www.wikidata.de-de.nina.az
Orientierungslauf meist kurz OL genannt ist eine Laufsportart Im Gelande werden mehrere Kontrollpunkte festgelegt die mit Hilfe von Landkarte und Kompass gefunden werden mussen Dabei wahlt der Laufer die fur ihn optimale Route selbst OL erfordert dadurch neben korperlicher Fitness auch ein hohes Mass an geistiger Leistung Der Orientierungslauf entwickelte sich zu Beginn des 20 Jahrhunderts in Skandinavien wo er inzwischen Volkssport ist Orientierungslauf wird heute weltweit betrieben Orientierungslauferin beim Durchqueren eines Baches Rechts ein Kontrollposten Orientierungslauf findet hauptsachlich im Wald statt Carl Waaler Kaas bei den Weltmeisterschaften 2010 Der internationale Orientierungslaufsport ist in der International Orienteering Federation IOF mit zurzeit 76 Mitgliedslandern Stand Marz 2020 organisiert Der Orientierungslauf zahlt zu den vom Internationalen Olympischen Komitee IOC anerkannten Sportarten wurde bislang jedoch noch nicht bei Olympischen Spielen ausgetragen Neben dem klassischen Orientierungslauf gibt es zahlreiche Varianten des Sports so etwa das Mountainbike Orienteering in der Schweiz Bike OL und den Ski Orientierungslauf Da die meisten Spielarten des Orientierungslaufs in naturnahen Gebieten stattfinden werden die okologischen Auswirkungen von Wettkampfen auch kontrovers diskutiert Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Praktische Durchfuhrung 3 Ausrustung 3 1 Orientierungslaufkarte 3 2 Kompass 3 3 Postenbeschreibung 3 4 Postenkontrollsystem 3 5 Kleidung und Schuhwerk 4 Wettkampfformen Varianten und verwandte Sportarten 5 Orientierungslauf aus sportwissenschaftlicher Sicht 5 1 Physische Faktoren 5 2 Psychische Faktoren 6 Verletzungsrisiko 7 Orientierungslauf und Umwelt 8 Spitzensport 9 Breitensport 10 Geschichte 11 Literatur 12 Weblinks 12 1 Orientierungslauf Verbande 12 2 Wissenswertes 13 EinzelnachweiseGrundlagen BearbeitenDas grundsatzliche Ziel des Orientierungslaufs ist das schnellstmogliche Ablaufen von Kontrollpunkten im Gelande in einer festgelegten Reihenfolge Die Wahl der Laufroute zwischen den einzelnen Kontrollpunkten die Posten genannt werden ist dem Laufer dabei im Allgemeinen vollig freigestellt Als Hilfsmittel zum Finden der bestmoglichen Laufstrecke stehen jedem Sportler ausschliesslich Karte und Kompass zur Verfugung andere technische Hilfsmittel sind untersagt 1 Orientierungslaufe werden meist in naturnahem Gelande ausgetragen vor allem im Wald jedoch eignen sich auch verhaltnismassig gut erschlossene Gebiete wie Parks fur den Sport Da zu grossen Teilen auch abseits von Wegen gelaufen wird ist der Orientierungslauf als Zuschauersport meist nur wenig attraktiv Praktische Durchfuhrung BearbeitenVor dem Start stehen dem Orientierungslaufer neben der allgemeinen Gelandebeschaffenheit meist nur wenige Informationen zur Verfugung insbesondere die Streckenlange gemessen in Luftlinie und die zu absolvierenden Hohenmeter Mindeststeigung auf einer angenommenen Optimalroute Daruber hinaus sind ihm Anzahl und Beschreibung der Kontrollposten sowie eventuell zu absolvierende Pflichtstrecken bekannt Die Karte wird dem Sportler ublicherweise erst unmittelbar vor dem Start ausgehandigt Darauf aufgedruckt finden sich die anzulaufenden Posten in der vorgegebenen Reihenfolge die sogenannte Bahn 2 Das Absolvieren der Posten in der vorgeschriebenen Reihenfolge wird durch mitgefuhrte Postenkontrollsysteme heute meist elektronische Gerate uberpruft Ein grundsatzliches Problem beim Orientierungslauf ist so weit wie moglich gleiche Voraussetzungen fur alle Teilnehmer zu gewahrleisten Insbesondere gilt es ein einfaches Nachlaufen zu verhindern und so dafur zu sorgen dass alle Laufer sich selbstandig orientieren Aus diesem Grund gibt es beim OL zumeist keinen Massenstart Vielmehr starten die Konkurrenten einzeln in Abstanden von zwei bis funf Minuten sodass jeder Laufer moglichst auf sich allein gestellt ist 2 Daruber hinaus werden bei OL Veranstaltungen eine grosse Anzahl verschiedener Bahnen fur einzelne Kategorien Geschlechts Alters und Leistungsklassen angeboten Dadurch ist die Teilnehmerzahl pro Kategorie nicht zu hoch die Teilnehmer werden im Gelande starker verteilt und der Nutzen eines Hinterherlaufens wird weiter verringert An grossen Orientierungslauf Veranstaltungen konnen so mehrere Tausend Sportler in unterschiedlichen Alters und Leistungsklassen mit adaquaten Streckenlangen teilnehmen 2 Um gleiche Voraussetzungen fur alle Teilnehmer zu schaffen werden fur Wettkampfe nur lange Zeit nicht mehr belaufene Gebiete und neue Karten verwendet Das Betreten des Laufgebietes vor dem Wettkampf ist untersagt 3 Die Lange der zu absolvierenden Bahnen kann je nach Wettkampf sehr unterschiedlich sein Bei offiziellen Weltcuprennen und Titelkampfen nach der Norm der International Orienteering Federation IOF werden die Bahnlangen beispielsweise so gewahlt dass die Siegerzeiten zwischen 12 und 15 Minuten im Sprint und bis zu 100 Minuten in der Disziplin Langdistanz liegen 3 es gibt aber auch wesentlich langere Orientierungslaufe Die konkreten in einer bestimmten Zeit zuruckgelegten Strecken und Steigungen konnen dabei je nach Gelandebeschaffenheit und Schwierigkeit der Orientierungsaufgaben stark variieren Beispielsweise liegt die Streckenlange Luftlinie in der Langdistanz bei den Herren ublicherweise bei etwa 10 bis 15 Kilometern 4 Ausrustung BearbeitenOrientierungslaufkarte Bearbeiten Die Karte ist das wichtigste Hilfsmittel fur den Orientierungslauf Heute werden zumeist speziell angefertigte OL Karten verwendet die sich von herkommlichen topografischen Karten durch ihre hohere Detailgenauigkeit unterscheiden Sie stellen daher das Gelande in besonders grossem Massstab dar gemass IOF Reglement 1 10 000 oder 1 15 000 bei Sprints auch bis zu 1 4 000 Die Aquidistanz also der vertikale Abstand zwischen zwei Hohenlinien betragt meist funf Meter in besonders flachem Terrain auch zweieinhalb OL Karten