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Der Eck Prozess war der nach dem Hauptangeklagten Kapitanleutnant Heinz Wilhelm Eck benannte Kriegsverbrecherprozess in dem das Geschehen nach der Versenkung des griechischen Frachtschiffs Peleus durch das von Eck kommandierte deutsche U Boot U 852 in der Nacht vom 13 Marz auf den 14 Marz 1944 aufgearbeitet wurde Der viertagige Prozess in dem neben Eck noch der Zweite Offizier August Hoffmann der Bordarzt Walter Weispfennig der Leitende Ingenieur Hans Lenz und der Matrose Wolfgang Schwender von U 852 angeklagt waren fand vom 17 bis 21 Oktober 1945 im Curiohaus 1 im britisch besetzten Hamburg statt Es war der einzige Kriegsverbrecherprozess der nach dem Zweiten Weltkrieg von den Alliierten gegen Mitglieder deutscher U Boot Besatzungen gefuhrt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Der Hauptangeklagte 2 Der Peleus Zwischenfall 3 An Land Setzen von U 852 und Gefangennahme der Angeklagten 4 Der Kriegsverbrecherprozess 4 1 Die Vorbereitungen 4 2 Zusammensetzung des Gerichts 4 3 Der erste Prozesstag 4 4 Der zweite Prozesstag 4 5 Der dritte Prozesstag 4 6 Der vierte Prozesstag 5 Nach dem Prozess 6 Diskussion des Urteils 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 FussnotenDer Hauptangeklagte BearbeitenDer am 27 Marz 1916 in Hamburg geborene Eck trat 1934 in die Reichsmarine ein und wurde 1937 Offizier Er wurde zunachst auf Minensuchern eingesetzt und war von 1939 bis 1942 Kommandant auf einem Minensuchboot 1942 meldete er sich freiwillig zur U Boot Waffe und fuhr vom Herbst 1942 bis Fruhjahr 1943 als Kommandantenschuler auf U 124 zur Vorbereitung auf ein eigenes Kommando 1943 erhielt er das Kommando uber das neu in Dienst gestellte U 852 Typ IX D2 Boot das nach Tests und Mannschaftsausbildung am 18 Januar 1944 von Kiel aus zu seiner einzigen Feindfahrt auslief Das Boot sollte zu den Monsunbooten in Fernost stossen Nach der Peleus versenkte Eck den britischen Frachter Dahomian dann setzte er U 852 am 3 Mai 1944 an der Kuste von Somalia auf den Strand und wurde von britischen Soldaten gefangen genommen Der Peleus Zwischenfall BearbeitenVor dem Auslaufen von U 852 wurde Eck von zwei erfahrenen U Boot Kommandanten Adalbert Schnee und Gunter Hessler instruiert Schnee wies Eck darauf hin dass U 852 wegen seiner Grosse und langsamen Tauchgeschwindigkeit fur Flugzeuge ein leichtes Ziel sei und dass Eck eine Entdeckung durch die alliierte Luftuberwachung im Atlantik vermeiden solle Schnee wies Eck insbesondere darauf hin dass ein Trummerfeld das die Versenkung eines Schiffes hinterliess fur alliierte Flieger noch tagelang zu erkennen sei Schnee unterstrich diese Warnung und wies darauf hin dass die vier zu U 852 baugleichen Boote U 199 U 848 U 849 und U 850 alle im Sudatlantik verloren gegangen waren Auch Hessler Stabschef in der Operationsabteilung des Befehlshabers der Unterseeboote BdU wiederholte die Warnung und empfahl Eck im Atlantik alles zu vermeiden was die Aufmerksamkeit des Feindes erregen konnte Weitere Instruktionen erhielt Eck von Korvettenkapitan Karl Heinz Moehle einem erfahrenen U Boot Kommandanten und Befehlshaber der U Boot Basis Kiel Moehle diskutierte mit Eck den Laconia Zwischenfall Der aufgrund dieses Zwischenfalles ergangene Laconia Befehl war zu diesem Zeitpunkt in allen Einsatzbefehlen der deutschen U Boote enthalten U 852 sichtete am 13 Marz 1944 im Sudatlantik den griechischen Frachter Peleus ein 1928 in England gebautes Schiff mit 35 Mann Besatzung das unter Charter des britischen Verkehrsministeriums unter Ballast von Freetown nach Sudamerika fuhr Eck brachte U 852 vor die Peleus in Angriffsposition und torpedierte sie nach Einbruch der Dunkelheit mit zwei Uberwasserschussen Beide Torpedos trafen und die Peleus sank sehr schnell Wie viele Mitglieder der Frachterbesatzung das sinkende Schiff noch verlassen konnte ist nicht bekannt es wird angenommen dass es nicht viele waren Der erste Offizier wurde von der Brucke ins Wasser geschleudert einige Besatzungsmitglieder an Deck sprangen in den Atlantik Die Uberlebenden klammerten sich an Wrackteile ausserdem hatte die Peleus an Deck gelagerte Rettungsflosse die beim Versinken des Schiffes an die Wasseroberflache kamen U 852 fuhr langsam durch die Trummer auf der Brucke befanden sich zu diesem Zeitpunkt Eck sein erster Wachoffizier Oberleutnant z S Gerhard Colditz und zwei Matrosen Wahrend des Durchfahrens des Trummerfeldes kam auch der Bordarzt von U 852 Oberstabsarzt Walter Weispfennig auf die Brucke Da zu den Befehlen Ecks auch gehorte Uberlebende versenkter Schiffe nach Schiffsnamen Fracht und ahnlichen Informationen zu befragen liess Eck ferner seinen englisch sprechenden Chefingenieur Hans Lenz an Deck rufen Mit Lenz kam auch der zweite Wachoffizier August Hoffmann an Deck der eigentlich nicht Dienst hatte Diese beiden Offiziere begaben sich an den Bug wahrend Eck das U