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Eine Signatur in der Kartografie ist ein verallgemeinerndes teilweise normiertes graphisches Zeichen zur Darstellung von Objekten und Sachverhalten in Karten Bei genaueren grossmassstabigen Planen spricht man auch von Planzeichen Inhaltsverzeichnis 1 Die Grundarten der Signaturformen 1 1 Punkt oder Figurensignaturen 1 1 1 Konkrete oder sprechende Signaturformen 1 1 2 Abstrakte oder geometrische Signaturformen 1 2 Linien oder Bandsignaturen 1 3 Flachensignaturen 1 4 Gruppen und Kombinationsfahigkeit von Signaturen 2 Der Signaturenmassstab 3 Normierte Signaturen 3 1 Seekarte 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksDie Grundarten der Signaturformen BearbeitenSignaturen werden nur gesetzt wenn die damit charakterisierten Oberflachen bzw ihre Erscheinungsformen durch Vermessung im Gelande durch Begehung Luftbilder oder andere Datenerfassungssysteme aufgenommen sind Generell werden Signaturen unterteilt in Punktsignaturen Liniensignaturen FlachensignaturenAusserdem unterscheidet man bei den Signaturformen zwischen Diskreta raumlich eindeutig voneinander abgrenzbare Objekte wie z B Acker oder Gewasser Kontinua kontinuierlich uber eine Karte verteilte Objekte wie z B Gelandedarstellungen oder Darstellungen der Hohenverhaltnisse durch Hohenlinien Punkt oder Figurensignaturen Bearbeiten Punktsignaturen stellen ortsgebunden Objekte oder Sachverhalte dar welche entweder konkret oder abstrakt gestaltet werden konnen Bei der Darstellung von quantitativen Aspekten werden uber die Grossenskalierung der Punktsignaturen Werte wiedergegeben die einem bestimmten Signaturenmassstab folgen Bekannte Beispiele fur Punktsignaturen sind geometrische Darstellungen wie Dreiecke Rechtecke oder Kreise aus gedruckten Karten etwa 0 5 mm gross zum Beispiel fur Vermessungs oder Hohenpunkte und zusatzlich mit Kreuz fur Kirchen Weiter gibt es sprechende Punktsignaturen zum Beispiel fur Berghutte Wegweiser Denkmal und auffallige Baume Konkrete oder sprechende Signaturformen Bearbeiten nbsp Auswahl von sprechenden Signaturen ina Grundriss undb AufrissdarstellungUnter konkreten oder sprechenden Signaturformen versteht man Symboliken deren Inhalt selbstsprechend ist 1 Sie sind vor allem dazu geeignet qualitative Sachverhalte darzustellen Prinzipiell unterscheidet man zwischen Grundriss und Aufrissdarstellungen wobei es eine Mehrzahl an Aufrisssignaturen gibt da es fur den Menschen leichter weil gewohnter ist grosse Objekte in dieser Projektion zu sehen beispielsweise die Haussilhouette als Symbol fur Bauwerke Ein Beispiel fur eine Signatur wo die Grundrissform fur den Menschen gewohnter und sprechender ist als die Aufrissform ist das Flugzeug als Symbol fur Flughafen Konkrete Signaturen sind vor allem geeignet um punkt oder flachenhaft verbreitete Objekte wiederzugeben Neben dem grossen Vorteil der sehr guten mnemotechnischen Eigenschaften dieser Signaturart gibt es vor allem mehrere Nachteile welche der Grund sind warum diese fruher sehr beliebte Signaturform heute weniger oft verwendet wird Die Nachteile sind vor allem die stark aufgelosten Umrissformen welche diese Signaturform in Haufungsgebieten schwerer lesbar machen die beschrankte Moglichkeit der quantitativen Aussage bei einer grossenmassigen Skalierung die geringe Gruppen und Kombinationsfahigkeit und der geringe Spielraum bei der Wahl der Signaturenstellung in Haufungsgebieten um Uberdeckungen zu vermeiden Abstrakte oder geometrische Signaturformen Bearbeiten nbsp Auswahl von geometrischen SignaturenBei abstrakten oder geometrischen Signaturformen spricht man in der Regel von den geometrischen Grundformen wie dem Kreis dem Rechteck oder dem Dreieck Aber auch gleichmassig angeordnete Punkte oder Linien sowie andere symmetrische Figuren sind geometrische Signaturen Zwar weisen abstrakte Signaturformen eine beschranktere Vielfalt sowie geringere mnemotechnische Eigenschaften als konkrete Signaturen auf sind aber auf Grund der klaren Formgebung besser les und unterscheidbar Typischerweise werden sie vielfaltiger durch kleine erganzende Beizeichen spezifiziert wie das Symbol fur Kirchen Ausserdem sind sie anders als konkrete Signaturen neben fur punkt und flachenhafte auch als Ausdrucksmittel fur linienhafte Objekte im gleichen Ausmass verwendbar Ein weiterer Vorteil stellt die optimale Eignung fur eine quantitative Darstellung dar da sich auf Grund der klaren Formgebung eine gute vergleich und abschatzbare Grossenskalieren herstellen lasst Des Weiteren sind geometrische Symbolformen sehr gut gruppen und kombinationsfahig Linien oder Bandsignaturen Bearbeiten Liniensignaturen konnen neben linienformigen Diskreta und Kontinua auch flachenhaft dargestellte Diskreta wie beispielsweise diverse Verbreitungs und Vorkommensgebiete ihrem Grundriss entsprechend abgrenzen Linien werden dann als Signatur bezeichnet wenn sie eine Aussagekraft im Bezug auf dargestellte qualitative oder quantitative Sachverhalte besitzen Anders als bei punkthaften Signaturen sind Liniensignaturen in ihrer Vielfalt ausserst beschrankt In erster Linie versteht man unter Liniensignaturen vor