sind besonders genau so werden auch sehr kleine Objekte dargestellt beispielsweise Felsen in der Grosse von einem Meter Neben Genauigkeit und Lesbarkeit ist die Darstellung der Belaufbarkeit des Gelandes besonders wichtig Die von der IOF vorgegebenen Signaturen unterscheiden sich daher teilweise stark von handelsublichen topografischen Karten So wird etwa Wald durch weisse Farbe dargestellt Gruntone bezeichnen hingegen unterschiedlich schwer durchdringliches Dickicht 5 6 Auf der Karte rot aufgedruckt finden sich die zuruckzulegende Bahn Start Posten und Ziel in zu laufender Reihenfolge durch Luftlinie verbunden und zusatzliche wettbewerbsbezogene Informationen wie Verpflegungs und Sanitatsposten und etwaige Sperrgebiete oder Pflichtstrecken 7 nbsp Schwedische Orientierungslaufkarte mit aufgedruckter Bahn und Postenbeschreibung nbsp Schweizerische Orientierungslaufkarte ohne Stempelfeld nbsp Schweizerische Orientierungslaufkarte mit Stempelfeld zur Dokumentation der gefundenen StationenKompass Bearbeiten nbsp OL Kompasse Daumen und PlattenkompassNach der Karte ist der Kompass die wichtigste Orientierungshilfe Ublicherweise werden fur den Orientierungslauf spezielle OL Kompasse verwendet die sich durch einfache und schnelle Handhabung auszeichnen 8 Der Kompass dient einerseits zum Einnorden also zum richtigen Ausrichten der Karte und andererseits zum Anpeilen des gesuchten Punktes Diese Technik wird besonders dann angewandt wenn das Gelande sehr wenig strukturiert ist und wenige auf der Karte erkennbare Anhaltspunkte bietet Allerdings kann auch extrem stark strukturiertes und detailreiches Gelande mit einer unuberschaubaren Menge an Information ein Grund fur verstarkten Einsatz des Kompasses sein Am haufigsten ist eine Kombination von Karten und Kompassorientierung 9 Mit der zunehmenden Genauigkeit des Kartenmaterials seit den Anfangen des Orientierungslaufs hat der Kompass gegenuber der Karte tendenziell an Bedeutung verloren 10 Postenbeschreibung Bearbeiten Die meist bereits vor dem Start ausgegebene Postenbeschreibung ist ein kleines Stuck Papier das in Form normierter Symbole zusatzliche Informationen zu den angelaufenen Posten enthalt Die Postenbeschreibung soll die eindeutige Identifikation des Postens ermoglichen und beinhaltet daher neben einer Kontrollnummer auch eine Beschreibung des genauen Standorts des Postens im Postenraum sowie etwaige Zusatzinformationen z B Verpflegungsposten Daruber hinaus sind auch allgemeine Informationen wie Bahnlange zu absolvierende Hohenmeter oder Lange von Pflichtstrecken angegeben 11 Postenkontrollsystem Bearbeiten nbsp OrientierungslaufschuhePostenkontrollsysteme mussen mitgefuhrt werden um das Absolvieren der Kontrollposten nachzuweisen Wahrend lange Zeit Kontrollkarten verwendet wurden die mittels am Posten angebrachter Lochzangen mit individuellen Mustern markiert werden mussten uberwiegen heute elektronische Systeme SportIdent EMIT Dabei wird ein vom Laufer getragener Chip am Postenstandort elektronisch markiert Kleidung und Schuhwerk Bearbeiten Viele Laufer laufen mit speziell fur den Orientierungslauf gefertigten OL Schuhen Hierbei handelt es sich um leichte und feste Schuhe mit harten Sohlen haufig mit kurzen Stahlspikes Dobb Spikes um die Rutschfestigkeit zu erhohen Es gibt niedrige Modelle und solche die bis uber den Knochel reichen Zusatzlich zu den Schuhen werden haufig Gamaschen oder verstarkte Strumpfe verwendet die die Schienbeine vor Verletzungen durch Bodenvegetation schutzen sollen 12 Die Bekleidung ist relativ nebensachlich soll jedoch reissfest und wasserdurchlassig sein Spezielle OL Anzuge sind meist aus Polyamid oder ahnlichen Materialien gefertigt die gut vor Verletzungen durch Brennnesseln Dornen oder Asten schutzen 12 Wettkampfformen Varianten und verwandte Sportarten Bearbeiten nbsp Massenstart mit Stirnlampen in der Dammerung Staffelbewerb Jukola 2009 Finnland Vom Einzelwettkampf abgesehen sind im Orientierungslauf hauptsachlich der Staffelorientierungslauf und der Mannschaftsorientierungslauf von Bedeutung Beim Staffellauf bewaltigt eine Staffel die meist aus drei bis funf aber auch mehr Laufern besteht verschiedene Strecken nacheinander Im Gegensatz zum Einzellauf werden solche Wettkampfe meist mit Massenstart ausgetragen da das Problem des Nachlaufens hier durch unterschiedliche Reihung der von den einzelnen Laufern zuruckzulegenden Teilstrecken umgangen werden kann 13 Beim Mannschaftslauf besteht eine Mannschaft meist aus drei bis vier Laufern Diese starten gemeinsam teilen sich dann jedoch auf um die erforderlichen Posten ohne festgelegte Reihenfolge abzulaufen Hierbei kann es von allen Teammitgliedern anzulaufende Pflichtposten geben aber auch solche die nur von einem Teilnehmer erreicht werden mussen Da nur die Einlaufzeit des letzten Laufers einer Mannschaft uber die Platzierung entscheidet hat die Mannschaftsstrategie beim Aufteilen der Aufgaben eine besondere Bedeutung 14 Daneben gibt es zahlreiche Varianten des Orientierungslaufs die hauptsachlich als Trainingsmethoden jedoch nur selten als Wettkampfformat Anwendung finden Hierzu zahlen beispielsweise Laufe mit reduzierten Karten also etwa Karten die keine Wege enthalten die nur aus den Hohenlinien bestehen Hohenlinien OL oder bei denen nur ein schmaler Streifen entlang der Luftlinie Korridor OL oder kleine Gebiete rund um die Posten sichtbar sind Fenster OL Eine extreme Form reduzierter Karte ist der Kompass Blindflug bei dem die Karte bis auf die Lage der Posten keine Information enthalt und bei dem man sich ausschliesslich mit dem Kompass orientieren muss 15 Beim Gedachtnis OL steht dem Laufer nur an den Postenstandorten ein kleiner Kartenausschnitt der bis zum jeweils nachsten Posten reicht zur Verfugung sodass er sich den gesamten Weg einpragen muss 16 nbsp Teilnehmer beim Navigation Marathon and Dundurn Rogaine einem Team Score OL uber zwei Tage Saskatchewan Kanada 17 Der Nacht OL bei dem mit Taschen oder Stirnlampe