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Tiefenbach ist ein Dorf im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg Es zahlt etwa 680 Einwohner und gehort seit dem 1 September 1971 zur Stadt Gundelsheim TiefenbachStadt GundelsheimWappen von TiefenbachKoordinaten 49 18 N 9 12 O 49 2987 9 2027 233 Koordinaten 49 17 55 N 9 12 10 OHohe 233 mFlache 4 92 km Einwohner 680 Mrz 2023 1 Bevolkerungsdichte 138 Einwohner km Eingemeindung 1 September 1971Postleitzahl 74831Vorwahl 06269Bild von Tiefenbach Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 3 Religionen 4 Wappen und Flagge 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten nbsp Tiefenbach von Suden aus gesehen nbsp Blick nach Norden auf den Dachs berg 304 m dahinter der Rand des Waldes SelbachTiefenbach liegt etwa 3 5 km nordostlich der Stadtmitte von Gundelsheim und etwa 17 km nordlich derjenigen von Heilbronn jeweils in Luftlinie am Nordrand der sogenannten Krummen Ebene zwischen dem im Westen bei Gundelsheim nordwarts abfliessendem Neckar und der im Sudosten auf sudwestlichem Lauf zu ihm strebenden Jagst Etwas nordwestlich von Tiefenbach beginnt ein grosseres Waldgebiet mit Namen Selbach Dort befindet sich am Waldrand ungefahr 1 7 km vom Ortskern entfernt eine Doline umgangssprachlich als Hirschbreischussel bezeichnet welche durch im Muschelkalk typische Verkarstungserscheinungen entstanden ist 2 nbsp Tiefenbach von Norden aus gesehen im Hintergrund die Lowensteiner BergeDer hochste Punkt der Gemarkung liegt auf dem Gipfel des Dachsbergs 304 6 m u NN der weniger als 1 5 km nordlich der Ortsmitte auf dem Sporn zwischen Tiefenbach und Seelbachtal in der offenen Flur aufragt der tiefste am Ausfluss des Tiefenbachs auf 200 195 m u NN Die Gemarkung ist grosstenteils offen nur am Nordrand und an den Hangen des Tiefenbachtals steht Wald Im Ortsbereich stossen die Naturraume Bauland im Winkel etwa von Sudwest bis Nordost Neudenauer Hugel etwa von Nordost bis Sudsudost und Hohenloher und Haller Ebene etwa von Sudsudost bis Sudwest zusammen alle sind Teile der vom Muschelkalk im Untergrund gepragten Neckar und Tauber Gauplatten Das Dorf liegt in der Talmulde des im Oberlauf am Ostrand des Selbach Waldgebietes ungefahr sudwarts zur Jagst laufenden Tiefenbachs in den hier vom Rand des Waldes und in spitzem Winkel sein kurzer aber ebenfalls schon deutlich eingemuldeter Mittellaufzufluss Seelbach von rechts einmundet Die Hauser des Ortskerns stehen uberwiegend in der Aue oder an den unteren Hangen der beiden Talmulden Ein grosses neueres Siedlungsgebiet wurde etwas nordlich auf dem Mundungssporn der beiden Dorfbache errichtet Zu Tiefenbach gehort noch mit nur drei Hausnummern der Wohnplatz Mussigmuhle fast 1 5 km sudostlich der Dorfmitte in der Sudostspitze der Gemarkung 3 Nachbarorte Bearbeiten Die Nachbarorte sind Allfeld in der Gemeinde Billigheim etwa 4 km im Nordosten Bernbrunn etwa 2 km im Osten Hochstberg etwa 2 km im Sudosten und Bachenau weniger als 2 5 km im Sudsudwesten die drei letzten gehoren zu Gundelsheim etwa 3 5 km im Sudwesten Geschichte BearbeitenReste einer Villa rustica weisen auf eine provinziale verstreute romische Siedlung hin Tiefenbach wurde im Jahre 773 als Diepenbach im Lorscher Codex erstmals erwahnt Seit dem 15 Jahrhundert gehorte der Ort dem Deutschen Orden an Auf Seiten der Kirche gehorte Tiefenbach 1553 zur Pfarrerei Untergriesheim 1713 wurde das Dorf Filial von Hochstberg Aufgrund der Sandsteinbruche waren das Steinhandwerk und Bildhauerei ortsubliche Erwerbszweige Auch der Topferton aus den Tiefenbacher Lehmgruben war gefragt Aus Tiefenbach gingen nach 1860 grosse Mengen an Baumaterial in die Nachbargemeinden und auch in die weitere Umgebung Kalk und Ziegel guter Qualitat wurden hier gebrannt ebenfalls begehrt war der Sandstein aus dem Tiefenbacher Steinbruch welcher sogar im Gundelsheimer Schloss Horneck verbaut wurde 1901 ersetzte man die alte Jakobuskirche im Ort durch einen grosseren neuromanischen Kirchenbau 1939 wurden 493 Einwohner gezahlt Ende 1945 waren es 548 4 Wahrend des Zweiten Weltkriegs kam es am 2 und 3 April 1945 im Dorf zu schweren Kampfen zwischen deutschen und amerikanischen Einheiten Aus Dankbarkeit dafur dass dabei kein Tiefenbacher umgekommen ist wurde in der Allfelder Strasse ein Bildstock errichtet Am 1 September 1971 wurde Tiefenbach nach Gundelsheim eingemeindet 5 Der Ort ist bis heute stark landwirtschaftlich gepragt und die Infrastruktur des Dorfes schwindet Die Bevolkerung kann sich mangels dorflichen Handels am Ort nicht versorgen Die nachste Moglichkeit zum Einkauf gibt es erst im 5 Kilometer entfernten Gundelsheim Aufgrund der Tallage gibt es vor allem in der Ortsmitte aber auch in anderen Teilen Tiefenbachs keinen oder nur beschrankten