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Die Metropolie von Montenegro und dem Kustenland oder auch Erzbistum Cetinje ist ein Erzbistum der serbisch orthodoxen Kirche in Montenegro Der Sitz des Metropoliten befindet sich im Kloster Cetinje in der gleichnamigen Stadt Die Kathedrale des Erzbistums ist die Auferstehungskathedrale in Podgorica Das orthodoxe Kloster von Cetinje Sitz des MetropolitenEparchien der Serbisch Orthodoxen Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Im Mittelalter und im Osmanischen Reich 1 2 Im unabhangigen Montenegro 1878 1918 1 3 In Jugoslawien 2 Gegenwart 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Mittelalter und im Osmanischen Reich Bearbeiten Eine orthodoxe Kirche fur das heutige Montenegro wurde als Bistum Eparchie von Zeta innerhalb des Erzbistums von Serbien 1219 durch Sava von Serbien gegrundet In der orthodoxen Kirche bestehen Landeskirchen aus lokalen Kirchen den Eparchien die innerhalb ihres Zustandigkeitsbereiches wiederum selbstandig sind 1346 wurde das Bistum von Zeta unter dem serbischen Kaiser Stefan Dusan in den Rang einer Metropolie erhoben das serbische Erzbistum wurde Patriarchat Der Sitz des Bistums und spateren Metropolie war zunachst die Blumeninsel in der Bucht von Kotor Als 1439 das serbische Despotat erstmals von den Osmanen erobert wurde ubersiedelte der Metropolit von Zeta nach Bar welches sich noch unter der Herrschaft von Đurađ Brankovic befand Die Stadt sollte etwas spater Venedig um Schutz ersuchen und sich unter dessen Herrschaft stellen Parallel mit dem Vordringen der Osmanen in Sudosteuropa und der endgultigen Eroberung Serbiens 1459 konnte die lokale Herrscherfamilie der Crnojevic um Cetinje eine selbstandige Herrschaft errichten meist in Suzeranitat zu den Osmanen oder Venedig Damit wurde der Grundstein fur das spatere Montenegro gelegt Nach der Eroberung Serbiens erlosch auch die Selbstandigkeit des serbischen Patriarchats es wurde dem Erzbistum von Ohrid angegliedert Die Metropolie von Zeta konnte jedoch ihre Autonomie bewahren welche vom okumenischen Patriarchen in Konstantinopel anerkannt wurde 1483 verlegte der Metropolit von Zeta seinen Sitz aus dem venezianischen Bar nach Cetinje Romilo I nannte sich 1504 erstmals auch Metropolit von Montenegro und der Kuste neben dem von Zeta Zu der Zeit wirkte auch der Priestermonch Makarije mit seiner Buchdruckerei 1557 wurde mit Erlaubnis der Osmanen das serbische Patriarchat erneuert die Metropolie von Zeta die sich zu dieser Zeit immer mehr als Metropolie von Montenegro oder Metropolie von Cetinje bezeichnete wurde Teil des serbischen Patriarchats 1766 wurde das serbische Patriarchat von den Osmanen ein zweites Mal aufgehoben und erneut dem Erzbistum von Ohrid angegliedert Die Eparchien des serbischen Patriarchats die sich ausserhalb des osmanischen Herrschaftsgebietes befanden wehrten sich gegen diese Verordnung Damit entstand die selbststandige Metropolie von Sremski Karlovci im damaligen Konigreich Ungarn und die von Cetinje in Montenegro Beide Metropolien beanspruchten dabei der rechtmassige Nachfolger des serbischen Patriarchats zu sein und beiden wurde die Autokephalie durch den okumenischen Patriarchen von Konstantinopel und dem von Moskau zuerkannt Montenegro selbst konnte Ende des 17 Jahrhunderts unter der Fuhrung der Metropoliten von Cetinje die osmanische Herrschaft abwerfen Die osmanische Herrschaft war in den kargen Bergen um Cetinje niemals stark prasent und neue politische Verhaltnisse ermoglichten eine faktische Unabhangigkeit Montenegros das formell aber weiterhin Teil des Osmanischen Reiches blieb Es entstand das Furstbistum Montenegro unter den Petrovic Njegos die als Metropoliten von Montenegro bis zum 19 Jahrhundert sowohl die religiosen als auch die weltlichen Angelegenheiten des Landes leiteten 1851 wurde die Theokratie in Montenegro aufgehoben und das Land zu einem weltlichen Furstentum Die Metropolie von Cetinje blieb Staatskirche Im unabhangigen Montenegro 1878 1918 Bearbeiten 1878 wurde