in der Dunkelheit gelaufen wird gilt als orientierungstechnisch besonders anspruchsvoll In manchen Landern werden auch Meisterschaften dieser Spezialform ausgetragen 18 19 Der Score OL bei dem in einer vorgegebenen Zeit moglichst viele Posten oft unterschiedlicher Wertigkeit in beliebiger Reihenfolge gesammelt werden mussen wird in Europa haufig als Trainingsform betrieben in Australien hingegen ist er in seiner extremen Form dem bis zu 24 Stunden dauernden Rogaining auch als Wettkampf beliebt In Europa hingegen werden extrem lange Orientierungslaufe meist in der konventionellen Form mit festgelegter Postenreihenfolge ausgetragen Solche Wettkampfe die haufig im Hochgebirge stattfinden erstrecken sich manchmal uber mehrere Tage wobei Ubernachtungsausrustung im Rucksack mitgefuhrt werden muss Meist lauft man hier nicht einzeln sondern zu zweit oder in Teams 18 19 Eine weitere Besonderheit sind Orientierungslaufe im Stadtgebiet Bekanntestes Beispiel ist der jahrlich stattfindende Stadt OL in den Gassen von Venedig In ahnlicher Form finden im militarischen Bereich Orientierungsmarsche als Teil der Gefechtsausbildung statt Orientierungssport kann auch mit Hilfe anderer Fortbewegungsmittel ausgeubt werden Vom IOF organisiert werden der traditionsreiche Ski OL das seit den 1980er Jahren an Bedeutung gewinnende Mountainbike Orienteering und das Trail Orienteering eine Variante des Orientierungslaufs die auch von Sportlern mit Behinderungen ausgeubt werden kann Orientierungssport kann aber in entsprechender Umgebung etwa auch per Boot betrieben werden bekannt sind auch Wettkampfe im Orientierungstauchen und Orientierungsreiten 20 21 Beim Sporttrampen bewegen sich die Teilnehmer per Anhalter zwischen den Posten meist in einer beliebigen Reihenfolge 22 Der Haik ist eine aus der schwedischen Pfadfinderbewegung kommende Art des Orientierungslaufes Eine mit dem Orientierungslauf verwandte Sportart mit Fokus auf technischer Unterstutzung ist das Amateurfunkpeilen bei dem die Posten mit Funksendern ausgestattet sind Das Foxoring ist eine Variante des Amateurfunkpeilens mit starkerer Betonung der Orientierungslaufkomponente Auf der Orientierung mit Hilfe von Satellitennavigationssystemen basiert das Geocaching bei dem der Wettkampfaspekt eine untergeordnete Rolle spielt Orientierungslauf aus sportwissenschaftlicher Sicht BearbeitenPhysische Faktoren Bearbeiten nbsp Schwankungen von Puls oben und Laufgeschwindigkeit unten in Abhangigkeit von Gelande und OrientierungsaufgabenSportwissenschaftler charakterisieren den Orientierungslauf als Langstreckenlauf mit Mikropausen also kurzen Unterbrechungen die durch das Markieren der Posten und Laufpausen zum Zweck des Orientierens entstehen 23 Insofern ahnelt der OL einem Intervalllauf 24 Der Zeitanteil dieser Unterbrechungen ist je nach Niveau Gelandebeschaffenheit und Schwierigkeit der Orientierungsanforderungen sehr unterschiedlich Er kann bei Hobbylaufern 10 der Gesamtlaufzeit betragen bei Spitzenlaufern und in leicht belaufbarem Gelande jedoch deutlich weniger Elitelaufer konnen selbst in weglosem Gelande auch Kartenlesen und Orientieren zum Grossteil ohne Stehenbleiben bewaltigen Die fur Orientierungsaufgaben aufgewendete Zeit kann sich beim Auftreten von Fehlern drastisch erhohen 25 Vom Langstreckenlauf auf Laufbahn oder Strasse unterscheidet sich der Orientierungslauf deutlich durch die Anforderungen die wechselnde Bodenbeschaffenheit und unterschiedliches teilweise schwer belaufbares oder steiles Gelande an den Laufer stellen 26 Laufen auf weichem Untergrund Moos Sumpf Sand erfordert einen im Vergleich zu Wegen deutlich hoheren Energieaufwand Ein durchgehender Laufrhythmus ist beim Laufen im Wald kaum aufrechtzuerhalten So mussen beispielsweise haufig Hindernisse ubersprungen werden Orientierungspausen eingelegt oder das Tempo dem Gelande angepasst werden Die Puls und Laktatwerte von Orientierungslaufern erreichen daher ein hoheres Niveau und schwanken in verschiedenen Wettkampfabschnitten und unterschiedlichen Gelandetypen starker als bei anderen Ausdauersportarten 27 28 Insofern werden beim Orientierungslauf besonders Muskelkraft Kraftausdauer und Schnellkraft Beweglichkeit und Koordination starker beansprucht 29 Die Verteilung der einzelnen Konditionsfaktoren wird in Abhangigkeit von Laufgelande und Strecke mit etwa 70 Ausdauer 15 Kraftausdauer 10 Schnellkraft und 5 Koordination angenommen 30 Kennzeichnend fur den Laufstil beim OL sind hohes Anheben der Knie haufige schnelle Richtungswechsel und unregelmassige Anderungen von Schrittfrequenz und lange Die Bedeutung der Lauftechnik im Vergleich zu konditionellen Faktoren ist gegenuber dem Strassenlauf deutlich hoher 26 Im Allgemeinen wird beim Orientierungslauf im aeroben Bereich gelaufen Spitzensportler erreichen jedoch zeitweilig auch anaerobe Belastungen 29 Laufzeiten und Geschwindigkeit beim Orientierungslauf sind daher kaum mit anderen Sportarten vergleichbar So benotigen selbst gute Laufer 5 bis 6 Minuten pro Kilometer in offenem Waldgelande in dichtem Dickicht kann diese Zahl auf uber 25 Minuten pro Kilometer ansteigen bzw die Geschwindigkeit auf unter 20 des im Wald erreichten Tempos absinken 31 Daruber hinaus ist zu beachten dass beim OL die real zuruckgelegte Strecke um bis zu 40 langer als die angegebene auf der Luftlinie zwischen den einzelnen Posten beruhende Bahnlange sein kann 27 Ausserdem mussen die zuruckzulegenden Hohenmeter berucksichtigt werden Steigungen von bis 4 der Laufstrecke sind beim Orientierungslauf ublich In steilem Gelande sind bis zu 7 moglich auch hier muss jedoch bedacht werden dass die tatsachlich zuruckgelegten Hohenmeter deutlich uber den auf einer hypothetischen Idealroute angenommenen liegen konnen 27 28 Psychische Faktoren Bearbeiten nbsp Unterschiedliche Laufrouten bei einem Sprintwettkampf Selbst auf kurze Distanzen ergeben sich unterschiedliche Routen nbsp Kartenlesen wahrend des Laufs in schwierigem und steilem