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Der Persische Klee 1 2 Trifolium resupinatum auch als Wende Klee bezeichnet 3 ist eine Pflanzenart aus der Gattung Klee Trifolium in der Unterfamilie der Schmetterlingsblutler Faboideae innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae 4 Persischer KleePersischer Klee Trifolium resupinatum SystematikOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Gattung Klee Trifolium Sektion Trifoliumsect VesicariaArt Persischer KleeWissenschaftlicher NameTrifolium resupinatumL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatz 2 Okologie 3 Vorkommen und Nutzung 4 Systematik 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Hohler Stangel des Wohlriechenden Persischen Klee Trifolium resupinatum var majus im Querschnitt nbsp Stangel Laubblatter und Blutenstande nbsp Stangel und Nebenblatter des Wohlriechenden Persischen Klee Trifolium resupinatum var majus im nbsp Zygomorphe Blute des Wohlriechenden Persischen Klee Trifolium resupinatum var majus im Detail nbsp FruchtstandVegetative Merkmale Bearbeiten Der Persische Klee ist eine ein 5 6 zwei bis mehrjahrige krautige Pflanze Der nicht wurzelnde hohle Stangel wachst niederliegend aufsteigend bis aufrecht und erreicht Wuchslangen von etwa 10 bis 30 Zentimetern in Kultur bis zu 60 Zentimetern 3 5 Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl 5 6 Die wechselstandig am Stangel angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Der Blattstiel ist bis zu 8 Zentimeter lang 5 Die Blattspreite ist dreiteilig gefiedert Die Fiederblattchen sind bei einer Lange von meist 1 bis 2 5 0 5 bis 3 5 Zentimetern verkehrt eiformig mit keilformiger Basis und am Rande fein gesagt 3 5 6 Die zwei hautigen Nebenblatter sind lanzettlich und verschmalern ubergangslos in einen fadlichen Zipfel 5 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit liegt vorwiegend in den Monaten April bis Juni beispielsweise in der Schweiz auch bis August oder in Spanien ab Marz 1 3 Der Blutenstandsschaft ist relativ lang und meist viel langer als das darunter liegende Laubblatt 3 5 6 Die bei anfangs einem Durchmesser von etwa 10 Millimetern halbkugeligen kopfchenformigen Blutenstande vergrossern sich bis zur Fruchtzeit auf Durchmesser von 5 bis 22 selten bis zu 30 Millimetern Der Blutenstand ist von einem Kranz aus etwa 1 Millimeter langen Hochblattern umgeben 3 Die vielen Bluten sind sitzend 3 5 Die zwittrigen Bluten sind zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf Kelchblatter sind zu einem zweilippigen Kelch verwachsen 5 und die Kelchzahne sind kurzer als die Kelchrohre Der grun weisse drusig behaarte 3 und verkahlende Kelch ist zur Fruchtzeit hautig blasig aufgetrieben und netznervig mit 1 2 bis 1 9 Millimeter langer Kelchrohre 5 Die Oberlippe ist drusig zottig oder wollig behaart und verkahlt fast sie endet in zwei bei einer Lange von 0 6 bis 2 selten bis zu 2 3 Millimetern grossen und auseinanderzeigenden Kelchzahnen 5 Die Unterlippe endet in drei bei einer Lange von 0 8 bis 1 5 Millimetern dreieckigen Kelchzahnen 5 Die Blutenkrone ist mit einer Lange von 5 bis 8 Millimetern viel langer als der Blutenkelch 5 und besitzt die typische Form der Schmetterlingsblute Die Kronblatter sind rosafarben bis purpurviolett Die meist 4 bis 7 Millimeter lange 7 kahle Fahne 5 ist bei den oberen Bluten aufwarts gerichtet aber die der unteren Bluten ist nach unten gerichtet daher der Trivialname Wende Klee die Bluten sind umgedreht resupinat Das Schiffchen weist nach oben Die sitzende Hulsenfrucht ist vollstandig im blasig aufgetriebenen Kelch eingeschlossen 5 Die kurz eiformige 6 Hulsenfrucht offnet sich nicht und enthalt nur ein oder zwei Samen 5 Die oliv grunen Samen sind 1 1 bis 1 4 Millimeter lang 5 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt x 8 8 oder 7 es liegt