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Der Ohrentaucher Podiceps auritus ist eine Vogelart aus der Familie der Lappentaucher Podicipedidae Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich uber Nordeuropa Nordasien und das nordliche Nordamerika Er ist der einzige Lappentaucher der auch nordlich des Polarkreises brutet Im Nordosten Mitteleuropas gibt es einige wenige Brutvorkommen dieser Art In Mitteleuropa ist er ausserdem regelmassig in kleiner Zahl als Durchzugler und Wintergast zu beobachten Er tragt dann sein Schlichtkleid in dem er mit dem in Mitteleuropa haufigeren Schwarzhalstaucher leicht zu verwechseln ist OhrentaucherOhrentaucher im PrachtkleidSystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Lappentaucherartige Podicipediformes Familie Lappentaucher Podicipedidae Gattung Taucher Podiceps Art OhrentaucherWissenschaftlicher NamePodiceps auritus Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 1 1 Prachtkleid 1 2 Schlichtkleid 1 3 Kuken und Jungvogel 1 4 Verwechslungsmoglichkeiten mit anderen Vogelarten 2 Stimme 3 Verbreitung 3 1 Brutgebiet 3 2 Uberwinterung 4 Lebensraum 5 Nahrung und Nahrungserwerb 6 Komfortverhalten 7 Fortpflanzung 7 1 Die Balz 7 2 Nest und Brut 8 Naturliche Todesursachen 8 1 Fressfeinde 8 2 Parasitenbefall 9 Systematik 9 1 Aussere Systematik 9 2 Innere Systematik 10 Bestand 11 Mensch und Ohrentaucher 11 1 Bejagung 11 2 Bestandsveranderungen durch Umweltbedingungen 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelbelegeErscheinungsbild BearbeitenOhrentaucher haben eine Korperlange von 31 bis 38 Zentimetern Sie sind damit deutlich grosser als Zwergtaucher und haben einen weniger gedrungenen Korperbau und einen langeren Hals als diese Die Mannchen sind im Mittel etwas grosser als die Weibchen Bei den Mannchen sind die Handflugel zwischen 13 2 und 16 0 Zentimeter lang der Schnabel misst von der Stirnbefiederung bis zur Spitze zwischen 2 0 und 2 7 Zentimeter und sie wiegen zwischen 320 und 570 Gramm Weibchen haben eine Flugellange zwischen 12 4 und 15 3 Zentimeter ihr Schnabel ist mit 1 9 bis 2 5 Zentimeter geringfugig kurzer als der der Mannchen Weibchen wiegen im Winterhalbjahr zwischen 300 und 430 Gramm 1 Der Geschlechtsdimorphismus ist insgesamt so gering ausgepragt dass er keine feldornithologische Unterscheidung der Geschlechter ermoglicht Der Schnabel ist bei beiden Geschlechtern blaugrau bis schwarz mit einer fleischfarbenen Basis und einer hellen fast weisslichen Spitze Das Gefieder am Oberkopf ist beim Ohrentaucher eng anliegend Die Iris ist wahrend der Balzzeit intensiv rot und in der Ruhezeit rosa Die Pupille ist von einem schmalen silberweissen Ring umrandet Die Beine sind grau die Fusse blau bis blaugrun Die Beine setzen weit hinten am Korper an Prachtkleid Bearbeiten Das Prachtkleid ist durch ein glanzend schwarzes sowie in seltenen Fallen auch matt schwarzes Kopfgefieder mit spreizbaren Federbuscheln an den Kopfseiten gekennzeichnet Diese Feder oder Ohrbuschel sind auffallig gelbrot und bestehen aus langen schmalen Federn zwischen Auge und Hinterkopf Die Federbuschel sind beim Mannchen etwas ausgepragter als beim Weibchen Die schwarzen Federn an der Kehlseite und den Wangen sind ebenfalls stark verlangert und konnen abgespreizt werden Vom Schnabelende bis zum Auge zieht sich ein schmaler rotbrauner Zugelstreif Der Hals ist vorn und an den Seiten rotbraun der Nacken schwarz Die Vorderbrust die Brustseiten und die Flanken sind rotbraun die Rumpfunterseite ist weiss Bei schwimmenden Vogeln ist die weisse Unterseite meist nicht zu sehen Das Ruckengefieder ist schwarz die einzelnen Federn sind grau gesaumt Die Handschwingen sind braun und haben hellere Innenfahnen mit weisser Basis Die Unterflugeldecken