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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Mumps Begriffsklarung aufgefuhrt Klassifikation nach ICD 10B26 0 Mumps OrchitisB26 1 Mumps MeningitisB26 2 Mumps EnzephalitisB26 3 Mumps PankreatitisB26 8 Mumps mit sonstigen KomplikationenB26 9 Mumps ohne KomplikationICD 10 online WHO Version 2019 Der oder die Mumps Parotitis epidemica Rubula infans in der Schweiz auch Mumpf 1 umgangssprachlich Ziegenpeter Bauernwetzel Wochentolpel Tolpel und Feifel in der Schweiz auch Ohrenmuggeli 2 3 4 ist eine ansteckende mit Fieber verbundene Infektionskrankheit durch Virusinfektion Sie befallt vor allem die Speicheldrusen der Ohren und andere Organe Haufige Komplikationen sind Hirnhautentzundung Meningitis sowie bei Jungen eine Hodenentzundung Orchitis die zur Unfruchtbarkeit fuhren kann Eine Infektion hinterlasst in der Regel eine lebenslange Immunitat Die Behandlung besteht in der Linderung der Symptome Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr erkranken hauptsachlich Kinder an Mumps Die Krankheit gehort damit zu den klassischen Kinderkrankheiten Der Erkrankung und somit auch den Komplikationen kann mit hoher Sicherheit durch eine Impfung vorgebeugt werden Mumps ist nach dem Recht Deutschlands meldepflichtig Inhaltsverzeichnis 1 Erreger 2 Vorkommen 3 Ubertragung 4 Klinische Erscheinungen 4 1 Allgemeine Krankheitserscheinungen 4 2 Komplikationen 4 2 1 Hirnhaut und Hirnentzundung 4 2 2 Ertaubung 4 2 3 Sonstige Komplikationen 5 Untersuchungsmethoden 6 Behandlung 7 Vorbeugung 7 1 Passive Immunisierung und Expositionsprophylaxe 7 2 Impfung 7 3 Trennung von hospitalisierten und in Gemeinschaftseinrichtungen befindlichen Personen 8 Meldepflicht 9 Geschichte 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseErreger Bearbeiten nbsp Mumps VirusDer Verursacher dieser Erkrankung ist das Mumpsvirus fruher Paramyxovirus parotitidis genannt ein behulltes Einzel Strang RNA Virus ss RNA aus der Familie der Paramyxoviridae Gattung Rubulavirus Der Mensch ist das einzige Erregerreservoir Das Virion erscheint rundlich von unregelmassiger Kontur und misst etwa 150 nm Das knauelartig angeordnete Kapsid ist von einer lipidhaltigen Virushulle umgeben Weltweit existiert nur ein Serotyp mit verschiedenen Subtypen die sich jedoch weder im Krankheitsbild noch in der serologischen Reaktion unterscheiden Von Mumpsviren ist nur ein humanpathogener Serotyp bekannt Nach einer WHO unterstutzten Nomenklatur von 2012 werden Mumpsviren in die Genotypen A bis N eingeteilt wobei die einzelnen Genotypen geografisch unterschiedlich verbreitet sind Die Genotypen A C D G und H werden im Wesentlichen in der westlichen Hemisphare beobachtet die Genotypen B F I J K und L vor allem im asiatischen und pazifischen Raum In Deutschland sind Mumps Erkrankungen in den letzten Jahren vor allem durch den Genotyp G verursacht worden dessen Auftreten weltweit zunimmt 5 Die von diesen Erregern verursachte Erkrankung nimmt nur extrem selten einen todlichen Verlauf Dies zeigt dass dieses Virus sehr stark an den Menschen als seinen Reservoirwirt angepasst ist also als wirtsspezifisch und teiladaptiert bezeichnet werden kann Vorkommen BearbeitenMumps kommt weltweit endemisch vor und befallt hauptsachlich Kinder kann aber auch bei Erwachsenen auftreten siehe Kinderkrankheit Vor Einfuhrung der allgemein empfohlenen Impfung erkrankten die meisten Kinder zwischen dem 2 und 15 Lebensjahr Jungen erkranken haufiger als Madchen Die Erkrankung verlauft umso schwerer und komplikationsreicher je alter die Betroffenen sind Seit Einfuhrung der Impfung in Osterreich seit 1974 