Boot neben ein Rettungsfloss manovrierte auf dem sich vier Uberlebende darunter der dritte Offizier der Peleus befanden den man an Bord des U Bootes holte und befragte Dieser teilte Lenz und Hoffmann neben Schiffsnamen Kurs und Last auch mit dass ein weiterer langsamerer Frachter der Peleus auf dem gleichen Kurs folgte Danach wurde der Offizier zuruck auf das Rettungsfloss gebracht Eck ausserte auf der Brucke des Bootes seine Bedenken aufgrund der Grosse und Lage des Trummerfeldes Er befurchtete dass die Luftuberwachung durch von Freetown aus gestartete Flugzeuge die Versenkungsstelle erkennen wurde wodurch die Prasenz eines deutschen U Bootes bekannt wurde Dies wurde eine umfangreiche U Boot Jagd auslosen bei der U 852 wie die vorangegangenen Boote kaum Chancen haben wurde Ecks Moglichkeiten waren begrenzt Ware er mit maximaler Uberwasserfahrt weitergefahren hatte das Boot bis zum Morgen ungefahr 200 Seemeilen zuruckgelegt und sich noch immer im Bereich der Luftuberwachung befunden Zudem hatte das Boot dabei viel seines begrenzten Treibstoffs verbraucht Eck entschied daher dass alle Spuren der Peleus vernichtet werden mussten und befahl zwei Maschinengewehre auf die Brucke zu bringen Colditz und auch Lenz protestierten gegen diese Entscheidung wurden aber von Eck mit dem Argument die Spurenvernichtung sei zum Schutz des Bootes notwendig zuruckgewiesen Lenz verliess anschliessend die Brucke Die Maschinengewehre wurden an Deck gebracht Das folgende Geschehen konnte auch im spateren Kriegsverbrecherprozess nicht vollstandig aufgeklart werden Anscheinend machte Eck den anderen Offizieren bekannt dass er die Rettungsflosse versenken wollte Ein direkter Befehl auf Uberlebende im Wasser oder gezielt auf Uberlebende auf Flossen zu schiessen wurde nicht erteilt Es war allerdings offenkundig dass die Versenkung der Flosse die Rettungschancen Uberlebender vollstandig zunichtemachen wurde Eck ging davon aus dass die Flosse hohl seien und durchlochert von Maschinengewehrfeuer sinken wurden tatsachlich bestanden die Rettungsflosse der Peleus allerdings aus schwimmfahigem Material Mittlerweile war es acht Uhr abends und dunkel die Rettungsflosse waren als dunkle Umrisse auf dem Wasser zu erkennen Wahrscheinlich befahl Eck Weispfennig der in der Nahe des an Steuerbord angebrachten Maschinengewehrs stand auf die Trummer zu schiessen worauf dieser einige Geschosssalven auf ein etwa dreissig Meter entferntes Rettungsfloss schoss bis das Maschinengewehr Ladehemmung hatte Der zweite Offizier Hoffmann ubernahm die Waffe klarte die Ladehemmung und setzte den Beschuss fort Weispfennig blieb auf der Brucke ohne weiter an der Beschiessung teilzunehmen Das Boot bewegte sich in langsamer Fahrt durch die Trummer und beschoss in Abstanden die Rettungsflosse wobei stets Hoffmann das Maschinengewehr bediente Die Rettungsflosse waren allerdings aufgrund ihrer Bauweise nicht zu versenken Hoffmann schlug den Einsatz der 37 mm Flugabwehrkanone vor die Explosivmunition verfeuerte Dieses wie auch der Einsatz des 105 mm Deckgeschutzes wurde von Eck abgelehnt der stattdessen befahl die 20 mm Zwillings Flugabwehrkanonen auszuprobieren Auch diese grosserkalibrigen Waffen waren ungeeignet die Rettungsflosse zu versenken so dass jemand den Einsatz von Sprengladungen vorschlug Diesen Vorschlag lehnte Eck ab da er nicht wollte dass ein Mitglied seiner Besatzung das Boot verliess Eck befahl Handgranaten auf die Brucke zu bringen und manovrierte das Boot naher an ein Floss Hoffmann warf mehrere Handgranaten auf mindestens zwei Flosse die auch diesem Versenkungsversuch widerstanden Eck nahm an dass bei Beginn des Beschusses alle Uberlebenden die Flosse verlassen hatten Dass diese durch den Beschuss getroffen werden konnten und dass die Vernichtung der Flosse ihre Uberlebenschancen reduzieren wurde war ihm bewusst Ecks Annahme war falsch Der Wachoffizier der Peleus hatte sich bei Beginn des Beschusses auf den Boden eines Rettungsflosses gelegt und beobachtet wie ein anderer Seemann auf demselben Floss vom Maschinengewehrfeuer getotet wurde Durch die spater geworfenen Handgranaten wurde der Wachoffizier verwundet Der dritte Offizier der Peleus beobachtete auf seinem Floss wie zwei griechische Seeleute getotet wurden er selbst wurde schwer verletzt Ein weiterer Seemann tauchte hinter ein Floss und beobachtete dass einige im Wasser schwimmende Uberlebende der Versenkung durch Maschinengewehrfeuer getroffen wurden Die Besatzung von U 852 unter Deck war mit Ausnahme von Lenz nicht uber die Vorgange informiert konnte sich das Geschehen allerdings aus dem langsamen Manovrieren und den Befehlen Maschinengewehre und Handgranaten auf die Brucke zu bringen denken Die Versuche die Trummer zu versenken hatten einige Zeit in Anspruch genommen Beim falligen Wachwechsel ubernahm Hoffmann der schon die gesamte Zeit auf der Brucke gewesen war die Wache von Colditz der unter