sind weiss 2 Den auffalligen Kopfschmuck tragt der Ohrentaucher nur im Fruhjahr Ab etwa Mitte Juni weisen die Vogel nach einer Teilmauser einen Sommerkopfschmuck auf bei dem die Federbuschel deutlich kurzer und weniger farbig sind Ab Mitte Juli beginnen sich die weissen Wangen zu entwickeln die fur das Schlichtkleid charakteristisch sind Es ist gewohnlich das Weibchen bei dem sich diese Mauser zuerst vollzieht Beim Mannchen vollzieht sich dieser Wechsel etwa einen Monat spater 3 Schlichtkleid Bearbeiten nbsp Ohrentaucher im Schlichtkleid nbsp Im Vergleich dazu ein Schwarzhalstaucher im Schlichtkleid nbsp Schwarzhalstaucher weisen ein sehr hochstirniges Kopfprofil auf und sind unter anderem daran vom Ohrentaucher zu unterscheidenDas im Herbst und Winter getragene Schlichtkleid ist uberwiegend schwarz und weiss mit einem schwarzen Oberkopf und weissen Wangen Der Rucken und die Ruckseite des Halses sind dunkel gefiedert Am schmalsten ist diese dunkle Befiederung am Oberhals Der Vorderhals ist uberwiegend weiss An der Kehle haben adulte Vogel gelegentlich kleinere schwarze Flecken Am Ubergang des Halses zur Vorderbrust ist das Gefieder braunlich verwaschen Die Kopfzeichnung ist beim Ohrentaucher auch im Schlichtkleid kontrastreich Die reinweissen Wangen sind bei adulten Vogeln vom dunklen Oberkopf scharf abgesetzt die Trennungslinie verlauft auf Augenhohe Das Weiss der Wangen dehnt sich fast bis zum Hinterkopf aus so dass ein nahezu geschlossener weisser Nackenring ausgebildet ist Uber dem Zugelstreif befindet sich ebenfalls eine kleine weisse Federpartie die sich von der Schnabelwurzel bis zum Auge erstreckt 2 Kuken und Jungvogel Bearbeiten Das Dunenkleid frisch geschlupfter Kuken weist ein charakteristisches Streifenmuster auf Auf der Korperoberseite wechseln sich breite dunkelgraue bis schwarze Streifen mit feinen weissen Langsstreifen ab Auf Kopf Hals und Brust sind die schwarzen und weissen Streifen gleich breit Auf den unteren Kopfseiten sind die schwarzen Streifen unterbrochen und wirken punktformig Dies unterscheidet die Kuken des Ohrentauchers von denen des Hauben und des Rothalstauchers die ansonsten ein sehr ahnliches Streifenmuster aufweisen Auf dem Scheitel haben die Jungvogel einen nackten Fleck der bei Erregung rotlich leuchtet Die Iris ist orangebraun Der Schnabel ist rosa mit weisser Spitze Am Oberschnabel weisen die Dunenjungen zwei schwarze Querbinden auf wahrend der Unterschnabel ohne Zeichnung ist 4 Beine und Zehen sind schwarzlichgrau Die Schwimmlappen der Zehen haben einen fleischfarbenen Saum Das Streifenmuster auf der Korperoberseite verliert sich in den ersten Lebenswochen Jungvogel behalten allerdings wahrend ihrer ersten Lebensmonate das fur die Art charakteristische Streifenmuster an Kopf und Hals bei Sie wechseln dann in ein Jugendkleid das dem Schlichtkleid der ausgewachsenen Vogel gleicht Die dunklen Federpartien wirken jedoch insgesamt braunlicher Auch das erste Prachtkleid das die Jungvogel tragen weist haufig an Stelle des sonst blauschwarzen Kopfgefieders ein schwarzbraunes Gefieder auf Die charakteristischen Federbuschel und die verlangerten Federn an den Kopfseiten werden noch nicht ausgebildet 5 In das Federkleid adulter Vogel wechseln Jungvogel erst gegen Ende ihres zweiten Lebensjahres Verwechslungsmoglichkeiten mit anderen Vogelarten Bearbeiten Der Ohrentaucher kann vor allem mit dem fast gleich grossen Schwarzhalstaucher verwechselt werden Verglichen mit diesem ist der Schnabel beim Ohrentaucher gedrungener und gerader Der Schwarzhalstaucher dagegen hat einen leicht aufgeworfenen Schnabel Auch das Kopfprofil unterscheidet sich Der Schwarzhalstaucher ist steilstirnig wahrend der Ohrentaucher wegen der flach anliegenden Federn am Oberkopf eine