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Ockholm friesisch e Hoolme danisch Okholm ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig Holstein Wappen Deutschlandkarte54 665 8 8275 1 Koordinaten 54 40 N 8 50 OBasisdatenBundesland Schleswig HolsteinKreis NordfrieslandAmt Mittleres NordfrieslandHohe 1 m u NHNFlache 18 64 km2Einwohner 307 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 16 Einwohner je km2Postleitzahl 25842Vorwahl 04674Kfz Kennzeichen NFGemeindeschlussel 01 0 54 093Adresse der Amtsverwaltung Theodor Storm Strasse 225821 BredstedtWebsite www ockholm deBurgermeister Matthias Feddersen WGO Lage der Gemeinde Ockholm im Kreis NordfrieslandKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 3 Nachbargemeinden 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Gemeindevertretung 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 4 Religion Kirche 5 Bauwerke 6 Wirtschaft und Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Das Gemeindegebiet von Ockholm umfasst die Gebiete des Ockholmer und den sudlichen Teil des Hauke Haien Koogs Abschnitt bis zum Ortsteil Schluttsiel Beide Koge sind Bestandteil vom Naturraum Nordfriesische Marsch 2 Die Gemeinde ist im nordwestlichen Bereich Anrainer vom Nordfriesischen Wattenmeer Im Jahr 1991 wurde das Gemeindegebiet um 78 Hektar vergrossert Die zuvor unbedeichten Salzwiesen vorm Ockholmer Koog wurden durch den Bau eines knapp 2 Kilometer langen vorgelagerten neuen Deichs zwischen dem Sonke Nissen Koog und Hauke Haien Koog landfest erschlossen und dem Gemeindegebiet zugeschlagen 3 Gemeindegliederung Bearbeiten Neben dem Hauptort befinden sich die Ortsteile Schluttsiel und Bongsiel sowie der sudliche Teil des Hauke Haien Koogs und die Vordeichung des Neuen Ockholmer Koogs im Gemeindegebiet Das Wohnplatzverzeichnis zur Volkszahlung vom 25 Mai 1987 listet insgesamt 26 Wohnplatze im Gemeindegebiet auf 4 Nachbargemeinden Bearbeiten Ockholm grenzt an Dagebull nbsp LangenhornReussenkogeGeschichte BearbeitenOckholm gehorte fruher zur in der Zweiten Marcellusflut 1362 untergegangenen Beltringharde Nach der ersten grossen Mandranke war es nur eine Hallig Erstmals sicher erwahnt wurde Ockholm im Zinsbuch des Schleswiger Bischofs von 1462 als ein aus 16 Warften bestehender Ort der Nordergoesharde Der Name bedeutet vermutlich Insel des Ocke Archaologische Funde zeigen dass neben etwas Landwirtschaft vor allem Salztorfabbau vom 11 bis zum 14 Jahrhundert betrieben wurde bis die Verschlickung der ehemaligen Moore nach dem Wassereinbruch der Marcellusflut diesem Arbeitszweig ein Ende bereitete Im Jahr 1515 wurde die Hallig mit einem Deich umgeben und dabei gleichzeitig landfest gemacht Die angrenzenden Langenhorner Alter Koog und Sterdebuller Alter Koog waren vermutlich schon 40 Jahre fruher fertiggestellt worden Nach der Eindeichung wurde eine Kirche gebaut Durch mehrere Sturmfluten war die vorspringende Halbinsel immer in Gefahr vor allem weil sie kaum Vorland besass Wehlen am alten Aussendeich zeugen von wiederholten Deichbruchen Streit mit den Nachbargemeinden wegen der Deichunterhaltung fuhrte dazu dass notwendige Reparaturen von den uberforderten Einwohnern nicht durchgefuhrt werden konnten Im Jahr 1579 legten Flensburger Kaufleute einen Hafen in Ockholm an Es war ihnen verboten worden den Husumer Hafen zu benutzen Er erlangte jedoch zu keiner Zeit eine grossere Bedeutung da die Flensburger doch schon recht bald wieder von Husum aus Handel treiben durften Der Ockholmer Hafen ging in den folgenden Sturmfluten unter Die Burchardiflut von 1634 durchbrach auch die Deiche des Ockholmer Koogs Er wurde uberschwemmt die Kirche zerstort und 400 Menschen verloren ihr Leben Der westliche Seedeich wurde fast vollkommen zerstort Da man die Ausbesserung der Mitteldeiche zum Schutz des Hinterlandes als vorrangig erachtete wurde erst 1639 unter Konig Christian IV von Danemark begonnen einen grossen Teil des Kooges wieder einzudeichen Dabei wurde die Deichlinie verkurzt und ruckverlegt Die Eindeichungsarbeiten wurden 1641 vollendet Die