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Obergriesheim ist ein Dorf das seit 1975 Ortsteil der baden wurttembergischen Stadt Gundelsheim im Landkreis Heilbronn ist ObergriesheimStadt GundelsheimWappen von ObergriesheimKoordinaten 49 16 N 9 12 O 49 2646 9 2053 217 Koordinaten 49 15 53 N 9 12 19 OHohe 217 mFlache 4 33 km Einwohner 676 Mrz 2023 1 Bevolkerungsdichte 156 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 74831Vorwahl 07136 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Verkehr 6 Personlichkeiten 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksGeographie BearbeitenObergriesheim liegt auf einem Hohenzug ostlich des am Neckar gelegenen Gundelsheim Ausser nach Gundelsheim bestehen Strassenverbindungen ins nordlich gelegene Bachenau ebenfalls heute Ortsteil von Gundelsheim sowie sudlich nach Bad Friedrichshall und ostlich nach Untergriesheim heute Ortsteil von Bad Friedrichshall Geschichte Bearbeiten nbsp Obergriesheim von Suden aus gesehenDie alteste bekannte schriftliche Erwahnung Untergriesheims als Greozisheim geht auf die Schenkung eines Eberwin an das Lorscher Kloster zuruck und datiert laut einer Abschrift der Schenkungsurkunde im Codex Laureshamensis vom 26 April 767 2 Das Dorf wurde vermutlich in frankischer Zeit um das 5 Jahrhundert gegrundet Der erste erwahnte Ortsname Greozisheim lasst auf einen Grunder namens Greozo oder Greocus schliessen Aus dessen Grundung entstanden bis zum hohen Mittelalter die beiden benachbarten Orte Obergriesheim und Untergriesheim Bis zur Stauferzeit war Obergriesheim ein unabhangiges Reichsdorf 3 Nach kurz aufeinander folgenden Besitzerwechseln fiel das Dorf 1362 an Kurmainz das es gemeinsam mit Bachenau 1484 an den Deutschen Orden abtrat in dem es bis 1806 zur Kommende Horneck gehorte Obergriesheim behielt aber ein eigenes Dorfgericht Eine erste Kirche wurde 1593 errichtet Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Obergriesheim 1626 27 von der Pest heimgesucht 1632 von den Schweden und 1634 von den Spaniern 1643 wurde die Kirche sakularisiert ihre Glocken wurden 1647 nach Heilbronn verkauft In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts fielen zahlreiche Einwohner dem hitzigen Fieber Typhus zum Opfer 1687 fielen die im Neckartal marodierenden Schweden nach Obergriesheim ein In der Zeit politischer Ruhe in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts erlebte Obergriesheim eine gewisse Blute Zahlreiche Gebaude datieren aus dieser Zeit darunter auch historische Gaststatten u a Gasthof Traube von 1781 und Gasthof Kreuz von 1792 Nach dem Ubergang zum Konigreich Wurttemberg 1806 grassierte abermals das hitzige Fieber zudem waren die Jahre 1816 17 ausgesprochene Hungerjahre Die ehemalige Kirche wurde zu dieser Zeit nur noch als Magazin gebraucht 1848 bessert sich die Situation der Landbevolkerung durch den Wegfall des Zehnts 1866 wurden kurzzeitig preussische Soldaten in Obergriesheim einquartiert Der Beginn des 20 Jahrhunderts brachte 1902 die Einweihung eines Kirchenneubaus 1911 ein Schulhaus und 1912 die Elektrifizierung des Ortes 1927 wurde die Kanalisation des Ortes angelegt 1939 wurden 434 Einwohner gezahlt Ende 1945 waren es 503 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl stark an da uber 100 Fluchtlinge und Vertriebene in Obergriesheim eine neue Heimat fanden Am 1 Januar 1975 erfolgte die Eingemeindung nach Gundelsheim 5 Obergriesheim ist bis heute stark landwirtschaftlich gepragt Von den zahlreichen traditionellen Gasthausern des Ortes wird heute keines mehr bewirtschaftet Der Ort weist infrastrukturelle Mangel auf so gibt es bis auf einen Backerladen und einen kleinen einem Landhandel angehorenden Getrankemarkt keine Einkaufsmoglichkeit mehr und der Ort ist heute uberwiegend Wohnort fur Pendler der umliegenden Stadte und Gemeinden Obergriesheim hat ca 710 Einwohner Mittelpunkt in der Dorfgemeinschaft ist der ortsansassige Musik Sport und Gesangsverein Eintracht Obergriesheim dessen verschiedene Abteilungen das Obergriesheimer Strassenfest veranstalten Wappen BearbeitenBis 1938 zeigten Gemeindestempel u a ausschliesslich das Deutschordenskreuz 1938 schlug die