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Klassifikation nach ICD 10A00 B99 Bestimmte infektiose und parasitare KrankheitenT88 8 Sonstige naher bezeichnete Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen und medizinischer Behandlung anderenorts nicht klassifiziertY95 Nosokomiale FaktorenICD 10 online WHO Version 2019 Eine nosokomiale Infektion von altgriechisch nosos nosos deutsch Krankheit sowie komeῖn komein deutsch pflegen 1 Hospitalinfektion oder Krankenhausinfektion griechisch Nosokomeion bzw lateinisch Nosocomium fur Krankenhaus ist eine Infektion die im Zuge eines Aufenthalts oder einer Behandlung in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung auftritt Laut Definition der nosokomialen Infektion darf der Infektionstag d h der Tag mit dem ersten Symptom fruhestens der Tag 3 des Krankenhausaufenthaltes sein 2 Die mit Abstand haufigsten Krankenhausinfektionen sind heute Harnwegsinfekte Venenkathetersepsen Lungenentzundungen bei kunstlicher Beatmung Beatmungspneumonien und Wundinfektionen nach Operationen Etwa 3 5 aller Patienten in Deutschland bekommen auf Allgemeinstationen eine Krankenhausinfektion auf Intensivstationen ca 15 3 Die Rate von Krankenhausinfektionen wird unter anderem von folgenden Faktoren beeinflusst der Altersstruktur der Krankenhauspatienten der Haufigkeit und Schwere von Begleiterkrankungen insbesondere solchen mit Schwachung der korpereigenen Infektionsabwehr dem Einsatz operativer Techniken bzw apparativer invasiver Massnahmen bei vorher nicht oder schlecht behandelbaren Erkrankungen der Durchfuhrung therapeutischer Massnahmen die die Abwehrkraft herabsetzen dem Wissenstand des Fachpersonals in den Krankenhausern zum Thema Hygiene und Infektionsvermeidung u a gilt die Beschaftigung von Facharzten fur Hygiene in den Krankenhausern als Mittel zur Senkung der Krankenhausinfektionsrate der Krankenhausorganisation die Grosse des Krankenhauses Anzahl Betten 4 Personalmangel 5 Antibiotika Einsatz insbesondere Breitspektrum AntibiotikaAm Ende des 20 Jahrhunderts hat der hohe Antibiotikaeinsatz in der Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten zu einer deutlichen Zunahme von multiresistenten Problemerregern gefuhrt Methicillin resistenter Staphylococcus aureus MRSA Vancomycin resistente Enterokokken VRE und weitere wobei die haufigsten Erreger nosokomialer Infektionen unter dem Sammelbegriff ESKAPE Pathogene Enterococcus faecium Staphylococcus aureus Klebsiella pneumoniae Acinetobacter baumannii Pseudomonas aeruginosa und Enterobacter gefuhrt werden 6 Der vermehrte Einsatz von Breitspektrum Antibiotika steht mit der Zunahme von multiresistenten Erregern in direkter Wechselbeziehung Zunehmend verkompliziert sich demzufolge auch die antibiotische Therapie von Hospitalinfektionen wobei haufig mehr als ein Arzneimittel appliziert werden muss Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Epidemische Lage und klinische Relevanz 2 1 USA 2 2 Europa 2 2 1 Italien 2 2 2 Deutschland 2 2 3 Osterreich 2 2 4 Schweiz 2 2 5 Weitere Lander 3 Pathogenese und Komplikationen nosokomialer Infektionen 4 Infektionsursachen und Pravention 4 1 Finale Kette und Kausalitat 4 2 Beatmungsassoziierte Pneumonien 4 3 Katheterassoziierte Harnwegsinfektionen 4 4 Postoperative Wundinfektionen 4 5 Katheter assoziierte Infektionen durch zentralvenose Katheter 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie Bearbeiten Nosokomeion hiess die Raumlichkeit in den Heilstatten im alten Griechenland z B in Epidauros in denen Patienten mittels eines Heilschlafes behandelt wurden Der Ausdruck bezeichnet bis heute im weitesten Sinne ein Krankenhaus im Gegensatz zu Klinik die sich von Kline der Liege ableitet Epidemische Lage und klinische Relevanz BearbeitenKrankenhausinfektionen machen einen Grossteil aller im Hospital auftretenden Komplikationen aus und haben daher einen signifikanten Einfluss auf die Qualitat der medizinischen und krankenpflegerischen Versorgung der Patienten Entsprechend mussen sie als ein ernstzunehmendes Problem eines jeden Krankenhauses erkannt werden Im Krankenhaus erworbene Infektionen belasten nicht nur den Patienten selbst aufgrund der damit verbundenen Schmerzen und Beschwerden sie verlangern meist auch den Krankenhausaufenthalt je nach Art der Infektion im Durchschnitt um vier Tage und fuhren damit zumindest in solchen Gesundheitssystemen in denen nach Fallpauschalen abgerechnet wird zu deutlichen betriebswirtschaftlichen Einbussen Die wichtigste Massnahme zur Vermeidung ist die regelmassige Durchfuhrung einer hygienischen Handedesinfektion mit Handedesinfektionsmitteln Bei den meisten aufgefuhrten Studien handelt es sich um Pravalenz Untersuchungen Sie erfassen zu einem bestimmten Zeitpunkt die Haufigkeit von nosokomialen Infektionen Aus hohen Infektionsraten direkt Konsequenzen zu ziehen ist bei dieser Form der Erfassung nur selten moglich weshalb auch die prospektive kontinuierliche Uberwachung Erfassung von Infektionen und deren Risikofaktoren favorisiert wird Die Interpretation von epidemiologischen Daten uber Krankenhausinfektionen ist kompliziert weil zwischen den exogen extrinsisch bedingten vermeidbaren Infektionen und den endogen intrinsisch bedingten