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Philipp Gotthard Graf und ab 1744 Furst von Schaffgotsch 3 Juli 1716 in Warmbrunn Furstentum Schweidnitz 5 Januar 1795 auf Schloss Johannesberg bei Jauernig war ab 1748 Furstbischof von Breslau Reichsgraf und ein bedeutender Forderer der Musik Philipp Gotthard Graf von Schaffgotsch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchaffgotsch entstammte der gleichnamigen schlesisch bohmischen Adelsfamilie Schaffgotsch die im Riesen und im Isergebirge ansassig war Sein Vater war der in zweiter Ehe verheiratete 20 Juli 1710 Johann Anton Gotthard von Schaffgotsch 1 1675 1742 Seine Mutter eine geborene Anna Theresia Kolowrat Nowohradsky 1690 1759 2 Er studierte bei den Jesuiten am Collegium Romanum in Rom und wurde 1738 in Wien zum Priester geweiht 1740 wurde er Domherr in Olmutz und in Halberstadt und Kustos an der Breslauer Kathedrale sowie Propst an der dortigen Kreuzkirche Schaffgotsch war Freimaurer und vom Gedankengut der Aufklarung sehr angetan Wohl deshalb begrusste er als einziger Breslauer Domkapitular die Eroberung Schlesiens durch den mit ihm zeitweise eng befreundeten 3 preussischen Konig Friedrich II 4 Die Entstehung der Freimaurerei in Osterreich geht auf Schaffgotsch zuruck Auf seinen Wunsch hin wurde 1742 in Wien die erste Loge gegrundet obwohl Papst Klemens XII die Freimaurerei bereits 1738 in der Bulle In eminenti verdammt hatte Es war die erste Freimaurerloge in Osterreich sie hatte aber nur kurzen Bestand denn im Jahr 1743 liess Maria Theresia sie auflosen 1743 wurde Schaffgotsch zum Abt des Breslauer Sandstiftes berufen Nach dem Ubergang Schlesiens an Preussen 1742 erhob ihn Konig Friedrich II 1744 in den Furstenstand und ernannte ihn gegen den Widerstand des Breslauer Domkapitels zum Koadjutor des Bischofs Philipp Ludwig von Sinzendorf und nach dessen Tod 1747 zum Furstbischof Trotz schwerer Bedenken der Romischen Kurie wegen seiner Mitgliedschaft bei den Freimaurern erhielt Schaffgotsch von Papst Benedikt XIV am 5 Marz 1748 die Wahlbestatigung und wurde am 1 Mai des Jahres konsekriert Am 13 Januar 1750 erhielt er von Friedrich II das Furstentum Neisse als Lehen 5 1756 ernannte er seinen Bruder Ceslaus Gotthard von Schaffgotsch zum Generalvikar Nachdem Schaffgotsch zu Beginn des Siebenjahrigen Krieges Breslau nach der Wiedereinnahme durch die Preussen im Jahre 1757 auf Weisung der Landesherrin Maria Theresia verliess und seinen Sitz nach Jauernig im habsburgischen Teil seines Bistums verlegte fiel er beim Konig in Ungnade Friedrich wertete den Weggang als Flucht und Landesverrat und stellte den preussischen Teil des Bistums Breslau unter Zwangsverwaltung die auch nach Beendigung des Krieges beibehalten wurde 6 Nach Kriegsende 1763 durfte Schaffgotsch in den preussischen Teil seiner Diozese zuruckkehren musste allerdings in Oppeln residieren Die Wiedereinsetzung wurde ihm von Friedrich II verweigert stattdessen musste er den Weihbischof Johann Moritz von Strachwitz und ab 1781 den Weihbischof Anton Ferdinand von Rothkirch und Panthen zur Leitung des Bistums bevollmachtigen 1766 floh Schaffgotsch aus Oppeln wieder auf sein Schloss Johannesberg das bis zu seinem Tode seine Residenz bleiben sollte Von dort aus leitete er den osterreichisch schlesischen Teil seines Bistums Nach Breslau kehrte er nicht mehr zuruck und auch auf das Geschehen im preussischen Teil seines Bistums hatte er keinerlei Einfluss Wahrend seiner Herrschaft wurde Schloss Johannesberg eine Begegnungsstatte fur Kunstler aus dem ganzen Kaiserreich Das Schlossorchester unter der Leitung von Carl Ditters von Dittersdorf genoss einen erstklassigen Ruf verlor jedoch nach Ditters Weggang an Bedeutung und wurde nach dem Tode des Bischofs aufgelost Philipp Gotthard Furst Schaffgotsch starb auf Schloss Johannesberg Sein Leichnam durfte in der Familiengrabstatte in Warmbrunn das zum preussischen Teil seines fruheren Bistums gehorte beigesetzt werden nbsp Bischofswappen nbsp nbsp Breslauer Dom nbsp Schloss Johannesberg in JauernigLiteratur BearbeitenConstantin von Wurzbach Schaffgotsch Philipp Gotthard Graf In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 29 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1875 S 77 Digitalisat Colmar Grunhagen Schaffgotsch Philipp Gotthard Graf v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 30 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 545 548 Konrad Fuchs Philipp Gotthard von Schaffgotsch In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 8 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 053 0 Sp 1568 1569 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Ulrich Schmilewski Schaffgotsch Philipp Gotthard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 536 538 Digitalisat Arkadiusz Kuzio Podrucki Schaffgotschowie Zmienne losy slaskiej arystokracji Monos Bytom 2007 ISBN 978 83 923733 1 5 poln Arkadiusz Kuzio Podrucki Das Haus Schaffgotsch Das wechselvolle Schicksal einer schlesischen Adelsdynastie Drukpol Tarnowskie Gory 2009 ISBN 978 83 61458 32 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Philipp Gotthard von Schaffgotsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Philipp Gotthard von Schaffgotsch in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Norbert Conrads Johann Anton Graf von Schaffgotsch 1675 1742 In Schlesische Lebensbilder Band 8 Neustadt a d Aisch 2004 S 121 128 Genealogie der Eltern Memento des Originals vom 21 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot gw geneanet org Michael Sachs Die Flucht der evangelischen Frau Anna Magdalena von Reibnitz 1664 1745 mit ihren von der Zwangskatholisierung bedrohten funf Kindern aus Schlesien im Jahre 1703 ein Stimmungsbild aus dem Zeitalter der Gegenreformation und des Pietismus In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und 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Graf vonKURZBESCHREIBUNG Furstbischof von BreslauGEBURTSDATUM 3 Juli 1716GEBURTSORT Warmbrunn heute Cieplice Slaskie Zdroj Stadtteil von Jelenia GoraSTERBEDATUM 5 Januar 1795STERBEORT auf Schloss Johannesberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Gotthard von Schaffgotsch amp oldid 235796736