ging die Haufigkeit drastisch zuruck die zunehmende Impfmudigkeit hat jedoch international wieder zu einem Anstieg der Erkrankungsfalle gefuhrt In Grossbritannien traten nach langer Zeit seit 1998 wieder Mumpserkrankungen auf Die Zahl der gemeldeten Erkrankten betrug 2003 schon rund 4 000 2005 in der Folge eines Ausbruchs in England und Wales bereits 56 390 6 In Osterreich kam es im Fruhjahr 2006 zu einem Ausbruch mit 227 erfassten Fallen Von den Fallen mit bekanntem Impfstatus waren 48 nicht und 40 nur einmal geimpft 7 Die bundesweite Meldepflicht in Deutschland besteht seit 2013 Die Anzahl der in Deutschland jahrlich 2014 2016 gemeldeten Falle liegt im oberen dreistelligen Bereich was etwa eine Inzidenz von etwa 1 auf 100 000 Einwohner ergibt Bei den Jungen im ersten Lebensjahr liegt die Inzidenz ebenfalls um 1 bei den Madchen deutlich darunter Bei den ein bis funfjahrigen Jungen liegt die Inzidenz um 4 bei den gleich alten Madchen bei etwa 2 bis 3 Bei den sechs bis achtjahrigen Madchen und Jungen liegt die Inzidenz bei etwa 2 bis 3 bei den Neun bis Funfzehnjahrigen durchschnittlich zwischen 1 und 2 Insgesamt liegt die Inzidenz in der mannlichen Bevolkerung Deutschlands geringfugig uber der der weiblichen Bevolkerung 8 Die beim Robert Koch Institut fur Deutschland gemeldeten Fallzahlen haben sich seit dem Jahr 2014 folgendermassen entwickelt Jahr gemeldete Fallzahlen2014 836 9 2015 697 10 2016 741 11 2017 648 12 2018 534 13 2019 590 13 2020 338 14 2021 95 15 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Es wird vermutet dass in Folge der COVID 19 Pandemie in Deutschland und der damit einhergehenden Hygienemassnahmen die Zahl der in den Kalenderwochen 10 bis 32 registrierten Falle im Jahr 2020 im Mittel ein Drittel unter den Werten der Vorjahre lagen Die Grunde fur diesen Ruckgang sind vielschichtig erregerspezifisch und konnen durch die Analyse der Meldedaten nicht kausal geklart werden Neben einem tatsachlichen Ruckgang von Infektionskrankheiten in der Bevolkerung konnten andere Faktoren zu Veranderungen in der Anzahl ubermittelter Falle gefuhrt haben Das Verhalten der Bevolkerung in Bezug auf die Inanspruchnahme von medizinischen Versorgungsleistungen sowie die Haufigkeit von Tests spielen eine wichtige Rolle bei der Erkennung bzw Surveillance von Infektionskrankheiten Epidemiologische Faktoren wie Saisonalitat z B bei Masern und FSME oder zirkulierende Virusstamme z B bei Influenza konnen ebenfalls Einfluss auf die Haufigkeit und Ubertragung von Infektionskrankheiten haben 16 Ubertragung BearbeitenDie Ubertragung erfolgt durch Tropfcheninfektion direkten Kontakt oder seltener durch mit Speichel kontaminierte Gegenstande Die mogliche Virusausscheidung im Urin und in der Muttermilch hat keine praktische Bedeutung fur die Ubertragung Patienten sind drei bis funf maximal sieben Tage vor Ausbruch der Erkrankung bis in die fruhe Rekonvaleszenz aber maximal bis zum neunten Tag nach Ausbruch der Erkrankung ansteckend Die Inkubationszeit betragt 12 bis 25 im Mittel 16 bis 18 Tage 17 Die Infektiositat ist wie bei allen klassischen Kinderkrankheiten hoch uber 80 nicht immuner Haushaltsmitglieder werden angesteckt Die Erkrankung hinterlasst in der Regel eine lebenslange Immunitat Zweiterkrankungen sind moglich aber selten 18 Die Ansteckungsfahigkeit ist 2 Tage vor bis 4 Tage nach Erkrankungsbeginn am grossten Insgesamt kann ein Infizierter 7 Tage vor bis 9 Tage nach Auftreten der Parotisschwellung ansteckend sein Auch klinisch inapparente Infektionen sind ansteckend 19 Klinische Erscheinungen Bearbeiten nbsp Funfjahriger Mumps Patient mit typischer Schwellung