Gelande erfordert hohe KonzentrationDer Orientierungslauf ist ein Sport der neben korperlichen in hohem Mass auch geistige Anforderungen stellt Zusatzlich zur mit anderen Laufsportarten vergleichbaren Wettkampftaktik sind das richtige und schnelle Kartenlesen und die Routenplanung von entscheidender Bedeutung 32 Wichtig sind hier kognitive Leistungen wie das schnelle Erkennen und Umsetzen der Karteninformation in einer mentalen Reprasentation das Erkennen moglicher Laufrouten und das Entscheiden fur eine optimale Route 32 33 Dazu gehort auch eine gute strategische Planung des jeweiligen Vorgehens so etwa das Anwenden adaquater Orientierungstechniken in unterschiedlichen Phasen der Annaherung an den Posten z B Untergliederung in Teilabschnitte unterschiedliche Investition in Exaktheit in Phasen der Grob und Feinorientierung 34 Eine gute Gedachtnisleistung ist wichtig um die Haufigkeit von Unterbrechungen oder Verlangsamungen zum Zweck des Orientierens gering zu halten 35 Wahrend des Laufens werden Karte und Gelande haufig miteinander verglichen um sich der jeweiligen eigenen Position sicher zu sein Besonders herausfordernd ist das Wiederfinden der eigenen Position auf der Karte wenn der Laufer aufgrund von Diskrepanzen feststellt dass diese nicht der bislang angenommenen entspricht 33 36 Besonders bedeutsam ist beim Orientierungslauf ein hohes Mass an Konzentration die auch unter korperlicher Belastung uber lange Zeit aufrechterhalten werden muss Die Aufmerksamkeit muss dabei im Zuge des Abgleichens von Karte und Gelande abwechselnd auf die Karte und die Natur gerichtet werden und in manchen Momenten eine hohe Intensitat erreichen wahrend langer Laufstrecken in leichtem Gelande kann sie dagegen auf ein deutlich niedrigeres Niveau zuruckgehen 37 Orientierungs und Laufleistung stehen beim OL in einer engen Wechselbeziehung Orientierungsfehler haben langere Laufstrecken zur Folge und Ermudung fuhrt im Gegenzug zu einem erhohten Auftreten von Orientierungsfehlern Ein Laufen an der korperlichen Belastungsgrenze kann daher in manchen Situationen kontraproduktiv sein Die situationsadaquate Wahl der Laufgeschwindigkeit ist somit ebenso von Bedeutung wie das Abwagen von Alternativen bezuglich verschiedener Orientierungstechniken und Routen um ein Gleichgewicht zwischen Orientierungsarbeit und lauferischen Faktoren halten zu konnen 38 39 Insofern gibt es haufig keine objektive Idealroute vielmehr muss jeder Laufer versuchen die fur ihn in der jeweiligen Verfassung optimale Routenwahl zu treffen 40 Verletzungsrisiko BearbeitenDie weitaus meisten Verletzungen beim Orientierungslauf betreffen die unteren Extremitaten Insgesamt ereignen sich uber 90 aller OL Verletzungen im Bereich unterhalb des Knies Hierbei stehen Verstauchungen nahezu ein Drittel aller Verletzungen Schurfwunden etwa ein Viertel Banderverletzungen Knochenbruche und Prellungen im Vordergrund Besonders haufig ist das Sprunggelenk betroffen Muskelzerrungen treten meist im Bereich des Oberschenkels auf Grunde fur Verletzungen im Zuge des OL sind in erster Linie Uberlastung Umknicken und Sturze 41 Unfalle passieren haufig in schwierigem Gelande etwa steinigem steilem und an Fallholz reichem Terrain sowie bei schlechtem Wetter 42 Zur Pravention von Banderrissen verwenden Orientierungslaufer haufig Tapeverbande Als Schutz gegen Schienbeinverletzungen werden verstarkte Strumpfe oder Gamaschen getragen 41 43 Da bei Sturzen in der Natur Wunden oft stark verschmutzen besteht die Gefahr einer Tetanusinfektion oder einer Sepsis Auch Falle von Hepatitis B Infektionen durch die beim OL haufigen Kratz und Schurfwunden sind bekannt Zeckenbisse konnen in manchen Regionen die Gefahr einer Fruhsommer Meningoenzephalitis oder anderer Infektionskrankheiten z B Borreliose mit sich bringen 41 44 In manchen Gebieten konnen Schlangenbisse eine Gefahr darstellen 45 Orientierungslauf und Umwelt Bearbeiten nbsp Als Sperrgebiet gekennzeichneter Gelandeabschnitt rot schraffiert bei Betreten droht DisqualifikationDer Orientierungslauf und seine Auswirkungen fuhren zuweilen zu Konflikten mit den Interessen des Naturschutzes sowie mit anderen Waldnutzern wie Jagern Forstern Waldbesitzern und Bauern Um die Belastungen fur die Umwelt und Konflikte mit anderen Interessengruppen moglichst zu reduzieren sind heute insbesondere bei grosseren Veranstaltungen umfangreiche Planungsmassnahmen zur Minimierung von Schaden ublich So werden etwa bei der Bahnlegung Ruhezonen fur das Wild eingeplant die den Tieren Zuflucht bieten sollen Insbesondere zur Setzzeit ist verstarkte Rucksichtnahme auf die Tierwelt notig Besonders schutzenswerte Zonen konnen auch als Sperrgebiet fur die Laufer gekennzeichnet werden Felder mussen oft auf vorgegebenen gemahten Pflichtstrecken durchquert werden um Schaden fur die Vegetation zu vermeiden Grosse Wettkampfe mit vielen Teilnehmern sollen in einem Gebiet nur in grosseren zeitlichen Abstanden mehrere Jahre stattfinden um der Vegetation Gelegenheit zur Regeneration zu geben Die Verwendung von Schuhen mit Spikes kann in bestimmten Regionen eingeschrankt oder verboten sein 46 Regelungen und Empfehlungen zu Umweltbelangen werden von der Umweltkommission des IOF erarbeitet 47 Dauerhafte Schaden fur die Natur aufgrund des Laufens im Wald treten bei Beachtung der entsprechenden Richtlinien in der Regel nicht auf Dennoch unterliegt der Orientierungslauf heute in vielen Landern unter Hinweis auf mogliche Beeintrachtigungen der Natur zunehmend strengen Reglementierungen Das Erhalten von Genehmigungen zur Austragung grosser Laufe wird generell schwieriger 48 Spitzensport Bearbeiten nbsp Thierry Gueorgiou beim Gewinn des Mitteldistanztitels der WOC 2005 in Aichi JapanHerausragende OL Athleten kamen in der Geschichte des Sports vorwiegend aus den skandinavischen Landern Schweden Norwegen und Finnland so z B der siebenfache Weltmeister Oyvin Thon aus Norwegen der schwedische Doppelweltmeister Jorgen Martensson die schwedische