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Die Mittelalterliche Stadt von Rhodos ist die Altstadt von Rhodos welche 1988 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklart wurde Der sogenannte Johanniterorden der Orden vom Hospital des Heiligen Johannes zu Jerusalem war im Besitz von Rhodos von 1309 bis 1523 und machte sich in dieser Zeit daran die Stadt in eine starke Festung zu verwandeln In der Folgezeit kam sie unter turkische und italienische Herrschaft Mit dem Grossmeisterpalast dem Grossen Hospital und der Ritterstrasse ist die Oberstadt dieser Altstadt Kollachium eines der schonsten Stadtensembles des Spatmittelalters In der Unterstadt Chora mischt sich die spatmittelalterliche Architektur mit Moscheen offentlichen Badern und anderen Gebauden der turkischen Epoche 1 Mittelalterliche Stadt von RhodosUNESCO WelterbeDas Marientor am HafenVertragsstaat en Griechenland GriechenlandTyp KulturKriterien ii iv vReferenz Nr 493UNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1988 Sitzung 12 Die Unterstadt der Altstadt ist geteilt in das das turkische Viertel und in das ehemalige judische Viertel genannt La Juderia Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Struktur der Altstadt 1 1 Uberblick uber die Geschichte der Stadt Rhodos 1 2 Struktur der Festung 2 Beschreibung der Altstadt 2 1 Oberstadt 2 2 Unterstadt 3 Weltkulturerbe 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Struktur der Altstadt Bearbeiten nbsp Der Grossmeisterpalast in der OberstadtUberblick uber die Geschichte der Stadt Rhodos Bearbeiten Hauptartikel Rhodos Stadt Geschichte 408 v Chr Die Stadt wurde anlasslich des Zusammenschlusses der drei Poleis Ialysos Kameiros und Lindos als gemeinsame Hauptstadt gegrundet Die folgenden drei Jahrhunderte waren das goldene Zeitalter von Rhodos 226 v Chr Ein Erdbeben warf die Statue des so genannten Koloss von Rhodos um und zerstorte einen Teil der Stadt 164 v Chr Die bis dahin unabhangige Stadt kam unter romische Verwaltung Sie galt auch in der Folgezeit noch als Zentrum der Bildung der Wissenschaft und der Kunste 2 330 bis 650 n Chr Rhodos war Teil des Byzantinischen Reiches Die Stadt war wahrend dieser Zeit Bischofssitz und ein wichtiger Militarstutzpunkt 7 Jahrhundert Eine arabische Flotte unter Mauawiya eroberte 654 die Stadt Man hielt sie bis 678 besetzt In der Folgezeit schrumpfte die Stadt wurde aber von den wiedererstarkten Byzantinern mit Mauern befestigt 1082 Venedig errichtete eine erste Handelsstation auf der Insel was zu erneutem Ansehen und Steigerung des Wohlstands fuhrte 1204 Infolge des Vierten Kreuzzuges fiel die Stadt an die Franken 1278 Die Byzantiner konnten kurzfristig die Kontrolle uber Stadt und Insel zuruckerlangen 1306 Ab diesem Jahr bemachtigte sich der Orden der Johanniter der Insel Die Stadt Rhodos fiel nach langerer Belagerung 1309 wahrend der Amtszeit des Grossmeisters Fulko von Villaret Der Orden verlegte sein Hauptquartier in die Stadt baute sie zur Festung aus und wurde zu einer der beherrschenden Krafte des ostlichen Mittelmeeres 1523 nach monatelanger Belagerung mussten die Johanniter am 1 Januar 1523 die Stadt und die Insel den Osmanen uberlassen Siehe auch Geschichte des Johanniterordens Struktur der Festung Bearbeiten nbsp Skizze der Festungsanlage englisch Die jetzige Altstadt ist eine beeindruckende Festungsanlage des Johanniterordens aus dem 14 Jahrhundert Sie liegt zum Teil auf einem Hugel und ist von einer uber vier Kilometer langen Festungsmauer umgeben die bis an den Hafen reicht Diese Mauer wurde in acht Verteidigungsabschnitte eingeteilt die jeweils Rittergruppen unterschiedlicher Zungen zugewiesen waren Im Norden die franzosische Mauer mit dem d Amboise Tor der Amboise Bastion dem Plaignes Turm dem St Peter Turm dem Freiheitstor der Paulus Bastion und dem Naillac Turm am Hafen im Westen die deutsche Mauer mit