kaum oder nur teilweise unterschieden werden kann Der Vergleich zwischen Krankenhausern oder auch Fachdisziplinen ist problematisch da stets berucksichtigt werden muss nach welchen Kriterien z B Falldefinitionen die Daten erhoben wurden und ob die Patientenpopulationen bezuglich der Risikofaktoren vergleichbar sind Studien zeigten dass das Risiko eine Krankenhausinfektion zu erwerben in Kliniken mit geringeren Bettenzahlen niedriger ist als in grosseren Dieses Faktum ist auch nicht verwunderlich da in Schwerpunktkliniken mit grossen und spezifischen Fachdisziplinen erhohte diagnostische und aggressive therapeutische Interventionen angewendet werden weshalb auch mit hoheren Inzidenzraten von Krankenhausinfektionen zu rechnen ist Auf Intensivpflegestationen und auch in operativen Fachdisziplinen ist die Wahrscheinlichkeit an Krankenhausinfektionen zu erkranken ebenfalls deutlich erhoht Die haufigsten Arten nosokomialer Infektionen auf der Intensivstation sind die beatmungsassoziierte Pneumonie intraabdominelle Infektionen nach einem Trauma oder nach chirurgischen Eingriffen und Bakteriamien durch intravasale Fremdkorper USA Bearbeiten In den USA ist der Anteil an Klinikinfektionen von 1975 bis 1995 um 36 angestiegen von 7 2 1000 auf 9 8 1000 Patienten im Jahre 1995 In Kliniken der USA erwerben 5 bis 15 der Krankenhauspatienten und 25 50 der Patienten in Intensivpflegestationen eine nosokomiale Infektion Nach Aussagen des Institute of Medicine in Washington D C sind Krankenhausinfektionen in den USA im Jahr fur 44 000 98 000 Todesfalle verantwortlich In den USA verursachen nosokomiale Infektionen pro Jahr Kosten von 17 bis 29 Milliarden US Dollar Im Zeitraum von 1980 bis 1992 hat die Todesursache Infektion in den USA um 58 zugenommen Zur Anzahl der Todesfalle die als Folge einer nosokomialen Infektion auftraten existieren bislang nur wenige Studien meist aus den USA In diesen Studien wurde ermittelt dass etwa ein Prozent dieser Patienten mittelbar oder unmittelbar daran verstarben Bei 2 7 aller ins Krankenhaus aufgenommenen Patienten trugen Infektionen als Mitursache zu einem todlichen Verlauf bei waren jedoch nicht die eigentliche Todesursache Europa Bearbeiten Das Europaische Zentrum fur die Pravention und die Kontrolle von Krankheiten ECDC gibt in seinem Bericht rund 2 6 Millionen nosokomiale Infektionen pro Jahr in Europa an Stand 2016 7 8 Italien Bearbeiten In Italien sterben jedes Jahr zwischen 4500 und 7000 Menschen an Infektionen die sie sich wahrend eines Klinikaufenthaltes zugezogen haben Damit durfte Italien im europaischen Durchschnitt liegen 9 Das ECDC gibt in seinem Bericht 50 000 zuschreibbare Todesfalle pro Jahr in Europa an 8 Deutschland Bearbeiten In Deutschland war fruher nur das gehaufte Auftreten von Infektionen meldepflichtig 10 Nunmehr ist nach dem Gesetzeswortlaut des Infektionsschutzgesetzes IfSG bereits das Auftreten von zwei oder mehr nosokomialen Infektionen bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird nichtnamentlich zu melden 6 Absatz 3 IfSG Eine solche Infektion kann beispielsweise in Krankenhausern Pflegeeinrichtungen oder Arztpraxen auftreten 11 Die Gesetzesanderung erfolgte ausdrucklich um die Mindestzahl auf zwei Falle zu verscharfen und nicht in Relation zur Grosse der Einrichtung zu sehen wenn die Falle in einem wahrscheinlichen oder vermuteten epidemischen Zusammenhang stehen 12 Ein solcher epidemischer Zusammenhang besteht wenn sich aus den Gesamtumstanden schliessen lasst dass das Auftreten von gleichen Krankheitsbildern bei verschiedenen Patienten miteinander in Verbindung steht 13 Nosokomiale Infektion wird in 2 Nummer 8 IfSG definiert als eine Infektion mit lokalen oder systemischen Infektionszeichen als Reaktion auf das Vorhandensein von Erregern oder ihrer Toxine die im zeitlichen Zusammenhang mit einer stationaren oder einer ambulanten medizinischen Massnahme steht soweit die Infektion nicht bereits vorher bestand Die Leiterin des Instituts fur Hygiene und Umweltmedizin an der Berliner Charite Petra Gastmeier schatzte die Gesamtzahl der nosokomialen Infektionen in Deutschland auf 400 000 bis 600 000 fur das gesamte Jahr 2006 bei einer Letalitat von 2 6 was rund 10 000 bis 15 000 Todesfallen pro Jahr entsprache 14 Die Deutsche Gesellschaft fur Krankenhaushygiene DGKH gibt hingegen deutlich hohere Zahlen an 15 Sie schrieb im Jahr 2012 von 900 000 jahrlich in Deutschland Infizierten und von bis zu 40 000 Todesfallen durch nosokomiale Infektionen 16 2014 schatzte die DGKH jahrlich 900 000 nosokomiale Infektionen die zu 30 000 Todesfallen in Deutschland fuhrten 17 Im folgenden Jahr korrigierte die DGKH ihre Zahlen nochmals nach oben und gab fur das Jahr 2015 insgesamt 1 000 000 nosokomiale Infektionen im Rahmen der Versorgung von Patienten in deutschen Krankenhausern an 18 Der Qualitatsbericht 2013 des AQUA Institut geht fur das Jahr 2013 von 975 000 nosokomialen Infektionen in Deutschland aus 19 Nach Berichten von 2017 infizieren sich in Deutschland rund 3 5 Prozent der Patienten auf Allgemeinstationen mit einer Nosokomialen Infektion auf Intensivstationen sind es 15 Prozent Es wird deutschlandweit von 1000 bis 4000 Todesfallen durch multiresistente Erreger ausgegangen 