nur massig ansteigende Stirn hat Ohrentaucher und Schwarzhalstaucher gleichen sich im Schlichtkleid sehr Neben der anderen Schnabelform und der steileren Stirn lasst sich der Schwarzhalstaucher im Schlichtkleid an dem fliessenden Ubergang zwischen dunklem Oberkopf und weissen Wangen erkennen Die Wangen wirken dadurch insgesamt graulicher Stimme BearbeitenOhrentaucher sind grundsatzlich wenig ruffreudig und vorwiegend wahrend der Balzzeit zu horen Sie geben weiche Trillerrufe von sich die sich lautmalerisch mit dji ji ji ji jrrr umschreiben lassen und an die Rufe des Zwergtauchers erinnern 5 Ein in der Tonhohe abfallendes nasales Aaanrr dient wahrend der Balzzeit dazu den Partnervogel zu locken Die Rufweise ist dabei individuell so unterschiedlich ausgepragt dass daran einzelne Vogel unterschieden werden konnen Die Stimmhohe schwankt situationsbedingt Der Alarmruf gleicht dem Lockruf wahrend der Balz ist jedoch in der Tonlage hoher Bei Auseinandersetzungen mit Artgenossen sind die Rufe ebenfalls hoher und starker abgehackt Die Trillerrufe wahrend der Paarung sind dagegen schneller gleichmassiger und tiefer 1 Verbreitung BearbeitenBrutgebiet Bearbeiten nbsp VerbreitungsgebietGelb BrutgebieteOrange UberwinterungsgebieteOhrentaucher haben ein luckenhaft zirkumpolares Verbreitungsgebiet Ihre Brutgebiete liegen uberwiegend zwischen 50 und 65 nordlicher Breite 1 In Nordeuropa bruten Ohrentaucher im Nordosten von Norwegen in Nord und Mittelschweden Finnland Estland den Faroer Inseln im Norden von Schottland und auf Island Von Russland erstreckt sich das Brutgebiet ostwarts uber Sibirien bis zur Mundung des Anadyr und bis nach Kamtschatka In sudlicher Richtung erreichen sie die Sudgrenze des Urals und den Amur 6 In Mitteleuropa ist der Ohrentaucher ausnahmsweise Brutvogel im aussersten Nordosten Fur Polen liegen aus den letzten Jahren mehrere Brutnachweise vor 7 In Schleswig Holstein kam es 1981 zur Ansiedlung eines Brutpaares das bis 1987 zweimal erfolgreich brutete Ein zweites Brutpaar hatte zwischen 1988 und 1999 bei alljahrlichen Brutversuchen sieben erfolgreiche Bruten aus denen insgesamt 16 Jungvogel hervorgingen Seit 1999 gibt es ein zweites Vorkommen mit ein bis zwei Brutpaaren sowie Ubersommerungen und Balz an einer dritten Stelle 8 Eine starkere Ausbreitung in Mitteleuropa ist wegen Bestandsruckgangen im baltischen Raum derzeit nicht zu erwarten jedoch scheint der derzeitige Bruterfolg ausreichend um das Vorkommen in Schleswig Holstein zu stabilisieren 8 Wahrend Ohrentaucher in Alaska und im Westen Kanadas weit verbreitet sind gibt es im Osten Nordamerikas nur in der Nahe von Quebec eine kleine isolierte Brutpopulation von funf bis funfzehn Brutpaaren Diese unterscheiden sich genetisch deutlich von den ubrigen nordamerikanischen Populationen und sind vermutlich Abkommlinge von europaischen Brutvogeln die als Irrgaste nach einer Uberwinterung an der Kuste Sudwest Gronlands dorthin verschlagen wurden 7 Uberwinterung Bearbeiten Die einzelnen Populationen der Ohrentaucher weisen kein einheitliches Zugverhalten auf Sie sind Breitfrontzieher die haufig nur kurze Zugstrecken zurucklegen Einige europaische Populationen ziehen beispielsweise in westlicher Richtung zu den nachsten eisfrei bleibenden Meereskusten andere weisen eine sudliche Zugrichtung auf Die schottischen Populationen uberwintern uberwiegend in ihrem Brutgebiet 6 Uberwinternde Ohrentaucher findet man unter anderem an den Kusten Irlands der Atlantikkuste Spaniens und im Sudwesten Gronlands sowie im Nordwesten Norwegens Sie halten sich dort gelegentlich auch im Winter nordlich des Polarkreises auf Grosse uberwinternde Populationen gibt es auch an der Kuste der Ostsee Sowohl an der Nord als auch der Ostseekuste finden