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Dieser Artikel behandelt den elektrischen Motor oder Generator namens Gleichstrommaschine zu der speziellen Dampfmaschine namens Gleichstrommaschine siehe Dampfmaschine Eine Gleichstrommaschine auch Gleichstrommotor Kommutatormotor oder Kommutatormaschine ist eine rotierende elektrische Maschine die mit Gleichstrom betrieben wird oder Gleichstrom erzeugt Je nach Richtung des Leistungsflusses wird zwischen dem Gleichstrommotor ein Elektromotor dem elektrische Energie zugefuhrt und mechanische Energie entnommen wird und dem Gleichstromgenerator ein elektrischer Generator dem mechanische Energie zugefuhrt und elektrische Energie entnommen wird unterschieden Gleichstrommaschinen konnen unter Belastung anlaufen und ihre Drehzahl ist leicht zu verandern Mit einem Permanentmagneten erregter zweipoliger GleichstrommotorMerkmal der klassischen Gleichstrommaschinen ist ein als Kommutator oder Polwender bezeichneter mechanischer Wechselrichter 1 Mit dessen Hilfe wird im Motorbetrieb im Rotor ein drehzahlabhangiger Wechselstrom erzeugt Im Generatorbetrieb wandelt er die vom Rotor gelieferte Wechselspannung in eine pulsierende Gleichspannung um Es gibt auch Anwendungsfalle in denen dieselbe Gleichstrommaschine zeitweise als Motor und zeitweise als Generator benutzt wird Eine Sonderform ist die Unipolarmaschine mit der Gleichstrom ohne Verwendung eines Kommutators erzeugt werden kann Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau 2 1 Permanenterregte Gleichstrommaschine 2 2 Elektrisch erregte Gleichstrommaschine 2 2 1 Reihenschlussmaschine 2 2 2 Nebenschlussmaschine 2 2 3 Verbundmaschine 2 2 4 Fremderregte Maschine 2 3 Spezielle Bauformen 2 3 1 Glockenanker Maschinen 2 3 2 Scheibenlaufermotoren 2 3 3 Burstenlose Gleichstrom Maschine 2 4 Spezielle Effekte 2 4 1 Ankerruckwirkung 2 4 2 Gegenspannung 3 Physikalisches Modell 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Historische Gleichstrommaschine von Zenobe Gramme um 1880 Begunstigt durch die Entwicklung der ersten galvanischen Elemente in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts waren die ersten elektromechanischen Energiewandler Gleichstrommaschinen Die Urform eines Elektromotors wurde 1829 von Anyos Jedlik entworfen Im Jahr 1832 baute der Franzose Hippolyte Pixii den ersten Gleichstromgenerator Antonio Pacinotti baute um 1860 einen Gleichstrommotor mit vielteiligem Kommutator Friedrich von Hefner Alteneck entwickelte 1872 den Trommelanker welcher mit den Arbeiten von Werner von Siemens zu dem dynamoelektrischen Prinzip die Moglichkeit der Selbsterregung und den industriellen Einsatz im Bereich des Grossmaschinenbaus eroffnete 2 In den folgenden Jahrzehnten verlor die Gleichstrommaschine bedingt durch die Entwicklung des Dreiphasenwechselstroms im Grossmaschinenbau an Bedeutung Insbesondere die Synchronmaschinen und fur wartungsarme Antriebssysteme der Asynchronmotor losten die Gleichstrommaschine in vielen Anwendungsbereichen ab Die Gleichstrommaschine mit Fremderregung lasst sich gut regeln denn die Strome durch Anker und Statorwicklung lassen sich getrennt steuern Die Gleichstrommaschine hat daher insbesondere im Bereich hochdynamischer Antriebssysteme eine gewisse Bedeutung behalten beispielsweise zum Antrieb von Werkzeugmaschinen mit praziser Drehzahl und Drehmomentsteuerung Im Kleinstleistungsbereich beispielsweise bei Modellbahnen ist vor allem der permanenterregte Gleichstrommotor des einfachen Aufbaues wegen ublich Aufbau Bearbeiten nbsp Schnittmodell eines