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Der Mesopotamische Damhirsch oder Mesopotamien Damhirsch Dama mesopotamica ist ein im Nahen Osten heimischer Hirsch der heute nur noch im Iran und in Israel vorkommt Er steht seit 2008 auf der Roten Liste der IUCN als stark gefahrdete Tierart Nach einem Zuchtprogramm in Gefangenschaft hat sich die Population von nur einer Handvoll Hirsche in den 1960er Jahren auf heute uber 1000 Tiere erholt Er wurde erfolgreich wieder ausgewildert 1 Mesopotamischer DamhirschEin mannlicher Mesopotamischer Damhirsch im Mount Carmel Nature Preserve IsraelSystematikohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Hirsche Cervidae Unterfamilie CervinaeTribus Echte Hirsche Cervini Gattung Damhirsche Dama Art Mesopotamischer DamhirschWissenschaftlicher NameDama mesopotamica Brooke 1875 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Systematik 3 Verbreitung 3 1 Prahistorische und historische Verbreitung 3 2 Heutige Verbreitung 4 Lebensraum und Lebensweise 5 Gefahrdung und Schutz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDer Mesopotamische Damhirsch erreicht bei den mannlichen Individuen eine Kopf Rumpf Lange von 180 bis 190 cm und 160 bis 170 cm bei den Kuhen Der Schwanz ist 16 bis 20 cm lang Die Schulterhohe betragt 100 bis 110 cm bei den Mannchen und 90 cm bei den Weibchen Das Gewicht liegt bei 120 bis 140 kg bei den Bullen und 70 bis 80 kg bei den Kuhen Ausgewachsene mannliche Tiere sind im Durchschnitt 50 Prozent schwerer als weibliche Der Mesopotamische Damhirsch ist grosser als der Europaische Damhirsch mit geringfugigen Unterschieden in der Fellfarbe die etwas dunkler ist Das Geweih hat eine andere Form die Schaufeln die bei den Damhirschen die obere Geweihstange auffachern sind weniger stark ausgepragt und durch deutlichere Sprossenbildungen tiefer eingebuchtet Es hat sehr kurze Augsprossen Eissprossen und Mittelsprossen wobei der Eisspross haufig fehlt Dafur treten kurze akzessorische Sprossen auf die meist kurz uber dem Augspross ansetzen In diesem Merkmal ahnelt der Mesopotamische Damhirsch der ausgestorbenen pleistozanen Form Dama geiselana die aber wiederum uber ein deutlicher ausgeformtes Schaufelgeweih verfugte 2 3 4 Das Geweih des Mesopotamischen Damhirschs ist kurzer als das des Europaischen Damhirschs ungefahr 50 bis 55 cm lang und robuster Der dunkle Oberrand des Steissbeins ist weniger entwickelt und der kurzere Schwanz ist weisslich ausser dem sehr dunnen schwarzen Mittelstrich Der dunkle Nasenspiegel hat eine etwas unterschiedliche Form 5 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Cervini nach Hughes et al 2006 6 Cervini Dama Dama mesopotamica Dama dama Megaloceros Panolia Elaphurus Cervus Rucervus AxisVorlage Klade Wartung StyleDer Mesopotamische Damhirsch ist eine Art aus der Gattung der Damhirsche Dama die zusatzlich den eher in Europa verbreiteten Damhirsch Dama dama enthalt Die Gattung gehort zur Familie der Hirsche Cervidae und innerhalb dieser zur Unterfamilie der Cervinae Der genetisch nachste Verwandte der Damhirsche findet sich in der Gattung Megaloceros zu der der Riesenhirsch Megaloceros giganteus gezahlt wird diese Art wurde genetisch getestet Die Trennung der beiden Linien erfolgte aber wahrscheinlich bereits im Mittleren oder Oberen Miozan 7 6 Die Zusammengehorigkeit war aufgrund des beiden Gattungen gemeinsamen schaufelartigen Geweihs schon fruher teilweise vermutet