Doppelweltmeisterin Ulla Lindkvist oder die schwedische Dreifach Weltmeisterin Annichen Kringstad Bekannte nicht skandinavische Athleten sind Thierry Gueorgiou aus Frankreich sowie der vielfache Weltmeister Daniel Hubmann und die 23 fache Rekordweltmeisterin Simone Niggli beide aus der Schweiz Die wichtigsten Wettkampfe des Jahres sind die Orientierungslauf Weltmeisterschaften kurz WOC Ab 1966 wurde die WOC alle zwei Jahre ausgetragen seit 2003 findet sie jahrlich statt Bei Weltmeisterschaften gibt es seit 2001 drei Streckenlangen Sprint Mitteldistanz Lang davor wurde nur je ein Weltmeister bei den Herren bzw Damen gekurt Der traditionelle Staffellauf wird von vielen Nationen vor allem den skandinavischen Landern als wichtigster Wettkampf der Weltmeisterschaften angesehen Es werden auch Studentenweltmeisterschaften WUOC und Heeres Weltmeisterschaften CISM veranstaltet Neben den Weltmeisterschaften werden auch die Orientierungslauf Europameisterschaften EOC ausgetragen bei denen oft starkere Konkurrenz herrschen als bei Weltmeisterschaften da mehrere Laufer der Topnationen startberechtigt sind Uber das ganze Jahr findet der Orientierungslauf Weltcup statt dessen Endwertung sich am Jahresende durch die Ergebnisse der einzelnen World Ranking Events zusammensetzt Da Orientierungslauf noch nicht in das Programm der Olympischen Spiele aufgenommen wurde sind die World Games die bedeutendste Multisportveranstaltung bei der Orientierungslaufe ausgetragen werden Fur Nachwuchs Orientierungslaufer sind die wichtigsten internationalen Bewerbe die Junioren Weltmeisterschaften JWOC die Jugend Europameisterschaften EYOC und der Junioren Europacup JEC Popular ist auch die Park World Tour kurz PWT bei der Sprint Orientierungslaufe in Stadtnahe insbesondere Parkgelande ausgetragen werden Dadurch soll der ansonsten fur Publikum schwer zu beobachtende Sport auch fur Live Zuschauer und Fernsehubertragungen attraktiver werden 49 Eine weitere Innovation um dem Manko der geringen Publikumswirksamkeit zu begegnen sind elektronische Systeme die das Verfolgen der Laufer auf einer Karte uber einen Monitor in Echtzeit ermoglichen 50 Siehe auch Orientierungslauf AsienmeisterschaftenBreitensport Bearbeiten nbsp Der O Ringen 2008 in Dalarna war mit fast 25 000 Teilnehmern einer der grossten Orientierungslaufe aller ZeitenOrientierungslauf gilt als eine Sportart mit vergleichsweise niedrigen Zuschauer und hohen Teilnehmerzahlen Die finanziellen Ressourcen des ausserst organisationsintensiven Sports sind begrenzt was unter anderem auf die geringe Medientauglichkeit und Werbewirksamkeit des Laufens im naturlichen Gelande zuruckzufuhren ist 51 Andererseits bieten Orientierungslaufe Teilnehmern aller Altersstufen Wettkampfmoglichkeiten Durch das verbreitete System bei Wettkampfen die Laufer nach Alters und Leistungsklassen einzuteilen und adaquate Streckenlangen anzubieten wird OL als besonders familientaugliche Sportart angesehen 52 53 54 Bei Grossveranstaltungen werden Strecken fur Altersklassen zwischen 10 und 95 Jahren angeboten 55 Besonders beliebt sind Mehrtages Laufe mit drei bis sechs Etappen an denen haufig mehrere Tausend Sportler teilnehmen Bis heute ist Orientierungslauf vor allem in den skandinavischen Landern popular wo OL als Volkssport gilt 51 Hier wird Orientierungslauf an Schulen unterrichtet und finden auch die grossten Orientierungslaufveranstaltungen statt Die hochsten Teilnehmerzahlen weist meist der jahrlich stattfindende schwedische Funf Tage Lauf O Ringen auf bei dem bis zu 25 000 Laufer an den Start gehen Ebenfalls in Skandinavien werden die grossten Staffellaufe ausgetragen so etwa die schwedische Tiomila und die finnische Jukola wo meist uber 10 000 Teilnehmer starten In Mitteleuropa gilt die Schweiz als bedeutendes Zentrum des Orientierungslaufs Die dreifache Wahl von Simone Niggli zur Schweizer Sportlerin des Jahres 2003 2005 und 2007 zeigt die Popularitat des OL In einigen Kantonen gehort der Orientierungslauf zum schulischen Sportangebot In Deutschland und Osterreich hingegen ist der Orientierungslauf weitaus weniger verbreitet Ausserhalb von Europa ist der OL vor allem in Australien Neuseeland und Brasilien popular Die Anzahl der weltweiten Orientierungslaufer ist nicht genau bekannt jedenfalls handelt es sich um mehrere Hunderttausende Sportler 51 56 Geschichte Bearbeiten nbsp Der erste bekannte Orientierungslauf im heutigen Sinne 31 Oktober 1897 bei OsloJohann Christoph Friedrich GutsMuths schlug bereits 1817 in seinem Turnbuch fur die Sohne des Vaterlandes Orientierungsubungen als Teil der wehrsportlichen Erziehung der Jugend vor fand mit dieser Idee aber kaum Gehor Im weiteren Verlauf des 19 Jahrhunderts kam es zu verschiedenen Ansatzen Orientierung und Sport miteinander zu verbinden die ebenfalls im militarischen Umfeld grundeten Sogenannte Spahungsubungen wie sie zur Mitte des 19 Jahrhunderts in Nordeuropa praktiziert wurden wurden zunehmend auch mit sportlichem Hintergrund betrieben und umfassten in unterschiedlichem Ausmass auch Orientierungsaufgaben 57 In Skandinavien insbesondere in Norwegen wurden im spaten 19 Jahrhundert Karten beim militarischen Skilanglauftraining verwendet Diese fruhen Formen des Orientierungslaufs fanden also zu einem grossen Teil im Winter statt Als Trainingsform fur den Ski Orientierungslauf wurde jedoch ausgehend von Schweden zunehmend auch der sogenannte Fuss OL praktiziert 58 Die ersten offentlichen Wettkampfe sind aus dem Jahr 1897 aus Norwegen bekannt Am 13 Mai 1897 soll bei Bergen ein Lauf ausgetragen worden sein Der erste naher bekannte Lauf fand am 31 Oktober 1897 in der Nahe von Oslo statt Acht Laufer gingen auf eine 10 5 Kilometer lange Strecke mit drei gesetzten Posten wobei der Sieger die Strecke in der Zeit von 1 41 07 h zurucklegte Der Massstab der Karte betrug 1 30 000 und die Aquidistanz 20 Meter Daneben florierte auch der Ski OL 1900 fand in Schweden der erste Staffelbewerb statt bereits 1910 