Deck ging Eck gab einem der Matrosen die zur Ablosung der Wache auf die Brucke gekommen war den Befehl das Maschinengewehr abzufeuern was dieser tat Dieser Matrose Wolfgang Schwender gab einen Feuerstoss ab dann hatte das MG eine Ladehemmung Als Schwender die Ladehemmung behoben hatte kam der Leitende Ingenieur Lenz zuruck auf die Brucke schob Schwender beiseite und schoss auf das Floss Nach Lenz Angaben im spateren Prozess tat er dies weil er annahm dass sich der dritte Offizier der Peleus auf diesem Floss befand und Lenz nicht wunschte dass dieser als Offizier durch einen schlechten Soldaten getotet wurde Nachdem von acht Uhr abends bis ein Uhr morgens alle Versuche gescheitert waren Spuren der Peleus zu beseitigen entschied Eck die Versuche abzubrechen um bei Tagesanbruch moglichst weit entfernt zu sein und liess das Boot unter maximaler Fahrt ablaufen Zuruck blieben vier Uberlebende von denen drei 35 Tage spater durch einen portugiesischen Dampfer gerettet wurden Der dritte Offizier der Peleus war 25 Tage nach der Versenkung an Wundbrand und Gelbfieber verstorben An Land Setzen von U 852 und Gefangennahme der Angeklagten BearbeitenEcks Befurchtung dass die Versenkung der Peleus durch die gegnerische Luftuberwachung entdeckt werden konnte traf nicht zu Durch einen von Eck am 15 Marz abgesetzten Funkspruch den die gegnerische Funkpeilung auffing erfuhren die Briten dass ein U Boot nordwestlich von Kapstadt operierte Am 1 April versenkte Eck den britischen Frachter Dahomian Nach dieser Versenkung unternahm Eck keinen Versuch die Uberlebenden zu befragen die am nachsten Tag durch sudafrikanische Minensuchboote gerettet wurden Die Versenkung des Schiffes loste starke Anti U Boot Massnahmen aus die keinen Erfolg zeigten Am 3 April setzte Eck einen langen Funkspruch an den BdU ab Dieser wurde von den Briten aufgefangen und ermoglichte ihnen Ecks Position zu bestimmen U 852 blieb noch zwei Wochen in den Gewassern um Kapstadt und suchte nach Zielen dann entschied Eck die Fahrt nach Penang fortzusetzen Inzwischen waren die Uberlebenden der Peleus gerettet worden wodurch diese Geschehnisse bekannt wurden Die Gewasser an der Ostkuste Afrikas waren zu der Zeit bereits gut uberwacht Eine Hunter Killer Gruppe um zwei Geleitflugzeugtrager war dort stationiert dazu kamen alliierte Luftwaffenstutzpunkte auf dem Addu Atoll und der Insel Diego Garcia Am 30 April ortete die britische Funkaufklarung U 852 vor der Kuste Somalias worauf eine Suchaktion von der britischen Basis in Aden gestartet wurde Am 2 Mai kurz nach Sonnenaufgang entdeckten sechs Wellingtons der RAF U 852 an der Oberflache Sie griffen aus der Sonne kommend sofort an und uberraschten das Boot Sechs Wasserbomben rund um das Boot erschutterten dieses eine der Bomben zerstorte zudem die 37 mm Flugabwehrkanone Hoffmann der wachhabende Offizier befahl sofort ein Nottauchmanover Zwar gelang es zu tauchen bevor die Flugzeuge einen zweiten Angriff fliegen konnten allerdings hatte U 852 mehrere Wassereinbruche erlitten Ausserdem waren einige Batteriezellen gerissen so dass sich im Boot todliches Chlorgas bildete Nach einer Viertelstunde musste das Boot wieder auftauchen wobei durch den steilen Auftauchwinkel weitere Batteriezellen ausliefen Nach dem Auftauchen bemannte die Besatzung die Flugabwehrkanonen wahrend die Flugzeuge einen weiteren Anflug unternahmen Bei diesem wurde Colditz getotet Eck erkannte dass das Boot das aufgrund der Schaden nicht mehr tauchen konnte nicht mehr zu retten war und entschied sich es auf die somalische Kuste zu setzen um seine Mannschaft zu retten Trotz weiterer Anfluge der Wellingtons erreichte das U Boot die Kuste und lief dort wie geplant auf Grund Als die Besatzung das Boot verliess setzten die Wellingtons den Beschuss fort und toteten sieben Deutsche die ubrigen 59 Besatzungsmitglieder wurden von britischen Streitkraften gefangen genommen Die Sprengladungen mit denen die Besatzung U 852 zerstoren wollte zundeten nur teilweise Entgegen den Befehlen wurde das Kriegstagebuch des U Bootes nicht vernichtet es belegte dass U 852 die Peleus versenkt hatte Der Kriegsverbrecherprozess BearbeitenDie Vorbereitungen Bearbeiten Mit dem Kriegstagebuch konfrontiert unterzeichnete der Leitende Ingenieur Lenz eine beeidigte Erklarung uber den Peleus Vorfall Der britische Marinenachrichtendienst erhielt weitere beeidigte Erklarungen vom Obersteuermann und einem Matrosen welche bis zur Wachablosung als Ausguck auf der Brucke gewesen waren Zudem hatten die Briten die beeidigten Aussagen der drei Uberlebenden der Peleus Eck der Zweite Offizier Hoffmann der Bordarzt Weispfennig Lenz und der Matrose Schwender der einen Feuerstoss aus einem Maschinengewehr auf ein Floss abgegeben hatte wurden nach Grossbritannien gebracht Es wurde entschieden den Prozess nach Kriegsende im besiegten Deutschland stattfinden zu lassen Nach Kriegsende 1945 wurden die funf