20 Der Anteil an multiresistenten Bakterien nimmt zu Am haufigsten sind Wundinfektionen nach Operationen Gastmeier schatzt die Zahl fur Deutschland auf 225 000 Es folgen Harnwegsinfekte mit 155 000 Fallen pro Jahr und 80 000 tiefe Atemwegsinfektionen darunter 60 000 Pneumonien Bei 20 000 Patienten treten die Erreger ins Blut es kommt zur Sepsis Die anderen Erkrankungen entfallen auf seltenere Infektionen 14 Krankenhausinfektionen verursachen im Mittel vier Tage langere Liegezeiten sowie Zusatzkosten von 4 000 bis 20 000 Euro pro Patient 21 Osterreich Bearbeiten Die epidemische Lage fur Osterreich ist vergleichbar mit Deutschland 22 Ebenso wie in Deutschland oder anderen Landern der Europaischen Union liegen keine prazisen Zahlen uber die Haufigkeit von nosokomialen Infektionen in Einrichtungen des Gesundheitswesens oder gar Todeszahlen von Patienten die unmittelbar an der direkten Folge von Nosokomialen Infektionen versterben vor Laut Osterreichischer Gesellschaft fur Krankenhaushygiene OGKH 23 liegt dies mit Ausnahme von bakteriellen Durchfallserkrankungen durch Clostridium difficile daran dass zwar bestimmte Infektionserkrankungen meldepflichtig sind aber deren direkte Zuordnung nicht immer eindeutig feststellbar ist Andererseits treten jahrlich Infektionen auf deren ursachlicher Zusammenhang mit diagnostischen oder therapeutischen Tatigkeiten im Gesundheitswesen offenkundig ist die jedoch im Einzelnen keiner Meldepflicht unterliegen 24 Dies trifft beispielsweise fur die Gruppe der sog device assoziierten Infektionen Katheter assoziierte Harnwegsinfekte Katheter assoziierte Bakteriamien Beatmungs assoziierte Lungenentzundung zu Eine Ausnahme bilden in Osterreich postoperative Wundinfektionen welche ursachlich in Verbindung mit Behandlungen in einer Einrichtung des Gesundheitswesens entstanden sind Diese werden mittels einer strukturierten und standardisierten Infektionserfassung vom ANISS Netzwerk Austrian Nosocomial Infection Surveillance System 25 jahrlich erfasst Aktuell melden 42 Krankenanstalten mit 66 teilnehmenden chirurgischen Abteilungen in anonymisierter Form ihre Operationsdaten an ANISS wobei 17 unterschiedliche Indikatoroperationen erfasst werden Da ANISS sich methodisch an der Europaischen Infektionserfassung HELICS orientiert sind somit auch Vergleiche zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten moglich Demnach treten in Osterreich postoperative Wundinfektionen nach Herz Bypass Operationen mit einer Inzidenzdichte von 1 2 Infektionen pro 1000 PT postoperative Patiententage auf was der exakt selben Inzidenzdichte wie in Deutschland entspricht Der Europaische Schnitt liegt bei 1 6 die hochste Inzidenzdichte wurde fur 2007 aus Spanien gemeldet 3 8 Infektionen 1000 PT die niedrigste aus Norwegen mit 0 4 Infektionen 1000 PT Ein vergleichbares Bild findet sich bei postoperativen Wundinfektionen nach einer Huftendoprothesen Operation Hier treten Infektionen wieder mit derselben Inzidenzdichte wie Deutschland 0 6 Infektionen 1000 PT auf was genau dem Europaischen Schnitt entspricht Die hochste Infektionsdichte nach Huftendoprothesen Operationen fand sich in Ungarn 2 4 Infektionen 1000 PT die niedrigste in Frankreich 0 3 Infektionen 1000 PT Insgesamt werden derzeit in Osterreich nach Operationen zwischen 2 und 25 aller Infektionen auf freiwilliger Basis an das Osterreichische Surveillance Netzwerk ANISS gemeldet Die OGKH fordert hierzu wiederholt eine verpflichtende Teilnahme an ANISS und obligate Erfassung und Meldung von relevanten Daten zur Erfassung von postoperativen und device assoziierten Infektionen in Osterreich Schweiz Bearbeiten In der Schweiz liegt die durchschnittliche Ansteckungsrate bei 5 9 4 Geschatzte 70 000 Personen erkranken in Schweizer Spitalern jahrlich an healthcare assoziierten Infektionen HAI zirka 2 000 sterben daran 26 Weitere Lander Bearbeiten Die Zahlen stimmen mit den Erfahrungen anderer Lander uberein So wurden aus dem Vereinigten Konigreich zuletzt 320 000 Infektionen gemeldet in den Vereinigten Staaten sind es sogar 1 7 Millionen pro Jahr 14 Pathogenese und Komplikationen nosokomialer Infektionen BearbeitenIm Rahmen invasiver medizinischer Massnahmen Apparatemedizin werden immer haufiger Fremdkorper in den Patienten eingefuhrt die gerade bei langerer Liegezeit als Quelle nosokomialer Infektionen fungieren Invasive medizinische Hilfsmittel spielen eine weitaus grossere Rolle fur die Entstehung von nosokomialen Infektionen als die Grundkrankheiten der Patienten Die Mehrzahl der Risikoanalysen fur die Entstehung nosokomialer Infektionen hat klare Ergebnisse erbracht dass die Erreger seien sie empfindlich oder multiresistent bei chirurgischen Eingriffen oder bei der Anwendung invasiver Hilfsmittel in den Korper gelangen Bei diesen Hilfsmitteln handelt es sich beispielsweise um Venenkatheter als Ausloser fur nosokomiale Septikamien Blasenkatheter als Ausloser nosokomialer Harnwegsinfektionen Endotracheale Intubation und apparative Beatmung als Ausloser fur Beatmungspneumonien oder um Liquorableitungen als Ausloser fur Meningitiden Gefasszugange insbesondere zentrale Venenkatheter spielen hierbei zahlenmassig die Hauptrolle Sie sind fur knapp zwei Drittel der in US