industriellen GleichstrommotorsDie Maschine hat einen unbeweglichen Teil den Stator Er besteht aus einem Joch in Form eines Hohlzylinders Daran befestigt sind die Hauptpole und bei grosseren Maschinen auch Wendepole Der Stator ist nicht geblecht sondern besteht aus massivem Material da hier kein magnetisches Wechselfeld wirkt und somit keine Wirbelstrome auftreten Der Hauptpolkern tragt entweder die Hauptpol oder Erregerwicklung oder Permanentmagnete erzeugen den notigen Hauptpolfluss permanenterregte Maschine In den Polschuhen sitzt bei grosseren Maschinen die Kompensationswicklung Der drehbar gelagerte Teil der Gleichstrommaschine heisst Rotor oder bei konventionellen Maschinen auch Anker Der Rotor ist geblecht ausgefuhrt da sonst durch die auftretenden Ummagnetisierungen grosse Wirbelstromverluste auftreten wurden Die meisten Gleichstrommaschinen sind als Innenlaufer ausgefuhrt Der Rotor ist der innere Teil der Stator der aussere Bei Aussenlaufern ist es umgekehrt nbsp Trommelanker nbsp Abwicklungsschema fur einen Trommelanker mit Wellenwicklung und der Magnetisierung durch den StromEine oder mehrere Spulen auf dem Anker werden in einem magnetischen Feld des Stators so platziert dass die Lorentzkraft und teils auch die Reluktanzkraft ein Drehmoment erzeugt Die Wicklungen des Ankers werden hierzu uber einen Kommutator Polwender angeschlossen Die Schleifkontakte am Kommutator Metallbursten oder Kohle bursten wechseln wahrend der Drehung die Polung der Ankerwicklungen so dass immer diejenigen Wicklungen von Strom entsprechender Richtung durchflossen werden die sich quer zum Erregerfeld bewegen An den Bursten ist eine pulsierende Gleichspannung abgreifbar Durch mehrere raumlich versetzte Windungsschleifen Wicklungen erhalt man eine Glattung des Spannungsverlaufs Die Bursten bestehen aus einem Material das eine verschleissarme gute Kontaktierung bietet oft selbstschmierender Graphit teilweise gemischt mit Kupferpulver siehe Kohleburste bei kleinen Motoren etwa fur Kassettentonbandgerate auch Edelmetall Bursten Durch Umkehrung des Prinzips der Anker wird von aussen bewegt erhalt man einen Generator Zur Stromerzeugung werden fast nur permanent oder fremderregte Bauweisen benutzt Der Kommutator wandelt den erzeugten Wechselstrom in Gleichstrom Das allgemeine Motorverhalten wird durch die Feldstarke der Feldwicklung und die Eigenschaften der Ankerwicklung Windungszahl Anzahl der Pole bestimmt Permanenterregte Gleichstrommaschine Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung der Arbeitsweise einer permanenterregten GleichstrommaschineDas Stator Magnetfeld wird bei kleineren Motoren Spielzeug Stellantriebe Geblase und Kuhler Ventilatoren in Kraftfahrzeugen Elektroantrieb an Fahrradern oft durch Permanentmagnete erzeugt Diese Magnete sind mit der Entwicklung der Gleichstrommotoren immer leistungsfahiger geworden und wurden auch den Bau grosserer Motoren gestatten Die Kosten grosser Permanentmagnete waren jedoch hoher als die der Erregerwicklung Permanenterregte Motoren haben wie auch fremderregte Maschinen sehr hohe Einschaltstrome Ihr Betriebsverhalten ist im Abschnitt Physikalisches Modell erklart Permanenterregte Maschinen haben den Vorteil dass zur Erzeugung des Magnetfeldes keine Energie benotigt wird Das verbessert besonders bei kleiner Gesamtleistung den Wirkungsgrad Nachteil ist dass das Feld nicht geschwacht und somit die Drehzahl weniger variiert werden kann Elektrisch erregte Gleichstrommaschine Bearbeiten Wird das Statorfeld durch einen Elektromagneten erzeugt spricht