Archivdirektion mit Hinblick auf eine Fusion von Obergriesheim mit Untergriesheim und Hochstberg das heute noch von Untergriesheim verwendete Wappen vor Da es nicht zu der Fusion kam nahm die Gemeinde 1959 das heutige Wappen an das ein schwarzes Deutschordenskreuz uber einem roten sechsspeichigen Rad auf Silber zeigt Das sogenannte Mainzer Rad war das Zeichen des Mainzer Erzstifts des Besitzvorgangers von 1362 bis 1484 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Katholische KircheDie Katholische Herz Jesu Kirche wurde von 1899 bis 1902 im Stil der Neogotik nach Planen von Ulrich Pohlhammer erbaut Der Unterbau des Turmes ruhrt noch von einer alteren Dreifaltigkeitskirche um 1600 her Der Turm wurde beim Neubau durch Pohlhammer um ein achteckiges Obergeschoss und eine Turmhaube erhoht Das schlichte Innere der ursprunglich schmuckvolleren Kirche ist einer Renovierung der 1960er Jahre geschuldet Barocke Kreuzigungsgruppe von 1792 in der Oberen Strasse Backhaus 19 Jahrhundert und Milchhaus um 1930 in der Bachenauer Strasse Im Ort sind zahlreiche historische Gebaude aus unterschiedlichen Epochen erhalten darunter der Gasthof Traube von 1781 oder das Anwesen Krauth von 1910 1902 wahrend der Bauzeit der Herz Jesu Kirche liess Pfarrer Riegel eine Lourdesgrotte errichten Sie wurde 1988 umfangreich saniert nbsp Kreuzigungsgruppe von 1792 nbsp Backhaus und Milchhaus nbsp Anwesen Krauth von 1910Verkehr BearbeitenDer Haltepunkt Duttenberg Obergriesheim lag an der Frankenbahn Bahnstrecke Stuttgart Wurzburg und wurde bis 1971 bedient Heute passieren die Zuge an dieser Stelle ohne Halt Personlichkeiten BearbeitenFranz Joseph Remlinger 1733 1788 Baumeister und Schultheiss in Grombach geboren in ObergriesheimEinzelnachweise Bearbeiten Zahlen amp Fakten Gundelsheim Abgerufen am 28 Oktober 2023 Glockner Karl Codex Laureshamensis 03 Band Kopialbuch II Teil Die ubrigen frankischen und die schwabischen Gaue Guterlisten spate Schenkungen und Zinslisten Gesamtregister Darmstadt 1936 S 34 Nr 2429 Reg 141 B Donatio Eberwini in eadem marca Deutsche Ubersetzung Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex deutsch Urkundenbuch der ehemaligen Furstabtei Lorsch nach d lat Text d Urschrift wiedergegeben von Lamey 1768 1770 und Glockner 1929 1936 ins Dt ubertr von Karl Josef Minst Band 4 Schenkungsurkunden Nr 2000 2910 Lorsch 1970 S 134 Schenkung des Eberwin in derselben Gemarkung unter Abt Gundeland und Konig Pippin In Gottes Namen wollen wir Eberwin und meine Gattin Engiltrud eine Opfergabe darbringen Sie soll dem heiligen Martyrer N azarius zugutekommen dessen Leib im Lorscher Kloster ruht das sich in der Obhut des ehrwurdigen Abtes Gundeland befindet Wir geben auf ewig zu eigen alles was wir in der oben genannten Gemarkung Offenau in Gundolfesheim Gundelsheim Nk n Neckarsulm n Heilbronn und in Greozisheim Griesheim Ober Unter n Wimpfen Nk an Ackern Hofreiten Wiesen Waldern und Gewassern besitzen Vertragsfertigung Geschehen in monasterio laurish amensi im Lorscher Kloster am 26 April im 15 Jahr 767 des Konigs Pippin Erhard Nietzschmann Die Freien auf dem Lande Ehemalige deutsche Reichsdorfer und ihre Wappen Melchior Wolfenbuttel 2013 ISBN 978 3 944289 16 8 S 57 Mitteilungen des Wurtt und Bad Statistischen Landesamtes Nr 1 Ergebnisse der Einwohnerzahlung am 31 Dezember 1945 in Nordwurttemberg Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 465 Literatur BearbeitenOber Griesheim In Julius Hartmann Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Neckarsulm Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 61 W Kohlhammer Stuttgart 1881 S 575 580 Volltext Wikisource Erhard Nietzschmann Die Freien auf dem Lande Ehemalige deutsche Reichsdorfer und ihre Wappen Melchior Wolfenbuttel 2013 ISBN 978 3 944289 16 8 S 57 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Obergriesheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website uber ObergriesheimStadtteile von Gundelsheim Bachenau Bottingen Hochstberg Obergriesheim Tiefenbach Normdaten Geografikum GND 4101902 7 lobid OGND AKS VIAF 239916903 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Obergriesheim amp oldid 238566857