sich die ersten Uberwinterungsgaste ab Ende August ein Teile der nordeuropaischen Brutpopulationen ziehen sudwarts durchs Binnenland und sind dann auch auf grosseren Binnenseen und Flussen zu beobachten Im Mittelmeerraum uberwintern Ohrentaucher vor allem an Binnengewassern der Turkei 7 Zu den Uberwinterungsgebieten der aussereuropaischen Brutvogel zahlen sowohl die West als auch die Ostkuste Nordamerikas die Aleuten und in Asien die Kusten Japans die Ostkuste Nordkoreas und Chinas Auch die aussereuropaischen Brutvogel halten sich im Winter zum Teil auf grosseren eisfreien Binnengewassern auf Wintergaste sind vor allem im Osten der USA bis hinab zum Golf von Mexiko auf Binnengewassern zu finden Auch die zentralasiatischen Binnengewasser zahlen zu den Winterquartieren der Art Vereinzelt uberwintern Ohrentaucher auch in Indien und Pakistan sowie auf den Azoren den Bermudas und Hawaii 7 Lebensraum Bearbeiten nbsp Ohrentaucher im Prachtkleid mit gut zu erkennendem ZugelstreifOhrentaucher sind Brutvogel der Marsch und Sumpfgebiete sowie Binnenseen Man findet sie als Brutvogel sowohl in Regionen der subarktischen Baumgrenze als auch an Gebirgsseen Letzteres ist beispielsweise im Nordwesten der USA sowie im Grenzland zwischen Russland und China der Fall Fur Kirgisistan gibt es Brutbelege bis in Hohenlagen von mehr als 3000 m 1 Eine hohe Siedlungsdichte ist vor allem in der Ubergangszone zwischen lichtem Laub oder Laubmischwald und borealem Nadelwald zu beobachten Der Ohrentaucher praferiert in dieser Region kleine bis mittelgrosse Teiche oder Seen Im Schnitt haben diese Binnengewasser eine Grosse von 1 2 bis 1 3 Hektar 9 In Regionen in denen andere Lappentaucherarten nicht vorkommen sind sie auch an oligotrophen grossen Seen anzutreffen 7 Dort wo sie an grosseren Binnenseen bruten halten sie sich bevorzugt in abgeschiedenen Buchten auf Ohrentaucher scheinen solche Gewasser zu bevorzugen bei denen eine offene Wasserflache von niedrigen Seggen und Schachtelhalmgewachsen umgeben ist Sie sind anders als Schwarzhalstaucher aber auch an fast vegetationslosen Krater und Hochmoorseen zu finden 10 Es ist allerdings nicht auszuschliessen dass Ohrentaucher nur wegen der Nahrungskonkurrenz mit Binden und Rothalstaucher weniger haufig auf nahrungsreicheren Wasserflachen zu beobachten sind die von hohen Sumpfpflanzen umgeben sind 1 Ohrentaucher bruten gelegentlich auch an Brackwasserseen Nahrung und Nahrungserwerb BearbeitenOhrentaucher ernahren sich von kleineren Fischen sowie Insekten und Krebstieren Sie nehmen im Schnitt taglich etwa 100 Gramm Nahrung zu sich 11 Ob Fische oder Insekten und Krebstiere den Hauptteil der Nahrung ausmachen ist abhangig vom Lebensraum Bei den europaischen Brutvogeln spielen Fische eine wichtige Rolle in der Ernahrung Gefressen werden Fische bis zu einer Lange von zehn Zentimetern 12 Die wichtigsten Nahrungsbestandteile bei den asiatischen und nordamerikanischen Vogeln sind dagegen Krebstiere und Wasserinsekten 13 Auf Binnengewassern suchen Ohrentaucher ihre Nahrung bevorzugt in den Gewasserbereichen die eine Tiefe zwischen 0 5 und 2 Metern aufweisen und dicht mit Unterwasserpflanzen bewachsen sind Wahrend der Uberwinterung wenn Ohrentaucher auch auf Kustengewassern zu beobachten sind nutzen sie Tiefen bis zu 20 Meter fur die Nahrungssuche 13 Sie bilden in dieser Zeit gelegentlich kleine Gruppen die haufig mit Trauer und Samtenten vergesellschaftet sind Nach Nahrung suchen Ohrentaucher uberwiegend tauchend und sind dabei im Schnitt hochstens dreissig Sekunden unter Wasser 8 Haufig tauchen sie nur so flach ein dass der Rucken uber Wasser bleibt 14 Der Tauchgang in grossere Wassertiefen wird durch einen kraftigen Satz nach vorne eingeleitet ehe sie mit dem Kopf und