man von elektrischer Erregung Ist die Erregerwicklung vom Ankerstromkreis unabhangig spricht man von Fremderregung Sind die Rotor und Statorwicklung miteinander verbunden unterscheidet man Reihenschlussmaschine Bearbeiten nbsp Kennlinie einer Reihenschlussmaschine Drehmoment uber Drehzahl bei konstanter Klemmenspannung nbsp Funktionsprinzip Reihenschlussmotor nbsp Reihenschlussmotor interne Verschaltung Die Reihenschlussmaschine wird auch Hauptschlussmaschine genannt bei ihr sind Erregerwicklung und Ankerwicklung in Reihe geschaltet Die Erregerwicklung muss niederohmig sein Bei einer Speisung mit Wechselspannung wechseln sowohl das Erregerfeld als auch der Ankerstrom die Richtung nach jeder Halbwelle sodass das resultierende Drehmoment auch bei Umkehr der Stromrichtung weiterhin in die gleiche Richtung wirkt Daher kann ein Reihenschlussmotor auch mit Wechselstrom betrieben werden Der Eisenkern des Stators muss in diesem Fall ein Blechpaket sein damit Wirbelstrome vermieden werden Mit einphasigem Wechselstrom betriebene Motoren Einphasen Reihenschlussmotoren sind in alteren Elektrolokomotiven daher der Frequenzkompromiss 16 7 Hz im Bahnstromnetz sowie in Strassenbahn Triebwagen zu finden Sie befinden sich auch unter dem Begriff Universalmotor oder Allstrommotor in vielen Haushaltsmaschinen Staubsauger Kuchenmaschinen und Elektro Handgeraten Bohrmaschinen Die Anlasser grosser Verbrennungsmotoren beispielsweise in LKW sind Reihenschlussmotoren Um einen Reihenschlussmotor als Generator z B beim elektrischen Bremsen von Strassenbahnen betreiben zu konnen muss seine Erregerwicklung umgepolt werden denn sonst hebt der generierte durch die Feldwicklung fliessende Strom das Erregerfeld auf Das Drehmoment einer Reihenschlussmaschine ist stark drehzahlabhangig Reihenschlussverhalten Bei geringer Drehzahl ist die Gegeninduktionsspannung der Ankerwicklung gering Daher fliesst ein grosser Strom durch Anker und Erregerwicklung und es kann ein grosses Drehmoment aufgebracht werden Mit der Drehzahl steigt die Gegeninduktionsspannung Strom und Erregung sinken und damit auch das Drehmoment der Maschine Reihenschlussmotoren haben insbesondere bei Wechselspannungsbetrieb Universalmotor z B in Staubsaugern dennoch einen wesentlich geringeren Einschaltstrom als Nebenschluss oder permanenterregte Motoren Sie liefern dennoch kurzzeitig ein sehr hohes Anlaufmoment weswegen sie in Anlassern Strassenbahnfahrzeugen und Elektrolokomotiven wo sie im Kurzbetrieb extrem uberlastbar sind verwendet werden Bei Betrieb mit Wechselstrom ist das Drehmoment mit doppelter Netzfrequenz pulsierend so dass bei grossen Motoren ausgleichende Elemente zwischengeschaltet werden mussen Das gilt auch fur Einphasen Synchronmaschinen Die Anschlusse des Ankers werden mit A1 und A2 bezeichnet die der Erregerwicklung mit D1 und D2 Bei der dargestellten Schaltung dreht der Motor im Uhrzeigersinn erkennbar am eingezeichneten Pfeil im Anker Nebenschlussmaschine Bearbeiten nbsp Kennlinie einer Nebenschlussmaschine Drehmoment uber Drehzahl bei konstanter Klemmenspannung nbsp Nebenschlussmaschine nbsp Nebenschlussmotor interne Verschaltung Bei der Nebenschlussmaschine sind Erreger und Ankerwicklung parallelgeschaltet Der Erregerstrom wird nur durch den ohmschen Widerstand der Erregerwicklung die eine hohe Windungszahl und Induktivitat hat begrenzt Ein Wechselspannungsbetrieb ist nicht moglich da der Erreger dem Ankerstrom weit nacheilen wurde Die Drehzahl grosser Nebenschlussmaschinen ist nahezu unabhangig vom Drehmoment weshalb sie sich