allem durchgezogene punktierte oder gestrichelte Linien aber auch unter anderem Vektoren Bewegungs oder Richtungspfeile Weiters gibt es spezielle Linienstrukturen und Schraffuren mit welchen beispielsweise Boschungen die Rander von Steinbruchen oder steile Flussufer dargestellt werden Flachensignaturen Bearbeiten Flachensignaturen sind jene Objekte die eine flachenhafte Verbreitung aufweisen und oftmals durch eine Liniensignatur begrenzt werden Damit diese Objekte gut lesbar sind mussen sie eindeutig geschlossen sein um sich so von anderen flachenhaften Objekten abzugrenzen Moglichkeiten diesem Prinzip zu folgen sind die Verwendung von Flachenrastern Strukturrastern Flachenmustern Schraffuren und andere aneinandergekachelte einfache graphische Elemente oder einer Flachenfarbung Flachen mit besonderer einheitlicher Auspragung werden rasterformig oder durch passende Farbgebung z B fur Waldgebiete Buschwerk oder Moore fur Acker Weingarten Wiesen oder Friedhofe dargestellt Gruppen und Kombinationsfahigkeit von Signaturen Bearbeiten nbsp Auswahl der Moglichkeiten zur 1 Gruppierung bei a punkt b linien und c flachenhaften Signaturen und2 Kombination a b c wie bei 1 von SignaturenDie Gruppenfahigkeit beschreibt die Moglichkeit der Entwicklung von Sekundarformen bei Signaturen unter Beibehaltung der Grundform oder von anderen grundlegenden Elementen wie dem Raster der Farbe oder der Linienstarke Dabei sollten die Veranderungen im Bezug auf die Ausgangsform relativ gering sein um diese Signaturen visuell moglichst gut als zusammengehorig zu identifizieren Solche Gruppierungen werden dann vorgenommen wenn man unterschiedliche Objekte darstellen will diese aber beispielsweise einem ubergeordneten Sachverhalt zuzuordnen sind 1 Unter Kombinationsfahigkeit von Signaturen versteht man die Moglichkeit der Entwicklung von Sekundarformen durch das Kombinieren von zwei oder mehr Grundformen oder Formelementen 1 Solche Kombinationen von verschiedenen Grundformen werden dann vorgenommen wenn unterschiedliche Sachverhalte gemeinsam an einem Ort vorkommen Einfacher lassen sich beispielsweise Schaffuren und Farben uberlagern Der Signaturenmassstab Bearbeiten nbsp Die vier Arten von SignaturmassstabenDer Signaturenmassstab versucht die auf einer Karte mittels Signaturen dargestellten quantitativen Werte in eine einheitliche Skalierung zu bringen Dabei wird dem Prinzip gefolgt dass die Grosse des darzustellenden Wertes mit der Signaturgrosse korreliert Bei der Anpassung der Signaturen an die darzustellenden Werte unterscheidet man in der Regel vier Massstabe die zur Anwendung kommen konnen a Streng proportional kontinuierliche Massstabe b Streng proportional gestufte Massstabe c Willkurlich kontinuierliche Massstabe d Willkurlich gestufte MassstabeBei einer streng proportionalen Skalierung andert sich die Grosse der Signatur mit jenem Faktor dem auch die Vergrosserung des darzustellenden Objekts entspricht Divergieren die darzustellenden Werte aber so stark dass eine ansprechende Darstellung dadurch unmoglich gemacht wird verwendet man normalerweise willkurliche Massstabe um das gestalterische Bild der Karte nicht zu zerstoren Der Vorteil kontinuierlicher Massstabe liegt in der guten quantitativen Messbarkeit wahrend die Vorzuge gestufter Signaturenmassstabe bei der schnellen Auffassbarkeit diverser lagerichtiger quantitativer Absolutdarstellung liegt Normierte Signaturen BearbeitenSeekarte Bearbeiten Die Zeichen in den Seekarten sind durch die IHO international genormt Papierkarte In Papierkarten werden Seezeichen nach der Internationalen Karte 1 INT 1 2 dargestellt Elektronische Seekarte In der elektronischen Seekarte ECDIS werden die Seezeichen nach der internationalen Norm S 52 Symbole und S 57 Objektkatalog dargestellt Siehe auch BearbeitenFelszeichnung Kartografie Zeichenschlussel Legende Im Unicode Block Verschiedene Symbole Miscellaneous Symbols sind verschiedene Kartenzeichen enthalten Kirche Start Ziel Bergwerk Hafen Schlacht Apotheke Gericht Atomkraftwerk Literatur BearbeitenErik Arnberger Thematische Kartographie Das geographische Seminar 1 Auflage Georg Westermann Verlag Braunschweig 1977 ISBN 3 14 160300 6 Eduard Imhof Thematische Kartographie Lehrbuch der allgemeinen Geographie Band 10 Walter de Gruyter Berlin New York 1972 ISBN 3 11 002122 6 Rudi Ogrissek Hrsg ABC Kartenkunde 1 Auflage Brockhaus Verlag Leipzig 1983 ISBN 3 87144 784 6 Gunter Hake Dietmar Grunreich Liqiu Meng Kartographie Visualisierung raum zeitlicher Informationen 8 Auflage Walter de Gruyter Berlin New York 2002 ISBN 3 11 016404 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Signaturen online unter gis1 de am 23 Juni 2009 Stand 30 Januar 2010 Section B 300 Topography 1 2 Vorlage Toter Link www iho int Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 13 5 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Symbols on maps Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geoinformatik Service Schweizer Bundesamt fur Landestopografie Liste aller Signaturen Zeichenerklarung PDF 3 1 MB 1 68 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Signatur Kartografie amp oldid 217583768