der Ohrspeicheldruse sowie mit Speckgesicht insbesondere Speckbackchen Mumps zeigt eine grosse Variabilitat im Erscheinungsbild Bis zu 40 der Infektionen verlaufen symptomlos stille Feiung oder nur mit unspezifischen Krankheitszeichen Mediziner nennen einen solchen Verlauf klinisch inapparent 20 Allgemeine Krankheitserscheinungen Bearbeiten Als haufigste Symptome treten Fieber und eine ein oder noch haufiger doppelseitige entzundliche Schwellung der Ohrspeicheldruse Parotitis 80 mit Schmerzen insbesondere beim Kauen und typisch abstehendem Ohrlappchen auf Die Mundung des Ausfuhrungsgangs der Ohrspeicheldruse gegenuber dem zweiten oberen Backenzahn ist gerotet Nicht selten sind auch andere Speicheldrusen einschliesslich der Bauchspeicheldruse Pankreatitis 2 bis 5 betroffen Letztere aussert sich mit Erbrechen Oberbauchschmerzen und fetthaltigen Durchfallen Zusatzlich kommen bei 40 bis 50 der Falle respiratorische Symptome zum Tragen Komplikationen Bearbeiten Hirnhaut und Hirnentzundung Bearbeiten Die haufigste Komplikation bei Kindern ist die Hirnhautentzundung aseptische Meningitis Das zentrale Nervensystem ist in 3 bis 15 der Erkrankungen in Form einer serosen nicht eitrigen Meningitis mit bedeutsamen Krankheitszeichen betroffen jedoch hat etwa die Halfte der insgesamt Erkrankten entzundliche Veranderungen im Liquor Mumps Meningitiden aussern sich in Kopf oder Nackenschmerzen Lichtscheu sowie schmerzhafter Nackensteifigkeit Meningismus und konnen bereits eine Woche vor und bis zu drei Wochen nach Beginn der Ohrspeicheldrusenentzundung oder auch isoliert auftreten Deutlich seltener ist die Hirnentzundung Enzephalitis hier sind Benommenheit Erbrechen Schwindel und neurologische Ausfalle z B Lahmungen die Symptome Selten bleiben solche Ausfalle in Form einer Halbseitenlahmung oder eines Hydrocephalus dauerhaft bestehen 20 Ertaubung Bearbeiten In etwa einer von 10 000 Infektionen kann eine Innenohrschwerhorigkeit auftreten meist in Form einer ein oder aber auch beidseitigen Ertaubung Mumps gilt als haufigste Ursache einer einseitigen Ertaubung bei Kindern die bei Kleinkindern von den Eltern meist nicht bemerkt wird Daher ist im Krankheitsverlauf eine dahingehende Untersuchung empfehlenswert Eine beidseitige Ertaubung stellt eine Behinderung mit gravierenden Folgen fur das weitere Leben dar Sonstige Komplikationen Bearbeiten Das Mumpsvirus befallt in etwa 30 der Falle bei Jungen und Mannern auch die Hoden und fuhrt zu einer Mumpsorchitis Diese beginnt am Ende der ersten Krankheitswoche mit erneutem Fieberanstieg Schwellung und Schmerzhaftigkeit meist nur eines Hodens Bei 13 der Betroffenen kommt es zu einer Storung der Fruchtbarkeit Selten kann Unfruchtbarkeit als Spatschaden erhalten bleiben Seltenere Komplikationen sind Entzundungen der Bauchspeicheldruse Pankreatitis der Eierstocke Adnexitis der Schilddruse Thyreoiditis der Regenbogenhaut am Auge Iritis des Herzmuskels Myokarditis grosser Gelenke Arthritis oder der Nieren Nephritis Todesfalle kommen heutzutage praktisch nicht mehr vor jedoch werden chronische Erkrankungen des Zentralnervensystems vereinzelt beschrieben Nach heutiger Auffassung besteht kein direkter kausaler Zusammenhang zwischen Mumps und Diabetes mellitus Typ I Bei Mumps wahrend der Schwangerschaft ist im ersten Drittel 1 Trimenon mit einer erhohten Rate von Fehlgeburten zu rechnen Wenn das Ungeborene die Infektion uberlebt ist eine Fruchtschadigung im Sinne einer Mumps Embryopathie allerdings nicht bekannt Untersuchungsmethoden BearbeitenBei typischer Symptomatik im Rahmen einer Epidemie kann die Diagnose klinisch gestellt werden Im Einzelfall kann