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Die Familie Putrich andere Schreibweisen Puttrich Puterich Putreich oder Bittrich zahlte zu den Munchner Patriziergeschlechtern von der ein Zweig im Jahr 1347 als Putrich von Reichertshausen in den Adelsstand erhoben wurde Stammwappen der Putrich in Siebmachers Wappenbuch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erste urkundliche Erwahnung 1 2 Nachwirkung in Munchen 1 3 Landadlige und ein Furstpropst 2 Bekannte Personen der Familie 3 Wappen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErste urkundliche Erwahnung Bearbeiten Die erste urkundliche Erwahnung der aus dem Rheinland laut anderer Quelle aus Regensburg 1 stammenden und dann uber Jahrhunderte in Munchen wirkenden Familie findet sich um das Jahr 1189 2 Der Name Putrich konnte sich aus der Bezeichnung Putsche fur ein altes Salzmass ableiten eines ihrer Wappen zeigt zwei Wein oder Salzfasser 3 Nachwirkung in Munchen Bearbeiten Bereits 1284 wurde durch die Familie im Graggenauer Viertel in der Munchener Altstadt mit dem Putrich Regelhaus 4 ein Kloster der Terziarinnen der Franziskaner Reformaten als Seelhaus begrundet Das 1289 erstmals urkundlich erwahnte Innere Sendlinger Tor hiess unter anderem Putrichturm nachdem der Torturm 1319 in das Stadthaus der Grossburgerfamilie Putrich einbezogen worden war Das Angerviertel wurde 1420 21 als des Hans Putrichs Viertel bezeichnet dessen Hauptmann er war Die Putrich zahlten damit zu den wohlhabenden Munchner Patriziern wie Ligsalz Barth oder Dichtl die im 14 und 15 Jahrhundert auch in den Landadel erhoben wurden Die Familie stellte vom 13 bis 15 Jahrhundert mehrere Stadtrate Stadtkammerer und Burgermeister der Stadt Munchen 2 1 1451 nannte Papst Nikolaus V in einer Bulle die Putrichs edle Manner nobiles viros de Puttreich 5 Landadlige und ein Furstpropst Bearbeiten nbsp Wappen der Putrich von Reichertshausen in Siebmachers Wappenbuch1334 kaufte Ludwig Putrich Schloss Reichertshausen sowie die zugehorigen Besitzungen 4 1347 erhielt er von Kaiser Ludwig dem Bayern die geschlossenen Hofmarksrechte von Reichertshausen und wurde als Putrich von Reichertshausen in den Adelsstand erhoben Doch nicht alle Putrichs waren edle Manner Von Jakob Putrich von Reichertshausen vermutlich Ludwigs Sohn oder Enkel wird berichtet dass er 1370 bewaffnet am Turm beim Gogginger Tor in Augsburg jungen Mannern aufgelauert hat die ihn aber abwehrten sodass er in Eisen und Banden im Rathaus festgesetzt wurde 6 Daraufhin bestachen seine Verwandten die Wachter mit 300 Gulden und er kam alsbald wieder frei 6 1375 hat er dann an der ihm verhassten Stadt Rache genommen indem er zwei Augsburger Burgern Hande und Fusse abhieb wofur er in der Reichsstadt fur vogelfrei erklart wurde 6 Davon unbeeindruckt war Jakob wenig spater in die Augsburger Vorstadt eingeritten und hatte vier Manner erstochen 7 Wenig spater liess Jakob seinen Sohn in Augsburg den Hauptmann Hartmann Onsorg von Wellenburg anklagen eine mit Sigel und Brief belegte Schuld von 400 Gulden an ihn zu begleichen 7 Doch Onsorg als ein verschmitzter Kopf weiss eine Menge Einreden vorzubringen und den Handel zu verwirren und wehrte die Klage erfolgreich mit der Begrundung ab er hatte seine Schuld bereits in Mainz bezahlt 7 Jakob bestand trotz des Augsburger Gerichtsurteils weiterhin auf Einlosung der Schuld worauf nun Onsorg seinerseits Klage gegen Jakob vor dem Landgericht des Ulrich Graf von Oettingen in Schwaben erhob 7 Jakob der in Diensten des bairischen Herzogs Johann stand erschien nicht vor Gericht das daraufhin eine Kontumazentscheidung ergehen liess was wiederum den Herzog Johann auf den Plan rief 7 8 Man fiel im Schlosse Wellenburg ein zerstorte beutete und machte grossen Schaden dem Hauptmann Onsorg 8 Ein anderer von Ludwigs Nachkommen war der Dichter Buchersammler und herzoglich bayerische Rat Jakob III Putrich von Reichertshausen 1400 1469 der mit seinem einzigen erhaltenen literarischen Werk dem 1462 in Titurel Strophen gereimten Ehrenbrief an die literarisch interessierte Mechthild von der Pfalz fur die deutsche Literaturgeschichte von Bedeutung ist Letzte Beurkundungen dieses Adelsgeschlechts bezeugen den schrittweisen Verkauf der Hofmark Reichertshausen an Hans von Pfeffenhausen durch Gamareth Putrich von Reichertshausen und seinen Bruder Jakob zwischen 1497 und 1502 4 Den grossten Aufstieg erlebte der dem nicht adligen Familienzweig wahrscheinlich der ritterburtigen Linie 9 entstammende Jakob Putrich 1523 1594 10 der als Jakob