besonders fur Anwendungen eignet bei denen das Lastmoment schwankt die Drehzahl aber moglichst konstant sein soll z B bei Forderbandern und Hebezeugen bei denen auch Asynchronmotoren benutzt werden Nebenschlussmotoren konnen bei Unterbrechung des Erregerkreises durchgehen da Drehzahl und Stromaufnahme beim Abklingen des Erregerfeldes drastisch ansteigen Nebenschlussmotoren konnen als Generator z B zur Bremsung arbeiten wenn eine Hilfsspannungsquelle oder eine Restmagnetisierung dafur sorgen dass beim Start des Bremsvorganges eine Erregung vorhanden ist Mit steigender Erregung oder Drehzahl steigt auch die generierte Spannung es ist die Spannung die auch bei Motorbetrieb dem speisenden Strom entgegenwirkt und fur eine konstante Drehzahl sorgt Sie wird daher auch Gegenspannung genannt Der Anstieg der Gegenspannung mit der Erregung also bei Nebenschlussmotoren mit der Versorgungsspannung bewirkt dass ihre Drehzahl wenig von der Spannung abhangt solange keine magnetische Sattigung eintritt Mit sinkender Spannung sinkt auch die Drehzahlsteifigkeit Bei einem fremderregten Gleichstrommotor mit unabhangig versorgtem konstantem Erregerfeld ist dagegen die Leerlaufdrehzahl proportional zur Ankerspannung Die Anschlusse des Ankers werden mit A1 und A2 bezeichnet die der Erregerwicklung mit E1 und E2 In der dargestellten Beschaltung dreht der Motor rechtsherum im Uhrzeigersinn erkennbar am eingezeichneten Pfeil im Anker Das maximal erreichbare Drehmoment wird durch den zulassigen Ankerstrom begrenzt dieser ist hauptsachlich von den getroffenen Kuhlmassnahmen abhangig Grosse Nebenschlussmaschinen in Walzwerken werden fremdbeluftet um auch bei geringer Drehzahl einen hohen Ankerstrom und damit ein hohes Drehmoment zu ermoglichen Wird an eine Nebenschlussmaschine plotzlich ihre Nennbetriebsspannung gelegt fliesst durch den Anker ein sehr hoher Einschaltstrom der Schutzschaltungen auslosen kann Grosse Maschinen mussen daher mit geringerer Spannung angefahren werden Dadurch wird die Kennlinie parallel zu geringen Drehzahlen hin verschoben sodass sie die Momentenachse in einem Bereich ausserhalb der Uberlast schneidet Das Anlaufmoment sowie der Ankerstrom im Stillstand sind dann begrenzt Zusammen mit der folgenden Erhohung der Antriebsdrehzahl kann auch die Spannung erhoht werden Alternativ konnen zum Anfahren Vorwiderstande im Ankerkreis verwendet werden dadurch wird die Kennlinie flacher sodass sie wiederum die Achse in einem Bereich ausserhalb der Uberlast schneidet Der Nachteil dieser Methode ist die Verlustleistung am Widerstand dieser muss dann gegebenenfalls aktiv gekuhlt werden Verbundmaschine Bearbeiten nbsp Kennlinie einer Doppelschlussmaschine Drehmoment uber Drehzahl bei konstanter KlemmenspannungDer Doppelschlussmotor auch Verbund oder Compound Motor genannt vereinigt die Eigenschaften des Neben und des Reihenschlussmotors in einer Maschine Er hat eine Reihenschluss und eine Nebenschlusswicklung Je nach Auslegung hat der Doppelschlussmotor unterschiedliches Betriebsverhalten Bei richtiger Compoundierung hat er ein etwas geringeres Anzugsdrehmoment als ein gleichwertiger Reihenschlussmotor Seine Drehzahl sinkt dann bei Belastung etwas mehr ab als die eines entsprechenden Nebenschlussmotors Bei Leerlauf geht er nicht durch Wird der Doppelschlussmotor uberkompoundiert so hat er vorwiegend Reihenschlussverhalten also ein hohes Anzugsmoment aber eine instabile Drehzahl Bei Unterkompoundierung hat er uberwiegend Nebenschlussverhalten also hohe Drehzahlstabilitat aber geringeres Anzugsmoment Der