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Dieser Artikel behandelt die traditionell als Oberes Vogtland bezeichnete Landschaft die z T historischen Grenzen folgt und auch Anteil am Westerzgebirge hat Zum gleichnamigen das Erzgebirge ausklammernden Naturraum siehe Oberes Vogtland Naturraum Zur ehemaligen Gemeinde im Landkreis Greiz siehe Vogtlandisches Oberland Das Obere Vogtland ist die sudliche Grenzregion des heutigen Vogtlandkreises um die Stadte Adorf Schoneck Markneukirchen und Klingenthal Es beinhaltet vollstandig das Gebiet des ehemaligen Landkreises Klingenthal Musikwinkel Waldgebiet sowie einen Teil des ehemaligen Landkreises Oelsnitz Baderwinkel Oberes VogtlandDas Obere Vogtland gliedert sich sowohl geografisch geologisch als auch sprachlich in das auch zum naturraumlichen Oberen Vogtland gehorige Sudvogtland und das westerzgebirgische Sudostvogtland Beide Teilgebiete werden durch die Kammlinie des Hohen Brandes relativ scharf voneinander abgegrenzt wahrend sie im Norden allmahlich in Kern und Ostvogtland ubergehen Inhaltsverzeichnis 1 Landschaft und Geologie 2 Geschichte 3 Wirtschaft 4 Verkehr 5 Wichtige Orte 6 OVL 7 Literatur 8 EinzelnachweiseLandschaft und Geologie Bearbeiten nbsp Landschaft bei ErlbachLandschaftlich herrscht im Oberen Vogtland durchweg eine typische Mittelgebirgslandschaft vor wobei den sudlich zentralen Teil das Elstergebirge bildet welches nach Osten und Nordosten vom Westerzgebirge abgelost wird Ein Grossteil der Landschaft ist von Nadelwald meist Fichten bedeckt Im Oberen Vogtland entspringen die Flusse Weisse Elster auf der tschechischen Seite des Elstergebirges sowie Goltzsch Zwickauer Mulde und Zwota je im westlichen Westerzgebirge Das obere Vogtland ist landlich besiedelt in den Talern der Weissen Elster der Zwota und des Schwarzbaches befinden sich die Kleinstadte Adorf Bad Elster Klingenthal und Markneukirchen Die Kleinstadt Schoneck befindet sich auf einer Hochflache in der Sudvogtlandischen Querzone unweit des Elstergebirges Das Gebirgsstrukturen im Oberen Vogtland werden hauptsachlich von grunschieferfaziellen Gesteinseinheiten Phyllitkomplex Kraslice Kornerberg und Weisselster Formation des Kambriums und Ordoviziums gepragt die wahrend der variszischen Gebirgsbildung durch tektonisch metamorphe und magmatische Vorgange u a durch die Dynamik von Granitmagmen aufgewolbt wurden und Bereiche mit ausgepragter Faltungsstruktur besitzen 1 Zwei solcher Granitplutone das westerzgebirgische Eibenstocker Granitmassiv im Osten und der Fichtelgebirgsgranit im Suden begrenzen das Schiefergebiet wahrend es sich im Norden und im Westen durch zum Teil jungere Schichten fortsetzt Im Tertiar wurden das Erz und das Elstergebirge pultschollenartig angehoben wobei es zu einem deutlichen Abriss gegen den Egergraben kam Verbunden war das mit einem ausgepragten Basaltvulkanismus bis ins Quartar hinein Als Resterscheinungen dieser vulkanischen Aktivitat sind die Mineralquellen des Oberen Vogtlandes und des angrenzenden Egerlandes zu betrachten Diese Schwachezone wird im Grenzbereich Elstergebirge Erzgebirge von einer bedeutenden Tiefenstorung gekreuzt wodurch es im Oberen Vogtland immer wieder zu Erdbeben Schwarmbeben kommt Geschichte BearbeitenDie geschichtliche Entwicklung des Oberen Vogtlandes ist nahezu mit der des restlichen