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Nina Iwanowna Gagen Torn ursprunglich Hagen Thorn russisch Nina Ivanovna Gagen Torn 2 Dezemberjul 15 Dezember 1900greg in St Petersburg 4 Juni 1986 in Puschkin war eine sowjetische Ethnographin Schriftstellerin und Dichterin 1 2 3 4 5 Nina Gagen TornLeben BearbeitenGagen Torns Vater war der Chirurg schwedischer Herkunft Iwan Eduardowitsch Gagen Torn Ihre Mutter Wera Alexandrowna geborene Sorgenfrei war die Tochter eines Eisenbahnangestellten Gagen Torn besuchte das private Gymnasium der Padagogin Marija Nikolajewna Stojunina und dann das Gymnasium der Furstin Alexandra Alexejewna Obolenskaja 2 Im Herbst 1918 nach der Oktoberrevolution begann Hagen Torn das Studium an der Universitat Petrograd in der Abteilung fur Gesellschaftswissenschaften 2 In dieser Zeit war sie Schulerin Andrei Bely woraus sich eine andauernde engere Freundschaft bis zu dessen Tod entwickelte Sie begeisterte sich fur die Ethnographie und horte die Vorlesungen Lew Jakowlewitsch Sternbergs Sie wirkte in der Freien Philosophischen Assoziation mit Sie beendete die Studien nach einem eigenen Plan und legte bis 1924 die entsprechenden Prufungen ab Bereits als Studentin arbeitete sie als Lektorin im Gouvernementskomitee fur politische Bildung 1927 1930 absolvierte sie die Aspirantur fur Folklore am Leningrader Forschungsinstitut fur vergleichende Literaturgeschichte und Sprachen des Westens und Ostens bei Dmitri Konstantinowitsch Selenin 2 Sie arbeitete in Expeditionen im russischen Norden in Transbaikalien und in der Wolga Region Unter der Leitung Pjotr Petrowitsch Jefimenkos nahm sie an der Mittel Wolga Expedition teil 5 1930 zog Gagen Torn nach Irkutsk zu ihrem Mann Juri Michailowitsch Scheinmann 1901 1974 mit dem sie seit 1923 verheiratet war und der als Geologe vom Geologischen Komitee nach Irkutsk geschickt worden war Sie arbeitete in der Gesellschaft zur Untersuchung der Produktivkrafte Ostsibiriens und war Sekretarin des Wissenschaftlerkongresses dieser Region Als ihr Vater schwer erkrankte und 1931 starb kehrte sie nach Leningrad zuruck Sie holte dann auch ihre beiden Tochter und trennte sich in gegenseitigem Einverstandnis von ihrem Mann Sie unterrichtete Geographie Russisch und Ostjakisch am Leningrader Institut fur die Volker des Nordens 4 Im November 1932 wurde Gagen Torn wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts fur die Untersuchung der Volker der UdSSR der Akademie der Wissenschaften der UdSSR AN SSSR Als dieses Institut das Institut fur Anthropologie und Ethnographie IAE der UdSSR geworden war arbeitete sie in der Ethnographie Sektion und wurde Sekretarin der Redaktion des Lexikons der Volker der UdSSR Im November 1933 kam sie in die Abteilung fur Sibirien und Nordeuropa zur Beschreibung der Sammlungen dieser Abteilung 1936 wurde sie in die Wolga Region geschickt um die Ursprunge und die Kultur der Bessermenen zu untersuchen 5 Am 17 Oktober 1936 in der Zeit des Grossen Terrors wurde Gagen Torn verhaftet wegen konterrevolutionarer Gesinnung und Kampfs gegen die KPdSU zusammen mit dem Direktor des Museums fur Anthropologie und Ethnographie MAE Nikolai Michailowitsch Matorin der bereits am 11 Oktober 1936 erschossen worden war 3 Am 25 Mai 1937 wurde sie nach Artikel 58 des Strafgesetzbuches der RSFSR zu 5 Jahren Lagerhaft verurteilt die sie im Kolymagebiet im SewWostLag an der Nagajewa Bucht des Ochotskischen Meeres verbrachte Nach der Freilassung 1942 war sie verbannt im Dorf Tschaschi in der Oblast Kurgan zusammen mit ihrer Mutter 3 Sie arbeitete in der Dorfbibliothek und unterrichtete Geschichte Literatur und Geographie am Technikum fur Chemietechnologie der Milchindustrie