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Intervalltraining ist eine Trainingsmethodik im Sport die durch abwechselnde Belastungs und Erholungsphasen Intervalle gekennzeichnet ist Dabei werden die Erholungsphasen von der Dauer und Intensitat so gestaltet dass sich der Organismus nicht vollstandig erholen kann Durch die unvollstandige Erholung soll ein starker Trainingsreiz gesetzt werden Intervalltraining hat je nach Auspragung das Ziel die Kraftausdauer die Schnelligkeitsausdauer die Laktattoleranz den Laktatabbau die maximale Sauerstoffaufnahme oder auch das Tempogefuhl z B Wettkampftempo zu verbessern Weiterhin kann das Intervalltraining zur Verbesserung und Okonomisierung der Bewegungsablaufe inter und intramuskulare Koordination beitragen Diese Trainingsziele sind fur viele Sportarten wichtig dementsprechend ist diese Trainingsform weit verbreitet Sprinter Mittelstrecken und Langstreckenlaufer aber auch Radsportler Schwimmer sowie Ruderer Sportkletterer und Skilanglaufer kennen das Intervalltraining als sportartspezifische Wettkampfvorbereitung In der neueren Forschung beschaftigt man sich auch mit der Bedeutung des Intervalltrainings fur die kardiologische Rehabilitation 1 Als Erfinder der Intervallmethode wird immer wieder der Langstreckenlaufer Emil Zatopek genannt der auf Grund seines trainingsmethodischen Wissensvorsprungs seinen Gegnern im Wettkampf vielfach uberlegen war 2 Das Intervalltraining erlangte Dominanz im Laufsport gegenuber dem zuvor bedeutenden Stil Training da Zatopek uberaus unokonomisch lief das Stil Training das sehr auf disziplinspezifische Bewegungs Lauf Okonomie achtete verlor jedoch nur vorubergehend an Bedeutung Trainer wie Mihaly Igloi kombinierten beide Methoden und waren damit uber ein Jahrzehnt international sehr erfolgreich 3 Inhaltsverzeichnis 1 Sportartspezifisches Intervalltraining im Langstreckenlauf 1 1 Trainingsformen und Trainingsziele 1 1 1 Tempodauerlaufe 1 1 2 Extensive 1000 m Laufe 1 1 3 Intensive Berg und Treppenlaufe 2 Vorteile des Intervalltrainings 3 Nachteile des Intervalltrainings 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSportartspezifisches Intervalltraining im Langstreckenlauf BearbeitenIm Langstreckenlauf ist die Intervallmethode heute ein allgemein anerkanntes Trainingsmittel Dabei wird das Tempo in der Regel wahrend der Belastungsphase so gewahlt dass der Athlet wahrend aller Wiederholungen das Tempo bzw die Belastung konstant halten kann Typische Intervalltrainings fur den 10 000 Meter Laufer sind Distanzen uber 200 300 400 und 1000 m wahrend der Marathonlaufer sich mit langeren Strecken vorbereitet Hier werden haufig 200 bis 400 m fur das Training der Grundschnelligkeit gewahlt und Distanzen uber 1000 bis 5000 m dienen dem Training des Wettkampftempos Die Herzfrequenz steigt beim Intervalltraining in der Belastung auf 90 bis knapp unter 100 des Maximalpulses bei den kurzen Intervalltrainings wahrend sich der Puls bei einem Intervalltraining im Marathon Wettkampftempo etwa bei 85 des Maximalpulses einspielt Dennoch findet die Steuerung der Trainingsintensitat nicht uber die Herzfrequenz sondern uber die Zeit pro Strecke pace statt da aufgrund der kurzen Belastung der Puls stark ansteigt und eine Trainingssteuerung hier nicht praktikabel ware Werden die Streckenlangen variiert so empfiehlt es sich von lang zu kurz zu verandern und nicht von kurz auf lang d h 500 400 300 200 100 m bringt bessere Resultate als 100 200 300 400 500 m selbst wenn Geschwindigkeit und Pausen zwischen beiden Gruppen identisch sind 4 Trainingsformen und Trainingsziele Bearbeiten Das Intervalltraining wird verschiedenen Kategorien zugeordnet 5 Tempodauerlaufe Bearbeiten Hauptartikel Tempodauerlauf Herzfrequenz 85 90 der maximalen Herzfrequenz Stoffwechsel aerob anaerober Mischstoffwechsel Belastungsphasen 2 4 2000 bis 5000 Meter Erholungsphasen 3 5 Minuten aktive Erholung Gehen oder Traben Trainingsziele Entwicklung der Grundlagenausdauer auf hohem Niveau Verbesserung des LaktatabbausIm Marathontraining wird diese Trainingsform des Intervalltrainings benutzt um im Marathon Renntempo den Korper schrittweise an die Wettkampf Belastung heranzufuhren 2 Extensive 1000 m Laufe Bearbeiten Belastungsphasen 4 6 1000 Meter bei 95 bis 97 des 10 km Wettkampftempos bis 15 1000 Meter bei 90 bis 95 des 10 km Wettkampftempos Erholungsphasen 2 3 Minuten Trabpause bis die Herzfrequenz in den Erholungsbereich gesunken ist Trainingsziele Entwicklung