worden sie wird daruber hinaus auch durch ein weiteres morphologisches Merkmal die Form der Innenohrknochen unterstutzt 8 Der Mesopotamische Damhirsch wurde 1875 von Victor Brooke als Cervus Dama mesopotamicus beschrieben 9 Danach galt er lange als Unterart des Damhirschs bis in den 2000er Jahren aktuelle Systematiken dazu ubergingen ihn als eigenstandige Art anzuerkennen 10 5 11 Sein taxonomischer Status bleibt jedoch umstritten Eine molekulargenetische Studie aus dem Jahr 2012 kam zu dem Ergebnis dass der Mesopotamische Damhirsch zwar genetisch ahnlich aber morphologisch unterschiedlich zum Damhirsch ist So unterscheiden sich beide Formen hinsichtlich der Mikrosatellitenloci und durch mitochondriale Gene Basierend auf letztere wurde im Jahr 2008 bei Untersuchungen des d loop Bereichs die Trennung der Linien die zum Mesopotamischen Damhirsch und zum Europaischen Damhirsch fuhren auf etwa 400 000 Jahre geschatzt 12 13 Dem gegenuber verlagern Analysen des Cytochrom b und umfangreicherer Abschnitte der Mitochondrien DNA diese Aufspaltung bis in das Untere Pliozan und teilweise auch in das Obere Miozan vor rund 4 bis 9 Millionen Jahren 10 6 14 15 Verbreitung BearbeitenPrahistorische und historische Verbreitung Bearbeiten Im Pleistozan als der Mensch Europa besiedelte waren moglicherweise Damhirsche in Mesopotamien der Levante und in Anatolien verbreitet Die anatolische Population scheint mit dem Europaischen Damhirsch der dort noch heute uberlebt koexistiert und mit ihm Hybridpopulationen gebildet zu haben Es gibt die Vermutung dass der Mesopotamische Damhirsch zur Zeit der Pharaonen zu den Menagerie Tieren gehorte die nach Agypten eingefuhrt wurden 1 Einige Forscher vermuten dass der Hirsch im 16 oder 17 Jahrhundert im gesamten Nahen Osten verbreitet war 13 Das Verbreitungsgebiet der Hirsche schwankte wahrend der Jahrtausende Die Damhirsche sind seit dem ausgehenden Pliozan bekannt Innerhalb der Gruppe bestehen zwei Entwicklungslinien von denen eine Tiere mit einfachen zwei bis vierendigen Geweihen umfasst wie es unter anderem von Dama philisi und Dama celiae bekannt ist Die zweite Linie schliesst die Tiere mit Schaufelgeweihen ein zu denen auch der Mesopotamische Damhirsch gehort 16 Vermutlich bildete sich dieser im Verlauf des Mittelpleistozans im ostlichen Mittelmeergebiet heraus und setzte sich von dem weiter westlich verbreiteten Dama clactoniana ab Es wird diskutiert ob die im gleichen Zeitraum in Mitteleuropa verbreitete Form Dama geiselana einen Einfluss auf die Herausbildung des Mesopotamischen Damhirschs hatte 3 Die fruhen Vertreter unterscheiden sich aber etwas von den heutigen Tieren beispielsweise in der Art der Sprossenbildung Im Jungpleistozan bildet der Mesopotamische Damhirsch eine dominante Art an einigen Fundstellen der Levante so in der bedeutenden neandertalerzeitlich genutzten Tabun Hohle Dort kamen allein in Fundschicht B uber 1720 Knochenreste von 78 Individuen zum Vorschein was gut zwei Drittel aller aufgefundenen Tierknochen entspricht Vermutlich starben die Damhirsche hier eines naturlichen Todes in der Hohle da sie als Falle wirkte In den alteren Fundschichten C und D die in ihrem Alter dem spaten Mittelpleistozan entsprechen fanden sich ebenfalls Reste des Mesopotamischen Damhirsches wenn auch mit drei und elf Individuen in deutlich geringerer Anzahl Die Knochen zeigen hier aber deutliche Schnittspuren und geben so eine Nutzung der Kadaver