Gagen Torn stellte ihre Kandidat Dissertation uber Elemente der Kleidung der Volker der Wolga Region als Material fur die Ethnogenese deren Manuskript von 1936 ihre Freundin aufbewahrt hatte fertig und verteidigte sie am 3 Januar 1946 im IAE 2 Am 30 Dezember 1947 wurde Gagen Torn erneut verhaftet und zu 5 Jahren Lagerhaft verurteilt die sie im TemLag in der Mordwinischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik und nach dessen Auflosung 1948 im Sonderlager DubrawLag verbrachte 2 Danach war sie in der Region Krasnojarsk verbannt 3 Nach Stalins Tod wurden am 16 April 1954 die Strafen aufgehoben Im Fruhjahr 1954 wurden alle die zu hochstens 5 Jahren Lagerhaft verurteilt waren amnestiert so dass Gagen Torn aus der Verbannung nach Moskau zu ihrer Mutter zuruckkehren konnte Sie arbeitete dort im Institut fur wissenschaftliche Information der Gesellschaftswissenschaften der AN SSSR und im Puschkin Museum Am 15 April 1955 wurde sie Mitarbeiterin in der Leningrader Abteilung des Moskauer Miklucho Maklai Instituts fur Ethnographie der AN SSSR 4 Am 23 Januar 1956 erhielt sie ihre Kandidat Urkunde aufgrund ihrer Dissertationsverteidigung am 3 Januar 1946 Am 17 Februar 1956 stellte das Prasidium des Leningrader Stadtgerichts das Strafverfahren von 1937 wegen nicht erwiesener Schuld ein so dass Gagen Torn vollstandig rehabilitiert war 3 1958 nahm sie an der Angara Expedition des Instituts fur Ethnographie teil 1960 ging sie in den Ruhestand 5 Im Ruhestand veroffentlichte Gagen Torn Aufsatze uber rituelle Tucher Ruschniks und uber Holzgerate Sie rezensierte Bucher von Tatjana Alexandrowna Krjukowa und anderen Sie schrieb uber Wladimir Klawdijewitsch Arsenjew und Lew Semjonowitsch Berg sowie Erinnerungen an Alexander Alexandrowitsch Blok Olga Dmitrijewna Forsch und Witali Walentinowitsch Bianki 5 Neben ihren ethnographischen Studien interpretierte Gagen Torn aus nicht ethnographischer Sicht einige unklare Stellen im Igorlied in interessanter aber auch kontroverser Weise 6 Sie schrieb ihre Erinnerungen an die Kindheit die Jugend und die Lagerjahre auf Viele Jahre lang schrieb sie Gedichte Ihre Lagergedichte stehen neben den Gedichten Anna Alexandrowna Barkowas Warlam Tichonowitsch Schalamows Juri Ossipowitsch Dombrowskis und anderer Im Januar 1981 zog sie in ein Altersheim der AN SSSR in Puschkin 5 Gagen Torn wurde nach der Trauerfeier in Leningrad in der Nikolaus Marine Kathedrale in Bolschaja Ischora im Rajon Lomonossow neben ihrer Mutter begraben 5 Weblinks BearbeitenKatalog der Russischen Nationalbibliothek Gagen Torn Nina IvanovnaEinzelnachweise Bearbeiten BnF lccn n97005514 Nina Ivanovna Gagen Torn 1900 1986 abgerufen am 2 Marz 2020 a b c d e f Elena Revunenkova Zhizn i sudba Niny Ivanovny Gagen Torn etnografa i poeta In ANTROPOLOGIChESKIJ FORUM Nr 16 S 370 411 1 PDF abgerufen am 2 Marz 2020 a b c d e Otkrytyj spisok Gagen Torn Nina Ivanovna 1900 abgerufen am 2 Marz 2020 a b c Sankt Peterburg Enziklopedija GAGEN TORN Nina Ivanovna abgerufen am 2 Marz 2020 a b c d e f g G Yu GAGEN TORN Nina Ivanovna Gagen Torn uchenyj pisatel poet abgerufen am 2 Marz 2020 V Enciklopedii Slova o polku Igoreve abgerufen am 2 Marz 2020 Normdaten Person GND 119551306 lobid OGND LCCN n97005514 VIAF 15582725 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gagen Torn NinaALTERNATIVNAMEN Gagen Torn Nina Iwanowna vollstandiger Name Hagen Thorn Nina Gagen Torn Nina Ivanovna russisch KURZBESCHREIBUNG russische Ethnographin Schriftstellerin und DichterinGEBURTSDATUM 15 Dezember 1900GEBURTSORT St PetersburgSTERBEDATUM 4 Juni 1986STERBEORT Puschkin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nina Gagen Torn amp oldid 232770054