dem Georgsturm und der Georgsbastion sudlich davon die Mauer der Ritter aus der Auvergne sudwestlich die Mauer Krone Aragon mit der spanischen Bastion im Suden zwischen Marienturm mit Marienbastion und dem Johannesturm mit Johannesbastion die englische Mauer mit dem St Athanasios Turm sudostlich die Mauer der Ritter der Provence ostlich zum Meer die Mauer der Italiener mit der Bastion del Carretto und dem Akandia Tor und im Norden an der Hafenanlage entlang die Mauern von Kastilien mit dem Muhlentor dem Marientor dem Marine Tor dem Hospitaltor und dem Arsenal Tor sowie dem Engelsturm Zur Verstarkung wurde an der westlichen Landseite der Stadtmauer zwischen 1421 und 1431 die St Georgs Bastion errichtet Die Altstadt wurde durch eine Innenmauer in zwei ungleiche Bereiche geteilt Im Norden trennte sie das Kollachium auch Castello genannt ab den Wohn und Verwaltungsbereich der Ritter Der grossere sudliche Teil der Chora auch Burgum war das Handelszentrum und der Siedlungsbereich der Griechen und Westeuropaer Die Juden bewohnten ein eigenes Viertel im Osten der Altstadt das nach der Ansiedlung von sephardischen Juden im 16 Jahrhundert La Juderia genannt wurde Neben der dominierenden mittelalterlichen Architektur sind auch mehrere Bauwerke aus der Zeit der osmanischen Besetzung zwischen 1523 und 1912 erhalten die Altstadt enthalt aber wenige heidnische oder fruhchristliche Bauwerke Beschreibung der Altstadt BearbeitenOberstadt Bearbeiten nbsp Grossmeisterpalast vom Hafen aus gesehenNach dem Betreten der Festungsstadt durch das erst 1924 durch die Italiener eroffnete Freiheitstor Eleftherias Tor erreicht man den Symi Platz wo sich ostlich die Fundamente eines hellenistischen Aphroditetempels befinden Am Argyrokastro Platz liegt zentral ein Brunnen der aus einem byzantinischen Taufbecken und einer Saule aus dem 7 bis 8 Jahrhundert besteht weiterhin findet sich hier das Volkskundemuseum und das Institut fur Geschichte und Archaologie Am Museums Platz liegt das zwischen 1440 und 1489 errichtete grosse Hospital des Ritterordens in dem heute das Archaologische Museum eingerichtet ist Gegenuber liegt die byzantinische Kirche Panagia tou Kastrou aus dem 11 Jahrhundert die nach Ankunft des Ritterordens von 1319 bis 1334 in die dreischiffige katholische Kirche Santa Maria del Castello umgebaut wurde Sie ist heutzutage eine Dependance des Archaologischen Museums und dient der Ausstellung kirchlicher Kunstwerke An der von den Italienern restaurierten und mit Kieselsteinen gepflasterten Ritterstrasse griechisch Odos Ippoton liegen die Herbergen der Zungen der ritterlichen Landsmannschaften des Johanniterordens Ursprunglich bestand der Johanniterorden aus sieben Zungen Provence Auvergne Frankreich Italien Aragon England und Deutschland 1461 wurde Aragon geteilt und Kastilien die achte Zunge Bergauf in Richtung Westen reihen sich die Herbergen an der rechten Seite aneinander Lediglich die Herberge der Spanier liegt an der linken Seite ungefahr in der Mitte der Ritterstrasse Die Herberge der Auvergne befindet sich auf der Platia Argyrokastrou Argyrokastro Platz die der Englander auf der Platia Mouseiou Museumsplatz Die Unterkunft des deutschen Kontingents ist nicht erhalten ihre Existenz wird teilweise auch bezweifelt Die etwa 200 Meter lange Ritterstrasse endet am Kleobulos Platz wo am hochsten Punkt der Altstadt der 80 mal 75 Meter grosse Bau des Grossmeisterpalastes des Johanniterordens aufragt In der Antike befand sich am Standort des Grossmeisterpalastes die untere Akropolis der Stadt mit dem Haupttempel des Sonnengottes Helios Am Platz vor diesem Heiligtum wird der eigentliche Standort des Kolosses von Rhodos vermutet Am gleichen Standort befand sich in byzantinischer Zeit vor dem um 1350 einsetzenden Baubeginn des Grossmeisterpalastes die Burg des kaiserlichen Gouverneurs Nach der osmanischen Eroberung der Insel