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Rifampicin ist ein bakterizid wirksames Antibiotikum aus der Gruppe der Ansamycine Es wird halbsynthetisch aus Rifamycin B isoliert aus Amycolatopsis rifamycinica 3 hergestellt StrukturformelAllgemeinesFreiname RifampicinAndere Namen 5 6 9 17 19 21 Hexahydroxy 23 methoxy 2 4 12 16 18 20 22 heptamethyl 8 N 4 methyl 1 piperazinyl formimidoyl 2 7 epoxypentadeca 1 11 13 trienimino naphtho 2 1 b furan 1 11 2H dion 21 acetat IUPAC Rifampin RMPSummenformel C43H58N4O12Kurzbeschreibung rotes bis oranges kristallines Pulver aus Aceton 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 13292 46 1EG Nummer 236 312 0ECHA InfoCard 100 032 997PubChem 5381226ChemSpider 10468813DrugBank DB01045Wikidata Q422652ArzneistoffangabenATC Code J04AB02Wirkstoffklasse AntibiotikumWirkmechanismus Hemmer der TranskriptionEigenschaftenMolare Masse 822 94 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 183 188 C Zersetzung 1 pKS Wert 1 7 1 Loslichkeit leicht loslich in Chloroform Dimethylsulfoxid 1 loslich in Ethylacetat Methanol Tetrahydrofuran 1 schwer loslich in Wasser pH lt 6 Aceton 1 SicherheitshinweiseBitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht fur Arzneimittel Medizinprodukte Kosmetika Lebensmittel und Futtermittel beachtenGHS Gefahrstoffkennzeichnung 2 AchtungH und P Satze H 302 315 319 335P 261 305 351 338 2 Toxikologische Daten 1570 mg kg 1 LD50 Ratte oral 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Rifampicin wird vorwiegend bei Infektionen mit Mykobakterien insbesondere bei Tuberkulose und Lepra eingesetzt Auch bei der Therapie von Methicillin resistenten Staphylokokken wird es angewandt und entfaltet hier eine seiner relevantesten Bedeutungen durch seine Biofilmwirkung 4 Ausserdem wird es prophylaktisch bei Kontaktpersonen von Erkrankten an Meningokokken Meningitis empfohlen Es wirkt zudem gegen Enterokokken und Legionella pneumophila und ist gut liquorgangig Bei Rifampicin handelt es sich um eine ansa Verbindung Inhaltsverzeichnis 1 Pharmakologie 1 1 Nebenwirkungen und Kontraindikationen 1 2 Wechselwirkung 2 Handelsnamen 3 EinzelnachweisePharmakologie BearbeitenRifampicin hemmt die bakterielle DNA abhangige RNA Polymerase Dies geschieht durch Verhindern der Elongation der naszierenden RNA Ob dies durch direkte Anlagerung oder einen Konformationswechsel zustande kommt ist noch nicht geklart So wird die Transkription der Bakterien spezifisch gehemmt 5 Rifampicin wird meistens mit mindestens einem anderen wirksamen Antibiotikum kombiniert etwa Isoniazid Da es chemisch unterschiedlich von fast allen anderen Antibiotika ist gibt es mit diesen Wirkstoffen keine Kreuzresistenz Nebenwirkungen und Kontraindikationen Bearbeiten Als wichtigste Nebenwirkung sind Leberschadigungen bekannt eine regelmassige Kontrolle der Leberwerte ist daher erforderlich und Erkrankungen der Leber stellen eine Kontraindikation dar Das Auftreten eines Red man syndrome wurde beschrieben Rifampicin fuhrt bei Einnahme zu einer rot orangen Farbung von Korperflussigkeiten Speichel Urin Tranen usw Teratogenitat ist bei Rifampicin im Tierversuch nachgewiesen worden entsprechend gilt eine Schwangerschaft als Kontraindikation Wechselwirkung Bearbeiten Wie alle Medikamente die eine Enzyminduktion der Leberzellen auslosen z B Barbiturate Hydantoin vermindert auch Rifampicin Induktion der Cytochrom P450 Isoenzyme 1A2 2C8 und 3A 6 die Wirkung oraler Kontrazeptiva Antibabypille Weiterhin induziert es p Glykoprotein was fur Arzneistoffe von Bedeutung ist die Substrate desselben sind 7 Ausserdem sorgt es fur einen erhohten Abbau von L Thyroxin 8 Handelsnamen BearbeitenMonopraparate Eremfat D A Rifa D Rimactan A CH diverse Generika D CH Kombinationspraparate Iso Eremfat D Rifater D A CH Rifinah D CH Rifoldin A Rimactazid CH Rimstar CH Tebesium Duo Trio D 9 10 11 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f The Merck Index An Encyclopedia of Chemicals Drugs and Biologicals 14 Auflage Merck amp Co Whitehouse Station NJ 2009 ISBN 978 0 911910 00 1 a b c Datenblatt Rifampicin bei Sigma Aldrich abgerufen am 9 Dezember 2015 PDF S Bala R Khanna u a Reclassification of Amycolatopsis mediterranei DSM 46095 as Amycolatopsis rifamycinica sp nov In International journal of systematic and evolutionary microbiology Band 54 Nr 4 Juli 2004 S 1145 1149 doi 10 1099 ijs 0 02901 0 PMID 15280283 Grit Ackermann Antibiotika und Antimykotika Hrsg Grit Ackermann 4 Auflage Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2014 ISBN 978 3 8047 2940 7 S 165 Elizabeth A Campbell Nataliya Korzheva Arkady Mustaev Katsuhiko Murakami Satish Nair Structural Mechanism for Rifampicin Inhibition of Bacterial RNA Polymerase In Cell Band 104 Nr 6 Marz 2001 S 901 912 doi 10 1016 s0092 8674 01 00286 0 Torsten Kratz Albert Diefenbacher Psychopharmakotherapie im Alter Vermeidung von Arzneimittelinteraktionen und Polypharmazie In Deutsches Arzteblatt Band 116 Heft 29 f 22 Juli 2019 S 508 517 S 510 Petra Zagermann Muncke Wenn Arzneistoffe Transportproteine beeinflussen In Pharmazeutische Zeitung Nr 50 2006 online R Gartner Schilddrusenhormontherapie In Deutsche Medizinische Wochenschrift Band 138 Nr 27 2013 S 1413 1424 doi 10 1055 s 0032 1327385 Rote Liste Online Stand August 2009 AM Komp d Schweiz Stand August 2009 AGES PharmMed Stand August 2009 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rifampicin amp oldid 236004677