Montenegro auf dem Berliner Kongress auch volkerrechtlich die Souveranitat zugebilligt 1910 wurde es unter Nikola I zum Konigreich ausgerufen Die Metropolie von Cetinje wurde in den Rang eines Erzbistums erhoben und in ihrer Autokephalie von der orthodoxen Weltkirche bestatigt In den Balkankriegen 1912 und 1913 erweiterte Montenegro sein Staatsgebiet das Erzbistum von Cetinje erhielt zwei neue Bistumer Konig Nikola I betrieb eine Politik der Einigung aller serbischen Lander wollte aber zugleich auch die Selbstandigkeit Montenegros wahren Obwohl grossserbisch gesinnt lehnte er eine Vorherrschaft Belgrads ab In diesem Sinne beanspruchte er das serbische Patriarchat fur das Erzbistum von Cetinje da sich unter der Jurisdiktion von Cetinje ab 1912 ebenso die Eparchie von Pec befand das bis 1766 der Sitz des serbischen Patriarchats gewesen war In Jugoslawien Bearbeiten Mit der Vereinigung Montenegros und Serbiens im Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen spater Jugoslawien 1918 wurde auch die montenegrinische Kirche in die serbisch orthodoxe Kirche eingebunden 1920 vereinigten sich das Erzbistum von Cetinje die von Belgrad von Sremski Karlovci von Bosnien und Herzegowina und die von Dalmatien zur serbisch orthodoxen Kirche Der heilige Synod von Konstantinopel dekretierte am 19 Marz 1920 dass die autokephalen Kirchen Serbiens Montenegros Karlovacs sowie zwei dalmatinische Bistumer neu zur vereinigten serbischen Kirche zusammengefasst werden Am 28 September 1920 wurde der Metropolit von Belgrad Dimitrije Pavlovic zum ersten Patriarchen der vereinigten serbischen Kirche erhoben Das Erzbistum von Cetinje wurde in den Rang einer Metropolie zuruckgestuft behielt aber einen wichtigen Einfluss in der serbisch orthodoxen Kirche Zwei der Patriarchen der serbisch orthodoxen Kirche seit 1920 kamen aus Montenegro Varnava Rosic 1930 1937 und Gavrilo Dozic 1937 1950 Der verstorbene Erzbischof Amfilohije Radovic war Stellvertreter des verstorbenen Patriarchen Pavle Stojcevic Gegenwart BearbeitenNach dem Ende den Kommunismus und mit dem Zerfall Jugoslawiens 1991 wuchs die Zahl der Glaubigen in der orthodoxen Kirche Montenegros Gab es in der Kirche um 1990 an die 10 aktive Kloster mit etwa 20 Mannern und Frauen die ihr weltliches Leben dem monchischen Dasein geweiht haben so sind es heute 30 aktive Kloster mit etwa 160 Monchen und Nonnen Die Zahl der Priester stieg ebenfalls von 20 um 1990 auf gegenwartige 60 Priester Im Kloster von Cetinje in dem auch der Erzbischof residiert befindet sich eine theologische Fakultat Die Administration der Kirche wurde neu gestaltet es wurde eine Eparchie fur Niksic und ein Titularbistum von Dioklitien gebildet und dem Metropoliten Amfilohije wurde wieder der fruhere Titel eines Erzbischofs von Cetinje zuerkannt In Podgorica wurde 2013 mit der Auferstehungskathedrale die neue Kathedrale der Metropolie geweiht Gleichzeitig mit dieser fur die Kirche positiven Entwicklung entstand die selbsterklarte montenegrinisch orthodoxe Kirche die fur sich beansprucht die rechtmassige orthodoxe Kirche in Montenegro zu sein Siehe dazu Montenegrinisch Orthodoxe Kirche Liste der Bischofe von MontenegroLiteratur BearbeitenRadomir Popovic Srpska Crkva u istoriji Beograd 1997 Marija Jankovic Episkopije i mitropolije srpske crkve u srednjem veku Belgrad 1985 Klaus Buchenau Orthodoxie und Katholizismus in Jugoslawien 1945 1991 Ein serbisch kroatischer Vergleich Balkanologische Veroffentlichungen 40 Wiesbaden 2004 ISBN 3 447 04847 6 Thomas Bremer Ekklesiale Struktur und Ekklesiologie in der Serbischen Orthodoxen Kirche im 19 und 20 Jh Das ostliche Christentum NF 41 Augustinus Verlag Wurzburg 1992 Gerhard Podskalsky Theologische Literatur des Mittelalters in Bulgarien und Serbien 815 1459 Munchen Beck 2000 ISBN 3 406 45024 5Weblinks BearbeitenMetropolie von Montenegro und dem Kustenland sr en Eparchie von Budimlje und Niksic sr ru Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Metropolie von Montenegro und dem Kustenland amp oldid 206038653