wurden Schwedische Meisterschaften ausgerichtet 57 59 Obwohl sich der Sport bereits zu dieser Zeit von seinem militarischen Umfeld zu losen begann wird heute meist Major Ernst Killander ein schwedischer Pfadfinderfunktionar als Erfinder des zivilen Orientierungslaufsports gesehen Er erkannte ab 1913 ein abnehmendes Interesse der Jugend fur Leichtathletik und versuchte durch das Verlegen des Laufens in die Natur und die zusatzlichen Orientierungsaufgaben das Training vielfaltiger zu gestalten Die ersten kleineren Rennen waren ein grosser Erfolg und so wurde am 25 Marz 1919 der erste grossere Wettkampf mit 155 60 nach anderen Quellen 220 57 Teilnehmern durchgefuhrt Ein Denkmal etwa 15 Kilometer sudlich von Stockholm kennzeichnet den Veranstaltungsort dieses Laufs als Geburtsstatte des Orientierungslaufs Bereits 1922 fanden in Schweden die ersten lokalen Meisterschaften statt Orientierungslauf entwickelte sich rasch zum Volkssport 1928 wurde mit dem schwedischen SK Gothia der erste Orientierungslaufverein gegrundet 1932 fand zwischen Norwegen und Schweden der erste internationale Wettkampf statt 57 Den Laufern standen zu dieser Zeit nur sehr ungenaue Karten in kleinem Massstab zur Verfugung weshalb die fruhen Orientierungslaufe eher lauferisch anspruchsvoll waren In den 1930er Jahren verbesserte sich die Qualitat der Kompasse und der schwedischen Karten stark und die orientierungstechnische Komponente gewann zusehends an Bedeutung 60 1937 fanden in Schweden und Norwegen die ersten nationalen Meisterschaften statt 61 1938 wurde mit dem Svenska Orienteringforbundet SOFT die erste nationale OL Vereinigung gegrundet Der von Mitgliedern der Pfadfinderbewegung dominierte SOFT stand zu dieser Zeit im Gegensatz zum Skiverband der unabhangig davon Wettkampfe im Ski OL ausrichtete Der Orientierungslauf erfuhr grosse Unterstutzung von der schwedischen Regierung und wurde bald zum Pflichtfach an schwedischen Schulen erklart wo er bis heute gelehrt wird 60 Ab etwa 1930 wurde der OL auch in Finnland popular In Mitteleuropa waren die Schweiz und Ungarn wo seit den 1930er Jahren erste Laufe ausgetragen wurden unter den Vorreitern kurz darauf folgte auch Danemark In der Schweiz erfuhr der OL wahrend des Zweiten Weltkriegs einen grossen Aufschwung wobei hier wieder der Gedanke der korperlichen Ertuchtigung im Zuge des Vorunterrichts in den Vordergrund zu treten begann und der Orientierungslauf als Teil der militarischen Ausbildung aufgefasst wurde 61 Auch die Nationalsozialisten in Deutschland forderten den Orientierungslauf Die schleppende Verbreitung des Sports in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wird auf die Assoziation des OL mit diesem paramilitarischen Hintergrund zuruckgefuhrt 62 Seit 1963 werden die Deutschen Orientierungslauf Meisterschaften durchgefuhrt 1946 wurde mit dem die skandinavischen Lander umfassenden NORD Nordisk Orienteringsrat die erste Internationale OL Vereinigung gegrundet Im selben Jahr fand der erste Orientierungslauf in den USA statt Auch in Mittel und Osteuropa kam es in der folgenden Zeit zu einer Popularisierung so wurde der Orientierungslauf in der Tschechoslowakei der DDR Bulgarien und Jugoslawien eingefuhrt 63 Des Weiteren waren die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg von einer Professionalisierung insbesondere im Bereich der Karten gepragt so wurde 1948 in Norwegen erstmals eine vollstandig nur fur OL Zwecke erstellte Karte verwendet die erste farbige Karte folgte 1950 59 1959 fand in Schweden die vom NORD veranstaltete Internationale Orientierungssport Konferenz statt an der neben den skandinavischen Landern auch Osterreich Bulgarien die Tschechoslowakei die BRD die DDR Jugoslawien die Schweiz und Ungarn teilnahmen Diese Konferenz war ein wichtiges Signal fur die weitere internationale Verbreitung des Orientierungslaufs Am 21 Mai 1961 grundete sich in Kopenhagen die International Orienteering Federation IOF der zu diesem Zeitpunkt Verbande aus Schweden Finnland Norwegen Danemark Bulgarien der Tschechoslowakei der BRD der DDR der Schweiz und Ungarn angehorten 58 64 1962 richtete die IOF im norwegischen Loten die erste Europameisterschaften aus 1966 folgten die erste Weltmeisterschaften im finnischen Fiskars 65 Auch der Beginn der internationalen Standardisierung der OL Karten 1966 fallt in diese Zeit 66 In den 1960er Jahren begann auch die Geschichte der grossen mehrtagigen OL Veranstaltungen 1965 wurde der erste O Ringen abgehalten ein seither jahrlich in Schweden stattfindender Wettkampf der in den folgenden Jahrzehnten bis zu einer Grosse von 25 000 Teilnehmern anwuchs Bis 1969 hatte die IOF bereits 16 Mitgliedslander mit Japan und Kanada waren erstmals auch aussereuropaische Nationen vertreten 1977 beschloss das Internationale Olympische Komitee IOC die Anerkennung des Orientierungslaufs 67 Im Jahr darauf legte die IOF die offiziellen Postenbeschreibungssignaturen fest 59 nbsp Mitgliedslander der IOF Stand 20101983 wurde zum ersten Mal ein noch inoffizieller Weltcup ausgetragen der erste offizielle IOF Orientierungslauf Weltcup folgte 1986 59 68 1994 kam zum ersten Mal ein elektronisches Postenkontrollsystem bei einem Weltcuprennen zum Einsatz in den folgenden Jahren setzte sich die elektronische Kontrolle auch im Breitensport durch Ein Jahr spater wurde mit dem Beginn der Park World Tour versucht den Orientierungslauf naher an die Stadte heranzubringen und so neue Publikumsschichten zu erschliessen 59 Weitere wahrend der 1990er Jahre eingefuhrte bedeutende Wettkampfserien waren die 1990 ins Leben gerufenen Junioren Weltmeisterschaften JWOC und die Senioren Weltmeisterschaften WMOC die 1996 in Spanien 69 erstmals ausgetragen wurden Derzeit Juli 2020 hat die IOF 76 Mitgliedsnationen Wahrend in Europa Amerika und Ostasien kaum noch Staaten fehlen sind bisher eher wenige Mitgliedsnationen in Afrika und der arabischen Welt zu finden 70 Literatur BearbeitenIan Bratt Orientierungslauf Training Technik