Krankenhausern auftretenden nosokomialen Infektionen verantwortlich Schlusselereignis in der Pathogenese dieser Infektionen ist zunachst eine Anheftung von Mikroorganismen an das Plastikmaterial der Katheter Daran schliesst sich haufig die Erzeugung einer schleimigen Matrix durch die Erreger an Der so entstandene Biofilm ist gekennzeichnet durch erhohte Resistenz verminderte Kultivierbarkeit kooperative Strategien und hohe Diversitat der Mikroorganismen 27 Aus jeder nosokomialen Infektion kann sich eine schwere systemische Infektion die Sepsis als schwerste Verlaufsform oder schwere systemische Komplikation entwickeln Im Rahmen der Immunabwehr wird eine Entzundungsreaktion SIRS systemische inflammatorische Antwort oder systemic inflammatory response syndrome in Gang gesetzt mit dem Ziel die Eindringlinge Bakterien Pilze Viren und Parasiten zu vernichten Hierbei kommt es zu einer uberschiessenden Freisetzung inflammatorischer Zytokine Mediatorenexplosion deren Wirkungen den Makroorganismus schwerwiegend schadigen konnen Trotz intensivmedizinischer Behandlung sterben mehr als die Halfte der Patienten an einer nosokomialen Sepsis besonders dann wenn sich ein septischer Schock mit nachfolgendem Multiorganversagen entwickelt hat Die nosokomiale Sepsis wird oft als die Crux der modernen Intensivmedizin bezeichnet Infektionsursachen und Pravention BearbeitenNach dem Infektionsschutzgesetz mussen in Deutschland alle Einrichtungen des Gesundheitswesens insbesondere Krankenhauser Einrichtungen fur ambulantes Operieren Vorsorge oder Rehabilitationseinrichtungen in denen eine den Krankenhausern vergleichbare medizinische Versorgung erfolgt Dialyseeinrichtungen Tageskliniken Entbindungseinrichtungen Behandlungs oder Versorgungseinrichtungen die mit einer der in den Nummern 1 bis 6 genannten Einrichtungen vergleichbar sind Arztpraxen Zahnarztpraxen und Praxen sonstiger humanmedizinischer Heilberufesicherstellen dass die nach dem Stand der medizinischen Wissenschaft erforderlichen Massnahmen getroffen werden um nosokomiale Infektionen zu verhuten und die Weiterverbreitung von Krankheitserregern insbesondere solcher mit Resistenzen zu vermeiden Nach dem Gesetzestext wird die Einhaltung des Standes der medizinischen Wissenschaft auf diesem Gebiet vermutet wenn jeweils die veroffentlichten Empfehlungen der Kommission fur Krankenhaushygiene und Infektionspravention beim Robert Koch Institut und der Kommission Antiinfektiva Resistenz und Therapie beim Robert Koch Institut beachtet worden sind Eine Uberprufung dieser Pflichten kann durch die Gesundheitsamter erfolgen 23 IfSG Abs 6 Finale Kette und Kausalitat Bearbeiten In der Regel ist zu vermuten dass eine finale Kette zwischen Kontaktpersonen insbesondere Pflegepersonal und Besuchern Kontakten mit diesen Personen und den Infektionen der Patienten besteht Hingegen gelingt es in vielen Fallen nicht die Kausalitat nachzuweisen Das zeigt Auch durch technische Massnahmen lassen sich naturgemasse Schwachen medizinischer Versorgung die immer einen direkten Kontakt zum Patienten erfordert nicht beheben Insoweit bleibt die medizinische Leistung eine Dienstleistung mit der Pflicht des Bemuhens aber ohne Gewahr fur den Erfolg Eine Verbesserung des Outcome fur Patienten ist daher eher durch systematische Pravention in der klinischen Routine zu erreichen beispielsweise durch Beachtung der elementaren Handedesinfektion durch Reduktion der Frequenz der Zu und Ausgange von Personen und durch qualifizierte periodische Reinigung der Raume einschliesslich der Beluftungsanlagen mit anschliessender Sterilisation vor erneuter Benutzung wie im OP Bereich ublich Der entsprechende Aufwand fur jede Pravention ist allemal geringer als die Kosten fur die Behebung eines Erregerbefalls im einzelnen Fall und der auch finanziell wirksame Reputationsverlust fur die jeweilige Klinik Beatmungsassoziierte Pneumonien Bearbeiten Beatmungsassoziierte Pneumonien stellen sowohl in Deutschland als auch international die haufigste nosokomiale Infektionsart auf der Intensivstation dar In Deutschland zeigen aktuelle Daten des Krankenhaus Infektions Surveillance Systems KISS dass die Pneumonierate auf Intensivstationen derzeit bei etwa neun bis elf Episoden pro 1000 Beatmungstage liegt Hochgerechnet fur Deutschland erleiden pro Jahr 30 000 Patienten auf Intensivpflegestationen eine Pneumonie Hierdurch entstehen nicht nur erhebliche Mehrkosten aufgrund des verlangerten Intensivaufenthaltes auch die personliche Prognose des betroffenen Patienten wird deutlich eingeschrankt Es war lange Zeit umstritten wie die Erreger einer Beatmungspneumonie in die Lunge gelangen Heute weiss man dass es sich entweder um Erreger aus dem Milieu der Intensivstation handelt die durch Hygienefehler in die Mundhohle des Patienten transportiert werden exogener Infektionsweg oder aber um Erreger aus dem eigenen Magen des Patienten die durch Hochschwappen von Mageninhalt die Mundhohle erreichen endogener Infektionsweg Der endogene Infektionsweg ist in seiner Bedeutung in den letzten Jahren deutlich zuruckgetreten seitdem sich fur Beatmungspatienten die Oberkorperhochlagerung mit einem Winkel von etwa 30 45 zur Unterlage durchgesetzt hat Aus der Mundhohle gelangen