Verdachtigen in das Gefangnis in Hamburg Altona verlegt und am 6 Oktober 1945 formell angeklagt Die Anklage umfasste zwei Punkte Der erste war dass die Versenkung der Peleus gegen die Regeln und Gesetzes des Krieges verstossen habe womit gemeint war dass die Versenkung gegen das Prisenrecht wie es im Londoner U Boot Protokoll und in der Seekriegskonvention von 1908 festgelegt war verstossen habe Der zweite Anklagepunkt lautete darauf an der Totung der Besatzungsmitglieder der Peleus beteiligt gewesen zu sein Die funf Angeklagten wahlten Albrecht Wegner einen Experten fur Internationales Recht als gemeinschaftlichen Ratgeber fur die Verteidiger Ecks Verteidiger war der Hamburger Rechtsanwalt Todsen Hoffmann wurde durch die Anwalte Max Pabst und Gerd Otto Wolff vertreten Pabst vertrat daneben noch den Matrosen Schwender Lenz entschied sich fur Major Lermon einen Anwalt vom Hauptquartier der Achten Britischen Armee als Verteidiger Die Verteidiger erhielten das Mandat am 13 Oktober der Prozessbeginn war fur den 17 Oktober angesetzt Zusammensetzung des Gerichts Bearbeiten Vorsitzender des Gerichtes war der Kronanwalt A Melford Stevenson ein britischer Major In der Jury sassen drei Offiziere der britischen Armee zwei der britischen Marine und zwei Offiziere der Koniglich Griechischen Marine Anklager war Oberst Halse ebenfalls von der Britischen Armee Der Prozess fand nach englischem Strafprozessrecht und in englischer Sprache statt wobei den Angeklagten Dolmetscher zur Seite standen Der erste Prozesstag Bearbeiten Direkt nach Eroffnung des Prozesses am 17 Oktober beantragte Major Lermon fur die Verteidiger einen einwochigen Verhandlungsaufschub da vier Tage Vorbereitung keine angemessene Strafverteidigung gewahrleisteten Insbesondere wurden die deutschen Rechtsanwalte Zeit brauchen sich mit dem fur sie ungewohnten Prozessrecht vertraut zu machen Ausserdem waren fur die Verteidigung wichtige Zeugen noch nicht eingetroffen Dieser Antrag wurde vom Gericht abgelehnt das die Anklagevertreter aufforderte den Fall zu prasentieren Zum ersten Anklagepunkt Verletzung des Prisenrechts wies Lermon die Anklage fur alle Angeklagten zuruck da die rechtliche Interpretation des Prisenrechts die der Anklage zugrunde lag fehlerhaft sei Dieser Anklagepunkt wurde mit Zustimmung der Anklage vom Gericht tatsachlich fallen gelassen Die Anklage fuhrte zu Beginn der Beweisaufnahme die drei eidesstattlichen Erklarungen der Uberlebenden der Peleus ein Die Verteidigung versuchte die Verwendung der beeidigten Aussagen der Uberlebenden zuruckzuweisen da die Verwendung nur zulassig sei wenn die Zeugen nicht zur Verfugung standen Tatsachlich standen die Uberlebenden der britischen Admiralitat zur Verfugung Durch die Verwendung der schriftlichen Aussagen standen die Zeugen nicht fur ein Kreuzverhor zur Verfugung Auch dieser prozessuale Einwand wurde vom Gericht zuruckgewiesen Die Anklage rief dann funf Mannschaftsmitglieder von U 852 in den Zeugenstand Deren Befragung konnte die Anklage es sei gezielt auf Uberlebende geschossen worden nicht untermauern Abschliessend prasentierte die Anklage Dokumente um zu belegen dass die Peleus unter britischer Charter gefahren war und die drei Uberlebenden tatsachlich Besatzungsmitglieder gewesen seien Zu Beginn der Beweisfuhrung der Verteidigung beantragte diese erneut eine einwochige Unterbrechung zur Vorbereitung da Zeugen und Dokumente weiterhin fehlten Das Gericht machte deutlich dass es eine Verlangerung des Prozesses nicht wunschte es gewahrte eine Unterbrechung bis zum nachsten Nachmittag Der zweite Prozesstag Bearbeiten Die Verteidigung begann ihre Argumentation damit dass das tatsachliche Geschehen von allen Angeklagten nicht bestritten werde Die Zerstorung der Rettungsflosse sei eine operative Notwendigkeit aufgrund der Anwesenheit von Anti U Boot Einheiten im Sudatlantik gewesen Dass dieses fur die Uberlebenden die Rettungschancen minimiert habe sei dabei unausweichlich gewesen die Totung Uberlebender sei nicht Ziel der Handlungen der Angeklagten gewesen Anschliessend fuhrte Wegner der Spezialist fur internationales Recht aus dass die Regeln der Kriegsfuhrung auf die die Anklage abstellte unprazise und vage seien da keine konkrete Norm oder internationale Vereinbarung genannt sei Auch sei der Grundsatz nulla poena sine lege verletzt Zuletzt wies Wegner darauf hin dass Kriegsverbrechen den juristischen Vorsatz verlange ein Verbrechen zu begehen Nach Wegners eher akademischen Ausfuhrungen sprach wieder Ecks Verteidiger Todsen der darauf Bezug nahm dass bereits im Ersten Weltkrieg beide Seiten unter bestimmten Bedingungen Rettungsboote ja sogar Uberlebende im Wasser angegriffen hatten Todsen spielte dabei auf zwei Vorfalle an bei denen ein britisches Q Schiff Uberlebende versenkter deutscher U Boote angegriffen hatte Die Anklage erwiderte darauf dass sie in dem Fall dass die Verteidigung Beweise fur solche