Wettkampf 1 Auflage Pietsch Stuttgart 2004 ISBN 3 613 50447 2 englisch Orienteering The essential guide to equipment and techniques Ubersetzt von Hermann Leifeld Wilfred Holloway Jorg Mumme Orientierungslauf Ausdauersport fur Freizeit und Gesundheit Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 1987 Erich Krauss Orientierungslauf Sportverlag Berlin 1980 Stefan Cornaz Herbert Hartmann Orientierungslaufen OL als Freizeitsport in Schule und Verein Eine didaktische und methodische Einfuhrung Verlag Karl Hofmann Schorndorf 1978 Stefan Cornaz Roland Hirter Orientierungslaufen Jogging mit Kopfchen Hallwag Verlag Bern 1981 Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 Internationaler Orientierungslaufverband Hrsg Scientific Journal of Orienteering ISSN 1012 0602 Online abgerufen am 18 Februar 2020 LASPO Hrsg Daschiel Dohler Roche Zangerl Orientierungslauf fur die Schule Auer Verlag Augsburg ISBN 978 3 403 06932 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orientierungslauf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Orientierungslauf Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Orientierungslauf Verbande Bearbeiten Internationaler OL Verband IOF Deutsches Orientierungslauf Portal Osterreichischer Fachverband fur Orientierungslauf OFOL Schweizerischer OL Verband Schwedischer OL VerbandWissenswertes Bearbeiten World of O News Laufer und Kartenarchiv WoO TV Schweizer OL Lexikon Informationen zum Orientierungslauf aus Sicht von Naturschutzamtern Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive beim Internet Archive Orientierungslauf WikiEinzelnachweise Bearbeiten International Orienteering Federation Hrsg Competition Rules for International Orienteering Federation IOF Foot Orienteering Events 2010 2011 S 19 englisch IOF Foot Orienteering Competition Rules 2011 PDF 335 kB abgerufen am 24 Oktober 2011 a b c Roland Seiler Von Wegen und Umwegen Informationsverarbeitung und Entscheidung im Orientierungslauf In Betrifft Psychologie und Sport bps Koln 1990 ISBN 3 922386 38 5 S 21 a b International Orienteering Federation Hrsg Competition Rules for International Orienteering Federation IOF Foot Orienteering Events 2010 2010 S 15 16 englisch IOF Foot Orienteering Competition Rules 2010 PDF 331 kB abgerufen am 7 November 2010 Ian Bratt Orientierungslauf Training Technik Wettkampf 1 Auflage Pietsch Stuttgart 2004 ISBN 3 613 50447 2 S 64 englisch Orienteering The essential guide to equipment and techniques Ubersetzt von Hermann Leifeld Bjorn Persson Andreas Dresen Soren Nielsen Christopher Shaw Laszlo Zentai International Specification for Orienteering Maps Hrsg International Orienteering Federation 2000 S 4 englisch International Specification for Orienteering Maps 2000 PDF abgerufen am 7 November 2010 International Orienteering Federation map commission Hrsg International Specification for Sprint Orienteering Maps ISSOM 2006 S 6 englisch online PDF abgerufen am 24 Dezember 2010 Bjorn Persson Andreas Dresen Soren Nielsen Christopher Shaw Laszlo Zentai International Specification for Orienteering Maps Hrsg International Orienteering Federation 2000 S 24 englisch Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 47 Roland Seiler Von Wegen und Umwegen Informationsverarbeitung und Entscheidung im Orientierungslauf In Betrifft Psychologie und Sport bps Koln 1990 ISBN 3 922386 38 5 S 31 Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 29 Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 174 a b Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 51 52 Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 107 109 Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 115 Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 101 Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 106 107 Navigation Marathon and Dundurn Rogaine sleepmonsters de archiviert vom Original am 25 Oktober 2011 abgerufen am 16 November 2010 a b Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 142 144 a b Ian Bratt Orientierungslauf Training Technik Wettkampf 1 Auflage Pietsch Stuttgart 2004 ISBN 3 613 50447 2 S 65 67 englisch Orienteering The essential guide to equipment and techniques Ubersetzt von Hermann Leifeld Ian Bratt Orientierungslauf Training Technik Wettkampf 1 Auflage Pietsch Stuttgart 2004 ISBN 3 613 50447 2 S 73 englisch Orienteering The essential guide to equipment and techniques Ubersetzt von Hermann Leifeld Canoe and Kayak Orienteering of the Western Hemisphere Western Hemisphere Affiliation of Canoe and Kayak Orienteers archiviert vom Original am 27 Oktober 2009 abgerufen am 14 November 2010 Deutsche Trampsport Gemeinschaft DTSG abgerufen am 22 Januar 2018 Roland Seiler Von Wegen und Umwegen Informationsverarbeitung und Entscheidung im Orientierungslauf In Betrifft Psychologie und Sport bps Koln 1990 ISBN 3 922386 38 5 S 25 Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 16 Roland Seiler Von Wegen und Umwegen Informationsverarbeitung und Entscheidung im Orientierungslauf In Betrifft Psychologie und Sport bps Koln 1990 ISBN 3 922386 38 5 S 29 a b Roland Seiler Von Wegen und Umwegen Informationsverarbeitung und Entscheidung im Orientierungslauf In Betrifft Psychologie und Sport bps Koln 1990 ISBN 3 922386 38 5 S 38 39 a b c Uwe Dresel Heinz Helge Fach Roland Seiler Orientierungslauf Training Mehr als 40 praktische Trainingsbeispiele Wettkampfvorbereitung Coaching Meyer amp Meyer Aachen 2008 ISBN 978 3 89899 381 4 S 23 24 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Roland Seiler Von Wegen und Umwegen Informationsverarbeitung und Entscheidung im Orientierungslauf In Betrifft Psychologie und Sport bps Koln 1990 ISBN 3 922386 38 5 S 40 a b Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 16 Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 150 Bjorn Persson Andreas Dresen Soren Nielsen Christopher Shaw Laszlo Zentai International Specification for Orienteering Maps Hrsg International Orienteering Federation 