durch den fruhen Menschen an 17 18 Wahrend der Natufien Periode Israels vor etwa 15 000 bis 9500 Jahren sind nach zooarchaologischen Studien die Damhirsche im Suden Israels ausgestorben obwohl sich Gazellen und vor allem Rehwild vermehrten Man geht davon aus dass dies auf den Klimawandel in Kombination mit veranderten Landnutzungsmustern und dem Jagddruck zuruckzufuhren ist 19 Wahrend der fruhen Eisenzeit um 1300 bis 1200 v Chr waren Damhirsche eine wichtige Spezies die am Altar auf dem Berg Ebal in der Nahe der Stadt Nablus im nordlichen Westjordanland geopfert wurde Die damaligen Damhirsche der Region waren grosser die uberlebenden Populationen haben sich zu kleineren Tieren entwickelt 20 Damhirsche wurden vor etwa 10 000 Jahren im vorkeramischen Neolithikum von Menschen nach Zypern eingefuhrt und breiteten sich rasch aus als die einheimische Megafauna der Insel ausgestorben war wie zum Beispiel die endemisch vorkommenden Zwergelefanten der Art Palaeoloxodon cypriotes und verzwergten Flusspferde der Art Hippopotamus minor Obwohl es Kuhe Schafe Ziegen Schweine Hunde und Katzen gab wird angenommen dass die prahistorischen Zyprioten die Hirschverbande in den nachsten Jahrtausenden in irgendeiner Weise huteten oder das Tier sogar domestiziert haben konnten Sechstausend Jahre lang waren die Hirsche eine der wichtigsten Fleischquellen fur die Insel Vor 7000 bis 4500 Jahren scheint der Hirsch zum vielleicht wichtigsten wirtschaftlichen Standbein der Insel geworden zu sein wobei an einigen Stellen Hirschknochen die 70 der Tierreste ausmachen erhalten geblieben sind Sie kamen in betrachtlicher Zahl an den vorkeramischen Statten des Neolithikums in ganz Zypern vor und waren wahrend der zypriotischen Bronzezeit von Bedeutung 21 22 Im 15 Jahrhundert waren die Hirsche auf Zypern ausgerottet 21 22 In den Speisevorschriften der Tora wird mit hebraisch י ח מו ר jaḥmur eine Tierart bezeichnet die gegessen werden darf 23 Dieser Tiername bedeutet eigentlich was rot ist Gesenius bietet als mogliche Ubersetzung Damhirsch die antiken Ubersetzer der Septuaginta und der Vulgata vermuteten eine afrikanische Hirsch oder Antilopenart 24 Im Neuhebraischen wird das Wort fur Damhirsch verwendet Heutige Verbreitung Bearbeiten Heute leben die Hirsche im Iran und in Israel Sie werden in Zoos und Parks im Iran in Israel und in Deutschland gezuchtet wo seit 1956 eine Zuchtgruppe im Opel Zoo existiert Im Zuge der iranischen Revolution 1978 brachten die israelischen Naturschutzer mit Hilfe von Prinz Gholam Reza Pahlavi dem Bruder des Schahs und dem Chef der Jagd und Wildtierbehorde des Irans einige der in Gefangenschaft gehaltenen Damhirsche aus Sicherheitsgrunden aus dem Iran nach Israel Seit 1996 wurden sie schrittweise und erfolgreich aus einem Zuchtzentrum im Berg Karmel und im Jerusalemer Biblischen Zoo in Israel wieder ausgewildert 25 und ab 2020 sind sie nun im westlichen Galilaa in den Karmel Gebieten auf dem Berg Sasa und in den Judaischen Hugeln in der Nahe von Jerusalem zu finden 26 Bis 1998 hatte sich die Population des Mesopotamischen Damhirschs im Iran gut etabliert und nahm in einer Reihe von geschutzten Parks und Zoos allmahlich an Zahl zu 27 Lebensraum und Lebensweise BearbeitenIhr bevorzugter Lebensraum umfasst eine Reihe von Tamarisken Eichen und Pistazienwaldern 1 Ein naturlicher Feind des Hirsches ist der Wolf 26 Der Mesopotamische Damhirsch ist ein Pflanzenfresser wobei Gras