Vorfalle bringen wurde einen Aufschub fur die Vorbereitung einer Widerlegung beantragen wurde Das Gericht deutete an dass es einem solchen Antrag entsprechen werde Todsen hatte aufgrund der fehlenden Vorbereitungszeit der Verteidigung keine Beweise und zog sich auf die Argumentation zuruck dass diese Vorgange allgemein bekannt seien und daher vom Gericht berucksichtigt werden mussten Es ist nicht bekannt wieso Todsen an dieser Stelle aufgab nachdem die Anklage angekundigt hatte einen Aufschub zu beantragen obwohl die Verteidigung selbst noch am Tag zuvor einen einwochigen Aufschub beantragt hatte Als Nachstes rief die Verteidigung Eck selbst in den Zeugenstand Eck war kein fur die Verteidigung nutzlicher Zeuge weil er auf die Fragen kurz und brusk antwortete und seine Grunde uber alliierte Flugzeuge so besorgt gewesen zu sein nicht verstandlich erlauterte Eck erklarte dass sein einziger Grund die Rettungsflosse zu zerstoren seine Besorgnis gewesen sei dass diese am nachsten Morgen aus der Luft entdeckt werden konnten zudem sei er besorgt gewesen dass die Flosse mit Funk ausgerustet seien Eck betonte es sei niemals sein Vorsatz gewesen die Uberlebenden zu toten auch wenn diese aufgrund der Zerstorung der Rettungsmittel mit Sicherheit gestorben waren Eck erlauterte auch wieso er den Einsatz von Maschinengewehren und nachdem diese keinen Erfolg hatten von Handgranaten angeordnet hatte und dass er davon ausgegangen sei die Rettungsflosse seien beim ersten Maschinengewehrfeuer verlassen worden ihm sei allerdings bewusst gewesen dass er sich bei dieser Annahme hatte irren konnen Eck unterstrich auch dass er den Befehl hatte auf keinen Fall Uberlebende in irgendeiner Weise zu unterstutzen Eck schloss seine Aussage damit dass er erklarte wieso er seiner Besatzung seine Entscheidung mitgeteilt habe Im Verhor agierten Eck und sein Verteidiger unglucklich Zunachst gelang es ihnen nicht den Eindruck zu vermeiden Eck habe die Vernichtung aller Spuren der Peleus anordnen wollen was auch die Uberlebenden einschloss Todsen fragte anschliessend wie sich nach Ansicht von Eck seine Feinde in derselben Situation verhalten hatten Durch diese Frage ermoglichte er Eck uber den Laconia Zwischenfall zu berichten bei dem ein amerikanischer Bomber U 156 angegriffen hatte das unter einer Rotkreuzfahne fahrend Rettungsboote der Laconia abgeschleppt hatte Fur Eck war aufgrund dieses Zwischenfalls klar gewesen dass auch der Feind militarische Grunde uber die Sicherheit Schiffbruchiger gestellt hatte Im folgenden Kreuzverhor verlor die Verteidigung an Boden Zunachst arbeitete die Anklage durch ihre Fragestellung den Widerspruch zwischen Ecks Besorgnis uber Flieger beim Peleus Zwischenfall und dem Umstand dass U 852 von Fliegern am Tag an der Oberflache gefunden worden war heraus dann wandte sie sich dem Peleus Zwischenfall selbst zu und zwang Eck zu dem Eingestandnis dass er ungefahr 20 Uberlebende im Wasser vermutet habe Anschliessend versuchte sie Eck zu dem Eingestandnis zu bringen er habe die Versuche der Versenkung der Flosse aufgegeben weil es keine Uberlebenden mehr gegeben habe und damit eine der Grundlinien der Verteidigung zu untergraben Dieses konnte Eck noch vermeiden nicht jedoch dass er den Eindruck erweckte ihm sei das Schicksal der Uberlebenden gleichgultig gewesen Das Gericht eroffnete seine Befragung Ecks mit der Frage wie oft Eck insgesamt sinkende Schiffe gesehen habe Es zielte darauf dass die Versenkung von Schiffen fast immer Spuren in Form von Olflecken aus Schmierol oder Treibstofftanks hinterliess und die Vernichtung allein der Rettungsflosse daher keinen Sinn ergeben hatte Das Gericht fragte Eck dann wieso Eck nicht von Anfang an mit hochster Fahrt abgelaufen sei wieso Eck nicht uberpruft habe ob die Rettungsflosse uber Funk verfugten und entlockte Eck auch dass der erste Offizier Colditz der gefallen war gegen die Entscheidung Ecks protestiert hatte Letzteres war fur die Verteidigung der anderen vier Angeklagten schlecht da diese sich darauf beriefen einem Befehl gehorcht zu haben Insgesamt verlief der zweite Prozesstag fur die Angeklagten schlecht weil die operative Notwendigkeit der Zerstorung der Rettungsflosse nicht vermittelt werden konnte Der dritte Prozesstag Bearbeiten Der dritte Verhandlungstag begann morgens und mit der Fortsetzung des Kreuzverhors Ecks durch die Verteidiger der Mitangeklagten Fur die Mitangeklagten war es wichtig hervorzuheben dass sie auf Befehl gehandelt hatten und dass die Missachtung oder Verweigerung eines Befehls ein Kapitalverbrechen gewesen sei Eck beantwortete die darauf zielenden Fragen zufriedenstellend Anschliessend rief Todsen Ecks Verteidiger einen der Mitarbeiter des britischen Marinenachrichtendienstes auf der die Verhore der Angeklagten durchgefuhrt hatte und befragte diesen zunachst zur Dichte der Luftuberwachung uber dem Sudatlantik Es stellte sich heraus dass maximal