Doppelschlussmotor wird wegen seines gleichen Drehzahl Drehmoment Verhaltens zum Antrieb z B von Pressen und Stanzen verwendet Fremderregte Maschine Bearbeiten nbsp Betriebsbereich einer fremderregten GleichstrommaschineHier werden Anker und Erregerwicklung aus zwei unterschiedlichen und getrennt voneinander einstellbaren Gleichstromstellern gespeist Wahrend bei der Nebenschlussmaschine die Erregerspannung gleich der Ankerspannung ist kann man bei fremderregten Maschinen durch Verringerung des Erregerstroms man spricht in diesem Fall auch von einer Feldschwachung des magnetischen Flusses F die Drehzahl n uber die Nenndrehzahl nN hinaus steigern Im rechten Diagramm entspricht dies dem Bereich mit n nN grosser als 1 Dabei kommt es gleichzeitig zu einer Reduktion des Drehmoments M Andererseits kann bei der fremderregten Maschine die Ankerspannung UA unabhangig vom Erregerstrom abgesenkt werden Dadurch kommt es bei konstantem Drehmoment zu einer Leistungsabsenkung und gleichzeitiger Drehzahlreduktion Durch die getrennte Regel bzw Steuerbarkeit der Anker und Erregerwicklungen lassen sich verschiedene Betriebspunkte unterhalb der rot gestrichelten Drehmomentkennlinie durch die Art der Ansteuerung erzielen Vorteile wie hohes Drehmoment bei Stillstand oder geringen Drehzahlen sind gegeben Daher spielten insbesondere fremderregte Gleichstrommaschinen im Bereich von hochdynamischen Antriebssystemen beispielsweise bei Werkzeugmaschinen oder elektrischen Stadtschnellbahntriebzugen wie der DB Baureihe 420 bis in die 1980er Jahre hinein eine bedeutende Rolle Gleichstrommaschinen wurden in den Folgejahren in diesen Anwendungsbereichen zunehmend durch Drehstrommaschinen mit vorgeschalteten elektronischen Frequenzumrichtern abgelost die in Kombination die gleichen Vorteile fur hochdynamische Antriebe bei geringerem Wartungsaufwand bieten Fremderregte Gleichstrommaschinen wurden fruher auch im Leonardsatz eingesetzt dem fruher einzigen drehzahlvariablen Antrieb fur grosse Leistungen der aus einem Drehstrom Asynchronmotor einem jeweils fremderregten Gleichstrom Generator und einem Gleichstrommotor bestand Spezielle Bauformen Bearbeiten Glockenanker Maschinen Bearbeiten nbsp Rotor einer Glockenanker Maschine mit umfangparalleler Fadenwicklung und grauer Auswuchttrankung seitlich nbsp Schema eines Glockenanker Motors oben Langs und Querschnitt unten Anordnung der Spulenstrange auf der Zylinderflache B Magnetfluss current StromflussKleine Maschinen bis etwa 100 Watt mit Permanentmagneten konnen auch mit einem hohlen Rotor gebaut werden Der Rotor ist eisenlos selbsttragend gewickelt und kunstharzgetrankt Der Stator ein Permanentmagnet liegt in diesem Fall innerhalb des Rotors Das aussenliegende Motorgehause aus Eisen bildet den notwendigen Ruckschluss fur den magnetischen Fluss des Stators Der elektrische Aufbau entspricht der ersten Illustration Durch den eisenlosen Aufbau des Rotors bildet der Motor kein Rastmoment aus er lasst sich vollkommen frei drehen Da im Gegensatz zu allen anderen Motoren im Betrieb keine Eisenteile ummagnetisiert werden mussen ist dieser Motor frei von Eisenverlusten und erreicht bei hohen Drehzahlen hohere Wirkungsgrade Insbesondere ist jedoch sein Rotations Tragheitsmoment geringer weshalb damit hochdynamische leichte Antriebe realisiert werden konnen Mit Glockenankermotor ausgerustete Modellbahnfahrzeuge zeichnen sich durch ruckfreien Lauf und gute Langsamfahreigenschaften aus Nachteilig ist der grosse Luftspalt im Erregerkreis der eine verringerte Magnetflussdichte zur Folge