode Ferdinand I so lange von einem Kronrat regiert werden bis ein mannliches Kind von Beatrix und Johann alt genug sein wurde zu regieren Sollte die Ehe kinderlos bleiben wurde Portugal zwar an Kastilien fallen dieses jedoch Portugals Autonomie garantieren 1383 verliess Beatrix Portugal Richtung Kastilien und im selben Jahr starb Ferdinand I 1383 Nachfolgefragen und das Ende der Burgunderherrschaft in Portugal BearbeitenDie portugiesische Politik war bereits in den letzten Jahren der Regierung von Ferdinand I von der Frage der Thronfolge uberschattet gewesen Zwar wollte Ferdinand seiner eigenen Tochter und deren Kindern den Thron erhalten da er aber keine mannlichen Nachkommen hatte bemuhten sich auch seine Halbbruder die anderen Kinder Peters I um den Thron Hier sind zunachst die beiden Infanten Dinis und Johann zu nennen Kinder Peter I aus seiner Beziehung mit Ines de Castro Ihr Anspruch stand jedoch auf schwachen Fussen Denn die Trauung Peter I mit Ines de Castro hatte nur heimlich stattgefunden und auch wenn sich Peter I nach dem Tode seines Vaters zu seiner Frau und seinen Kindern bekannte sprachen viele diesen dennoch die legitime Geburt und damit das Thronfolgerecht ab Dazu kam dass den beiden Infanten wegen ihrer mutterlichen Verwandtschaft mit den kastilischen de Castros grosse Teile des Adels ablehnend gegenuberstanden Ein weiterer Thronpratendent war Johann von Avis seit 1363 Grossmeister des Ritterorden von Avis Er war zweifelsohne nichtehelich da er nicht Ines de Castro zur Mutter hatte sondern einer weiteren Beziehung Peter I entsprungen war Dies verlieh ihm aber in den Augen des portugiesischen Adels den Vorteil nicht kastilisch versippt zu sein In den letzten Lebensjahren Ferdinands I ubte seine Frau Leonore Teles de Meneses immer grosseren Einfluss aus Um ihrer Tochter den Thron und sich selbst moglichst grossen Einfluss zu sichern sorgte sie dafur dass die beiden Infanten Dinis und Johann das Land verliessen Nach dem Tod Ferdinands I 22 Oktober 1383 liess Johann I von Kastilien die Infanten einsperren da er selbst als Beatrix Gemahl Ambitionen auf den portugiesischen Thron hatte 1385 wurde aber Johann von Avis zum neuen Konig Portugals gewahlt und konnte seine Stellung durch seinen Sieg in der Schlacht von Aljubarrota behaupten Siehe auch BearbeitenGeschichte Portugals Liste der Konige von Portugal Liste der Koniginnen Portugals Vorgeschichte Portugals Zeittafel der Geschichte Portugals Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Portugal unter den Burgunderherrschern amp oldid 217857553