meist Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n 16 8 seltener 14 vor 1 3 9 10 Auch eine Chromosomenzahl von 2n 32 wurde gefunden also Tetraploidie 5 nbsp Bestand nbsp nbsp Illustration aus Flora Batava Volume 21Okologie BearbeitenBeim Persischen Klee handelt es sich um einen mesomorphen bis skleromorphen meist Therophyten 1 3 9 Der Persische Klee entwickelt besonders zur Mittagszeit einen starken Honigduft 7 Die gedrehte Blute scheint zuerst Jacques Barrelier 1606 1673 beobachtet zu haben dessen Werk aber erst posthum 1714 durch Antoine de Jussieu publiziert wurde 7 Bei ausbleibender Fremdbestaubung erfolgt Selbstbestaubung aber meist erfolgt die Bestaubung durch Insekten 1 Der Persische Klee ist selbstkompatibel 1 9 Blutenokologisch handelt es sich um Schmetterlingsblumen vom Fabaceentyp mit Klappeinrichtung Bestauber sind Hymenopteren 1 9 Als Belohnung fur die Bestauber wird nur wenig Nektar angeboten 1 Die Diasporen beim Persischen Klee sind die vom haltbaren blasig aufgetriebenen Kelch umgebenen Fruchte es handelt sich um Ballonflieger 11 also erfolgt die Ausbreitung durch den Wind Anemochorie Es kommt auch Ausbreitung auf der Oberflache von Tieren Epichorie vor 1 Vorkommen und Nutzung BearbeitenDer Persische Klee ist in Makaronesien im Mittelmeerraum und von Vorderasien uber den Kaukasusraum bis zum Iran und uber Afghanistan bis Pakistan verbreitet In West und Mitteleuropa kommt er wohl nur eingeschleppt vor 12 4 Es gibt Fundortangaben fur die Kanarischen Inseln sowie Madeira und das nordliche Algerien Marokko Tunesien das nordliche Libyen Agypten Israel den Libanon das nordwestliche Jordanien Syrien Iran Irak die Turkei Zypern Malta Bulgarien Rumanien das ehemalige Jugoslawien Ungarn Spanien Portugal Frankreich die Schweiz Italien die Ukraine die Krim Armenien Aserbaidschan Georgien Dagestan Krasnodar Stawropol Afghanistan sowie Pakistan 4 13 6 Der Persische Klee gehort in Sudwestasien zu den altesten Futterpflanzen 12 In Deutschland befindet sich der Wohlriechende Persische Klee Trifolium resupinatum var majus Boiss 14 erst seit den 1960er Jahren im Anbau In Mitteleuropa wird der Persische Klee vorwiegend als Futterpflanze zur Grundungung und als Bienenweide in Reinsaat aber auch mit anderen Arten zusammen zur Boschungsbegrunung verwendet Aus diesen Kulturen kann er meist unbestandig verwildern er ist dann an Acker und Wegrandern beispielsweise im Lolio Plantaginetum zu finden 12 Der Persische Klee wachst in Trittgesellschaften und Wegeunkrautgesellschaften Mit dem verstarkten Anbau nahmen auch die Fundmeldungen zu eine Einburgerung konnte jedoch in Baden Wurttemberg im letzten Jahrhundert nicht festgestellt werden 12 In Deutschland handelt es sich um einen in Einburgerung befindlichen Neophyten 2 In der Schweiz gilt er als Neophyt 3 Trifolium resupinatum wird in vielen Gebieten der Welt angebaut 15 und neigt zum verwildern 16 Trifolium resupinatum wird als Futterpflanze genutzt Mehrere Sorten werden auf Weiden und Wiesen zur Heugewinnung angebaut Durch die stickstofffixierenden Knollchenbakterien werden die Ertrage auf diesen Flachen erhoht 15 In seinen Standortanspruchen gleicht der Persische Klee dem Erdbeer Klee Der Persische Klee gedeiht am besten auf warmen dichten schweren leicht kochsalzhaltigen nahrstoffreichen Lehm oder Tonboden die sandig sein konnen 12 17 Der Persische Klee steigt in Mitteleuropa in den Gebirgen nur selten uber Hohenlagen von 1000 Metern 17 In der Schweiz wurde er im Kanton Wallis in Hohenlagen von etwa 1400 Metern und im Oberengadin bei 1700 Metern beobachtet 7 In Mitteleuropa kommt er insgesamt selten vor er bildet aber in den Anbaugebieten an Feldwegen zuweilen lockere kleine Bestande 17 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3w massig feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental Salztoleranz 1 tolerant 