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Mycoplana ist eine Gattung der Bakterien Sie zahlt zu den gramnegativen Bakterien Mycoplana kommt im Boden vor MycoplanaSystematikDomane Bakterien Bacteria Abteilung ProteobacteriaKlasse AlphaproteobacteriaOrdnung RhizobialesFamilie BrucellaceaeGattung MycoplanaWissenschaftlicher NameMycoplanaGray und Thornton 1928 emend Urakami et al 1990ArtenMycoplana dimorpha Gray amp Thornton 1928 Mycoplana ramosa Urakami et al 1990 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Erscheinungsbild 1 2 Wachstum und Stoffwechsel 1 3 Chemotaxonomische Merkmale 1 4 Pathogenitat 2 Systematik 3 Etymologie 4 Vorkommen und Bedeutung 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenErscheinungsbild Bearbeiten Die Zellen sind leicht gekrummte oder unregelmassig geformte Stabchen Anfangs konnen die Zellen Filamente bilden die auch verzweigt sein konnen Nach einiger Zeit zerfallen die Filamente in unregelmassige Stabchen 1 Der Durchmesser der einzelnen stabchenformigen Zellen von der Art Mycoplana ramosa liegt im Bereich von 0 5 0 8 µm bei einer Lange von 2 0 3 0 µm 1 Mycoplana ist durch eine peritriche Begeisselung beweglich motil Sporen werden nicht gebildet Die Gram Farbung verlauft negativ 2 Auf festen Nahrboden wachsen die Zellen zu Kolonien heran diese weisen eine weisse bis hellgelbe Farbung auf 2 Wachstum und Stoffwechsel Bearbeiten Der Stoffwechsel von Mycoplana ist aerob d h die Vertreter der Gattung konnen sich nur vermehren wenn Sauerstoff vorhanden ist Es wird keine Garung durchgefuhrt 2 Eine Photosynthese findet nicht statt die Gattung ist heterotroph Der Katalase und der Oxidase Test fallt positiv aus Der pH Wert fur bestes Wachstum liegt bei 6 0 8 0 die optimale Temperatur fur die Inkubation betragt 30 C Mycoplana toleriert keine grosseren Mengen an Natriumchlorid NaCl im Nahrmedium bereits bei einem Gehalt von 3 NaCl erfolgt kein Wachstum mehr 2 Die Vertreter der Gattung besitzen das Enzym Urease und konnen daher Harnstoff abbauen Sie konnen verschiedene Aminosauren und Pepton als Stickstoffquelle nutzen Sie sind nicht in der Lage Gelatine oder Starke durch Hydrolyse abzubauen Nitrat wird nicht zu Nitrit reduziert Schwefelwasserstoff H2S wird nicht gebildet ebenso wenig wird Indol gebildet negativer Indol Test Auch die Methylrot Probe fallt negativ aus Hingegen ist der Voges Proskauer Test zum Nachweis auf Acetoinbildung positiv Mycoplana erzeugt Kornchen von Poly b Hydroxybutyrat diese Granula im Zytoplasma dienen als Speicherstoff 2 Im Rahmen des chemoorgano heterotrophen Stoffwechsels konnen Mycoplana Arten verschiedene Kohlenhydrate oxidativ als Kohlenstoff und Energiequelle nutzen dazu gehoren u a die Monosaccharide L Arabinose D Fructose D Galactose D Glucose D Mannose und D Xylose Auch die Zuckeralkohole Glycerin Glycerol D Mannitol und D Sorbitol werden unter Saurebildung verwertet Kohlenhydrate die nicht unter Saurebildung abgebaut werden sind beispielsweise die Disaccharide Lactose Maltose Saccharose und Trehalose Bei den getesteten Zuckeralkoholen erfolgt keine Saurebildung bei myo Inositol 2 Chemotaxonomische Merkmale Bearbeiten Mycoplana enthalt Ubichinon 10 Q 10 als das Haupt Ubichinon 1 Der GC Gehalt der Anteil der Nukleinbasen Guanin und Cytosin in der Bakterien DNA liegt zwischen 63 und 68 Mol Prozent 2 Die in den Membranlipiden vorkommenden Fettsauren sind Molekule mit einer geraden Zahl von Kohlenstoffatomen und keiner Verzweigung in der Kohlenstoffkette Hauptsachlich kommt eine ungesattigte Octadecensaure eine Fettsaure mit einer Doppelbindung kurz als C18 1 beschrieben vor 2 allerdings ist in der Gattungsbeschreibung nicht aufgefuhrt um welche Fettsaure es sich genau handelt da die Position der Doppelbindung nicht angegeben ist vergleiche Liste von Fettsauren und kurzeren Monocarbonsauren Der Anteil der Fettsaure C18 1 liegt zwischen 67 9 und 76 5 Weiterhin kommen noch eine ungesattigte Hexadecensaure als C16 1 beschrieben und die gesattigte Fettsaure Hexadecansaure Palmitinsaure enthalt keine Doppelbindung Abkurzung C16 0 in grosseren Mengen vor Weiterhin bemerkenswert