hat Die selbsttragende Bauweise stellt hohe technologische Anforderungen da die Fliehkrafte aufgenommen werden mussen und ein nachtragliches Auswuchten des Ankers durch Materialabtrag nicht moglich ist Notige Stossfestigkeit limitiert die Ankergrosse nbsp Scheibenlaufermotor mit KommutatorScheibenlaufermotoren Bearbeiten Beim Scheibenlaufermotor ist der Rotor eine dunne Scheibe die in einem parallel zur Achse verlaufenden Magnetfeld dreht Es gibt diese Variante mit permanentem Statormagnetfeld und Kommutator aber auch als burstenlosen Motor Wegen der vergleichsweise niedrigen Masse hat der Rotor eine geringe Massentragheit wodurch der Motor fur dynamische Anwendungen geeignet ist Burstenlose Gleichstrom Maschine Bearbeiten Hauptartikel Burstenloser GleichstrommotorNachteil der Gleichstrommaschinen sind Funken die bei den Bursten entstehen Burstenfeuer Das Burstenfeuer ist die Hauptursache fur hochfrequente Storungen die der Motor im Betrieb in das Leitungsnetz zuruckspeist und die andere elektrische Verbraucher storen Es begrenzt auch die maximale Drehgeschwindigkeit da die Bursten bei hohen Drehzahlen heiss werden und besonders schnell verschleissen Weiterhin bewirken hohe Drehzahlen auch hohere Induktionsspannungen die bis hin zum umlaufenden Burstenfeuer fuhren konnen Mit der Entwicklung der Elektronik konnen kleinere permanenterregte Synchronmotoren so betrieben werden dass sie von aussen ahnlich beschrieben werden konnen wie eine Gleichstrommaschine 1 Diese Motoren mit Elektronik Umrichter wurden besonders im englischen Sprachraum als brushless direct current BLDC beworben auf Deutsch ubersetzt burstenlose Gleichstrommaschine Die Maschine wird auch als EC Motor EC fur electronically commutated bezeichnet Vom Aufbau her sind diese Motoren ungedampften permanenterregten Synchronmaschinen gleich und konnen in Anwendungen die eine genugende Eigendampfung haben auch als Synchronmaschine angesteuert werden 3 Spezielle Effekte Bearbeiten Ankerruckwirkung Bearbeiten Da der Anker stromdurchflossen ist bildet sich auch um diesen ein magnetisches Feld Dieses verstarkt das Hauptfeld auf der einen Seite des Leiters und schwacht es auf der anderen Insgesamt fuhrt dies dazu dass sich der neutrale Bereich in dem die Polung des Stromes umgeschaltet werden muss etwas verspatet d h im Generatorbetrieb in Drehrichtung und im Motorbetrieb gegen die Drehrichtung verschiebt Da sich jedoch der Kommutator nicht anpasst also stets senkrecht zu den Polschuhen umschaltet und nicht senkrecht zu den effektiven Feldlinien liegt zu dem Zeitpunkt des Umschaltens Kommutierung noch eine Induktionsspannung an den Kohlebursten an und es kommt zur Funkenbildung dem Burstenfeuer In Anlagen die ein gleichmassiges Drehmoment verlangen und nur in einer Laufrichtung betrieben werden z B starke Lufter kann das Burstenfeuer verringert werden indem der Burstentrager leicht verdreht montiert wird und dann im Betriebszustand doch senkrecht zu den effektiven Feldlinien umschaltet Dies erfordert jedoch eine Justierung im Betrieb und wird heute aus Kostengrunden kaum noch durchgefuhrt Stattdessen werden in grossen Maschinen Wendepolwicklungen und Kompensationswicklungen eingesetzt die die Feldlinien gleichsam in die ideale Lage zuruckbiegen Gegenspannung Bearbeiten Der Anker dreht sich im Motor innerhalb des Statorfeldes Nach dem Generatorprinzip wird so in dessen Spulen auch bei Motorbetrieb eine Spannung induziert Diese induzierte Spannung ist wie die Betriebsspannung gepolt und wirkt daher dem Rotorstrom entgegen Sie wird