sie durch Bestimmung der spezifischen Antikorper im Serum bestatigt werden zum Beispiel mittels ELISA In besonderen Fallen ist auch die Virusanzucht oder der Nachweis mumpsspezifischer RNA durch PRT PCR aus Rachenabstrich Speichel Liquor Urin oder Biopsiematerial moglich Ein hinweisender Befund kann die Erhohung der Serumamylase sein Die Immunitat einer Person kann leicht durch Bestimmung mumpsspezifischer IgG Antikorper festgestellt werden Behandlung BearbeitenEs gibt keine spezifische antivirale Behandlung 21 Eine symptomatische Behandlung beschrankt sich meist auf schmerzlindernde und gegebenenfalls fiebersenkende Massnahmen mit Warme oder Kalteanwendung an den geschwollenen Halspartien oder medikamentos mit Paracetamol oder Ibuprofen Wegen der Beschwerden beim Kauen sollte auf weiche Speisen geachtet werden Saurehaltige Speisen und Getranke fordern den Speichelfluss und verstarken die Schmerzen Daher ist den Patienten zu raten beispielsweise Fruchtsafte zu meiden Bei schweren Verlaufen sind unter Umstanden Corticosteroide indiziert 20 Vorbeugung BearbeitenPassive Immunisierung und Expositionsprophylaxe Bearbeiten Eine pra oder postexpositionelle Gabe von Immunglobulinen passive Immunisierung hat sich als unwirksam herausgestellt 21 Ferner steht kein spezifisches Mumps Immunglobulin zur Verfugung Da drei Tage vor der Parotitis bereits das Virus ausgeschieden wird die Kontagiositat nach Symptombeginn andererseits wieder rasch abfallt und viele Erkrankungen ohnehin klinisch unauffallig verlaufen wird eine Expositionsprophylaxe nicht durchgefuhrt 21 Impfung Bearbeiten Hauptartikel MMR Impfstoff Hauptartikel Mumpsimpfstoff Zur Vorbeugung gibt es einen Mumpsimpfstoff aus abgeschwachten Mumpsviren die Impfung ist die wirksamste praventive Massnahme gegen Mumps 22 Die Mumpsimpfung gehort in Deutschland zu den von der STIKO allgemein empfohlenen Impfungen Sie soll als Kombinationsimpfung mit der Masern und Roteln Impfung MMR Impfstoff bzw zusatzlich mit der Windpocken Impfung MMRV Impfstoff seit Juli 2006 in Deutschland zugelassen 22 ab dem elften bis zum 14 Lebensmonat und erneut als Wiederholungsimpfung zur Schliessung von Impflucken fruhestens vier Wochen nach der ersten Impfung verabreicht werden Auch der osterreichische Impfplan sieht eine zweimalige MMR Impfung im zweiten Lebensjahr vor 23 In der Schweiz zahlt die Mumpsimpfung nach derjenigen gegen Roteln und Masern seit 1981 zum Routineimpfplan seit 1985 als MMR Kombinationsimpfung 24 Gegenanzeigen gegen die Impfung sind Schwangerschaft allergische Reaktionen auf Impfstoffbestandteile und angeborene oder erworbene T Zell Defekte Eine gesicherte Huhnereiweissallergie stellt allerdings keine Kontraindikation dar Auch Personen mit humoralen Immundefekten Granulozytenfunktionsstorungen Asplenie oder asymptomatischer HIV Infektion durfen geimpft werden Nach Mumpskontakt kann eine Erkrankung durch eine Impfung in der fruhen Inkubationszeit nicht sicher verhindert werden Die Standige Impfkommission des RKI wies 2012 darauf hin dass auch nach regelrechtem Abschluss der Grund Immunisierung zwei Impfungen mit dem gegenwartigen Impfstoff der Schutz nicht zuverlassig ist Sowohl in den USA als auch in europaischen Staaten einschliesslich Deutschlands kam es in den letzten Jahren zu Monate lang anhaltenden regionalen Mumpsausbruchen bei denen die Mehrheit der Erkrankten zwei Impfungen erhalten hatten so in Bayern vom Sommer 2010 bis Sommer 2011 als uber 60 der Erkrankten grundimmunisiert waren Da die Erkrankten uberwiegend aus Gemeinschaftseinrichtungen und Ausbildungseinrichtungen fur junge Erwachsene kamen erweiterte die