die Erreger durch Mikroaspirationen in die Luftrohre und die tieferen Luftwege Der weitere Ablauf der Entstehung beatmungsassoziierter Pneumonien fuhrt uber das Eindringen der Erreger in den Bronchialbaum zunachst zu einer tracheobronchialen Besiedlung Erst unter bestimmten Bedingungen wie beispielsweise einer Schwachung der Abwehrlage des Patienten kommt es dann schliesslich zur Durchbrechung der alveolokapillaren Membran Alveolarschranke und zur Ausbildung einer Gewebsentzundung Praventionsmassnahmen zur Verhinderung einer mikrobiellen Besiedelung des Magendarmtraktes und der Atemwege Penible Beachtung der Handehygiene vor und nach jeder Manipulation am Beatmungssystem sowie vor und nach dem Absaugen Beatmungsschlauche und geschlossene Absaugsysteme nicht routinemassig sondern nur bei Funktionsstorungen oder sichtbarer Verschmutzung wechseln In line Beatmungsfilter Heat Moisture Exchanger HME nicht bei Patienten mit starker Sekretproduktion oder Hamoptysen verwenden HME Filter alle 24 Stunden oder bei sichtbarer Verschmutzung wechseln Bei Entleerung der Wasserfallen exogene Kontamination des Inneren der Beatmungsschlauche vermeidenPraventionsmassnahmen zur Verhinderung der Aspiration kontaminierter Sekrete Druck des Tubus Cuffs regelmassig prufen und aufrechterhalten Halbaufrechte Lagerung des Patienten mit einem Winkel von etwa 30 auch bei Transporten Wasserfallen leeren vor Patientenumlagerung Um eine Magenuberdehnung zu vermeiden vor jeder Nahrungs oder Flussigkeitszufuhr stets Magenfullungszustand durch Aspiration prufen Nasogastrische Magensonde so bald wie moglich entfernenPraventionsmassnahmen beim Absaugen Bei geschlossenem Absaugsystem Saubere Einmalhandschuhe verwenden Bei offener Absaugung Sterile Handschuhe Absaugkatheter in sauberer und trockener Umgebung lagern Absaugkatheter nicht auf das Beatmungsgerat legen Katheter zur oralen Absaugung sollten nicht in Papierfolienverpackung sondern in einer sauberen wiederverschliessbaren Verpackung gelagert werden Nur bei wirklichem Bedarf absaugen Durch zu haufige Absaugung konnen Erreger in die Atemwege gelangenAndere wesentliche Punkte Nasalen Intubationsweg vermeiden Beatmungstubus sicher befestigen damit er nicht versehentlich vom Patienten gezogen werden oder herausrutschen kann Doppelte oder dreifache Antibiotikatherapie vermeiden Die medikamentose Stressulcusprophylaxe wird kontrovers diskutiert 28 29 ein abschliessendes Ergebnis steht noch aus Mundrachenraum taglich mit Chlorhexidinlosung spulen nur bei kardiochirurgischen Patienten Impfungen durchfuhren Influenza Pneumokokken Hamophilus Typ b Katheterassoziierte Harnwegsinfektionen Bearbeiten Harnwegsinfektionen stehen in vielen Statistiken uber die Haufigkeit nosokomialer Infektionen an erster Stelle In den USA entwickeln etwa drei Prozent aller Krankenhauspatienten bzw 15 Prozent aller mit einem Blasenkatheter versorgten Patienten eine Harnwegsinfektion Bei zehn bis 15 Prozent der Patienten mit Harnwegsinfektion kommt es zu sekundaren Komplikationen wie einer Sepsis bis hin zum septischen Schock Ob durch eine Harnwegsinfektion auch die Letalitat der Krankenhauspatienten steigt ist strittig Fur die USA wurde hochgerechnet dass etwa 50 000 Todesfalle in Krankenhausern auf Harnwegsinfektionen zuruckzufuhren sind Folgende Empfehlungen zur Uberwachung Vorbeugung Diagnostik und Behandlung der Harnwegsinfektionen sind nach Methoden der evidenzbasierten Medizin gut abgesichert 30 Eine Erfassung Surveillance von asymptomatischen Bakteriurien ist fur Patienten in Langzeitpflegeeinrichtungen nicht erforderlich Fur die Erfassung symptomatischer Harnwegsinfektionen sollten standardisierte diagnostische Kriterien CDC Definition verwendet werden Die Haufigkeit nosokomialer Harnwegsinfektionen soll als Infektionsrate 1000 Patiententage bzw 1000 Harnwegskathetertage angegeben werden Kondomkatheter sollten bei begrundeter Indikation bei Mannern dem transurethralen Blasenkatheter vorgezogen werden Wenn irgend moglich sollten intermittierende Einmalkatheterisierungen gegenuber einer Langzeiturinableitung bevorzugt werden Keine Aussage zum routinemassigen Wechsel von Langzeit Harnwegskathetern und zum optimalen Zeitpunkt eines Wechsels Die Therapie von Harnwegsinfektionen sollte stets mit Antibiotika erfolgen Lokale Desinfizienzien sind obsolet Die Therapiedauer sollte maximal zehn bis 14 Tage betragen kurzere Zyklen konnen fur Frauen mit geringer klinischer Symptomatik empfohlen werden Bei rezidivierender symptomatischer Harnwegsinfektion kann eine durchgehende Therapie von 6 Wochen erwogen werden Es ist nicht erforderlich nach Beendigung der Antibiotikatherapie eine zweite Kultur zur Dokumentation des Therapieerfolgs abzunehmen Postoperative Wundinfektionen Bearbeiten Wundinfektionen nach Operationen gehoren zu den haufigsten nosokomialen Infektionen in einer 2011 in Deutschland durchgefuhrten Erhebung machten sie einen Anteil von 24 3 der nosokomialen Infektionen aus und lagen damit noch vor Harnwegsinfektionen 23 2 und unteren Atemwegsinfektionen 21 7 31 Die eigene Bakterienflora des Patienten ist dabei die haufigste Infektionsquelle Die Infektion findet meist wahrend des Eingriffs statt dies gilt sowohl fur endogene