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Die Pleissenburg war ein historisches Bauwerk am damaligen Rand der sachsischen Stadt Leipzig Das im 13 Jahrhundert errichtete Gebaude wurde 1549 als Festung neu aufgefuhrt und 1897 abgebrochen Heute befindet sich an dieser Stelle das Neue Rathaus Pleissenburg17801780Staat DeutschlandOrt LeipzigEntstehungszeit 13 JahrhundertBurgentyp OrtslageErhaltungszustand abgebrochenStandische Stellung MarkgrafenGeographische Lage 51 20 N 12 22 O 51 336161111111 12 372138888889 Koordinaten 51 20 10 2 N 12 22 19 7 OPleissenburg Sachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Pater Heinrich Eggerth S J ab 1709 Seelsorger auf der Festung PleissenburgIm 13 Jahrhundert liess Markgraf Dietrich der Bedrangte 1162 1221 eine Burg errichten und benannte sie nach der vorbeifuhrenden Pleisse In der Pleissenburg zu dieser Zeit auch Schloss genannt fand 1519 die Leipziger Disputation statt in der Schlosskapelle hielt Martin Luther 1483 1546 am Pfingstsonnabend 1539 die erste evangelische Predigt in Leipzig Nach den schweren Zerstorungen durch die Belagerung im Schmalkaldischen Krieg liess Kurfurst Moritz von Sachsen 1521 1553 1548 das Schloss abreissen und 1549 unter der Bauleitung von Hieronymus Lotter 1 1497 1580 als Festung uber einem dreieckigen Grundriss neu errichten Die neue Pleissenburg war an das Befestigungssystem der Stadt angegliedert und vom Hauptwall durch einen eigenen Wassergraben getrennt so dass sie die Funktion einer Zitadelle ubernahm Sie war mit Kasematten versehen und an der Feldseite mit einer dreieckigen Bastion ausgestattet Vom 27 Juni bis zum 16 Juli 1519 wurde dort das Streitgesprach in Form von These und Gegenthese zwischen Martin Luther und Johannes Eck ausgetragen das als Leipziger Disputation bekannt wurde In der Festung befand sich auch der erste nachreformatorische katholische Kirchenraum der Stadt 1697 konvertierte Kurfurst Friedrich August I 1670 1733 zum Katholizismus Daher bemuhten sich die in Leipzig ansassigen Katholiken um die Genehmigung zur Einrichtung einer eigenen Kapelle Der Konig wies 1710 den Kommandanten der Festung Pleissenburg an dort einen Raum fur die Durchfuhrung katholischer Gottesdienste zur Verfugung zu stellen Gleichzeitig beauftragte man den Jesuitenpater Heinrich Eggerth die Gemeinde zu betreuen In den folgenden Jahren wurden die Leipziger Katholiken ausschliesslich durch die Jesuiten pastoriert und es lebten hier schliesslich drei spater vier Patres Sie bewohnten ein Haus in der Stadt und wurden von der Regierung besoldet 2 Im Dreissigjahrigen Krieg begann mit der Eroberung der Pleissenburg am 14 September 1631 der Angriff des Heeres der katholischen Liga unter Tilly auf das Kurfurstentum Sachsen Der Angriff endete mit der schweren Niederlage des Tilly Heeres in der Schlacht bei Breitenfeld am 17 September gegen das schwedisch sachsische Heer unter dem schwedischen Konig Gustav II Adolf Nach dem Dreissigjahrigen Krieg verlor die Pleissenburg allmahlich ihre militarische Bedeutung 1764 wurde sie aus der Liste der sachsischen Festungen gestrichen Sie wurde noch als Verwaltungsgebaude und Kaserne genutzt 1765 bis 1790 war die neu gegrundete Leipziger Zeichen und Kunstakademie unter Adam Friedrich Oeser 1717 1799 in der Pleissenburg untergebracht hier wurde der junge Student Johann Wolfgang Goethe 1749 1832 von Oeser im Zeichnen unterrichtet Im Jahr 1753 war die Munzstatte Leipzig in die Kasematten der Pleissenburg verlegt worden Ihre Stilllegung erfolgte 1765 da sie nicht mehr benotigt wurde 1784 richtete der Chemiker Christian Gotthold Eschenbach 1753 1831 das erste chemische Laboratorium der Universitat in der Pleissenburg 3 ein Seit 1794 befand sich die vom Leipziger Stadtbaudirektor Johann Carl Friedrich Dauthe 1746 1816 erbaute Sternwarte Leipzig als weithin sichtbarer oberer Abschluss auf dem Turm der Pleissenburg Von 1838 bis 1876 diente der westliche Flugel als Unterkunft der von Albert Geutebruck 1801 1868 begrundeten Koniglich Sachsischen Baugewerkenschule die aus der Abteilung fur Baukunst der Kunstakademie als eigenstandiges Bildungsinstitut hervorging Mit der Einweihung der Kaserne Mockern ging 1875 die jahrhundertelange militarische Nutzung der Pleissenburg zu Ende 1895 erwarb die Stadt Leipzig die Burg vom Konigreich Sachsen 1897 begann der Abbruch der Pleissenburg und von 1899 bis 1905 wurde unter der Leitung von Hugo Licht 1841 1923 der Monumentalbau des Neuen Rathauses errichtet Die Gesamtflache aller Gebaude der ehemaligen Pleissenburg aber war grosser Auf ihrem Areal wurden ausserdem das Stadthaus und das Gebaude der Leipziger Bank heute Filiale der Deutschen Bank erbaut 1913 gab es auf der IBA in Leipzig einen Nachbau der Pleissenburg Die Entwicklung im Bild nbsp 1615 nbsp 1642 nbsp 1749 nbsp 1804 nbsp 1896 nbsp Abbruch 1899Literatur BearbeitenCornelius Gurlitt Pleissenburg In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 18 Heft Stadt Leipzig II Theil C C Meinhold Dresden 1896 S 300 Ulrich Schutte Das Schloss als Wehranlage Befestigte Schlossbauten der fruhen Neuzeit im alten Reich Darmstadt 1994 S 56 59 Helge Svenshon Die Leipziger Pleissenburg Ein Vorbericht In Arbeits und Forschungsberichte zur Sachsischen Bodendenkmalpflege Band 46 2004 ISBN 3 910008 65 8 ISSN 0402 7817 S 495 524 Alberto Schwarz Das Alte Leipzig Stadtbild und Architektur Beucha 2018 S 97 ff ISBN 978 3 86729 226 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pleissenburg Sammlung von Bildern Suche nach Pleissenburg In Deutsche Digitale Bibliothek Suche nach Pleissenburg im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Eintrag zu Pleissenburg in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 9 November 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Hocquel Leipzig Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart Passage Verlag Leipzig 2004 ISBN 3 932900 54 5 Gelehrte nichtlutherischer Konfessionen Memento vom 3 September 2014 im Internet Archive Historische Webseite der Uni Leipzig Ingrid Kastner Geschichte der pharmakognostischen Sammlung und des pharmakognostischen Unterrichts an der Leipziger Universitat In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 18 1999 S 223 240 hier S 223 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pleissenburg amp oldid 235420670