durch die Sturmflut herrenlos gewordenen 800 Demat Land ging in den Besitz des Konigs uber der damit auch die hohen Deichlasten ubernahm Spater erhielten diese Landereien der Kammerherr Burchard von Ahlefeldt 1647 wurde eine neue Kirche erbaut 1735 wurde mit dem Bau der Abdammung des Bongsieler Kanals begonnen Er hatte zum Ziel die Entwasserung von insgesamt zehn Kogen zu verbessern 1766 berief sich der Flensburger Rat auf die alten Hafenprivilegien und richtete allen Husumer Protesten zum Trotz einen Hafen am Bongsiel ein Von hier aus sollten Waren aus und nach Holland angelandet werden Allerdings erwiesen sich die schlechten Wege durch die vor allem im Winter unzureichend entwasserten Koge als zu beschwerlich nbsp Blick auf OckholmIm Laufe der Jahrhunderte wurden rings um den Ockholmer Koog weitere Koge eingedeicht 1577 der Waygaarder Koog 1652 der Blumenkoog 1799 der Louisen Reussen Koog 1926 der Sonke Nissen Koog und 1959 der Hauke Haien Koog Mit letzterem wurde die Wasserlosung im nordlich angrenzenden Hinterland der ehemaligen Dagebuller Bucht verlagert Der neu eingerichtete Hafen Schluttsiel am Rande des Hauke Haien Koogs ubernahm die Funktion der Entwasserung in die Nordsee vom Bongsiel In Schluttsiel wurde auch ein Fahrhafen eingerichtet Von dort bestehen Fahrverbindungen zu den Halligen Hooge und Langeness Wahrend des Dritten Reichs befand sich in Ockholm ein Reichsarbeitsdienstlager fur Deicharbeiter In den 1950er Jahren erhielt Ockholm im Rahmen des Programmes Nord Strom und Wasseranschluss Nach der Sturmflut 1962 erhielt Ockholm eine zweite Deichlinie die den grosstenteils unter dem Meeresspiegel liegenden Koog besser schutzt Das Gebiet zwischen den Deichen ist bis heute als Feuchtgebiet erhalten Politik BearbeitenGemeindevertretung Bearbeiten Bei der im Zuge der Kommunalwahlen in Schleswig Holstein 2023 am 14 Mai erfolgten Gemeindewahl von Ockholm erhielten wiederholt einzig Kandidaten der Wahlergemeinschaft Ockholm WGO alle neun Sitze in der Gemeindevertretung 5 Burgermeister Bearbeiten Fur die Wahlperiode 2023 2028 wurde Matthias Feddersen als Nachfolgender der zuvor seit 1994 amtierenden Claudia Weinbrandt WGO in das Amt des Burgermeisters gewahlt Wappen Bearbeiten Blasonierung Uber blauem Sturzwellenschildfuss in Blau ein abgeflachter goldener Hugel darauf ein rotes Bauernhaus mit schwarzen Fenstern Tur und Giebeldach sowie einem goldenen Dach Oben rechts vier goldene schrag gestellte Windmuhlenflugel 6 Religion Kirche Bearbeiten nbsp Kirche mit GlockenstapelDer Grossteil der Bevolkerung ist protestantischen Glaubens Die heute im Ortszentrum gelegene Kirche Zum heiligen Kreuz ist das Gotteshaus der Burger evangelisch lutherischer Konfession Zur Kirche gehort der abseits des Kirchengebaudes stehende holzerne Glockenstapel Bauwerke Bearbeiten nbsp Die Peterswarf in OckholmDie Siedlung liegt auf 14 Warften Aufschuttungen welche die darauf errichteten Gebauden vor Sturmfluten schutzen sollen Zu den besonders sehenswerten Bauwerken zahlen die zahlreichen Einzelsiedlungen auf den Warften Diese sind ein Relikt aus der Vergangenheit als Ockholm noch eine Hallig war Eine besondere Rolle nimmt hierbei die Peterswarf ein Sie kam unter anderem durch eine Verfilmungen der Theodor Storm Novelle Der Schimmelreiter aus dem Jahr 1978 zu Ehren Passend zur Titelrolle des Films waren auch im realen Leben die Hofeigentumer haufig Deichgrafen des Ockholmer Koogs Nachdem die Burchardiflut die 1555 gebaute Heilig Kreuz Kirche die vermutlich ausserhalb des heutigen Seedeiches lag zerstort hatte wurde 1647 der Nachfolgebau als Saalkirche auf der Kirchwarft errichtet Die Steine fur die Kirche stammten von dem 1629 abgebrannten Frau Mettenhof bei Bordelum und wurden dem Ort vom Konig geschenkt Kanzel und Taufstein stammen aus der 1634 untergegangenen Kirche von Evensbull von Strand Wirtschaft und Verkehr BearbeitenDie Wirtschaftsstruktur wurde lange Zeit durch die Urproduktion der Landwirtschaft gepragt Mittlerweile ist auch der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle Dominierend