Impfkommission die Indikation auf diesen Personenkreis Allerdings steht in Deutschland derzeit Impfstoff gegen Mumps nur in Kombination mit solchem gegen andere Viren zur Verfugung 25 Gegenuberstellung der Komplikationen von Erkrankung mit Mumps und nach Impfung gegen Masern Mumps und Roteln MMR Adaptiert nach 26 Symptom Erkrankung Komplikationsrate bei Mumps Erkrankung Komplikationsratenach MMR ImpfungEntzundung der Speicheldruse 98 0 5 Bauchspeicheldrusenentzundung 2 bis 5 0 5 Hodenentzundung bei Jugendlichenund erwachsenen Mannern 20 bis 50 1 1 000 000Meningitis 15 1 1 000 000Taubheit 1 20 000 0Fieber und lokale Impfreaktionen wie Rotung Schmerzen und Schwellungen an der Injektionsstelle konnen wie bei allen Impfungen vorkommen und sind als harmlose Nebenwirkungen zu betrachten Da es sich beim Mumps Impfstoff um einen abgeschwachten Lebendimpfstoff handelt kann in seltenen Fallen eine abgeschwachte Form der Mumpserkrankung mit ahnlichen Symptomen Tabelle entstehen Diese Auswirkungen sind ublicherweise leichter und kurzfristiger Natur Obschon also bekannte Nebeneffekte existieren uberwiegen die Vorteile gegenuber einer Wildvirus Infektion bei weitem Weitere mogliche Nebenwirkungen wurden immer wieder kontrovers diskutiert Der Artikel MMR Impfstoff enthalt hierzu detailliertere Informationen Trennung von hospitalisierten und in Gemeinschaftseinrichtungen befindlichen Personen Bearbeiten Stationar untergebrachte Patienten mit Mumps sollen neun Tage von anderen Patienten in Isolierzimmern getrennt werden 17 Nach Abklingen der Symptome konnen Personen fruhestens funf Tage nach Ausbruch der Erkrankung Gemeinschaftseinrichtungen gemass 33 IfSG u a Kindergarten Schulen Heime wieder besuchen dies ist aber von einem arztlichen Urteil abhangig 17 Meldepflicht BearbeitenIn Deutschland ist Mumps eine meldepflichtige Krankheit nach 6 Infektionsschutzgesetz IfSG Krankheitsverdacht Erkrankung und Tod sind namentlich zu melden Geschichte BearbeitenSchon Hippokrates beschrieb die Mumpserkrankung als Schwellung vor den Ohren bei jungen Leuten welche den Kampfplatz und die Turnhalle besuchen mit schmerzhaften Entzundungen der Testikel doch im allgemeinen wieder zuruckgehend und ohne kritische Phanomene 27 und unterschied diese Parotitis epidemica deutlich von anderen Schwellungen der Ohrspeicheldrusen 28 Celsus nannte den Mumps schlicht Halsschwellung spater wurde er angina maxillaris Kieferbeklemmung oder angina externa aussere Beklemmung genannt Erst im 19 Jahrhundert wurde Mumps als eigenstandiges Krankheitsbild abgegrenzt 29 Die Isolierung und Anzucht des verursachenden Virus durch John Franklin Enders 1945 30 machte die Entwicklung zunachst eines Totimpfstoffes 1951 spater auch eines abgeschwachten Lebendimpfstoffes 1968 moglich 29 Der Begriff Mumps wurde um das Jahr 1800 aus der englischen Sprache ubernommen wo er nicht nur fur die Krankheit steht sondern auch fur schlechte Laune englisch pl mumps Er geht zuruck auf das englische Wort fur Grimasse mump und das gleichnamige Verb to mump fur ubellaunig sein Mumps beschrieb anfangs also die verdriessliche Stimmung der Erkrankten und das durch die Krankheit grimassenhaft angeschwollene Gesicht 31 Literatur BearbeitenKarl Wurm A M Walter Infektionskrankheiten In Ludwig Heilmeyer Hrsg Lehrbuch der Inneren Medizin Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1955 2 Auflage ebenda 1961 S 9 223 hier S 204 206 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Mumps Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Mumps Album mit Bildern Videos und Audiodateien Mumps Informationen des Robert Koch InstitutsEinzelnachweise