Vogtlandes identisch Generell setzte die historische Besiedlung allerdings erst mit der deutschen Ostsiedlung ein Sorbische Ortsnamen treten im oberen Vogtland deshalb gar nicht oder nur fur Flurobjekte z B Flusse auf welche vom Kernvogtland und von Bohmen bereits bekannt waren Die spate Besiedlung ist genau wie im angrenzenden Erzgebirge auf die Gebirgslage und die daraus resultierende Urbewaldung zuruckzufuhren Wahrend der Zeit der ersten Landnahme bis ca 1500 weicht die Geschichte des Sudvogtlandes allerdings von der des Sudostvogtlandes und des restlichen Vogtlandes ab Das zum staufischen Egerland und kirchlich zum Bistum Regensburg gehorende Gebiet um Markneukirchen wurde vom Kloster Waldsassen aus von vorwiegend oberpfalzischen Siedlern besiedelt Dieser Sudzipfel war bis ins 16 Jahrhundert haufigen Besitzerwechseln zwischen den Vogten den Markgrafen von Meissen und dem Konigreich Bohmen unterworfen Wirtschaft BearbeitenEine bedeutende wirtschaftliche Rolle spielt der Musikinstrumentenbau vor allem in den Stadten Markneukirchen und Klingenthal und deren unmittelbarer Umgebung Musikwinkel und das Kurwesen in Bad Elster und Bad Brambach Baderwinkel Des Weiteren spielt der Tourismus im gesamten Oberen Vogtland eine wichtige Rolle Verkehr BearbeitenDurch das Obere Vogtland verlauft die Bundesstrasse 92 als wichtigste Verkehrsachse ins benachbarte Tschechien In Adorf beginnt abzweigend von der B 92 die Bundesstrasse 283 und verlauft uber Markneukirchen Klingenthal bis nach Morgenrothe Rautenkranz quer durch das gesamte Obere Vogtland sie verlauft nordwestlich weiter nach Aue Nahezu parallel zur B 92 durchquert die Bahnstrecke Plauen Cheb das Obere Vogtland Die Strecke wird hauptsachlich von der Vogtlandbahn bedient Weitere Eisenbahnlinien sind die Bahnstrecke Chemnitz Muldenberg Adorf die Bahnstrecke Zwotental Klingenthal und die Bahnstrecke Sokolov Klingenthal Diese Linien werden ausschliesslich von der Vogtlandbahn befahren auf tschechischer Seite im Verbund mit GW Train Regio Wichtige Orte BearbeitenAdorf Bad Brambach Bad Elster Erlbach Hammerbrucke Klingenthal Markneukirchen Morgenrothe Rautenkranz Schoneck Tannenbergsthal ZwotaOVL BearbeitenNach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten 1990 wurde fur die Landkreise Oelsnitz und Klingenthal OVL Obervogtland als Kfz Kennzeichen festgelegt wobei fur den Landkreis Klingenthal ein und zweistellige Zahlen und den Landkreis Oelsnitz dreistellige Zahlen vergeben wurden Aus diesem Grund betrachten bis heute manche vor allem Ortsfremde das Gebiet dieser beiden ehemaligen Landkreise als vermeintlichen Landkreis Obervogtland obwohl es einen solchen Landkreis nie gab und nur ein geringer Teil des ehemaligen Landkreises Oelsnitz wirklich zum Oberen Vogtland gehort Seit dem 9 November 2012 wird das Unterscheidungszeichen OVL wieder neu diesmal auf Wunsch im gesamten Vogtlandkreis zugeteilt Literatur BearbeitenDas Obere Vogtland Werte unserer Heimat Band 26 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1976 Einzelnachweise Bearbeiten Werner Palchen Harald Walter Hrsg Geologie von Sachsen Geologischer Bau und Entwicklungsgeschichte Stuttgart 2008 S 175 185 188 Normdaten Geografikum GND 4101897 7 lobid OGND AKS VIAF 234170513 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberes Vogtland amp oldid 229214853