www.wikidata.de-de.nina.az
Max Oscar Arnold modernisiert Oskar Arnold 29 Marz 1854 in Neustadt bei Coburg 27 Januar 1938 ebenda war ein deutscher Unternehmer und Politiker Anfang des 20 Jahrhunderts gehorte er zu den bekanntesten Personlichkeiten im Coburger Land Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Ehemaliges Werk 1 in der Neustadter Bahnhofstrasse nbsp Ehemaliges Werk 2 mit Wasserturm in der Neustadter BahnhofstrasseOscar Arnold war das zweite von elf Kindern des Damenschneidermeisters Karl Arnold und dessen Frau Berta Auf die Schulzeit in der Volksschule Neustadts folgte die Lehrzeit im elterlichen Geschaft und gleichzeitig der Besuch der Neustadter Industrie und Gewerbeschule wo er Zeichen und Modellierunterricht nahm Am 8 Dezember 1878 heiratete er Emilie Dorn die sieben Sohnen und zwei Tochtern das Leben schenkte Am bekanntesten wurde das vierte Kind der Sohn Karl Arnold als Zeichner des Simplicissimus Einen Tag nach der Heirat grundete Arnold ein Unternehmen das Puppenbekleidung herstellte Die Puppenkleider entwarf seine Frau Die Puppenmanufaktur expandierte in den folgenden Jahren rasch und wurde schon 1884 unter dem Firmennamen M Oscar Arnold Fabrik und Handelsgeschaft MOA um die Puppenproduktion erweitert Die hochwertigen Erzeugnisse gingen vor allem in den Export in die Vereinigten Staaten von Amerika Im Jahr 1895 folgte die Eroffnung eines neuen dreigeschossigen Fabrikgebaudes das spatere Werk I das am Bahnhof von Neustadt lag In dieser Periode war auch der Bankier Georg von Siemens an der Gesellschaft beteiligt Im Jahr 1900 begann mit dem Einstieg seines altesten Sohnes Ernst in die Unternehmen als Prokurist die Beteiligung seiner Sohne an der Firmenleitung Arnold amp Co entwickelte sich mit bis zu 1000 Beschaftigten zu einer der grossten Firmen in der stark exportorientierten Puppenindustrie und zu einem der wichtigsten Arbeitgeber in Neustadt Die Firma stand im Ruf fur gute Arbeitsbedingungen und guten Verdienst Im Ersten Weltkrieg stellte Arnold seine Fabrik mit damals bis zu 2500 Beschaftigten erfolgreich auf die Produktion von Geschosskorben und spater Stielhandgranaten um Das Unternehmen expandierte in den Jahren 1916 und 1917 durch den Neubau des Werkes II am Neustadter Bahnhof und 1919 mit dem Werk III die ubernommene Porzellanfabrik Gebruder Knoch sudlich vom Bahnhof gelegen Daneben gab es in Neustadt noch das Werk IV eine Sage und Schneidefabrik Da nach dem Ersten Weltkrieg die Puppenindustrie weiterhin keinen ausreichenden Absatzmarkt hatte war Arnold zu einem erneuten Umschwenk in der Produktion gezwungen Er entschloss sich zu einer Neupositionierung seiner Gesellschaft durch Herstellung von Mobeln und elektrotechnischen Bedarfsartikeln aus technischen Porzellanen Im Jahr 1925 beschaftigte MOA noch 900 Mitarbeiter Wegen hoher Verluste veranlasste die Bayerische Staatsbank als Hauptglaubiger im November 1925 die Anordnung der Geschaftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses 1926 kam es zwar zu einem Vergleich mit den Glaubigern Die Folgen eines Grossbrandes in der Fabrik im Jahr 1927 fehlende Bankkredite und eine nicht zustande gekommene durchgreifende Sanierung fuhrten aber schliesslich am 12 Oktober 1928 zur Schliessung des Unternehmens In die folgende Zwangsvollstreckung mussten Oscar Arnold und sein Sohn Ernst ihr gesamtes Privatvermogen einbringen Fur 400 000 Reichsmark ersteigerte die Bayerische Staatsbank den gesamten Besitz wobei die Liegenschaften allein schon auf den doppelten Wert geschatzt wurden In den folgenden zehn Jahren bis zu seinem Tod lebte Arnold zuruckgezogen und mittellos Leistungen BearbeitenArnold war gesellschaftlich und politisch stark engagiert So war er ab 1884 den Freisinnigen zugehorend Mitglied des Coburger Landtages dessen Vizeprasident er 1897 wurde Im Jahr 1904 folgte schliesslich die Wahl zum Prasidenten des Coburger Landtags womit er zugleich Vizeprasident des gemeinschaftlichen Landtages des Doppelherzogtums Sachsen Coburg und Gotha war Zwischen 1914 und 1918 vertrat er der Fortschrittlichen Volkspartei angehorend 1 den Reichstagswahlkreis Herzogtum Sachsen Coburg Gotha 1 als Mitglied des Deutschen Reichstags in Berlin 1919 wahlten ihn die Coburger in die Landesversammlung des Freistaates Coburg deren Vizeprasident er wurde Schliesslich folgte nach