Bearbeiten Mumpf duden de Albrecht N Rauch Krankheitsnamen im Deutschen Eine dialektologische und etymologische Untersuchung der Bezeichnungen fur Diphtherie Febris scarlatina Morbilli Parotitis epidemica und Varicellae Stuttgart 1995 Zeitschrift fur Dialektologie und Linguistik Beiheft 84 Feifel mit der Synonymangabe Mumps und Verweis dorthin In Der Neue Herder von A bis Z Erster Halbband Freiburg im Breisgau 1949 Spalte 1075 familienhandbuch de Epidemiologisches Bulletin 13 2013 rki de aufgerufen am 2 April 2013 CDC Mumps epidemic United kingdom 2004 2005 MMWR Morb Mortal Wkly Rep 2006 Feb 24 55 7 S 173 175 PMID 16498380 Virusepidemiologische Information 06 07 Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Inst f Virologie d Med Univ Wien Robert Koch Institut SurvStat RKI 2 0 Abgerufen am 2 Mai 2017 Epidemiologisches Bulletin Nr 3 des RKI PDF 195 kB 20 Januar 2016 Epidemiologisches Bulletin Nr 3 des RKI PDF 128 kB 18 Januar 2017 Epidemiologisches Bulletin Nr 3 des RKI PDF 238 kB 17 Januar 2018 Epidemiologisches Bulletin Nr 3 des RKI PDF 238 kB 17 Januar 2017 a b Epidemiologisches Bulletin Nr 3 des RKI PDF 2 5 MB 16 Januar 2020 Epidemiologisches Bulletin 1 2021 PDF Abgerufen am 12 Juni 2021 Epidemiologisches Bulletin des RKI 1 2022 PDF 3 5 MB Die Auswirkungen der COVID 19 Pandemie und assoziierter Public Health Massnahmen auf andere meldepflichtige Infektionskrankheiten in Deutschland MW 1 2016 32 2020 PDF In rki de Robert Koch Institut 18 Februar 2021 abgerufen am 13 Februar 2021 Online Vorab Veroffentlichung aus dem Epidemiologischen Bulletin a b c Mumps RKI Ratgeber Robert Koch Institut Stand 23 Juli 2021 abgerufen am 13 Juli 2022 Mumps PDF 137 kB in The Pink Book Epidemiology and Prevention of Vaccine Preventable Diseases CDC 12th Edition Mai 2012 Epidemiologisches Bulleting 13 2013 rki de aufgerufen am 2 April 2013 a b c Deutsche Gesellschaft fur Padiatrische Infektiologie e V DGPI Hrsg Handbuch Infektionen bei Kindern und Jugendlichen 4 Auflage Futuramed Munchen 2003 ISBN 3 923599 90 0 a b c Ulrich Heininger Wolfgang Jilg Mumps In Heinz Spiess Ulrich Heininger Wolfgang Jilg Hrsg Impfkompendium 8 Auflage Georg Thieme Verlag 2015 ISBN 978 3 13 498908 3 S 227 ff doi 10 1055 b 0035 127591 a b Mumps In RKI Ratgeber Robert Koch Institut 19 September 2019 abgerufen am 4 Juni 2020 Impfplan 2009 Memento vom 14 November 2009 im Internet Archive Bundesministerium fur Gesundheit Familien und Jugend Osterreichs Schweizerische Gesellschaft fur Padiatrie Memento vom 12 Mai 2008 im Internet Archive Epidemiologisches Bulletin 31 2012 Standige Impfkommission am RKI R T Chen Vaccine risks real perceived and unknown Vaccine 17 1999 S 41 46 Corpus Hippocraticum Epidemien 1 1 1 Georg Sticker Hippokrates Der Volkskrankheiten erstes und drittes Buch um das Jahr 434 430 v Chr Aus dem Griechischen ubersetzt eingeleitet und erlautert Johann Ambrosius Barth Leipzig 1923 Klassiker der Medizin Band 29 unveranderter Nachdruck Zentralantiquariat der Deutschen Demokratischen Republik Leipzig 1968 S 37 und 93 Anm 5 a b Max Micoud Die ansteckenden Krankheiten Klinische Beobachtung In J Ch Sournia J Poulet M Martiny Hrsg Illustrierte Geschichte der Medizin Directmedia Berlin 2004 Digitale Bibliothek Band 53 J H Levens J F Enders The hemoagglutinative properties of amniotic fluid from embryonated eggs infected with mumps virus In Science 1945 102 2640 S 117 120 PMID 17777358 Pfeifer Etymologisches Worterbuch S 898Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten nbsp Dieser Artikel wurde am 5 Oktober 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mumps amp oldid 238678568