ist das Vorkommen einer Fettsaure mit einer Hydroxygruppe es handelt sich um 3 Hydroxytetradecansaure Abkurzung 3 OH C14 0 ihr Anteil liegt bei 1 1 2 5 2 Pathogenitat Bearbeiten Die Arten M dimorpha und M ramosa sind nicht pathogen krankheitserregend sie werden durch die Biostoffverordnung in Verbindung mit der TRBA Technische Regeln fur Biologische Arbeitsstoffe 466 der Risikogruppe 1 zugeordnet 3 Systematik BearbeitenMycoplana zahlt zu der Familie der Brucellaceae welche zu der Klasse der Alphaproteobacteria gestellt wird 4 Ursprunglich wurde Mycoplana trotz der negativen Gram Farbung zu den Actinobacteria gerechnet und zunachst der Familie Mycobacteriaceae zugeordnet 5 1957 erfolgte die Zuordnung zur Familie Pseudomonadaceae 2 Erst phylogenetische Untersuchungen von 2001 zeigten eine Verwandtschaft der Gattung mit der damals als Rhizobia bezeichneten Gruppe von Bakterien zu der unter anderem die Gattungen Rhizobium und Agrobacterium gezahlt wurden 6 Als Ergebnis werden sie gemeinsam in die Ordnung der Rhizobiales gestellt allerdings in verschiedenen Familien 4 Die beiden ursprunglich zur Gattung gestellten Arten Mycoplana bullata von Gray und Thornton im Jahr 1928 erstbeschrieben und Mycoplana segnis von Urakami et al im Jahr 1990 beschrieben wurden innerhalb der Systematik umgestellt M bullata wird nun zu der Gattung Brevundimonas gestellt M segnis zu Caulobacter 4 Zu der Gattung Mycoplana werden aktuell Dezember 2015 zwei Arten gestellt 4 Mycoplana dimorpha Gray amp Thornton 1928 die Typusart Mycoplana ramosa Urakami et al 1990Etymologie BearbeitenDer Gattungsname Mycoplana setzt sich aus den beiden Wortern mykos Pilz und planos griechisch fur wandernd zusammen 4 Er bezieht sich auf die Beweglichkeit und die Ahnlichkeit mit Pilzen die Gattung erzeugt Filamente was Pilze auch tun Vorkommen und Bedeutung BearbeitenBei Mycoplana handelt es sich um Bakterien die im Boden vorkommen Mit ihren verzweigten Filamenten ahneln sie den Vertretern der Gattungen Streptomyces oder Rhodococcus Diese sind ebenfalls Bodenbakterien gehoren jedoch zu der Ordnung der Actinomycetales dabei handelt es sich um grampositive Bakterien In der Erstbeschreibung von Gray und Thornton wird auf die Fahigkeit der Bakterien hingewiesen im Boden Ruckstande von aromatischen Verbindungen abzubauen 5 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten George M Garrity Bergey s Manual of Systematic Bacteriology Volume 2 The Proteobacteria Part C The Alpha Beta Delta and Epsilonproteabacteria 2 Auflage Springer New York 2005 ISBN 0 387 24145 0Einzelnachweise Bearbeiten a b c George M Garrity Bergey s Manual of Systematic Bacteriology Volume 2 The Proteobacteria Part C The Alpha Beta Delta and Epsilonproteabacteria 2 Auflage Springer New York 2005 ISBN 0 387 24145 0 a b c d e f g h i j T Urakami H Oyanagi u a Recharacterization and Emended Description of the Genus Mycoplana and Description of Two New Species Mycoplana ramosa and Mycoplana segnis In International Journal of Systematic Bacteriology Band 40 Nr 4 Oktober 1990 S 434 442 ISSN 0020 7713 doi 10 1099 00207713 40 4 434 TRBA Technische Regeln fur Biologische Arbeitsstoffe 466 Einstufung von Prokaryonten Bacteria und Archaea in Risikogruppen In Webseite der Bundesanstalt fur Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin BAuA 25 April 2012 S 144 abgerufen am 1 April 2014 a b c d e Jean Euzeby Aidan C Parte Genus Mycoplana In List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature LPSN Abgerufen am 3 Dezember 2015 a b P H H Gray H G Thornton Soil bacteria decompose certain aromatic compounds In Zentralblatt fur Bakteriologie Parasitenkunde Infektionskrankheiten und Hygiene Zweite Naturwissenschaftliche Abteilung Band 73 1928 S 74 96 M W Gaunt S L Turner u a Phylogenies of atpD and recA support the small subunit rRNA based classification of rhizobia In International journal of systematic and evolutionary microbiology Band 51 Nr 6 November 2001 S 2037 2048 ISSN 1466 5026 doi 10 1099 00207713 51 6 2037 PMID 11760945 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mycoplana amp oldid 239523570