dem Zusammenschluss des Freistaates Coburg mit Bayern von 1920 bis 1924 die Mitgliedschaft im Bayerischen Landtag als Abgeordneter der DDP Nachdem Anfang 1911 die Verwalter der Niederfullbacher Stiftung gegrundet vom belgischen Konig Leopold II fast das gesamte Stiftungsvermogen dem belgischen Staat uberlassen hatten investierte Arnold viel Zeit und Geld in Rechtsgutachten fur eine Ruckubereignung der Vermogenswerte zum Wohle des Coburger Landes Im Jahr 1915 wurde er in den neuen Stiftungsvorstand berufen Bedingt durch den Ersten Weltkrieg und die spatere Niederlage Deutschlands musste er allerdings alle Bemuhungen gegen den belgischen Staat aufgeben Als Politiker war Arnold insbesondere stark um den Anschluss des Freistaates Coburg an den Freistaat Bayern im Jahr 1920 bemuht und hatte sich intensiv an den Verhandlungen im Jahr 1919 beteiligt In einer Volksabstimmung entschieden sich im November 1919 die Coburger gegen einen Anschluss an das neue Land Thuringen und damit fur einen Anschluss an Bayern In den folgenden Jahren gehorte er dem Vorstand der neu gegrundeten Coburger Landesstiftung an Arnold engagierte sich aktiv fur die Verbesserung der Infrastruktur des Coburger Landes Insbesondere die eisenbahntechnische Anbindung der Coburger Orte des Steinachtales an seine Heimatstadt Neustadt lag ihm am Herzen Diese war schliesslich mit der Einweihung der Steinachtalbahn im Jahr 1920 von Erfolg gekront Auch beim Neubau des Landkrankenhauses Coburg war er stark engagiert Von 1904 bis 1920 hatte der den Vorsitz der Verwaltungskommission des Krankenhauses inne die insbesondere den wirtschaftlichen Betrieb uberwachen sollte Daruber hinaus war er einer der Mitinitiatoren fur die Restaurierung der Veste Coburg und Mitglied des Komitees zur Wiederherstellung der Veste wofur er 40 000 Mark spendete Nach den Planen des Architekten Bodo Ebhardt wurde das Wahrzeichen des Coburger Landes ab 1909 fur 6 9 Millionen Mark von Grund auf saniert und neu gestaltet Die von Arnold organisierte Fertigstellungsweihe fand am 7 September 1924 im Rahmen eines Heimatfestes mit 50 000 Teilnehmern statt nbsp Denkmal fur den Geheimrat M Oscar ArnoldEhrungen BearbeitenArnold war Ehrenburger seiner Heimatstadt Neustadt bei Coburg Im Jahr 1950 wurde ihm zu Ehren auf dem Arnoldplatz ein Denkmal eingeweiht Seinen Namen tragen das Arnold Gymnasium Neustadt ein Wanderweg vom Arnoldplatz zur Arnoldhutte auf dem Muppberg sowie seit 1995 der Max Oscar Arnold Kunstpreis 2 fur zeitgenossische Puppenkunst der im Rahmen des Internationalen Puppenfestivals in der Himmelfahrtswoche verliehen wird Literatur BearbeitenArnold Oskar M Geh Kom R in Herrmann A L Degener Degeners Wer ist s Berlin 1935 S 36 Esther Reinhart Max Oscar Arnold 1854 1938 Band 21 der Schriftenreihe der historischen Gesellschaft Coburg e V Coburg 2007 ISBN 3 9810350 3 8 Helmut Scheuerich Max Oscar Arnold Ein Leben fur die Heimat Neustadt bei Coburg 1996Weblinks BearbeitenOscar Arnold in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek Arnold Oskar in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Oskar Arnold In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Hess Geschichte Thuringens 1866 bis 1914 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1991 ISBN 3 7400 0077 5 S 473 Max Oscar Arnold Kunstpreis fur zeitgenossische Puppenkunst In Internetauftritt www moa kunstpreis de Stadtverwaltung Neustadt b Coburg abgerufen am 23 November 2023 Abgeordnete des Reichstagswahlkreises Herzogtum Sachsen Coburg Gotha 1 Friedrich Forkel 1867 1871 Moriz Adolph Briegleb 1871 1872 Max Weber 1872 1877 Friedrich Forkel 1877 1881 Theodor Mommsen 1881 1884 Georg von Siemens 1885 1893 Hermann Beckh 1893 1903 Albrecht Patzig 1903 1907 Burkhardt Quarck 1907 1909 Fritz Zietsch 1909 1912 Hermann Quarck 1912 1914 Oscar Arnold 1914 1918 Normdaten Person GND 119436264 lobid OGND AKS VIAF 47571580 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Arnold OscarALTERNATIVNAMEN Arnold Oskar Arnold Max Oscar vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer und Politiker Deutsche Freisinnige Partei Fortschrittliche Volkspartei DDP MdRGEBURTSDATUM 29 Marz 1854GEBURTSORT Neustadt bei CoburgSTERBEDATUM 27 Januar 1938STERBEORT Neustadt bei Coburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oscar Arnold amp oldid 239397364