zusammen mit Blattern und Nussen 60 seiner Nahrung ausmacht 1 28 Im Soreq Valley Nature Reserve im Westjordanland wurde beobachtet dass der Mesopotamische Damhirsch verzehrte Samen weiterverbreitet Uber 30 verschiedenen Arten keimen im Kot der Tiere Besonders erfolgreich erwiesen sich dabei Gansefusse Berufkrauter Nachtschatten und Vogelknoteriche Unter den Geholzpflanzen befand sich aber lediglich der Johannisbrotbaum 29 Die Grosse der Reviere Mesopotamischer Damhirsche variiert je nach Geschlecht und Alter Altere mannliche Hirsche sind territorialer als jungere Mannchen altere Kuhe bleiben jedoch naher an dem Ort an dem sie ausgewildert wurden im Durchschnitt 900 m wahrend jungere Weibchen weiter weg wandern im Durchschnitt 2 3 km vom Auswilderungsort 27 Im Nahal Kziv Nature Reserve in Galilaa ausgewilderte weibliche Tiere nutzen Aktionsraume von 292 bis 365 ha Grosse Die bestehen aus dicht gewachsenem mediterranem Wald und Buschland mit rund 52 bis 53 Waldbedeckung Das Gelande ist weitgehend moderat hugelig Die Zentren befinden sich wenigstens 500 m von menschlichen Verkehrswegen oder Siedlungen entfernt Ein Grossteil der Gebiete uberschneidet sich mit den Schweifgebieten anderer Individuen Die grosste zuruckgelegte Distanz eines Tieres betragt 16 km 30 Der Hohepunkt der Brunftzeit im sudwestlichen Iran ist zwischen August und September Das dabei von den mannlichen Tieren hervorgebrachte typische Rohren besteht beim Mesopotamischen Damhirsch aus einer Serie von Einzelrufen die jeweils rund eine Sekunde andauern und damit fast doppelt so lang sind wie beim Europaischen Damhirsch 31 Die meisten Geburten sind im Marz Zwischen Ende Februar und Anfang Marz werfen die Hirsche ihr Geweih ab Gefahrdung und Schutz Bearbeiten nbsp Mesopotamischer Damhirsch im Tierpark HellabrunnIm Jahr 1875 als die Art im sudwestlichen Iran durch den englischen Vizekonsul Robertson wiederentdeckt wurde war ihr Verbreitungsgebiet auf den Sudwesten und Westen des Iran beschrankt Einige Exemplare gelangten nach Woburn Abbey in den Park des Duke of Bedford und in den Londoner Zoo wo 1880 die Welterstzucht gelang 32 In den 1920er Jahren gab es in Europa jedoch keinen Mesopotamischen Damhirsch mehr In den 1940er Jahren galt das Taxon wieder als ausgestorben bis 1955 im Auftrag der IUCN der US amerikanische Forscher Lee Merriam Talbot Vorderasien bereiste Talbot berichtete von einem Hirschvorkommen in der Provinz Chuzestan Daraufhin finanzierte Georg von Opel eine Expedition der deutschen Zoologen Theodor Haltenorth und Werner Trense mit dem Ziel den Mesopotamischen Damhirsch aufzufinden und zu erhalten 1957 konnte Trense zwischen den Flussen Dez und Karche eine Gruppe ausfindig machen In den Jahren 1957 und 1958 wurde ein wildes Paar reinblutiger Jungtiere gefangen und in den Opel Zoo gebracht mit denen 1960 die deutsche Erstzucht gelang Das Weibchen Siba brachte am 17 Juli 1960 sein erstes Kitz ein Weibchen in Gefangenschaft zur Welt der mannliche Partner Scheich uberlebte jedoch nicht lange genug um ein zweites Kitz zu zeugen Anschliessend wurde im Opel Zoo eine Reihe von Hybriden mit dem europaischen Damhirsch geboren von denen alle sieben 1973 nach Dasht e Naz in den Iran zuruckgeschickt wurden 13 Von 1964 bis 1967 entsandte die iranische Wild und Fischabteilung drei Expeditionen in das Gebiet Kareheh bei denen drei Mannchen und drei Weibchen gefangen wurden Ein Mannchen wurde nach Deutschland