2000 S 14 englisch International Specification for Orienteering Maps 2000 PDF abgerufen am 7 November 2010 International Specification for Orienteering Maps 2000 Memento vom 26 November 2010 im Internet Archive a b Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 15 16 a b Uwe Dresel Heinz Helge Fach Roland Seiler Orientierungslauf Training Mehr als 40 praktische Trainingsbeispiele Wettkampfvorbereitung Coaching Meyer amp Meyer Aachen 2008 ISBN 978 3 89899 381 4 S 36 37 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ian Bratt Orientierungslauf Training Technik Wettkampf 1 Auflage Pietsch Stuttgart 2004 ISBN 3 613 50447 2 S 34 englisch Orienteering The essential guide to equipment and techniques Ubersetzt von Hermann Leifeld Uwe Dresel Heinz Helge Fach Roland Seiler Orientierungslauf Training Mehr als 40 praktische Trainingsbeispiele Wettkampfvorbereitung Coaching Meyer amp Meyer Aachen 2008 ISBN 978 3 89899 381 4 S 42 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ian Bratt Orientierungslauf Training Technik Wettkampf 1 Auflage Pietsch Stuttgart 2004 ISBN 3 613 50447 2 S 41 englisch Orienteering The essential guide to equipment and techniques Ubersetzt von Hermann Leifeld Uwe Dresel Heinz Helge Fach Roland Seiler Orientierungslauf Training Mehr als 40 praktische Trainingsbeispiele Wettkampfvorbereitung Coaching Meyer amp Meyer Aachen 2008 ISBN 978 3 89899 381 4 S 30 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Roland Seiler Von Wegen und Umwegen Informationsverarbeitung und Entscheidung im Orientierungslauf In Betrifft Psychologie und Sport bps Koln 1990 ISBN 3 922386 38 5 S 46 Uwe Dresel Heinz Helge Fach Roland Seiler Orientierungslauf Training Mehr als 40 praktische Trainingsbeispiele Wettkampfvorbereitung Coaching Meyer amp Meyer Aachen 2008 ISBN 978 3 89899 381 4 S 48 49 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ian Bratt Orientierungslauf Training Technik Wettkampf 1 Auflage Pietsch Stuttgart 2004 ISBN 3 613 50447 2 S 33 englisch Orienteering The essential guide to equipment and techniques Ubersetzt von Hermann Leifeld a b c Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 194 198 Kurt Biener Sportmedizin Kanu Rudern Judo Orientierungslauf Eishockey Wasserball Band 3 Habegger Derendingen Solothurn 1985 ISBN 3 85723 219 6 S 138 Kurt Biener Sportmedizin Kanu Rudern Judo Orientierungslauf Eishockey Wasserball Band 3 Habegger Derendingen Solothurn 1985 ISBN 3 85723 219 6 S 136 Ian Bratt Orientierungslauf Training Technik Wettkampf 1 Auflage Pietsch Stuttgart 2004 ISBN 3 613 50447 2 S 12 englisch Orienteering The essential guide to equipment and techniques Ubersetzt von Hermann Leifeld Dante Bettucchi Lo Sport dell orientamento gare e passegiate con carta e bussola Mondadori Milano 1979 S 116 117 Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 213 214 Environment Commission Memento vom 18 Dezember 2010 im Internet Archive abgerufen am 22 Januar 2011 Ian Bratt Orientierungslauf Training Technik Wettkampf 1 Auflage Pietsch Stuttgart 2004 ISBN 3 613 50447 2 S 19 englisch Orienteering The essential guide to equipment and techniques Ubersetzt von Hermann Leifeld Park World Tour abgerufen am 15 November 2010 Ian Bratt Orientierungslauf Training Technik Wettkampf 1 Auflage Pietsch Stuttgart 2004 ISBN 3 613 50447 2 S 77 englisch Orienteering The essential guide to equipment and techniques Ubersetzt von Hermann Leifeld a b c Tom Renfrew Orienteering In Outdoor pursuits series Human Kinetics Champaign 1997 ISBN 978 0 87322 885 5 S 3 4 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ernst Biedermann Jules Fritschi Der Orientierungssport Eine Einfuhrung Paul Haupt Bern 1952 S 5 Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 21 Kurt Biener Sportmedizin Kanu Rudern Judo Orientierungslauf Eishockey Wasserball Band 3 Habegger Derendingen Solothurn 1985 ISBN 3 85723 219 6 S 130 O Ringen Memento vom 19 August 2010 im Internet Archive auf www oringen se abgerufen am 6 November 2010 Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 17 a b c d Heiner Brinkmann Orientierungssport Freizeitgestaltung und Wettbewerb Limpert Frankfurt 1967 S 1 2 a b Kurt Biener Sportmedizin Kanu Rudern Judo Orientierungslauf Eishockey Wasserball Band 3 Habegger Derendingen Solothurn 1985 ISBN 3 85723 219 6 S 126 a b c d e The historic controls of the world Nicht mehr online verfugbar Centre for Orienteering History archiviert vom Original am 21 September 2010 abgerufen am 14 November 2010 englisch a b c Steven Boga Orienteering The Sport of Navigating with Map amp Compass Stackpole Mechanicsburg 1997 ISBN 978 0 8117 2870 6 S 1 2 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Heiner Brinkmann Orientierungssport Freizeitgestaltung und Wettbewerb Limpert Frankfurt 1967 S 4 5 Kurt Biener Sportmedizin Kanu Rudern Judo Orientierungslauf Eishockey Wasserball Band 3 Habegger Derendingen Solothurn 1985 ISBN 3 85723 219 6 S 129 Heiner Brinkmann Orientierungssport Freizeitgestaltung und Wettbewerb Limpert Frankfurt 1967 S 7 8 Past amp present Nicht mehr online verfugbar IOF archiviert vom Original am 18 November 2010 abgerufen am 14 November 2010 Heiner Brinkmann Orientierungssport Freizeitgestaltung und Wettbewerb Limpert Frankfurt 1967 S 9 Schweizerische Gesellschaft fur Kartographie Hrsg Geschichte der Orientierungslauf Karte Herbsttagung 2003 2003 S 3 kartographie ch PDF abgerufen am 1 Januar 2011 Gunter Kreft Orientierungslauf Hermann Schmidt Mainz 1988 ISBN 3 87439 178 7 S 17 World Cup 1986 IOF archiviert vom Original am 20 Juni 2010 abgerufen am 14 November 2010 englisch World Masters Orienteering Championships International Orienteering Federation Abgerufen am 1 Dezember 2020 IOF National Federations Abgerufen am 20 September 2012 nbsp Dieser Artikel wurde am 7 Februar 2011 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4136467 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orientierungslauf amp oldid 235112340