3 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Trifolium resupinatum erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II S 771 4 13 18 Das Artepitheton resupinatum bedeutet herumgedreht Homonyme sind Trifolium resupinatum Willk und Trifolium resupinatum Less Synonyme fur Trifolium resupinatum L sind Amoria resupinata L Roskov Galearia resupinata C Presl 13 18 Je nach Autor gibt es von Trifolium resupinatum etwa zwei Varietaten 13 Wohlriechender Persischer Klee Trifolium resupinatum var majus Boiss Syn Trifolium resupinatum subsp suaveolens Willd Ponert Trifolium suaveolens Willd 13 Trifolium resupinatum L var resupinatum 13 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Christian Heitz Schul und Exkursionsflora fur die Schweiz Mit Berucksichtigung der Grenzgebiete Bestimmungsbuch fur die wildwachsenden Gefasspflanzen Begrundet von August Binz 18 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Schwabe amp Co Basel 1986 ISBN 3 7965 0832 4 Konrad von Weihe Hrsg Illustrierte Flora Deutschland und angrenzende Gebiete Gefasskryptogamen und Blutenpflanzen Begrundet von August Garcke 23 Auflage Paul Parey Berlin Hamburg 1972 ISBN 3 489 68034 0 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Trifolium resupinatum var resupinatum Persischer Klee Varietat FloraWeb de a b Trifolium resupinatum L s l Persischer Klee FloraWeb de a b c d e f g h i j k l Trifolium resupinatumL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 2 August 2022 a b c d Trifolium resupinatum im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 2 August 2022 a b c d e f g h i j k l m n o p q r Datenblatt mit Fotos und Verbreitung auf der Iberischen Halbinsel bei Flora Vascular a b c d e f Trifolium resupinatum bei Tropicos org In Flora of Pakistan Missouri Botanical Garden St Louis a b c d Gustav Hegi Helmut Gams Familie Leguminosae S 1319 1322 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage Band IV Teil 3 Verlag Carl Hanser Munchen 1964 a b Trifolium resupinatum bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b c d Persischer Klee In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 594 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 a b c d e Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 3 Spezieller Teil Spermatophyta Unterklasse Rosidae Droseraceae bis Fabaceae Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1992 ISBN 3 8001 3314 8 S 412 413 a b c d e f ILDIS World Database of Legumes 2010 Datenblatt Trifolium resupinatum In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Trifolium resupinatum var majus Boiss Wohlriechender Persischer Klee FloraWeb de a b V Heuze G Tran S Giger Reverdin F Lebas 2015 Datenblatt Persian clover Trifolium resupinatum bei Feedipedia von INRAE CIRAD AFZ und FAO Amanda Spooner 2007 Datenblatt in Western Australian Flora a b c Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas 2 Auflage Band 2 Eibengewachse bis Schmetterlingsblutengewachse Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08048 X a b Trifolium resupinatum bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 2 August 2022Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Persischer Klee Trifolium resupinatum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Gerhard Nitter Steckbrief mit Fotos Gunther Blaich Datenblatt mit Fotos Datenblatt Interactive Agricultural Ecological Atlas of Russia and Neighboring Countries Economic Plants and their Diseases Pests and Weeds Datenblatt mit Fotos und Verbreitung in Frankreich bei Tela Botanica Datenblatt mit Fotos und Verbreitung in Griechenland bei Flora of Greece Web Vascular plants of Greece An annotated checklist Avinoam Danin Ori Fragman Sapir Datenblatt mit Fotos und Verbreitung in Israel bei Flora of Israel and adjacent areas 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