Hals eintauchen Sie erreichen dadurch einen steileren Eintauchwinkel An der Wasseroberflache schwimmende Insekten werden aufgepickt fliegende Insekten auch aus der Luft geschnappt Dieses Verhalten intensiviert sich insbesondere wenn Mucken schlupfen Komfortverhalten Bearbeiten nbsp Ohrentaucher im Prachtkleid mit gut erkennbarer weisser UnterseiteOhrentaucher verbringen den grossten Teil des Tages auf dem Wasser schwimmend Die weit hinten ansetzenden Beine stellen eine weitgehende Anpassung an das Leben im Wasser dar Fur die Fortbewegung an Land sind sie jedoch schlecht geeignet Ausserhalb der Brutzeit verbringen sie auch die Nacht auf dem Wasser schlafend Der Schnabel ruht dann links oder rechts vom Hals im Brustgefieder Ohrentaucher putzen und olen ihr Gefieder regelmassig Die Gefiederpflege findet auf dem Wasser schwimmend statt Die auffalligste Bewegung bei der Gefiederpflege ist der Moment wenn sie sich im Wasser auf die Seite drehen um die silbrig weisse Korperunterseite zu putzen Lose Federn werden entfernt und meist auch gefressen Fuhren Ohrentaucher Jungvogel bieten sie ihnen Federn auch zur Nahrung an Dieses Verhalten ist fur alle Lappentaucher charakteristisch Die Federn zersetzen sich im Magen zu einer grunlichen schwammartigen Masse die das Magenvolumen bis zur Halfte fullen kann 15 Zusammen mit unverdaulichen Nahrungsresten wird diese Masse als Gewolle regelmassig wieder hervorgewurgt Der Nutzen dieses ungewohnlichen Verhaltens ist noch nicht vollstandig geklart Wahrscheinlich verhindert die Federmasse dass feste und spitze Substanzen in den Darm gelangen Sie schutzt vermutlich auch die Magenwand vor Verletzungen durch Graten Moglicherweise wird uber dieses Verhalten aber auch der Befall durch Parasiten verringert die uberwiegend mit der Nahrung aufgenommen werden 16 Fortpflanzung BearbeitenDie Balz Bearbeiten nbsp Nest des Ohrentauchers nbsp Ohrentaucher auf dem Nest nbsp Ohrentaucher mit JungenDer Ohrentaucher gehort zu den Arten der Lappentaucher die eine komplexe Balzzeremonie mit einer Reihe von synchronen tanzartigen Bewegungen beider Geschlechter aufweisen Die Verhaltensweisen der Balzzeremonie sind nicht geschlechtsgebunden Alle Bewegungsablaufe konnen vom Weibchen wie vom Mannchen ausgefuhrt werden Das Balzzeremoniell wird eingeleitet indem die Vogel mit in der Tonhohe abfallenden nasalen Aaanrr Rufen nacheinander rufen Einer der Vogel schwimmt tauchend in Richtung des anderen Partners wobei er mehrfach wieder an der Oberflache auftaucht Dieser Bewegungsablauf endet indem der Vogel zunachst nur bis zum Hals langsam dann auch bis zur Brusthalfte aus dem Wasser auftaucht Die hintere Korperhalfte bleibt untergetaucht Kopf und Schnabel weisen vom Partner weg Der inaktivere Teil des Paares wartet mit nach hinten gebogenen Hals die gelben Federbuschel am Kopf sind dabei weit gestraubt und die Flugel angehoben und gleichfalls gestraubt Akzeptieren die beiden Vogel einander geht das Balzzeremoniell in eine synchrone Schwimmbewegung uber bei der sich beide Vogel mit ihrem Oberkorper aus dem Wasser erheben In dieser Phase wenden sie sich einander zu Die Vogel schwimmen dann langsam auseinander tauchen nach Wasserpflanzen und prasentieren diese in ihren Schnabeln wahrend sie parallel zueinander eine sechs bis sieben Meter lange Strecke 14 mit zum Teil weit aus dem Wasser erhobenen Oberkorpern schwimmen Vor allem etablierte Paare zeigen anschliessend auch ein Triumphschwimmen bei dem die Flugel stark angehoben und gespreizt sind die Federbuschel stark gestraubt und der Hals weit nach hinten gebogen ist Nur miteinander harmonisierende Paare zeigen die vollstandige Balz Das Balzritual wird haufig bereits in der Phase in der einer der Ohrentaucher in Richtung des anderen