funf bis sechs Flugzeuge zur Uberwachung des Gebietes zwischen Freetown und der Insel Ascension zur Verfugung standen und dass von Zeit zu Zeit Flugzeugtrager in dem Gebiet eingesetzt waren Todsen lenkte dann die Befragung auf den Laconia Zwischenfall um durch den britischen Zeugen den Laconia Befehl von Karl Donitz einzufuhren und bereitete so den Aufruf des Zeugen vor den die Verteidigung als ihren wichtigsten Zeugen ansah Korvettenkapitan Adalbert Schnee Schnee war einer der erfolgreichsten U Boot Kommandanten gewesen und Trager des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub Ausserdem war er zwei Jahre im Stab des BdU gewesen und hatte Eck vor dem Auslaufen instruiert Todsen begann die Befragung damit Schnee dieses Gesprach wiedergeben zu lassen und leitete dann zu der Frage uber wie lange die Reste eines versenkten Schiffes aus der Luft sichtbar waren was Schnee mit einigen Tagen beantwortete Schnee bestatigte auch dass man dies durch die Versenkung grosserer Trummer verkurzen konne Als Nachstes versuchte Todsen den Einwand des bei einer Versenkung verbleibenden Olflecks mit Hilfe Schnees zu entkraften Schnee bestatigte zwar dass die Versenkung eines olgefeuerten Dampfers wie der Peleus einen Olfleck hinterliess wies aber auch darauf hin dass Olflecke auf Schifffahrtsstrassen nicht ungewohnlich seien da sie auch beim Reinigen der Bilgen entstunden Todsen befragte Schnee weiter welche Waffe er an Ecks Stelle verwendet hatte um Rettungsflosse zu versenken Schnee ausserte dafur seien sowohl die Bordkanone als auch Sprengladungen ungeeignet er hatte ebenfalls Maschinengewehre benutzt Insgesamt stutzte Schnee die Position der Verteidigung bevor die Anklage ihn ins Kreuzverhor nahm Nach einer kurzen einleitenden Befragung stellte die Anklage dann Schnee die hypothetische Frage was er in Ecks Position nach der Versenkung der Peleus gemacht hatte Bevor Schnee antworten konnte unterbrach Major Lermon der im englischen Prozessrecht erfahrenste Verteidiger dass es notwendig sei Schnee darauf hinzuweisen dass er diese Frage nicht beantworten musse wenn er sich durch die Beantwortung der Gefahr einer Strafverfolgung aussetzen wurde Der Gerichtsvorsitzende wies Schnee darauf hin dass er keine Fragen beantworten musse durch die er sich einer Verfolgung fur Kriegsverbrechen aussetzen wurde Diese Aufklarung brachte Schnee in das Dilemma dass die Verweigerung einer Antwort indirekt das Eingestandnis von Kriegsverbrechen gewesen ware Nachdem der wichtige Zeuge der Verteidigung so in die Enge getrieben war wiederholte die Anklage die hypothetische Frage die Schnee nicht im Sinne der Verteidigung beantworten konnte sowohl eine Nichtbeantwortung als auch die Antwort er hatte gleich gehandelt hatte ihn selbst gefahrdet Schnee bemuhte sich die Beantwortung zu vermeiden musste dann aber einraumen dass er vermutete Eck habe die Nerven verloren Auf nochmalige Nachfrage bestatigte Schnee er hatte anders gehandelt Die Anklage hatte damit einen Zeugen der Verteidigung demontiert und ihre eigene Position gestarkt sie nutzte Schnees Aussagen auch um ihre eigene Beweisfuhrung zu untermauern Schnee bestatigte dass er von keinem vergleichbaren Fall wusste in dem ein U Bootkommandant ahnlich wie Eck gehandelt hatte und dass der BdU niemals die Totung von Uberlebenden gebilligt hatte Die Anklage schloss ihr Kreuzverhor Schnees mit der Frage ob es spezielle Befehle gegeben habe Uberlebende nicht zu toten was Schnee damit beantwortete dass dies stehender Befehl seit Kriegsausbruch gewesen sei Todsen versuchte den Schaden den der Chefanklager in der Beweisfuhrung der Verteidigung angerichtet hatte zu begrenzen indem er seinerseits Schnee die hypothetische Frage stellte was er in Ecks Lage gemacht hatte Schnee setzte sich in Widerspruch zu seiner vorherigen Aussage und bestatigte er hatte versucht die Trummer zu versenken Die Anklage nutzte diese Gelegenheit um Schnee zu dem Eingestandnis zu bringen er habe nie selbst versucht ein Rettungsfloss mit einem Maschinengewehr zu versenken und dieses auch nie gesehen Schnees Kreuzverhor wurde durch die Verteidiger der ubrigen Angeklagten fortgesetzt Er bestatigte auf die Frage Pabsts des Verteidigers Schwenders dass Eck als Vorgesetzter berechtigt gewesen sei bei Befehlsverweigerung von der Schusswaffe Gebrauch zu machen Anschliessend wurde er aus dem Zeugenstand entlassen Als Nachstes wurde der Angeklagte Hoffmann von seinem Verteidiger in den Zeugenstand gerufen dessen Befragung aber nichts Neues erbrachte da das Gericht bereit war den guten Leumund Hoffmanns als wahr zu unterstellen Das folgende Kreuzverhor durch die Anklage war fur Hoffmann verhangnisvoll Der Anklager veranlasste Hoffmann zunachst zum Eingestandnis dass er angenommen habe dass sich Uberlebende auf den Flossen befunden hatten Als die Anklage ausserdem noch herausstellte dass Hoffmann nie von Eck befohlen worden war zu