ist hier die Ferienhausvermietung Im Ortsteil Bongsiel war eine bis weit in die Region bekannte Gaststatte zu Hause Das mehrfach von der Zeitschrift Der Feinschmecker ausgezeichnete Haus war vor allem bekannt fur seine Kuche regionaler Spezialitaten Im Ort sind verschiedene Handwerksunternehmen ansassig Die alteste Firma des Dorfes ist ein Metallbau und zertifizierten Schweissfachbetrieb mit angeschlossener Tankstelle Das Gemeindegebiet von Ockholm ist im Individualverkehr auf der schleswig holsteinische Landesstrasse 191 erreichbar Sie ist die Verlangerung der Landesstrasse 6 die am Fusse des Stollbergs in der Gemeinde Bordelum von der Bundesstrasse 5 abzweigt Nach gut zehn Kilometern auf dieser Trasse der sogenanntenBaderstrasse nach Dagebull wird die geschlossene Ortslage erreicht Im OPNV ist die Gemeinde aus Richtung Bredstedt erreichbar Ins Gemeindegebiet hinein fuhren zwei Buslinien Im Schuler verkehr fahrt die Linie 1028 von Bredstedt uber die Gemeinde Reussenkoge nach Ockholm Der Schulbesuch in Langenhorn wird durch die Buslinie 1023 gewahrleistet Die Linie 1029 fuhrt von Bredstedt aus direkt ins Gemeindegebiet bis nach Schluttsiel Sie ist abgestimmt auf die dortigen Fahrzeiten der Fahren zu den Halligen Seit August 2019 ist Ockholm zusatzlich in das Rufbusgebiet von Langenhorn einbezogen Die Busse verkehren auf vorherige Anforderung im Zweistundentakt in einem Ringverkehr zur Umstiegshaltestelle am Haltepunkt Langenhorn an der Marschbahn 7 Personlichkeiten BearbeitenAndreas Hamann 1904 1964 Jurist Ansgar Skriver 1934 1997 JournalistLiteratur BearbeitenChronik Ockholm Geschichte eines Nordfriesischen Dorfes Gemeindevertretung Ockholm 1997 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ockholm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde OckholmEinzelnachweise Bearbeiten Statistikamt Nord Bevolkerung der Gemeinden in Schleswig Holstein 4 Quartal 2022 XLSX Datei Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011 Hilfe dazu Duerrehilfe Liste Gemeinde pdf pdf Abgerufen am 23 Dezember 2020 Harry Kunz Albert Panten Die Koge Nordfrieslands 2 Auflage Nordfriisk Instituut Bredstedt Braist 1999 ISBN 3 88007 251 5 S 38 Wohnplatzverzeichnis Schleswig Holstein 1987 pdf Statistischen Landesamt Schleswig Holstein abgerufen am 3 Februar 2019 Gemeindewahlen Gemeindewahl in Gemeinde Ockholm Abgerufen am 8 Juni 2023 Kommunale Wappenrolle Schleswig Holstein LAN1 u LAN2 Rufbus Langenhorn Abgerufen am 24 August 2022 Gemeinden im Kreis Nordfriesland Achtrup Ahrenshoft Ahrenviol Ahrenviolfeld Alkersum Almdorf Arlewatt Aventoft Bargum Behrendorf Bohmstedt Bondelum Bordelum Borgsum Bosbull Braderup Bramstedtlund Bredstedt Breklum Dagebull Drage Drelsdorf Dunsum Elisabeth Sophien Koog Ellhoft Emmelsbull Horsbull Enge Sande Fresendelf Friedrich Wilhelm Lubke Koog Friedrichstadt Galmsbull Garding Garding Kirchspiel Goldebek Goldelund Grode Grothusenkoog Hallig Hooge Haselund Hattstedt Hattstedtermarsch Hogel Holm Hornum Sylt Horstedt Hude Humptrup Husum Immenstedt Joldelund Kampen Sylt Karlum Katharinenheerd Klanxbull Klixbull Koldenbuttel Kolkerheide Kotzenbull Ladelund Langeness Langenhorn Leck Lexgaard List auf Sylt Lowenstedt Lutjenholm Midlum Mildstedt Nebel Neukirchen Nieblum Niebull Norddorf auf Amrum Norderfriedrichskoog Nordstrand Norstedt Ockholm Oevenum Oldenswort Oldersbek Olderup Oldsum Ostenfeld Husum Oster Ohrstedt Osterhever Pellworm Poppenbull Ramstedt Rantrum Reussenkoge Risum Lindholm Rodenas Sankt Peter Ording Schwabstedt Schwesing Seeth Simonsberg Sollwitt Sonnebull Sprakebull Stadum Stedesand Struckum Suderende Suderhoft Suderlugum Sudermarsch Sylt Tating Tetenbull Tinningstedt Tonning Tumlauer Koog Uelvesbull Uphusum Utersum Viol Vollerwiek Vollstedt Welt Wenningstedt Braderup Sylt Wester Ohrstedt Westerhever Westre Winnert Wisch Witsum Wittbek Wittdun auf Amrum Witzwort Wobbenbull Wrixum Wyk auf Fohr Normdaten Geografikum GND 4043092 3 lobid OGND AKS LCCN n83058799 VIAF 132560140 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ockholm amp oldid 235601247