aus der Bakterienflora des Patienten selbst stammende als auch fur exogene z B vom Operationspersonal stammende Infektionen Die haufigsten Erreger sind Bakterien der Art Staphylococcus aureus Anteil in o g Studie von 2011 19 8 ausserdem spielen koagulasenegative Staphylokokken Enterobakterien Enterokokken und gramnegative obligate Anaerobier eine Rolle Auch Pilze insbesondere der Art Candida albicans kommen als Ausloser vor 32 Es gibt zahlreiche Risikofaktoren fur postoperative Wundinfektionen die zunachst in endogene patienteneigene und exogene ausserhalb des Patienten liegende unterteilt werden Zu den gesicherten endogenen Risikofaktoren gehoren z B hoheres Lebensalter Abwehrschwache schwere Begleitkrankheiten Infektionen an anderen Korperstellen sowie eine Besiedlung der Nase mit Staphylococcus aureus Zu den gesicherten exogenen Risikofaktoren zahlt man unter anderem die Art der Haarentfernung vor der Operation die Art des operativen Eingriffs Kontaminationsklassen sauber sauber kontaminiert kontaminiert oder schmutzig Verzicht auf Antibiotika Prophylaxe bei Hoch Risiko Eingriffen und die Dauer der Operation Die Haufigkeit postoperativer Wundinfektionen unterscheidet sich in verschiedenen operativen Fachern sie ist z B in der Augenheilkunde und Zahnmedizin niedrig und in der Bauch und Herzchirurgie hoher 32 Zur Pravention kommen unter anderem baulich technische Massnahmen zur Anwendung Hierunter versteht man z B die bauliche Trennung der Operationsabteilungen vom ubrigen Krankenhausbereich u a durch Schleusen sowie Raumlufttechnische Anlagen Die Wirksamkeit dieser Massnahme ist aber begrenzt da bereits heute wie oben erwahnt in Industrielandern wie Deutschland die Quelle nosokomialer Wundinfektionen meist die Bakterienflora des Patienten und nicht die Umgebung ist 32 Weiterhin stellen Expertenempfehlungen zur Pravention postoperativer Wundinfektionen Massnahmen wie z B Verzicht auf Haarentfernung vor der Operation wenn moglich Durchfuhrung einer Antibiotikaprophylaxe nur bei entsprechendem Risikoeingriff dann in der Regel einmalig zu Beginn der Operation und korrekte Hautdesinfektion Antiseptik vor der Operation in den Vordergrund 33 34 Katheter assoziierte Infektionen durch zentralvenose Katheter Bearbeiten In den USA werden jahrlich mehr als 5 Millionen zentralvenose Katheter gelegt Obwohl ihre Anwendung fur die parenterale Ernahrung die Messung des zentralen Venendrucks und die Zufuhr von Medikamenten in vielen Fallen unabdingbar ist sind sie andererseits eine der haufigsten Quellen von Komplikationen und nosokomialen Infektionen Je nach Liegedauer und Kathetertyp kommt es bei etwa 5 26 der Katheter zur Lokalinfektion oder Sepsis Jedes Jahr treten alleine in den USA 250 000 bis 500 000 Bakteriamien im Zusammenhang mit Gefasskathetern auf Zwei Drittel aller Ausbruche von nosokomialen Bakteriamien oder Candidamien haben einen Gefasskatheter als Ursache aber auch die Mehrzahl der endemisch auftretenden nosokomialen Bakteriamien sind Katheter assoziiert Studien haben gezeigt dass das Vorhandensein eines Venenkatheters mit einer erhohten Inzidenz nosokomialer Bakteriamien bedingt ist Das Vorhandensein eines Katheters ist auch der wichtigste einzelne Risikofaktor fur das Auftreten einer nosokomialen Candidamie oder einer Bakteriamie durch Staphylococcus aureus Prospektive Studien haben auch gezeigt dass Katheter assoziierte Sepsis zu einer erheblichen Verlangerung des Krankenhausaufenthaltes fuhrt auch wenn die Anzahl und Schwere der Grundkrankheiten als weiterer Einflussfaktor berucksichtigt und herausgerechnet wird Die durchschnittliche Verlangerung der Liegedauer im Vergleich zu gleichaltrigen Kontrollpatienten ohne Sepsis betragt zehn bis 20 Tage Hieraus resultieren erhohte Krankenhauskosten in Hohe von 4000 bis maximal 56 000 US pro Sepsisepisode Von besonders schwerwiegender Bedeutung ist die Tatsache dass Patienten mit Katheter assoziierter Sepsis bzw Bakteriamie eine erhohte Letalitat aufweisen Im Vergleich zu gleichaltrigen Kontrollpatienten mit vergleichbar schwerer Grundkrankheit betragt die zusatzliche Letalitat 12 35 Ein weiterer die Letalitat bestimmender Einflussfaktor ist der auslosende Erreger Der Nachweis von Staphylococcus aureus geht mit einer Katheter assoziierten Sepsisletalitat von 22 bis 43 einher der Nachweis von Candida spp in einigen Studien sogar mit einer Letalitat bis zu 67 Katheter assoziierte Septikamien mit weniger pathogenen Erregern wie koagulasenegativen Staphylokokken und Enterokokken waren dagegen nur in einigen Studien aber nicht immer mit einer erhohten Letalitat assoziiert Vor jeder Katheterinsertion steht zunachst die Entscheidung welches Kathetermaterial bzw welcher Kathetertyp angewandt werden soll Neben den konventionellen Kathetern aus Polyurethan werden bereits seit einigen Jahren sowohl auf dem US Markt als auch in Deutschland antimikrobiell beschichtete Katheter angeboten In Deutschland sind bisher lediglich Katheter die aussenseitig mit Chlorhexidin und Silbersulfadiazin beschichtet sind sowie reine Silberkatheter im Handel In den USA existieren auch Katheter die mit Antibiotika Rifampicin und Minocyclin impragniert sind Hintergrund fur die Entwicklung dieser