Gegenspannung genannt Sie ist ein wichtiger Parameter von Motoren mit ihrer Hilfe lasst sich in etwa die Leerlaufdrehzahl permanenterregter Motoren bestimmen Der Ankerstrom fuhrt zu einem ohmschen Spannungsabfall am Ankerwiderstand Kupfer dieser Spannungsabfall steigt somit mit der Belastung des Motors steigende Stromaufnahme an und bewirkt bei Motoren einen Abfall der Drehzahl Bei grossen fremderregten Motoren ist dieser Drehzahlruckgang sehr gering Die Gegen EMK ist streng linear abhangig von der Drehzahl des Ankers und der Starke der Erregung Die Gegen EMK kann von Regelschaltungen genutzt werden um die Drehzahl permanenterregter Motoren exakt zu stabilisieren dies wurde z B bei Kassetten Tonbandgeraten angewendet Die Gegen EMK macht bei Umkehr der Stromrichtung Klemmenspannung lt EMK aus dem Motor einen Generator sie kann zur Bremsung und zur Energieruckspeisung Nutzbremsung dienen Bei Motorstillstand gibt es keine Gegenspannung Deshalb haben fremd und permanenterregte Gleichstrommotoren einen hohen Einschaltstrom der Widerstand der Rotorspulen ist vergleichsweise klein und somit der Strom im Moment des Einschaltens sehr gross Ohne Begrenzung des Anlaufstromes werden grosse Motoren oder das speisende Netz eventuell uberlastet man verwendet daher in Reihe zum Anker Anlasswiderstande die nach dem Hochlaufen stufenweise kurzgeschlossen werden Auch die Reihenschlussmotoren von Strassenbahnen wurden fruher uber Fahrschalter Stufenwiderstand angefahren heute wird dies verlustarmer uber Schaltregler Chopperbetrieb erreicht Bei Elektrolokomotiven verwendete man Transformatoren mit Stufenschaltern an denen sich kleinere Stelltransformatoren von Stufe zu Stufe hangelten Auch hier verwendet man heute stattdessen Leistungselektronik IGBT Schalter Physikalisches Modell Bearbeiten nbsp Ersatzschaltbild von Anker und Erregerwicklung Feldwicklung Unter Vorgabe des Verbraucher Zahlpfeil Systems wie z B beim Ohmschen Gesetz vorausgesetzt gilt L A d i A t d t R A i A t U i n d U A 1 displaystyle L A frac mathrm d i A t mathrm d t R A i A t U mathrm ind U A qquad text 1 nbsp Setzt man den Strom als zeitlich konstant voraus d i A t d t 0 displaystyle tfrac mathrm d i A t mathrm d t 0 nbsp folgt 0 R A i A U i n d U A bzw U A R A i A U i n d displaystyle 0 R A cdot i A U mathrm ind U A quad text bzw quad U A R A cdot i A U mathrm ind nbsp Berucksichtigt man zusatzlich das Induktionsgesetz wird daraus U A R A i A k 2 ϕ 2 p n 1a displaystyle U A R A cdot i A k 2 cdot phi cdot 2 pi n qquad text 1a nbsp Diese Gleichung lasst sich wie folgt deuten Fur konstantes U A displaystyle U A nbsp und dem in der Praxis kleinen R A displaystyle R A nbsp ist die induzierte Spannung U i n d displaystyle U mathrm ind nbsp unwesentlich kleiner als U A displaystyle U A nbsp Damit ist bei konstantem Fluss ϕ displaystyle phi nbsp n ungefahr proportional der Ankerspannung Im Bereich U n e n n lt U A lt U n e n n displaystyle U mathrm nenn lt U A lt U mathrm nenn nbsp ist damit die Drehzahl uber die Ankerspannung steuerbar Man spricht vom Ankerstellbereich Fur den Fall U A U n e n n displaystyle U A U mathrm nenn nbsp und n n n e n n displaystyle n n mathrm nenn nbsp spricht man vom Typenpunkt Oberhalb des Typenpunktes ist bei konstanter Ankerspannung U A displaystyle U A nbsp eine Drehzahlsteigerung durch eine Verringerung des magnetischen Flusses ϕ displaystyle phi nbsp uber eine Verringerung des Erregerstromes moglich Feldschwachbereich Hierbei sind jedoch einige Randbedingungen zu beachten Die Drehzahl darf einen zugelassenen