geschickt und mit den anderen wurde das iranische Zuchtprogramm im Dasht e Naz Wildlife Refuge 25 m nordostlich von Sari in der Provinz Mazandaran initiiert was erfolgreich war In den 1970er Jahren wurde das Taxon auf die Ashk Insel im Urmia See in das Arjan Schutzgebiet im Zagros Gebirge das Semeskandeh Wildtierreservat und das Kareheh Wildtierreservat ausgewildert 13 1989 lebten die Hirsche in sieben iranischen Naturparks namlich Dez Karche Bachtaran Ashk Insel Kabuldagh Insel Dasht e Naz und Semeskandeh 33 Die Semeskandeh Population stammte von Hirschen ab die aus Deutschland in den fruhen 1970er Jahren in den Iran zuruckgekehrt waren 34 1989 gab es im Iran 169 bis 194 bekannte Exemplare wobei die Zahl der wildlebenden Tiere in den ursprunglichen Gebieten unbekannt war Die grosste Population 50 bis 70 Tiere befand sich in Dasht e Naz Die kleinste Population befand sich auf der Insel Kabuldagh wohin 1989 sechs Hirsche transportiert worden waren 33 Die Population war bis in die 1990er Jahre auf knapp 250 angewachsen 1 Im Jahr 2003 gab es 211 Hirsche auf der Insel Askh 28 in Dasht e Naz und eine unbekannte Anzahl in mindestens sechs weiteren Parks 34 Bis 2004 war die iranische Gesamtpopulation auf etwa 340 Individuen angewachsen Im Jahr 2013 belief sich die bekannte iranische Population auf insgesamt 371 Individuen an 14 Standorten davon 213 Tiere auf der Insel Askh 1 Die Wiedereinfuhrung von Damhirschen in Israel ging auf eine Initiative der Israel Nature and Parks Authority zuruck um verloren gegangene Saugetiere mit biblischen Namen wiederanzusiedeln Das ursprungliche Zuchtprogramm begann mit drei reinblutigen Mesopotamischen Damhirschen aus dem Opel Zoo im Jahr 1976 mit weiteren vier Hirschen die 1978 aus dem Semeshkandeh Reservat im Iran umgesiedelt und in ein Zuchtgehege im Carmel Hai Bar Naturreservat gebracht wurden 13 35 36 Nach einem erfolgreichen Zuchtprogramm wurden viele hundert Hirsche aus diesem ursprunglichen Bestand gezuchtet 13 Es wurde spater befurchtet dass die von Israel aus Semeskandeh entnommenen Tiere aus Hybriden bestanden 13 Spatere genetische Untersuchungen zeigten dass der Iran die Bestande nie vermischt hatte 34 Gegenwartig befinden sich mehrere einheimische und wieder angesiedelte Populationen in zahlreichen Wildschutzgebieten im Iran und in Israel Als Ergebnis der bisherigen Schutzbemuhungen wird die aktuelle Gesamtpopulation des Mesopotamischen Damhirsches bis 2015 auf uber 1100 Individuen geschatzt davon etwas mehr als die Halfte in Israel In Israel lebten 300 Exemplare in freier Wildbahn und 270 in Gefangenschaft Obwohl die genetische Vielfalt infolge von Inzucht gering ist scheint dies keine Probleme verursacht zu haben Es gibt auch eine Population von Hybriden im Iran 1 2020 schatzte die israelische Natur und Parkbehorde Israel Nature and Parks Authority dass etwa 200 bis 300 Exemplare im nordlichen Galilaa Gebiet in freier Wildbahn leben zwischen 90 und 100 in den Judaischen Hugeln und etwas weniger auf dem Karmelberg Die Auswilderung von in Gefangenschaft gezuchteten Tieren ist noch nicht abgeschlossen und weitere sind fur 2021 geplant Die Art breitet sich eindeutig aus wobei Sichtungen Kotfunde und Kamerafallen eine stetige Zunahme der Population und eine Ausbreitung in Richtung Osten zeigen 26 Es wird angenommen dass der Hauptgrund fur die Seltenheit des Mesopotamischen Damhirsches seit dem fruhen Neolithikum in der Jagd durch