im Jahre 1522 diente der Palast unter den Osmanen als Gefangnis und Pulvermagazin 1856 wurde der Palast durch eine gewaltige Explosion des Pulverlagers zerstort 1937 bis 1940 wurde er von den Italienern wieder aufgebaut und 1988 nochmals restauriert Der Wiederaufbau sollte auch nicht originalgetreu sein es wurden z B antike Mosaik Fussboden von der Insel Kos eingesetzt da im Vordergrund der Wunsch des Konigs von Italien und spater von Benito Mussolini stand hier eine reprasentative Residenz zu haben 3 In den Raumen und Hallen des Grossmeisterpalastes werden zwei historische Ausstellungen uber das Leben im Altertum und im Mittelalter gezeigt nbsp Ehemaliges Hospital jetzt Archaologisches Museum nbsp Innenhof des Grossmeisterpalastes nbsp Die Ritterstrasse Odos Ippoton nbsp Franzo sische Herberge nbsp Italienische Herberge nbsp Kirche der Heiligen DreifaltigkeitUnterstadt Bearbeiten nbsp Die belebte Haupteinkaufstrasse Odos Sokratous 1507 entstand am Hippokrates Platz die Kastellania ein Gebaude das als Strafgerichtshof der Ordensritter fungierte Die Pfarrkirche Agios Fanourios stammt vermutlich noch aus dem 9 Jahrhundert die Kahal Shalom Synagoge wurde hochstwahrscheinlich 1577 n Chr erbaut und ist somit eine der altesten Synagogen Griechenlands Im Komplex der Synagoge ist auch das Judische Museum Rhodos untergebracht das an die lange Geschichte des ehemaligen Judenviertels und seiner Bevolkerung erinnert Die Mischung aus gotischer und osmanischer Architektur die Mischung aus alten unbewohnten Steinhausern und neu gebauten oder renovierten Hausern mit dem vielfaltigen Angebot an Esslokalen Laden und Cafes schafft ein buntes malerisches Bild in dieser Welterbe Stadt Das touristische Flair wird besonders durch die vielen engen Gassen und kleinen Platze erzeugt die mit Kopfsteinpflaster versehen sind und nur zu Fuss oder von den Anwohnern per Motorrad erreicht oder durchquert werden konnen In der sommerlichen Hauptsaison herrscht ein beangstigtes Gedrange in dieser Altstadt da zu den Touristen der nahegelegenen grossen Hotels und Resorts sich noch die Passagiere der grossen Kreuzfahrtschiffe gesellen nbsp Das d Amboise Tor nbsp Die Suleiman Moschee nbsp Kahal Shalom Synagoge mit Judischem Museum nbsp Die Fanourios Gasse Odos Fanourios nbsp Sanierungs falle nbsp Der Ippokratous PlatzWeltkulturerbe Bearbeiten nbsp Die Suleiman Moschee nbsp Alte Moschee inzwischen schon renoviert nbsp Brunnen vor einer MoscheeFolgende Kriterien waren massgebend fur die Auszeichnung zum Welterbe Kriterium ii The fortifications of Rhodes a Frankish town long considered to be impregnable exerted an influence throughout the eastern Mediterranean basin at the end of the Middle Ages Die Festungsanlagen von Rhodos lange Zeit als uneinnehmbare Frankenstadt betrachtet ubten im gesamten ostlichen Mittelmeer bis zum Ende des Mittelalters betrachtlichen Einfluss aus Kriterium iv This cultural property is an outstanding example of an architectural ensemble which illustrates the significant period of history in which a military hospital order founded during the Crusades survived in the eastern Mediterranean area in a context characterised by an obsessive fear of siege Rhodes is one of the most beautiful urban ensembles of the Gothic period The fact that this medieval city is located on an island in the Aegean Sea that it was on the site of an ancient Greek city and that it commands a port formerly embellished by the Colossus erected by Chares of Lindos one of the Seven Wonders of the ancient world only adds to its interest Finally it must be noted that the chain of history was not broken in 1523 but rather continued up to 1912 with the additions of valuable Islamic monuments such as mosques baths and houses Dieses Kulturdenkmal ist ein hervorragendes Beispiel eines Architektur Ensembles das die bedeutende Geschichtsepoche illustriert