der Grundlagenausdauer auf hohem NiveauIntensive Berg und Treppenlaufe Bearbeiten Belastungsphase 1 2 Minuten Erholungsphase 2 3 Minuten Trainingsziele KraftausdauerfahigkeitVorteile des Intervalltrainings BearbeitenDas Intervalltraining stellt eine sehr zeiteffiziente und effektive Trainingsmethode dar wie eine zunehmende Zahl an wissenschaftlichen Arbeiten belegt So konnte gezeigt werden dass man mit kurzen aber sehr intensiven Belastungsphasen z B 30 Sekunden im Wechsel mit ebenfalls kurzen Erholungsphasen z B 4 Minuten entsprechend nur wenigen Minuten Intervalltraining pro Tag dieselben Ergebnisse z B hinsichtlich Leistungsfahigkeit der Muskulatur erzielen kann wie durch ein 90 bis 120 minutiges traditionelles Ausdauertraining bei moderater Intensitat 6 7 8 Eine weitere Studie kam zudem zu dem Schluss dass gerade das sogenannte HIIT Hochintensitats Intervalltraining engl high intensity interval training abzugrenzen vom High Intensity Training im Kraftsport eine nicht nur zeitsparende und hocheffektive sondern auch sehr sichere Trainingsvariante darstellt 9 Die Autoren schlussfolgerten dass zehn einminutige Sprints bei einer Intensitat von etwa 95 der maximalen Herzschlagfrequenz auf einem stationaren Trainingsrad unterbrochen von je einer Minute Pause dazwischen denselben positiven Effekt auf die Muskulatur haben wie viele Stunden konventionellen Langzeit Fahrradfahrens bei geringerer Belastungsintensitat 10 Nachteile des Intervalltrainings BearbeitenDa die Belastungen immer nur uber kurze Zeitraume aufrechterhalten werden mussen konnen die Athleten mit hoher Intensitat trainieren Diese hohe Belastung fur den Organismus kann bei ungenugend trainierten Athleten zu einer Schadigung vor allem des Bewegungsapparates fuhren So konnen sich Laufer beispielsweise Verletzungen an der Achillessehne zuziehen da die Anpassung an Trainingsreize durch die geringere Durchblutung in Sehnen Bandern Gelenken und Knochen passiver Bewegungsapparat dort viel langer dauert als in den gut durchbluteten Skelettmuskeln Siehe auch BearbeitenTabatatrainingLiteratur BearbeitenAchim Achilles d i Hajo Schumacher Achilles Verse Mein Leben als Laufer Heyne Munchen 2006 ISBN 3 453 60034 7 Arnd Kruger Viele Wege fuhren nach Olympia Die Veranderungen in den Trainingssystemen fur Mittel und Langstreckenlaufer 1850 1997 in N Gissel Hrsg Sportliche Leistung im Wandel Hamburg 1998 Czwalina pp 41 56 Manfred Grosser Stephan Starischka Elke Zimmermann Das neue Konditionstraining Fur alle Sportarten fur Kinder Jugendliche und Aktive BLV Sportwissen Munchen 2004 ISBN 3 405 16741 8 Weblinks BearbeitenCan three minutes of exercise a week help make you fit BBC Dokumentation englisch Michael Mosley Als deutscher Beitrag erschienen unter dem Titel Michael Mosley Mach mich fit Ansgar Mertin Hochintensitatstraining HIIT Raus aus dem Wohlfuhlbereich in Spiegel Online 4 April 2014 Einzelnachweise Bearbeiten P Schmid Dauermethode versus Intervalltraining in der kardiologischen Rehabilitation In Osterreichisches Journal fur Sportmedizin Wien ISSN 1012 3156 a b Herbert Steffny Das grosse Laufbuch Sudwest Verlag Munchen 2004 ISBN 3 517 06728 8 Arnd Kruger Viele Wege fuhren nach Olympia Die Veranderungen in den Trainingssystemen fur Mittel und Langstreckenlaufer 1850 1997 In N Gissel Hrsg Sportliche Leistung im Wandel Czwalina Hamburg 1998 S 41 56 Arnd Kruger 2018 Intervalltraining Leistungssport 48 6 27 Kuno Hottenrott Zulch Ausdauertrainer Laufen Rowohlt Reinbek 1997 ISBN 3 499 19454 6 Gibala M J et al Short term sprint interval versus traditional endurance training similar initial adaptations in human skeletal muscle and exercise performance In J Physiol 575 Jahrgang Pt 3 2006 S 901 911 PMID 16825308 Burgomaster K A et al Similar metabolic adaptations during exercise after low volume sprint interval and traditional endurance training in humans In J Physiol 586 Jahrgang Nr 1 2008 S 151 160 PMID 17991697 No Time To Exercise Is No Excuse ScienceDaily abgerufen am 21 Januar 2011 Little J P et al A practical model of low volume high intensity interval training induces mitochondrial biogenesis in human skeletal muscle potential mechanisms In J Physiol 588 Jahrgang Pt 6 2010 S 1011 1022 PMID 20100740 High Intensity Interval Training Is Time Efficient and Effective Study Suggests ScienceDaily abgerufen am 21 Januar 2011 Normdaten Sachbegriff GND 4162155 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Intervalltraining amp oldid 237884827