den Menschen liegt 1 Die interspezifische Konkurrenz mit den Haustieren und die Zerstorung des Lebensraumes konnten zum Ruckgang ihrer Population beigetragen haben aber etwa 10 ihres fruheren Verbreitungsgebietes sind immer noch als Lebensraum vorhanden Jager hatten in den 1990er Jahren ein Tier erlegt Haushunde haben in Israel Mesopotamische Damhirsche getotet 37 Die Hauptursache fur die aktuelle und vergangene Sterblichkeit sind Verkehrsunfalle mit Zugen oder Autos 38 Da sich die einheimische Wolfspopulation Israels von den Golanhohen erholt und Gebiete des Landes neu besiedelt hat kam es seit Ende der 2010er Jahre zunehmend zu einer naturlichen Nachstellung durch Wolfe die die Behorden zu unterbinden versuchten 26 Literatur BearbeitenTheodor Haltenorth Beitrag zur Kenntnis des Mesopotamischen Damhirsches Cervus Dama mesopotamicus Brooke 1875 und zur Stammes und Verbreitungsgeschichte der Damhirsche allgemein In Saugetierkundliche Mitteilungen 7 1959 192 S Theodor Haltenorth Lebensraum Lebensweise und Vorkommen des Mesopotamischen Damhirsches In Saugetierkundliche Mitteilungen 9 1961 S 15 39 Hubert J Pepper The Persian Fallow Deer In Oryx Band 7 Nr 6 Dezember 1964 ISSN 1365 3008 S 291 294 doi 10 1017 S003060530000346X cambridge org abgerufen am 25 Dezember 2021 S Mattioli Family Cervidae Deer In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 416 417Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mesopotamischer Damhirsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mesopotamischer Damhirsch im Zootierlexikon Dama mesopotamica in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2020 2 Eingestellt von Werner N Y Rabiei A Saltz D Daujat J amp Baker K 2015 Abgerufen am 21 November 2020 Informationen uber den Mesopotamischen Damhirsch beim Opel ZooEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h IUCN Red List Persian Fallow Deer Thekla Pfeiffer Die fossilen Damhirsche von Neumark Nord Sachsen Anhalt D dama geiselana n ssp In Eiszeitalter und Gegenwart 48 1998 S 72 68 a b Thekla Pfeiffer Deml The fossil fallow deer Dama geiselana Cervidae Mammalia upgrade to species level in the context of migration and local extinctions of fallow deer in the Late and Middle Pleistocene in Europe In Palaontologische Zeitschrift 92 2018 S 681 713 Roman Croitor Plio Pleistocene deer of Western Paleartctic Taxonomy Systematics Phylogeny Institute of Zoology of the Academy of Sciences of Moldova Chișinău 2018 S 1 140 a b S Mattioli S 416 417 a b c Sandrine Hughes Thomas J Hayden Christophe J Douady Christelle Tougard Mietje Germonpref Anthony Stuart Lyudmila Lbova Ruth F Carden Catherine Hanni Ludovic Say Molecular phylogeny of the extinct giant deer Megaloceros giganteus In Molecular Phylogenetics and Evolution 40 2006 S 285 291 A M Lister C J Edwards D A W Nock M Bunce I A van Pijlen D G Bradley M G Thomas I Barnes The phylogenetic position of the giant deer Megaloceros giganteus In Nature 438 2005 S 850 853 Bastien Mennecart Daniel DeMiguel Faysal Bibi Gertrud E Rossner Gregoire Metais James M Neenan Shiqi Wang Georg Schulz Bert Muller Loic Costeur Bony labyrinth morphology clarifies the origin and evolution of deer In Scientific Reports 7 2017 S 13176 doi 10 1038 s41598 017 12848 9 Victor Brooke On a new species of deer from Mesopotamia In Proceedings of the Zoological Society of London 1875 S 261 266 1 a b Christian Pitra Joerns Fickel Erik Meijaard P Colin