Partners schwimmt von einem dritten Ohrentaucher unterbrochen der gezielt zwischen die werbenden Vogel schwimmt Es handelt sich dabei meist um bereits verpaarte Ohrentaucher Auch Vogel des gleichen Geschlechts beginnen miteinander das Balzzeremoniell Dabei wird jedoch nie die vollstandige Balz gezeigt Weibchen schwimmen bereits in der Fruhphase des Zeremoniells wieder auseinander Zwischen Mannchen die zuvor miteinander gebalzt haben kann es vereinzelt auch zu Kampfen kommen 17 Wahrend der Balzzeit sind Ohrentaucher ausgesprochen aggressiv Ausgefuhrt werden unter anderem tauchende Angriffe auf andere Wasservogelarten Belegt ist dass Ohrentaucher eine Schar wesentlich grosserer Grauganse aus ihrem Revier vertrieben indem sie diese unter Wasser schwimmend angriffen 18 Nest und Brut Bearbeiten nbsp Gelege Sammlung Museum WiesbadenOhrentaucher bilden mitunter ahnlich wie Zwergtaucher ein Brut und Nahrungsterritorium das ausschliesslich durch das Mannchen verteidigt wird 14 Haufiger bruten Ohrentaucher jedoch in Kleinkolonien Das Nest wird gelegentlich am Gewasserrand der Ufervegetation gebaut befindet sich jedoch genauso haufig auf dem offenen bis hochstens ein Meter tiefen Wasser Die Nester ruhen auf einem Unterbau aus Schilf und Binsenhalmen und sind schwimmfahig Haufig sind umgeknickte tote Halme der benachbarten Vegetation in die Nestgrundlage mit eingebaut oder die Vogel nutzen eine von Pflanzen dicht umgebene kleine Wasserflache so dass ein Abtreiben des Nests verhindert wird Das eigentliche Nest wird aus faulenden Blattern und Laichkrautsprossen errichtet und ist haufig vollstandig durchnasst 10 Es wird vermutet dass durch die Faulniswarme des Nistmaterials die Brut begunstigt wird 19 Am Nestbau sind beide Elternvogel beteiligt Die Vogel sind in der Lage binnen vierundzwanzig Stunden ein fur eine Brut geeignetes Nest zu errichten Normalerweise erstreckt sich der Nestbau jedoch uber eine Periode von vier bis sieben Tagen Das fertige Nest kann ein Gewicht von einem bis zwei Kilogramm tragen 20 Das Gelege besteht aus drei bis sechs Eiern die etwa 4 5 Zentimeter lang sind und einen Durchmesser von 3 Zentimeter haben 10 Im Mittel schlupfen nur aus 63 Prozent der Eier Junge Ohrentaucher sind jedoch in der Lage wenige Tage nach dem Verlust eines Geleges einen erneuten Brutversuch zu starten Bei einzelnen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden dass Weibchen bei mehrfachen Gelegeverlusten in einer Saison bis zu 50 Eier legen 21 Nach einer erfolgreichen Brut und Aufzucht der Jungen kommt es jedoch nur selten zu einem zweiten Brutversuch innerhalb des gleichen Jahres Die Weibchen bruten bereits ab dem ersten gelegten Ei An der Brut sind beide Elternvogel beteiligt das Weibchen brutet allerdings ausdauernder 4 Die Dunenjungen schlupfen etwa drei Wochen nach Brutbeginn Sie verlassen sogleich das Nest und werden in den ersten Tagen auf dem Rucken ihrer Eltern getragen Nach etwa vier bis funf Wochen sind sie selbstandig Die Jungvogel eines Gewassers versammeln sich haufig in sogenannten Kindergarten und werden dort von allen adulten Vogeln gefuttert 4 Naturliche Todesursachen BearbeitenFressfeinde Bearbeiten nbsp Fischotter zahlen zu den Fressfeinden des OhrentauchersZu den Fressfeinden des Ohrentauchers zahlen Baummarder Fischotter Rotfuchs und Wildkatze sowie Nerze Der aus Nordamerika eingefuhrte Mink hat vermutlich eine starke Auswirkung auf die Bestande in Schottland und Island 22 Raubsauger erbeuten brutende Ohrentaucher am Nest und fressen ausserdem die Eier Auch die grossen Eulenarten schlagen Ohrentaucher wenn diese auf ihrem Nest sitzen Vor allem fliegende Ohrentaucher sind auch durch Greifvogel bedroht In Island jagen beispielsweise Gerfalken erfolgreich