www.wikidata.de-de.nina.az
Monosaccharide altgr monos monos allein to sakxar to sakchar Zucker und eidhs eides artig formig auch Einfachzucker genannt sind eine Stoffgruppe von organisch chemischen Verbindungen Sie sind die Produkte der partiellen Oxidation mehrwertiger Alkohole Monosaccharide haben eine Kette aus mindestens zwei Kohlenstoffatomen als Grundgerust und weisen eine Carbonylgruppe sowie mindestens eine Hydroxygruppe auf Sie sind die Bausteine aller Kohlenhydrate und konnen sich zu Disacchariden Zweifachzuckern Oligosacchariden Mehrfachzuckern oder Polysacchariden Vielfachzuckern verbinden D und L Ribose in Fischer Projektiona D Fructofuranose in Haworth SchreibweiseDie Monosaccharide Glucose Fructose und Galactose sind die wichtigsten Zucker des Stoffwechsels Sie sind Energietrager und dienen auch als Zellbausteine Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Raumliche Struktur 3 Wichtige Monosaccharide 3 1 Stammbaum der Aldosen 3 2 Stammbaum der Ketosen 3 3 Diose 3 4 Triosen 3 5 Tetrosen 3 6 Pentosen 3 7 Hexosen 3 8 Hohere Monosaccharide 4 Photosynthese 5 Einfachzucker in Lebensmitteln 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenJeder Einfachzucker besteht aus einer Kette von Kohlenstoff Atomen Die Kette kann offen nichtcyclisch oder ringformig geschlossen cyclisch sein Nach der Anzahl der Kohlenstoffatome spricht man von Diosen 2 Triosen 3 Tetrosen 4 Pentosen 5 Hexosen 6 Heptosen 7 Octosen 8 Nonosen 9 usw Die kleinsten Einfachzucker die Triosen haben also drei Kohlenstoffatome Prinzipiell ist die Lange der Kohlenstoffkette unbegrenzt in der Natur wurden bisher aber nur Einfachzucker mit maximal neun Kohlenstoffatomen beobachtet wobei Hexosen und Pentosen am haufigsten zu finden sind Des Weiteren befindet sich an einem der Kohlenstoffatome der nichtcyclischen offenkettigen Form ein doppelt gebundenes Sauerstoff Atom also eine Carbonylgruppe Befindet sich die Carbonylgruppe am Ende der Kohlenstoffkette bezeichnet man die Gruppe als Aldehydgruppe und den Zucker als Aldose bei einer Carbonylgruppe innerhalb der Kette von einer Ketogruppe und bei dem Zucker von Ketosen Beide Nomenklaturen lassen sich gemeinsam anwenden sodass man bei einem Einfachzucker mit sechs Kohlenstoffatomen und einer Aldehydgruppe von einer Aldohexose spricht Zu jedem offenkettigen Monosaccharid ausreichender Lange gibt es cyclische Formen wobei der Ringschluss von der Carbonylgruppe zu einer Hydroxygruppe OH Gruppe erfolgt Der Ring besteht somit aus Kohlenstoffatomen und einem Sauerstoffatom Dabei unterscheidet man Furanosen Funfringe und Pyranosen Sechsringe Von Aldosen abgeleitete cyclische Monosaccharide sind Halbacetale von Ketosen abgeleitete Halbketale Bei den einfachsten Vertretern der Monosaccharide tragen die ubrigen Kohlenstoffatome ohne Carbonylgruppe jeweils eine Hydroxygruppe OH Gruppe und ansonsten Wasserstoffatome Fur diese Verbindungen gilt die allgemeine Summenformel CnH2nOn Jedoch zahlen auch Derivate dieser einfachen Verbindungen zu den Monosacchariden wie Aminozucker z B Glucosamin und Desoxyzucker z B Desoxyribose Sie entsprechen nicht dieser allgemeinen Summenformel Raumliche Struktur Bearbeiten nbsp a D Glucopyranose in 1 Tollens Fischer bzw Tollens Ringformel 2 Haworth Ringformel 3 Konformationsformel 4 stereochemischer AnsichtNeben der Position der Carbonylgruppe Oxogruppe in der Kohlenstoffkette spielt auch die raumliche Anordnung der OH Gruppen eine wichtige Rolle Bei einer Aldohexose beispielsweise sind vier der Kohlenstoffatome je nach einer rechts oder links angebrachten OH Gruppe unterscheidbar Insgesamt gibt es somit 16 24 16 verschiedene Stereoisomere einer Aldohexose die sich im Stoffwechsel und in der optischen Aktivitat unterscheiden Ferner verfunffacht sich die Anzahl der theoretisch moglichen Stereoisomere noch da zusatzlich zur offenkettigen Form durch intramolekulare Ausbildung eines cyclischen Halbacetals die Furanose oder Pyranose Form mit a bzw b Konfiguration entstehen kann Die stereochemische Darstellung kann auf drei gleichberechtigte Arten erfolgen Die alteste Darstellung ist die Fischer Projektion bei der samtliche C C Bindungen in gedachter