Groves Evolution and phylogeny of old world deer In Molecular Phylogenetics and Evolution 33 2004 S 880 895 doi 10 1016 j ympev 2004 07 013 Mammal Diversity Database Marco Massetti Elena Pecchioli Christiano Vernesi Phylogeography of the last surviving populations of Rhodian and Anatolian fallow deer Dama dama dama L 1758 In Biological Journal of the Linnean Society 93 2008 S 835 844 a b c d e f g Jose Luis Fernandez Garcia The endangered Dama dama mesopotamica Brooke 1875 genetic variability allelic loss and hybridization signals In Contributions to zoology Bijdragen tot de dierkunde 81 4 2012 S 223 233 doi 10 1163 18759866 08104003 Alexandre Hassanin Frederic Delsuc Anne Ropiquet Catrin Hammer Bettine Jansen van Vuuren Conrad Matthee Manuel Ruiz Garcia Francois Catzeflis Veronika Areskoug Trung Thanh Nguyen Arnaud Couloux Pattern and timing of diversification of Cetartiodactyla Mammalia Laurasiatheria as revealed by a comprehensive analysis of mitochondrial genomes In Comptes Rendus Palevol 335 2012 S 32 50 Juan P Zurano Felipe M Magalhaes Ana E Asato Gabriel Silva Claudio J Bidau Daniel O Mesquita Gabriel C Costa Cetartiodactyla Updating a time calibrated molecular phylogeny In Molecular Phylogenetics and Evolution 133 2019 S 256 262 Jan van der Made Juan Jose Rodriguez Alba Juan Antonio Martos Jesus Gamarra Susana Rubio Jara Joaquin Panera und Jose Yravedra The fallow deer Dama celiae sp nov with two pointed antlers from the Middle Pleistocene of Madrid a contemporary of humans with Acheulean technology In Archaeological and Anthropological Sciences Band 15 2023 S 41 doi 10 1007 s12520 023 01734 3 Ana B Marin Arroyo New opportunities for previously excavated sites paleoeconomy as a human evolutionary indicator at Tabun Cave Israel In Jamie L Clark John D Speth Hrsg Zooarchaeology and Modern Human Origins Human Hunting Behavior during the Later Pleistocene Vertebrate Paleobiology and Paleoanthropology Series Springer London 2013 S 59 75 Ana B Marin Arroyoa Francisco Gil Cano Mark Lewis Late Pleistocene foot infection in Dama mesopotamica from Tabun B Mount Carmel Israel In International Journal of Paleopathology Band 8 2015 S 48 50 S J M Davies Climatic change and the advent of domestication the succession of ruminant Artiodactyla in the late Pleistocene Holocene in the Israel region In Paleorient Band 8 Nr 2 1982 S 5 15 Online Liora Kolska Horwitz Faunal Remains from the Early Iron Age Site on Mount Ebal In Tel Aviv Journal of the Institute of Archaeology of Tel Aviv University Band 13 14 September 1986 S 173 189 Online a b Herodotos Kassapis Nicos Clerides Eleftherios Clerides A new fallow deer fossil site in Cyprus preliminary results IUGB and the IXth International Symposium Perdix In Proceedings of the XXVth International Congress of the International Union of Game Biologists Band 2 Lemesos Cyprus Januar 2005 S 29 49 englisch researchgate net a b P W Croft Wildnutzung im fruhen prahistorischen Zypern In Zeitschrift fur Jagdwissenschaft Band 48 2002 S 172 179 doi 10 1007 BF02192406 Deuteronomium 14 5 Einheitsubersetzung 2016 2 Gesenius 18 Aufl 2013 S 460 Israel s rescued deer MNN Mother Nature Network Archiviert vom Original am 13 April 2019 abgerufen am 21 November 2020 a b c d Zafrir Rinat Comeback Kids Persian Fallow Deer Reestablish Themselves in Israel s North In Haaretz 22 Juni 2020 abgerufen am 21 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