Katheter war die Tatsache dass die Mehrzahl der Katheter assoziierten Infektionen durch eine aussenseitige Kolonisation der Katheterspitze hervorgerufen werden Seit 2006 sind diese auch auf dem deutschen Markt erhaltlich Randomisierte klinische Studien haben gezeigt dass die aussenseitig mit Chlorhexidin und Silbersulfadiazin beschichteten Katheter in der Lage sind die Infektionsrate von 7 6 Septikamien pro 1000 Kathetertage 4 6 der Katheter auf 1 6 Septikamien pro 1000 Kathetertage 1 der Katheter zu senken Unter laufender Infusionstherapie sollten folgende Massnahmen der Infektionspravention beachtet werden Hygienische Handedesinfektion vor jeder Manipulation am Katheter Katheterkonus und Dreiwegehahne vor Diskonnektion desinfizieren Infusionssystemwechsel alle 72 Stunden Verbandwechsel unter Einhaltung aseptischer Kautelen entweder mit Gaze oder als Transparentverband Kein routinemassiger Austausch des Katheters nach einer bestimmten Liegedauer Keine Anwendung von antibiotikahaltigen Salben an der Insertionsstelle Die Diagnose einer katheter assoziierten Infektion erfolgt durch klinische Zeichen Fieber Rotung bzw Entzundung an der Einstichstelle Besserung nach Entfernung des Katheters die jedoch unzuverlassig sind und mikrobiologische Untersuchungen Keimzahlbestimmung an Katheterspitze Blutkulturen 35 Siehe auch BearbeitenAntibiotikum Resistenz Desinfektion Hospitalismus MRSA Robert Koch Institut iatrogenLiteratur BearbeitenMarianne Abele Horn Antimikrobielle Therapie Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten Unter Mitarbeit von Werner Heinz Hartwig Klinker Johann Schurz und August Stich 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Peter Wiehl Marburg 2009 ISBN 978 3 927219 14 4 passim Richard Rathgeber Nosokomiale Infektionen Organisationspflichten und rechtliche Verantwortlichkeit In Schriften zum Medizinstrafrecht Nr 18 Nomos Baden Baden 2021 ISBN 978 3 7489 2627 6 doi 10 5771 9783748926276 nomos elibrary de abgerufen am 11 April 2022 Dissertation Erlangen Nurnberg Universitat 2021 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Nosokomiale Infektion im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek BT Drs 18 3600 Bericht der Bundesregierung vom 18 Dezember 2014 uber nosokomiale Infektionen und Erreger mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen KISS Krankenhaus Infektions Surveillance System des Nationalen Referenzzentrums fur Surveillance von nosokomialen Infektionen in DeutschlandEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Gemoll Griechisch Deutsches Schul und Handworterbuch G Freytag Holder Pichler Tempsky Munchen Wien 1965 Definitionen nosokomialer Infektionen fur die Surveillance im Krankenhaus Infektions Surveillance System KISS Definitionen In nrz hygiene de Nationales Referenzzentrum fur Surveillance von nosokomialen Infektionen Robert Koch Institut Juni 2017 abgerufen am 28 Februar 2020 Franz Daschner Hygiene Hysterie in Deutschland In Deutsches Arzteblatt Jahrgang 109 Heft 25 2012 S A1314 a b Im Krankenhaus erkranken So haufig sind Spitalinfektionen In srf ch 4 Mai 2018 abgerufen am 5 Mai 2018 Pravention der nosokomialen beatmungsassoziierten Pneumonie 16 Oktober 2013 abgerufen am 24 November 2018 cid oxfordjournals org Circa 91 000 Patienten sterben jahrlich an Krankenhauskeimen In Zeit online Oktober 2016 abgerufen am 19 Oktober 2016 a b European Centre for Disease Prevention and Control Hrsg Annual European Communicable Disease Epidemiological Report 2005 Stockholm 2007 ISBN 978 92 9193 062 3 ecdc europa eu PDF 2 1 MB S Ulrich Krankenhauser die krank machen In Suddeutsche Zeitung 11 Januar 2007 S 10 sueddeutsche de Brigitte Zander Der Tod lauert im Krankenhaus auf stern de 7 Mai 2009 abgerufen am 25 Januar 2016 Nosokomiale Ausbruche In rki de Robert Koch Institut 7 Dezember 2016 abgerufen am 8 Marz 2020 Unter einer nosokomialen Infektion versteht man eine Infektion die Patientinnen und Patienten im Zusammenhang mit einer medizinischen Massnahme erwerben die zum Beispiel in Krankenhausern Pflegeeinrichtungen oder auch in ambulanten Praxen erfolgt ist Das Risiko fur das Auftreten von nosokomialen Infektionen ist dabei je nach Einrichtung oder Fachrichtung unterschiedlich und steht mit der Art der jeweiligen medizinischen Massnahmen und zugrundliegenden Erkrankungen der betroffenen Patientinnen und Patienten zusammen sogenannte Risikobereiche Mit die hochsten Infektionsraten sind auf Intensivstationen zu beobachten wo die Patientinnen und Patienten aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung und der damit verbundenen intensiven und haufig auch invasiven Behandlung einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind Von einem nosokomialen Ausbruchsgeschehen im Sinne des Infektionsschutzgesetzes spricht man wenn bei zwei oder mehr Personen nosokomiale Infektionen im zeitlichen Zusammenhang mit einer stationaren oder einer ambulanten medizinischen Massnahme bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird auftreten Gesetzentwurf der Bundesregierung Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung der epidemiologischen Uberwachung ubertragbarer Krankheiten PDF In BT Drs 18 10938 23 Januar 2017 S 49 von 88 abgerufen