Mobilnetzempfang Der Ort ist heute uberwiegend Wohnort fur Pendler der umliegenden Stadte und Gemeinden Die Dorfgemeinschaft wird gepragt von den ortsansassigen Vereinen hierzu zahlen Musik und Sportvereine ebenso wie der Jugendclub Tiefenbach der Frauenbund und der Tugendverein Tiefenbach Die Einwohner Tiefenbachs haben den traditionellen Utznamen Froschschenkel oder Frosche vermutlich in Anlehnung an die als Fastenspeise in katholischen Gegenden beliebten Froschschenkel Die Gestaltung des Dorfbrunnens der drei Frosche zeigt geht auf diesen Ubernamen zuruck Religionen BearbeitenAufgrund der einstigen Zugehorigkeit zum Deutschen Orden ist Tiefenbach traditionell uberwiegend katholisch gepragt Kirchlich gehorte Tiefenbach ursprunglich zur Pfarrei in Untergriesheim 1713 wurden Hochstberg und Tiefenbach von Untergriesheim abgetrennt und Tiefenbach wurde Filiale von Hochstberg Die Deutschordenskommende auf Schloss Horneck liess 1748 anstelle eines baufalligen Vorgangerbauwerks die barocke Jakobuskirche in der Ortsmitte errichten 1875 erhielt Tiefenbach eine eigene Pfarrei 1900 bis 1902 entstand die neue Pfarrkirche St Jakobus am Ortsausgang in Richtung Gundelsheim Der alte Kirchenbau des Deutschordens in der Ortsmitte wurde sakularisiert und zum Wohnhaus umgebaut Wappen und Flagge BearbeitenDie Blasonierung des Tiefenbacher Wappens lautet In gespaltenem Schild vorne in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz hinten in Grun ein silberner Wellenbalken Die Flagge der Gemeinde war Weiss Grun Das im Kieserschen Forstlagerbuch von 1684 uberlieferte Fleckenzeichen Tiefenbachs war ein D fur Diefenbach ein altes Ortssiegel oder Ortswappen ist hingegen nicht bekannt Das Tiefenbacher Wappen wurde 1938 von der wurttembergischen Archivdirektion vorgeschlagen wobei in diesem Entwurf in der hinteren Schildhalfte ein silberner Wellenbalken auf schwarzem Grund vorgesehen war Das Kreuz steht fur den Deutschen Orden dem der Ort vom spaten Mittelalter bis 1806 angehorte der Wellenbalken symbolisiert einen Bach und macht das Wappen zum redenden Wappen Den fruheren Entwurf verwendete die Gemeinde offenbar erst nach 1948 in ihrem Dienstsiegel in seiner heutigen Form wird das Wappen seit 1957 verwendet Wappen und Flaggenfarben wurden der Gemeinde Tiefenbach am 3 Januar 1958 vom baden wurttembergischen Innenministerium verliehen 6 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Pfarrkirche St JakobusDie katholische Pfarrkirche St Jakobus wurde von 1900 bis 1902 nach Planen von Ulrich Pohlhammer erbaut Die Kirche ist das Wahrzeichen des Ortes vor ihr befindet sich ein Kriegerdenkmal Die ehemalige Jakobuskirche in der Ortsmitte bestand bereits 1604 wurde 1747 48 durch Franz Haffele erneuert und nach dem Bau der neuen Kirche nach 1900 zum Wohnhaus umgebaut Wahrend an der strassenseitigen Fassade nichts mehr auf den fruheren Kirchenbau hinweist hat sich an der Gebauderuckseite die Apsis des ehemaligen Chors der Kirche in seiner ursprunglichen Bauform erhalten In der gesamten Ortschaft befinden sich daruber hinaus zahlreiche historische Marienfiguren und Bildstocke teilweise aus dem 18 Jahrhundert aber auch ein jungerer Bildstock von 1945 nbsp Burgermeisteramt nbsp Dorfbrunnen nbsp Bildstock von 1945 nbsp Kriegerdenkmal vor der KirchePersonlichkeiten BearbeitenFlorian Riess SJ 1823 1882 in Tiefenbach geborener Autor und Verleger Herausgeber des Deutschen Volksblatts und der Katholischen SonntagszeitungLiteratur BearbeitenTiefenbach In Julius Hartmann Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Neckarsulm Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 61 W Kohlhammer Stuttgart 1881 S 649 652 Volltext Wikisource Einzelnachweise Bearbeiten Zahlen amp Fakten Gundelsheim Abgerufen am 28 Oktober 2023 Gundelsheim Detailseite LEO BW Abgerufen am 7 April 2020 Geographie nach Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg LUBW Hinweise Mitteilungen des Wurtt und Bad Statistischen Landesamtes Nr 1 Ergebnisse der Einwohnerzahlung am 31 Dezember 1945 in Nordwurttemberg Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 450 Quelle fur den Abschnitt Wappen und Flagge Eberhard Gonner Wappenbuch des Stadt und des Landkreises Heilbronn mit einer Territorialgeschichte dieses Raumes Archivdirektion Stuttgart Stuttgart 1965 Veroffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden Wurttemberg 9 S 142Informationsbroschure der DeutschordensstadtWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Tiefenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tiefenbach auf der Website der Stadt GundelsheimStadtteile von Gundelsheim Bachenau Bottingen Hochstberg Obergriesheim Tiefenbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tiefenbach Gundelsheim amp oldid 238566893