Ohrentaucher die fliegend von einem Gewasser zu einem anderen wechseln Die im Nest befindlichen Eier werden ausserdem von Waschbaren sowie von Mowen Raben und Krahen gefressen Parasitenbefall Bearbeiten Ohrentaucher sind wie alle Lappentaucher stark von Endoparasiten befallen Lappentaucher sind moglicherweise die Vogelfamilie die den starksten Befall an diesen Parasiten aufweist 23 Dies ist durch ihr weites Nahrungsspektrum bedingt das zahlreiche unterschiedliche Wasserinsekten umfasst Zu den Endoparasiten zahlen unter anderem Band und Fadenwurmer In weit geringerem Masse sind Ohrentaucher dagegen vom Befall durch Ektoparasiten betroffen Da sie ihre Nester auf schwimmenden Plattformen errichten ist der Befall durch Zecken Flohe und Wanzen geringer als bei anderen Vogelarten Systematik BearbeitenAussere Systematik Bearbeiten Ohrentaucher gehoren zur Familie der Lappentaucher und werden innerhalb dieser Familie der Gattung der Tauchern Podiceps zugeordnet 24 Innere Systematik Bearbeiten Es werden meist zwei Unterarten anerkannt Die Nominatform Podiceps auritus auritus ist in Nordeuropa und im nordlichen Asien bis nach China verbreitet Podiceps auritus cornutus ist dagegen in Ostsibirien und Nordamerika beheimatet Das Ruckengefieder dieser Unterart wirkt eher graulich Im Prachtkleid sind die Federbuschel am Kopf blasser als bei der Nominatform und durch graubeige Federn umrahmt Die Abgrenzung einer dritten Unterart Podiceps auritus arcticus in an den Nordatlantik angrenzenden Regionen wurde bereits 1822 vorgeschlagen Als Unterscheidungsmerkmal zu den ubrigen Unterarten wurde unter anderem der deutlich kraftigere Schnabel angefuhrt Gegenwartig wird diese dritte Unterart jedoch nicht akzeptiert Bestand BearbeitenDie westeuropaischen Bestande des Ohrentauchers sind verhaltnismassig gut untersucht Charakteristisch ist dass der Bestand stark schwankt und sich die Anzahl der Brutpaare innerhalb kurzer Zeit verdoppeln kann 25 Insgesamt wird die Zahl der in Europa und Asien beheimateten Vogel der Nominatform Podiceps auritus auritus auf etwa 50 000 bis 100 000 Vogel geschatzt Der Bestand der in Nordamerika und Sibirien lebenden Unterart Podiceps auritus cornutus betragt mehr als 100 000 Vogel 26 Der Ohrentaucher ist eine Art des Anhangs I der EU Vogelschutzrichtlinie RL 79 409 EWG fur die in der Europaischen Union Vogelschutzgebiete auszuweisen sind In der Roten Liste der Brutvogel Deutschlands von 2020 wird die Art in der Kategorie R extrem selten gefuhrt 27 Mensch und Ohrentaucher BearbeitenBejagung Bearbeiten Ohrentaucher weisen wie alle Lappentaucher ein sehr dichtes Brustgefieder auf das sich wie Pelz anfuhlt Die Verwendung von Lappentaucherbalgen fur die Herstellung von Kleidung lasst sich fur viele Kulturen nachweisen Besonders intensiv wurden Lappentaucher im 19 und teilweise bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts bejagt Aus den Vogelbalge wurden Handschuhe Schulterumhange und Muffs gefertigt Betroffen von der Jagd waren vor allem die grossen Taucherarten wie Haubentaucher und Renntaucher Es liegen keine detaillierten Informationen vor wie stark Ohrentaucher von der Bejagung wegen ihres Gefieders oder wegen ihres Fleisches betroffen waren Fur andere Lappentaucherarten wie etwa den gleich grossen Schwarzhalstaucher ist nachgewiesen dass sie fruher von indigenen Volkern als Nahrungsmittel genutzt worden Es ist daher naheliegend dass dies auch fur den Ohrentaucher zutrifft 28 Bestandsveranderungen durch Umweltbedingungen Bearbeiten Es wirkt sich potenziell negativ auf den Bestand der Ohrentaucher aus wenn die Brutgewasser eutrophieren Ohrentaucher benotigen verhaltnismassig klares Wasser mit einem dichten Bewuchs von Unterwasserpflanzen Eine Nahrstoffanreicherung verandert