am 13 Marz 2020 Der bisherige Meldetatbestand fur die Meldung von Ausbruchen nosokomialer Infektionen wird hinsichtlich der Anzahl der Infektionen dahingehend konkretisiert dass es um ein Auftreten von zwei oder mehr nosokomialenInfektionen geht Der bisherige Begriff gehauftes Auftreten wurde als eine relative u a von der Anzahl der in der jeweiligen Einrichtung vorhandenen Patientinnen und Patienten und der Art der bei ihnen behandelten Erkrankungen abhangige Zahl interpretiert und konnte im Einzelfall daher auch eine grossere Anzahl als zwei bedeuten Insoweit bedeutet die nunmehrige Bestimmung im Tatbestand dass zwei nosokomiale Infektionen die Meldepflicht bereits auslosen wenn sie in einem wahrscheinlichen oder vermuteten epidemischen Zusammenhang stehen eine Ausdehnung der Meldepflicht Markus Schimmelpfennig Das Infektionsschutzgesetz IfSG Wissen fur die Praxis In RDG 2008 S 224 230 hier 225 Von Bedeutung ist daneben die Verpflichtung zur Meldung von zwei oder mehr gleichartigen Erkrankungen zwischen denen ein Ubertragungszusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet werden kann 6 Abs 3 IfSG Ein epidemiologischer Zusammenhang in diesem Sinne ist dann gegeben wenn sich aus den Gesamtumstanden schliessen lasst dass das Auftreten von gleichen Krankheitsbildern bei verschiedenen Patienten miteinander in Verbindung steht a b c P Gastmeier C Geffers Nosokomiale Infektionen in Deutschland Wie viele gibt es wirklich Eine Schatzung fur das Jahr 2006 In Deutsche Medizinische Wochenschrift Band 133 Nr 21 2008 S 1111 1115 ISSN 0012 0472 doi 10 1055 s 2008 1077224 rki de PDF Bis zu 30 000 Tote pro Jahr durch Krankenhausinfektionen Memento vom 3 Oktober 2013 im Internet Archive aerzteblatt de 9 Mai 2011 abgerufen am 25 Januar 2016 800 000 Infektionen 40 000 Tote gewaltiger wirtschaftlicher Schaden und immer noch kein Ende Memento des Originals vom 7 Juni 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www krankenhaushygiene de PDF 110 kB Deutsche Gesellschaft fur Krankenhaushygiene DGKH Pressemitteilung vom Kongress fur Krankenhaushygiene der DGKH vom 25 bis 28 Marz 2012 in Berlin abgerufen am 25 Januar 2016 Pressekonferenz zum 12 Kongress fur Krankenhaushygiene war sehr gut besucht Meldung auf der Internetseite der DGKH vom 28 Marz 2014 Dort gibt es auch einen Link zur Pressemappe PDF 2 5 MB mit den aktuellen Unterlagen der DGKH zum Thema Letales Risiko durch nosokomiale Infektionen Hygienetipp der DGKH Dezember 2015 Qualitatsbericht 2013 im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschuss Ergebnisse der externen stationaren Qualitatssicherung zu nosokomialen Infektionen S 223 sueddeutsche de W Bartens Dreckspatzen in Weiss In Suddeutsche Zeitung 23 Oktober 2008 S 16 A Kramer O Assadian M Exner N O Hubner A Simon Hrsg Krankenhaus und Praxishygiene 2 Auflage Urban amp Fischer In Elsevier 2011 ISBN 978 3 437 22311 2 oegkh ac at Epidemiologisches Meldesystem EMS Memento vom 25 Januar 2014 im Internet Archive aniss at Bundesamt fur Gesundheit Strategie gegen healthcare assoziierten Infektionen Strategie NOSO In admin ch abgerufen am 5 Mai 2018 L Hall Stoodley u a Bacterial biofilms from the natural environment to infectious diseases In Nature reviews Microbiology Band 2 Nr 2 2004 ISSN 1740 1526 PMID 15040259 doi 10 1038 nrmicro821 S 95 108 mbl ku dk PDF 0 6 MB Stefanie Froh Hygienemassnahmen bei Narkose und Beatmungstherapie PDF In Arzneitherapie 28 Jahrgang Heft 2 2010 Universitatsklinikum Tubingen Hygienemassnahmen bei Narkose und Beatmungstherapie PDF 101 kB L E Nicolle SHEA Long Term Care Committee Urinary tract infections in long term care facilities In Infection Control and Hospital Epidemiology 22 3 Mar 2001 S 167 175 PMID 11310697 Michael Behnke Petra Gastmeier Christine Geffers Alexander Gropmann Sonja Hansen Rasmus Leistner Elisabeth Meyer Luis Alberto Pena Diaz Brar Piening Dorit Sohr Martin Mielke Deutsche Nationale Punkt Pravalenzstudie zu nosokomialen Infektionen und Antibiotika Anwendung 2011 Abschlussbericht PDF 867 kB Nationales Referenzzentrum fur Surveillance von nosokomialen Infektionen 2011 S 2 abgerufen am 7 Mai 2015 a b c Ines Kappstein Nosokomiale Infektionen 4 Auflage Georg Thieme Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 13 148474 1 S 159 168 Strategien zur Pravention von postoperativen Wundinfektionen PDF 657 kB Leitlinien zur Hygiene in Klinik und Praxis Arbeitskreis Krankenhaus amp Praxishygiene der AWMF Januar 2014 abgerufen am 7 Mai 2015 David Leaper Andrew J McBain Axel Kramer Ojan Assadian Jose Luis Alfonso Sanchez Jukka Lumio Martin Kiernan Healthcare associated infection novel strategies and antimicrobial implants to prevent surgical site infection In Annals of The Royal College of Surgeons of England Band 92 Nr 6 The Royal College of Surgeons of England September 2010 ISSN 0035 8843 S 453 458 doi 10 1308 003588410X12699663905276 PMID 20819330 PMC 3182781 freier Volltext Marianne Abele Horn Antimikrobielle Therapie Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten 2009 S 49 ff Katheter assoziierte Infektionen Normdaten Sachbegriff GND 4113962 8 lobid OGND AKS Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nosokomiale Infektion amp oldid 238237694