II von 1567 bis 1594 zum Furstpropst von Berchtesgaden ernannt worden war und damit als Reichsfurst des Heiligen Romischen Reiches neben seiner geistlichen auch weltliche Macht uber ein Territorium ausubte dem er als Landesherr vorstand Das Adelsgeschlecht der Putrich von Reichertshausen starb zu Beginn des 16 Jahrhunderts der nicht adlige Zweig der Familie Putrich starb Ende des 17 Jahrhunderts im Mannesstamm aus 11 Bekannte Personen der Familie BearbeitenPutrich von ReichertshausenLudwig Putrich als Ludwig Putrich von Reichertshausen in den Adelsstand erhoben hatte 1334 Schloss Reichertshausen und zugehorige Besitzungen gekauft und erhielt 1347 von Kaiser Ludwig dem Bayern die geschlossenen Hofmarksrechte Jakob III Putrich von Reichertshausen 1400 1469 bedeutender Dichter Buchersammler herzoglich bayerischer Rat und Amtstrager Putrich PuttricherBarbara Putrich 11 Juni 1424 Abtissin der Klarissinnen des Klosters am Anger von 1408 bis 1415 12 Hanns Putrich Mitglied des Stadtrates und 1447 Burgermeister der Stadt Munchen 13 Sigmund Putrich Mitglied des Stadtrates und 1463 Burgermeister der Stadt Munchen 13 Kilian Puttricher ein Onkel Jakobs II war von 1525 bis 1535 Abt zu St Peter in Salzburg 2 Jakob Putrich 1523 1594 10 war als Jakob II von 1567 bis 1594 Furstpropst von Berchtesgaden Anna Putrich Jakobs Schwester von 1588 bis 1600 Abtissin des adligen Benediktinen Frauenstifts Nonnberg 2 Hieronymus Putrich jungerer Bruder von Jakob und von ihm zum Landrichter in Berchtesgaden bestellt Wahrend das Grab des Furstpropstes unbekannt ist liegt der 1595 verstorbene Bruder unter einer schon gestalteten Grabplatte im Kreuzgang zwischen Berchtesgadener Stiftskirche und dem vormaligen Augustiner Chorherrenstift 14 Wappen Bearbeiten nbsp Wappenscheibe von Jakob II Putrich im Pfarrhaus der Berchtesgadener StiftskircheBlasonierung des Stammwappens In Rot ein silbernes Lagel Buttrich mit goldenen Reifen und Handhabe Auf dem Helm mit rot silbernen Decken zwei rote Arme das Lagel haltend 15 Das Stammwappen trug im Mittelalter auch das Munchner Patriziergeschlecht der Tulbeck Blasonierung des Wappens der Putrich von Reichertshausen In Rot ein oberes und unteres silbernes Ort am Vorderrand Auf dem Helm mit rot silbernen Decken ein silberner Schwan mit Pfauenschwanz Die Putrich von Pasing vereinigten die beiden Wappen siehe Wappen des Jakob II Putrich Literatur BearbeitenHelmuth Stahleder Beitrage zur Geschichte Munchner Burgergeschlechter im Mittelalter Die Wilbrecht Rosenbusch und Putrich in Oberbayerisches Archiv 114 1990 227 281 Andreas Schmidtner Genealogie der Putriche Wolf Munchen 1882 Digitalisat Gustav Adelbert Seyler J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Bd 6 Abgestorbene erloschene Geschlechter 1 Abt T 1 Abgestorbener Bayerischer Adel 1 Teil Nurnberg 1884 S 86 uni goettingen de und Tfl 85 uni goettingen de Johann Siebmacher Johann Siebmachers allgemeines grosses und vollstandiges Wappenbuch 2 Teil 12 Ausgabe Nurnberg 1772 Tfl 62 uni goettingen de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Putrich Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Felix Joseph Lipowsky Urgeschichten von Munchen Band 1 Munchen 1814 S 267 ff Volltext a b c d Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 104 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 103 a b c Aus der Geschichte der Gemeinde Reichertshausen auf reichertshausen de abgerufen am 19 Mai 2016 Felix Joseph Lipowsky Urgeschichten von Munchen Band 1 Munchen 1814 S 277 Volltext a b c Felix Joseph Lipowsky Urgeschichten von Munchen Band 1 Munchen 1814 S 270 Volltext a b c d e Felix Joseph Lipowsky Urgeschichten von Munchen Band 1 Munchen 1814 S 271 Volltext a b Felix Joseph Lipowsky Urgeschichten von Munchen Band 1 Munchen 1814 S 272 Volltext Felix Joseph Lipowsky Urgeschichten von Munchen Band 1 Munchen 1814 S 275 Volltext a b Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 2 Joseph Lindauer Salzburg 1815 ab S 131 f Volltext in der Google Buchsuche Franz Karaisl von Karais Zur Geschichte des Munchener Patriziats M Lassleben 1938 S 8 Felix Joseph Lipowsky Urgeschichten von Munchen Band 1 Munchen 1814 S 276 Volltext a b Felix Joseph Lipowsky Urgeschichten von Munchen Band 1 Munchen 1814 S 268 Volltext Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 104 105 Otto Titan von Hefner Die Siegel und Wappen der Munchner Geschlechter mit 1 Tafel Munchen 1849 Volltext Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Putrich Patrizierfamilie amp oldid 237237233