schiessen war Hoffmanns Schicksal besiegelt Der nachste Angeklagte im Zeugenstand war der Bordarzt Weispfennig dessen Fall dadurch besonders schwer zu verteidigen war da fur ihn als Arzt der Eid des Hippokrates galt Seine Befragung ebenso wie die der weiteren Mitangeklagten brachte nichts Neues Anschliessend trat fur die Verteidigung erneut Wegner auf Dieser hatte eine langere rechtliche Erklarung vorbereitet und war nach der nachtlichen Arbeit an der Erklarung ubermudet Seine Bitte um eine Vertagung wurde vom Gericht abgelehnt Wegner hatte bereits in der Vergangenheit uber einen Prazedenzfall aus dem Ersten Weltkrieg in dem ein deutsches U Boot Rettungsboote eines englischen Schiffes beschossen hatte wissenschaftlich gearbeitet Uber diesen Fall hatte 1921 das Reichsgericht zu entscheiden gehabt Die damaligen Strafen jeweils vier Jahre Haft fur die beiden Angeklagten waren in England als zu mild empfunden worden Wegner hatte in einem Buch uber den Fall die Verurteilung nicht aber das Strafmass verteidigt Als Sachverstandiger konnte er die in ihn von der Verteidigung gesetzten Erwartungen nicht erfullen Seine Ausfuhrungen waren ohne einen roten Faden er verlor sich in nebensachlichen Begebenheiten Der vierte Prozesstag Bearbeiten Todsen hielt fur Eck das erste Schlusspladoyer der Verteidigung das er auf die Argumentationslinie stutzte die Versenkung der Rettungsflosse sei eine operative Notwendigkeit gewesen Ein Befehl auf die Uberlebenden der Peleus zu schiessen sei nicht erwiesen fur einen solchen Befehl habe es auch kein Motiv gegeben Als nachster der Verteidiger sprach Pabst fur Weispfennig Hoffmann und Schwender wobei Pabst statt das von der Beweisfuhrung Erbrachte nochmals vorzutragen sich der moderneren Methode bediente die Schlussfolgerungen der Verteidigung vorzutragen Er wies das Gericht darauf hin dass es wenn es zu einem Schuldspruch gelangen wurde entscheiden musse ob Mord Totschlag oder Fahrlassige Totung vorliege wobei zu berucksichtigen sei dass die Angeklagten in der fraglichen Nacht erregt und erschopft gewesen seien Mit diesem Argument ware eine Verurteilung wegen Totschlags moglich gewesen Pabst fuhrte weiter aus dass die drei auf Befehl gehandelt hatten bevor er sich den Argumenten zugunsten der einzelnen seiner Mandanten zuwendete beginnend mit dem leichtesten Einzelfall dem des Matrosen Schwender Dieser habe nur einen Feuerstoss abgegeben und die Beweisaufnahme hatte nur ergeben dass er dabei auf Wrackteile gezielt habe Dafur dass er an der Totung von Menschen mitgewirkt habe gebe es keinen Beweis Bei Hoffmann und Weispfennig lag dies anders Beiden war nachgewiesen dass sie geschossen hatten und zudem war Hoffmann nicht im Dienst und Weispfennig als Arzt Nichtkombattant gewesen Pabst hatte nur die Moglichkeit sich auf die Rechtfertigung des befehlsgemassen Handelns zu stutzen wofur er einen deutschen Prazedenzfall aus dem Ersten Weltkrieg anfuhren konnte gegen dessen Entscheidung die britische Regierung nicht protestiert hatte Major Lermon begann sein Schlusspladoyer indem er den Gedanken von Pabst aufgriff dass gezielte Schusse auf Uberlebende nicht erwiesen seien Der einzige Beweis dafur seien die schriftlichen Aussagen der Uberlebenden wobei Lermon heftig kritisierte dass diese nicht als Zeugen gehort worden waren und nicht fur ein Kreuzverhor zur Verfugung gestanden hatten Auch Lermon berief sich darauf dass Lenz auf Befehl gehandelt habe um abschliessend darzulegen wieso es fur seinen Mandanten eine Ehrenangelegenheit gewesen sei statt Schwender zu schiessen Der Anklager Colonel Halse erklarte die Uberzeugung der Anklage Ecks Befehl sei kaltblutiger Mord und damit offenkundig illegal gewesen Aufgrund dessen konnten sich Ecks Mitangeklagten nicht darauf berufen einem Befehl gefolgt zu haben Die Anklage sei auch voll von der Schuld Hoffmanns uberzeugt der zugegeben habe geschossen und Handgranaten geworfen zu haben Fur Weispfennig fand Halse besonders scharfe Worte da sein Handeln im absoluten Gegensatz zu allen arztlichen Pflichten gestanden habe Schwender schliesslich musse gewusst haben dass er auf Menschen schoss Nach einer Mittagspause fasste der Vorsitzende das Geschehen nach der Versenkung der Peleus fur die Geschworenen zusammen indem er Argumente der Verteidigung und der Anklage gegenuberstellte und dabei im Stil eines Anklagers Argumente der Verteidigung entkraftete Nach dieser Zusammenfassung des Prozessstoffs zog sich die Jury zuruck und kehrte nach 40 Minuten mit einem Schuldspruch fur alle Angeklagten zuruck in den Sitzungssaal Gemass dem britischen Recht trat man dann in die Verhandlung uber das Strafmass ein beginnend mit der Verteidigung Wieder sprach Todsen zuerst und erneuerte zunachst die Argumentation die Versenkung der Peleus sei eine rechtmassige Kriegshandlung gewesen und die Vernichtung der Rettungsmittel notwendig Dann nahm Todsen das Argument auf das Schnee