in der ein militanter Hospital Orden der wahrend der Kreuzzuge gegrundet wurde im ostlichen Mittelmeer weiter existierte und zwar in der obsessiven Furcht vor Belagerungen Rhodos ist eines der schonsten stadtischen Ensembles des Spatmittelalters Die Tatsache dass diese mittelalterliche Stadt auf einer Insel im Agaischen Meer liegt dass sie sich auf dem Platz einer alten Griechenstadt befindet und dass sie einen Hafen beherrscht der fruher durch den von Chares von Lindos errichteten Koloss verschonert wurde eines der sieben Wunder der Antike tragt nur zur Bedeutung bei Schliesslich muss noch festgehalten werden dass die geschichtliche Tradition nicht im Jahr 1523 zerbrochen wurde sondern sich eher fortsetzte bis zum Jahre 1912 Wertvolle islamische Denkmaler wurden hinzugefugt wie Moscheen Bader und Hauser Kriterium v With its Frankish and Ottoman buildings the old town of Rhodes is an important ensemble of traditional human settlement characterized by successive and complex phenomena of acculturation Contact with the traditions of the Dodecanese changed the forms of Gothic architecture and building after 1523 combined vernacular forms resulting from the meeting of two worlds with decorative elements of Ottoman origin All the built up elements dating before 1912 have become vulnerable because of the evolution in living conditions and they must be protected as much as the great religious civil and military monuments the churches monasteries mosques baths palaces forts gates and ramparts 4 Mit seinen frankisch abendlandischen und turkischen Gebauden ist die Altstadt von Rhodos das wichtige Ensemble einer langdauernden menschlichen Siedlungsstatte die durch komplexe und aufeinanderfolgende Phanomene der kulturellen Anpassung gekennzeichnet ist Der Kontakt mit den Traditionen der Dodekanes veranderte die Formen der mittelalterlichen Architektur Und das Bauen nach 1523 kombinierte einheimische Formen die aus dem Zusammentreffen der zwei Welten entstanden waren mit den Dekorationsformen turkischen Ursprungs Alle gebauten Elemente die vor 1912 entstanden sind sind wegen der Entwicklung der Lebens und Umweltbedingungen verletzlich geworden und mussen geschutzt werden genau so sehr wie die bedeutenden religiosen stadtischen und militarischen Denkmaler wie die Kirchen Kloster Moscheen Bader Palaste Befestigungen Tore und Wallanlagen Literatur BearbeitenSchatze der Welt Erbe der Menschheit Bd 3 Chronik Verlag 2000Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mittelalterliche Stadt von Rhodos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Beschreibung der Mittelalterlichen Stadt Rhodos auf der Welterbe Website abgerufen am 15 Juni 2018 Roman Period Nicht mehr online verfugbar Stadt Rhodos archiviert vom Original am 21 April 2016 abgerufen am 5 Mai 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rhodes gr Rhodos Marco Polo ISBN 978 3 8297 0532 5 Beschreibung der Mittelalterlichen Stadt Rhodos Kriterien der Auswahl als Welterbe abgerufen und ubersetzt am 15 Juni 2018Welterbestatten in Griechenland Kulturerbe Apollontempel bei Bassae 1986 Delphi 1987 Akropolis von Athen 1987 Fruhchristliche und byzantinische Bauten in Thessaloniki 1988 Antike Stadt Epidauros 1988 Mittelalterliche Stadt von Rhodos 1988 Ruinenstadt Mystras 1989 Olympia 1989 Insel Delos 1990 Kloster Daphni Hosios Lukas und Nea Moni 1990 Pythagoreion und Heraion von Samos 1992 Archaologische Statte Vergina 1996 Archaologische Statten von Mykene und Tiryns 1999 Altstadt von Patmos mit Johanneskloster und Hohle der Apokalypse 1999 Altstadt von Korfu 2007 Archaologische Statte von Philippi 2016 Zagori Kulturlandschaft 2023 Kultur Naturerbe Berg Athos 1988 Meteora Kloster 1988 36 44369 28 22755 Koordinaten 36 26 37 3 N 28 13 39 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mittelalterliche Stadt von Rhodos amp oldid 223318924