thermodynamisch ungunstigster eclipsed Stellung senkrecht ubereinander und auf der Papierebene ausgerollt geschrieben werden Die Substituenten hier Wasserstoffatome und Hydroxy Gruppen werden je nach Konfiguration rechts bzw links aufgefuhrt und stehen oberhalb der Papierebene so dass sich eine eindeutige Konfiguration ergibt Die Hydroxygruppe des am weitesten vom anomeren C Atom entfernten chiralen C Atoms bildet in Rechtsstellung die D Konfiguration in Linksstellung die L Konfiguration siehe am Beispiel von D und L Ribose oben Das cyclische Halbacetal ist in der auch Tollens Ringformel genannten Darstellung 1 unubersichtlich und es werden uberlange Bindungen erforderlich Daher wurden weitere Darstellungen entwickelt Die Haworth Darstellung 2 entspricht einer auf die Seite gelegten und aufgerollten Fischer Projektion Alle Ringatome befinden sich auf einer Ebene der raumliche Eindruck kann durch perspektivische Bindungen verstarkt werden Die Bindung eines Substituenten nach oben soll kenntlich machen dass dieser oberhalb der Ringebene liegt Die in der Fischer Projektion nach links bzw rechts weisenden Gruppen zeigen am Haworth Ring nach oben bzw unten Noch realistischer ist die Konformationsformel 3 da hierbei die gewinkelte Anordnung der Kohlenstoffkette erkennbar ist Auch die stereochemische Darstellung 4 ist ublich Wichtige Monosaccharide BearbeitenStammbaum der Aldosen Bearbeiten nbsp Stammbaum der D Aldosen Durch Anhangen von CH OH Gruppen verlangert man das Grundgerust so dass sich weitere Zucker ableiten lassen von Triosen mit drei C bis Hexosen mit sechs C Atomen Dabei ist die Drehrichtung polarisierten Lichtes mit bzw angegeben 1 D Glycerinaldehyd 2a D Erythrose 2b D Threose 3a D Ribose 3b D Arabinose 3c D Xylose 3d D Lyxose 4a D Allose 4b D Altrose 4c D Glucose 4d D Mannose 4e D Gulose 4f D Idose 4g D Galactose 4h D TaloseStammbaum der Ketosen Bearbeiten nbsp Stammbaum der D Ketosen Durch Anhangen von CH OH Gruppen verlangert man das Grundgerust so dass sich weitere Zucker ableiten lassen von Triosen mit drei C bis Hexosen mit sechs C Atomen 1 Dihydroxyaceton 2 D Erythrulose 3a D Ribulose 3b D Xylulose 4a D Psicose 4b D Fructose 4c D Sorbose 4d D TagatoseDiose Bearbeiten Glycolaldehyd 2 Hydroxyethanal Triosen Bearbeiten Aldotriose D und L Glycerinaldehyd Stoffwechselprodukte Ketotriose DihydroxyacetonTetrosen Bearbeiten Aldotetrose D Erythrose Stoffwechselprodukt D Threose Stoffwechselprodukt Ketotetrose D Erythrulose Stoffwechselprodukt Pentosen Bearbeiten Aldopentose D Ribose kommt u a in der RNA vor D und L Arabinose kommen u a in pflanzlichen Oligosacchariden vor D Xylose auch Holzzucker Hauptbestandteil der Hemicellulosen D Lyxose kommt in der Natur nicht vor D Desoxyribose kommt u a in der DNA vor Ketopentose D Ribulose Stoffwechselprodukt D und L Xylulose erstere ist Teil des Pentosephosphatweges letztere des Glucuronat Stoffwechsels Hexosen Bearbeiten Aldohexosen D Allose sehr selten in der Natur D Altrose in der Natur nicht gefunden L Altrose wurde in einer Bakterie gefunden 1 D Glucose auch Traubenzucker haufigstes Monosaccharid D Mannose haufiges Monosaccharid D Gulose selten in der Natur meist in L Form D Idose kommt in der Natur nicht vor aber die entsprechende Uronsaure Iduronsaure kommt vor allem in Glykosaminoglykanen vor D Galactose auch Schleimzucker haufiges Monosaccharid D Talose sehr selten Bestandteil der von Streptomyceten gebildeten antibiotisch wirkenden Hygromycine weitere physiologisch bedeutsame Hexosen D Glucuronsaure 6 Carboxy D glucose haufig liegt meist als Glucuronat oder verestert vor D Galacturonsaure 6 Carboxy D galactose liegt meist als Uronat oder verestert vor N Acetyl D glucosamin auch N Acetylchitosamin Monomer des Chitins kommt weit verbreitet vor D Glucosamin auch Chitosamin Monomer des Chitosans N Acetyl D galactosamin auch N Acetylchondrosamin kommt weit verbreitet vor D und besonders L Fucose 6 Desoxy D und L galactose letztere kommt weit verbreitet vor L Rhamnose 6 Desoxy L mannose kommt in pflanzlichen Oligosacchariden vor D Chinovose 6 Desoxy D glucose kommt z B in pflanzliche Oligosacchariden vor Ketohexosen D Fructose auch