bemuht hatte um Ecks Verhalten zu erklaren Im Gegensatz zu Schnee der ein hocherfahrener U Boot Kommandant gewesen sei sei es Ecks erste Feindfahrt als Kommandant gewesen Aufgrund dessen konne man aus Schnees Aussage er hatte sich anders verhalten nichts zum Nachteil von Eck schliessen Fur die Mitangeklagten Ecks wurden Leumundszeugen gehort und Pabst fuhrte nochmals fur Weispfennig und Schwender aus welche Auswirkungen der Befehlsdruck auf diese gehabt habe Unter den Bedingungen eines U Bootes hatten diese dem Kommandanten vertrauen und sich auf diesen verlassen mussen Nachdem Major Lermon nochmals erklart hatte Lenz als Offizier habe dem Matrosen Schwender zwar aus einem unlogischen aber nicht unritterlichen Motiv also aus einem unlogischen Verstandnis von Offiziersehre das Maschinengewehr abgenommen und weitergeschossen zog sich die aus sieben Offizieren bestehende Jury erneut zur Beratung zuruck Die Jury beriet weniger als eine Stunde uber das Strafmass der funf Angeklagten Gegen Eck den Zweiten Offizier Hoffmann und den Bordarzt Weispfennig verhangte sie wegen Kriegsverbrechens die Todesstrafe Lenz wurde zu lebenslanger Haft verurteilt der Matrose Schwender erhielt eine Haftstrafe von 15 Jahren Nach dem Prozess Bearbeiten nbsp Grabareal auf dem Eck beigesetzt wurde Das Grab selbst war im Januar 2006 nicht aufzufinden Die Urteile wurden von den ubergeordneten Dienststellen zuletzt von Feldmarschall Bernard Montgomery als Befehlshaber der britischen Besatzungsstreitkrafte am 12 November 1945 bestatigt Eck Hoffmann und Weispfenning wurden am Morgen des 30 November 1945 im Hof der Haftanstalt Hamburg Altona durch ein Erschiessungskommando hingerichtet und auf dem Friedhof Hamburg Ohlsdorf beerdigt Die Graber von Eck und Weispfenning sind nebeneinander angelegt Die mit ihnen Verurteilten mussten nicht die volle Dauer der gegen sie verhangten Strafen verbussen Der Matrose Schwender wurde im Dezember 1951 aus der Haft entlassen der Bordingenieur Lenz im August 1952 Diskussion des Urteils BearbeitenDer Prozess gegen Eck und seine Mitoffiziere ist ausserhalb marinegeschichtlich interessierter Kreise heute kaum bekannt da es grossere Kriegsverbrecherprozesse wie die Nurnberger Prozesse gab die mehr im Blickpunkt der Nachkriegsoffentlichkeit standen Herangezogen wird der Prozess gelegentlich als Beispiel dafur dass es Siegerjustiz gegeben habe Ein Vergleich des Eck Verfahrens mit den Nurnberger Prozessen zeigt dass diese erheblich sorgfaltiger vorbereitet wurden Zwischen Uberreichung der Anklageschrift und Verfahrensbeginn lagen beim Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher nicht vier Tage wie im Fall Ecks sondern ein Monat Wahrend im Nurnberger Prozess gegen Karl Donitz dessen Verteidiger Otto Kranzbuhler sogar eine schriftliche Befragung amerikanischer Offiziere durchsetzen konnte waren die Verteidiger im Eck Verfahren beschrankt auf die Beweismittel die sie bis zum Schluss der Beweisaufnahme beschaffen konnten An der Fairness des Eck Verfahrens bestehen zumindest Zweifel Ob Eck tatsachlich ein Kriegsverbrecher war ist bei Marinehistorikern umstritten Die Kritiker der Einstufung Ecks als Kriegsverbrecher folgen im Wesentlichen der im Prozess von der Verteidigung Ecks vorgegebenen Linie die Versenkung der Rettungsflosse sei operativ notwendig gewesen Auch in den Marinen der anderen Kriegsparteien habe es vergleichbare Handlungen gegeben die nie Objekt gerichtlicher Untersuchungen geworden seien Das Gericht sei von Anfang an voreingenommen gewesen das Gerichtsverfahren unfair Die Gegenansicht verweist darauf dass keine operative Notwendigkeit bestanden habe wie sich aus der Beweisaufnahme ergebe insbesondere aus Schnees Aussage und dem Umstand dass die Luftuberwachung entgegen Ecks Befurchtungen die Versenkung nicht entdeckte Eck habe die Lage vollig falsch eingeschatzt das Beschiessen der Rettungsflosse sei daher bestenfalls unnotig gewesen Eck habe gegen seine Befehle wie auch gegen die deutschen Gesetze verstossen Letztlich hatte ein faires Verfahren zum gleichen Urteil fuhren konnen Siehe auch BearbeitenHMS Torbay N79 Dudley Walker Morton Laconia BefehlLiteratur BearbeitenTheodore P Savas Silent Hunters German U Boat Commanders of World War II Savas Publishing 1997 ISBN 1 882810 17 1 John Cameron Peleus Trial Kapitanleutnant Eck and Others W Hodge 1948 ISBN 0 85279 015 5 Theodore P Savas Lautlose Jager Deutsche U Boot Kommandanten im Zweiten Weltkrieg Ullstein Verlag Berlin 1999 ISBN 3 548 24621 4Weblinks BearbeitenVersenkung der Peleus und der Prozess englisch Ausfuhrliche Abhandlung uber Eck und den Prozess englisch Fussnoten Bearbeiten Hans Herlin Verdammter Atlantik Schicksale deutscher U Boot Fahrer 11 Auflage Wilhelm Heyne Verlag Munchen 1979 ISBN 3 453 00173 7 Seite 205 nbsp Dieser Artikel wurde am 24 Januar 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eck Prozess amp oldid 219261080