Maximalwert nicht uberschreiten Wegen der Wirkung der Lorentzkraft gilt M k 1 ϕ I A displaystyle M k 1 cdot phi cdot I A nbsp und folglich wird das zulassige Drehmoment M proportional mit ϕ displaystyle phi nbsp kleiner L E d i E d t R E i E u E 2 displaystyle L E frac mathrm d i E mathrm d t R E i E u E qquad text 2 nbsp u i n d c A ps E w displaystyle u mathrm ind c A cdot psi E cdot omega nbsp ps E 1 N E L E i E displaystyle psi E frac 1 N E L E i E nbsp Darin ist i A displaystyle i A nbsp der Ankerstrom u A displaystyle u A nbsp die Ankerspannung R A displaystyle R A nbsp der Wicklungswiderstand L A displaystyle L A nbsp die Induktivitat der Ankerwicklung u E displaystyle u E nbsp die Erregerspannung i E displaystyle i E nbsp der Erregerstrom der Wicklungswiderstand R E displaystyle R E nbsp und die Induktivitat L E displaystyle L E nbsp der Erregerwicklung w displaystyle omega nbsp die Winkelgeschwindigkeit des Rotors u i n d displaystyle u mathrm ind nbsp die im Anker induzierte Spannung ps E displaystyle psi E nbsp der Erregerfluss ϕ displaystyle phi nbsp der Luftspaltfluss n displaystyle n nbsp die Drehzahl M displaystyle M nbsp das Drehmoment k 1 displaystyle k 1 nbsp und k 2 displaystyle k 2 nbsp je eine Maschinenkonstante Die Gleichungen des mechanischen Systems mit der Annahme dass der Erregerkreis nicht gesattigt ist d a d t w 3 displaystyle frac mathrm d alpha dt omega qquad text 3 nbsp J d w d t c A ps E i A t L 4 displaystyle J frac mathrm d omega dt c A psi E i A tau L qquad text 4 nbsp Darin ist N E displaystyle N E nbsp die Anzahl der Windungen der Erregerwicklung J displaystyle J nbsp das Massentragheitsmoment des Ankers und aller damit starr verbundenen Massen a displaystyle alpha nbsp der Drehwinkel des Ankers w displaystyle omega nbsp die Winkelgeschwindigkeit des Ankers t L displaystyle tau L nbsp die Summe aller Lastmomente am Anker c A displaystyle c A nbsp bezeichnet die sog Maschinenkonstante Einige Gleichungen anders angeschrieben U A I A R A L A d I A d t U q displaystyle U A I A cdot R A L A cdot frac dI A dt U q nbsp U E I E R E L E d I E d t displaystyle U E I E cdot R E L E cdot frac dI E dt nbsp U q c n F I E displaystyle U q c cdot n cdot Phi I E nbsp dabei ist U A displaystyle U A nbsp Ankerspannung U E displaystyle U E nbsp Erregerspannung U q displaystyle U q nbsp induzierte Spannung c displaystyle c nbsp Maschinenkonstante F displaystyle Phi nbsp magnetischer Fluss des HauptfeldesLiteratur BearbeitenRolf Fischer Elektrische Maschinen 14 Auflage Hanser 2009 ISBN 978 3 446 41754 0 Hans Otto Seinsch Grundlagen elektrische Maschinen und Antriebe Teubner 1999 ISBN 3 519 06164 3 Klaus Fuest Peter Doring Elektrische Maschinen und Antriebe 6 Auflage Vieweg 2004 ISBN 3 528 54076 1 Weblinks Bearbeitenwalter fendt de Animiertes Modell zum Prinzip des Elektromotors walter fendt de Animiertes Modell zum Prinzip des Generators Interaktive Darstellung des Kennlinie fremderregter Gleichstrommaschinen In GeoGebra Abgerufen am 26 August 2021 Einzelnachweise Bearbeiten a b Heute gibt es auch burstenlose oder EC Motoren mit elektronischem Kommutator EC Rolf Fischer Elektrische Maschinen 14 Auflage Hanser 2009 ISBN 978 3 446 41754 0 S 32 bis 33 Patentanmeldung DE10102235A1 Burstenlose Gleichstrommaschine Angemeldet am 19 Januar 2001 veroffentlicht am 14 August 2002 Anmelder Robert Bosch GmbH Erfinder Martin Peter Bolz Normdaten Sachbegriff GND 4133265 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gleichstrommaschine amp oldid 234572482 Nebenschlussmaschine