die Zusammensetzung der jeweiligen Fischpopulation haufig in Richtung der Arten die bevorzugt Makroplankton fressen Dies fuhrt zu einer Anreicherung des Wassers mit Mikroplankton durch die das Wasser unklar wird worauf der Bestand an Unterwasserpflanzen zuruckgeht Ohrentaucher sind daher von einer Intensivierung der Landwirtschaft betroffen selbst wenn die Brutgewasser nicht unmittelbar dadurch betroffen sind 29 Einen gravierenden Einfluss auf die Bestande des Ohrentauchers hat die Verschmutzung der Meere mit Erdol 1976 starben nach einem Oltankerunfall 4000 Ohrentaucher die in der Chesapeake Bay uberwinterten 30 Tankerunfalle konnen einen signifikanten Einfluss auf Bestande haben da Ohrentaucher regelmassig in grossen Scharen in derselben Region uberwintern Der Ohrentaucher gilt als eine der Arten die vom Klimawandel moglicherweise besonders betroffen sein wird Ein Forschungsteam das im Auftrag der britischen Umweltbehorde und der Royal Society for the Protection of Birds die zukunftige Verbreitungsentwicklung von europaischen Brutvogeln auf Basis von Klimamodellen untersuchte geht davon aus dass sich bis zum Ende des 21 Jahrhunderts das Verbreitungsgebiet des Ohrentauchers deutlich verandern wird Nach dieser Prognose bieten achtzig Prozent des heutigen Verbreitungsgebietes dem Ohrentaucher dann keine geeigneten Lebensraumer mehr Das Verbreitungsgebiet wird sich jedoch bis nach Spitzbergen erstrecken und auch die hohergelegenen Regionen Schwedens und Norwegens umfassen die heute vom Ohrentaucher nur dunn besiedelt werden 31 Literatur BearbeitenHans Gunther Bauer Einhard Bezzel Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 R S Ferguson S G Sealy Breeding biology of the Horned Grebe Prodiceps auritus in southwestern Manitoba In Canadian Field Naturalist Band 97 S 401 408 Jon Fjeldsa The Grebes Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 850064 5 V D Il icev V E Flint Hrsg Handbuch der Vogel der Sowjetunion Band 1 Erforschungsgeschichte Gaviiformes Podicipediformes Procellariiformes Aula Verlag Wiesbaden 1985 ISBN 3 89104 414 3 Gunther Niethammer Hrsg Handbuch der Vogel Mitteleuropas Band 1 Gaviiformes Phoenicopteriformes Akademische Verlagsgesellschaft Wiesbaden 1966 R W Storer The metazoan parasite fauna of grebes Aves Podicipediformes and its relationship to the birds biology Miscellaneous publications of the Museum of Zoology University of Minnesota no 188 2000 Miklos D F Udvardy National Audubon Society Field Guide to North American Birds Western Region Alfred A Knopf New York 2006 ISBN 0 679 42851 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ohrentaucher Podiceps auritus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Ohrentaucher Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Podiceps auritus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 31 Januar 2009 Ohrentaucher Podiceps auritus auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Ohrentaucher Podiceps auritus Federn des OhrentauchersEinzelbelege Bearbeiten a b c d e Fjeldsa 2004 S 178 a b Niethammer S 132 133 Fjeldsa 2004 S 38 a b c Collin Harrison Peter Castell Field Guide Bird Nests Eggs and Nestlings uberarbeitete Auflage HarperCollins Publisher London 2002 ISBN 0 00 713039 2 S 37 a b Niethammer S 133 a b Niethammer S 134 a b c d e Fjeldsa 2004 S 179 a b c Bauer et al S 191 Ferguson und Sealy 1983 S 401 408 a b c Niethammer S 135 Fjeldsa 2004 S 60 Niethammer S 137 a b Fjeldsa 2004 S 180 a b c Niethammer S 136 Fjeldsa 2004 S 35 Fjeldsa 2004 S 36 Fjeldsa 2004 S 82 Fjeldsa 2004 S 79 Collin Harrison Peter Castell Field Guide Bird Nests Eggs and Nestlings uberarbeitete Auflage HarperCollins Publisher London 2002 ISBN 0 00 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