Fruchtzucker haufiges Monosaccharid Seltene Hexosen 2 Desoxy D glucose Fluordesoxyglucose 6 Desoxyfructose 1 6 Dichlorfructose 3 6 Anhydrogalactose 1 O Methylgalactose 1 O Methyl D glucose 1 O Methyl D fructose 3 O Methyl D fructose 6 O Methyl D galactoseHohere Monosaccharide Bearbeiten D Sedoheptulose ein C7 Ketozucker ist als 7 Phosphat am Pentosephosphatweg beteiligt 3 Desoxy D manno oct 2 ulosonsaure auch 2 Keto 3 desoxyoctonsaure KDO ein C8 Zucker wichtiger Bestandteil von Lipopolysacchariden der Zelloberflache bestimmter Bakterien D Sialinsaure auch N Acetylneuraminsaure ein C9 Ketozucker spielt bei der Zell Zell Erkennung in Glycokonjugaten eine Rolle Photosynthese BearbeitenDer Ausgangspunkt der meisten Einfachzucker in Lebewesen ist die oxygene Photosynthese Wahrend dieses Prozesses wird unter Nutzung der Sonnenenergie aus CO2 Kohlenstoffdioxid und den im H2O Wasser enthaltenen Wasserstoffatomen Zucker aufgebaut Bei der dazu erforderlichen Wasserspaltung wird als Abfallprodukt Sauerstoff freigesetzt Einfachzucker in Lebensmitteln BearbeitenEinfachzucker befinden sich als Glucose Traubenzucker und Fructose Fruchtzucker in Lebensmitteln wie Obst Honig und Sussigkeiten Auch die Galactose der sogenannte Schleimzucker in der Milch ist ein Einfachzucker Demgegenuber sind Rohr Milch oder Malzzucker Zweifachzucker Starke und Glykogen sind Vielfachzucker Alle hoheren Zucker mussen zuerst zu wasserloslichen Di oder Monosacchariden abgebaut werden um uber Transportproteine wie die Glucosetransporter oder einfache Diffusion ins Blut aufgenommen bzw in die Leber transportiert werden zu konnen Die orale Aufnahme der Monosaccharide Glucose und Galactose fuhrt zu einem raschen Anstieg des Blutzucker spiegels alle anderen Einfachzucker werden vorwiegend in der Leber verstoffwechselt und haben keine direkte Wirkung auf den Glucosespiegel im Blut 2 Da der Blutzuckerspiegel eine enge Schwankungsbreite aufweisen muss ist es fur den Organismus erforderlich dem schnellen Anstieg durch rasche Weiterverarbeitung entgegenzuwirken Der Insulin spiegel steigt an und der Blutzucker wird in der Leber in Glykogen ein Polysaccharid aus Glucose Bausteinen umgewandelt Dies erzeugt einen schnellen Energiespeicher in der Leber da das Glycogen bei Bedarf rasch wieder in Glucose zerlegt werden kann 3 Uberschussige Glucose die nicht als Glycogen gespeichert werden kann wird im Fettgewebe und der Leber in Triacylglycerine Fette umgewandelt die in Leber Skelettmuskulatur und Fettzellen als Energiedepot dienen 4 Ernahrungswissenschaftler empfehlen maximal 10 der Gesamtenergiemenge durch Einfach und Zweifachzucker aufzunehmen Vielfachzucker wie v a Starke gelten als besser geeignet den Kohlenhydratbedarf zu decken da sie im Magen Darm Trakt zunachst zu Einfachzuckern umgewandelt werden mussen was zu einer deutlich langsameren Aufnahme der Kohlenhydrate fuhrt 5 Literatur BearbeitenGerhard Richter Stoffwechselphysiologie der Pflanzen Physiologie und Biochemie des primar und Sekundarstoffwechsels 6 vollig neubearbeitete Auflage Georg Thieme Stuttgart u a 1998 ISBN 3 13 442006 6 S 213 223 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Monosaccharid Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Espacenet Bibliographic data Abgerufen am 18 November 2018 englisch Hans Dieter Belitz Werner Grosch Peter Schieberle Lehrbuch der Lebensmittelchemie 6 vollstandig uberarbeitete Auflage Springer Berlin u a 2008 ISBN 978 3 540 73201 3 S 895 Georg Loffler Petro E Petrides Peter C Heinrich Hrsg Biochemie und Pathobiochemie 8 vollig neu bearbeitete Auflage Springer Medizin Heidelberg 2007 ISBN 978 3 540 32680 9 Hermann Hager Begrunder Hubert Schneemann Gisela Wurm Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis Folgewerk Folgeband 1 Waren und Dienste 5 vollstandig neubearbeitete Auflage Springer Berlin u a 1995 ISBN 3 540 58958 9 S 18 Bericht der Ernahrungs und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen Diet Nutrition and the Prevention of Chronic Diseases Tabelle 6 Normdaten Sachbegriff GND 4170482 4 lobid OGND AKS LCCN sh85086973 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Monosaccharide amp oldid 236010782