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Martha Naujoks 2 Dezember 1903 in Krefeld als Martha Pleul 26 Januar 1998 in Hamburg war eine kommunistische Widerstandskampferin gegen den Nationalsozialismus Martha Naujoks 1922 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMartha Pleul war die Tochter eines Webers und einer Schneiderin 1906 zog die Familie nach Zwickau im Vogtland 1908 nach Falkenstein Vogtl Mit Beginn des Ersten Weltkrieges als elfjahriges Madchen musste Martha in Heimarbeit grosse Ballen Nesseln zerschneiden Der Vater kam an die Ostfront die Mutter wurde in einer Pulverfabrik als Formerin dienstverpflichtet Neben der Heimarbeit musste sie fur die jungere Schwester Else und andere Kinder aus dem Haus sorgen Der Vater wurde 1916 zur Arbeit in den Leunawerken reklamiert und die Familie siedelte zunachst nach Dessau dann nach Halle um 1 Nach Beendigung der Schulzeit 1918 besuchte sie eine private judische Handelsschule Um das Schulgeld aufzubringen mussten Martha und ihre Mutter durch Schneidern etwas hinzuverdienen Ausserdem lernte Martha Stenographie und Maschineschreiben 1919 trat sie der Freien Sozialistischen Jugend FJS bei Wie ihre Eltern die nach Bewilligung der Kriegskredite von der SPD zur USPD ubertraten wurde sie im Dezember 1920 Mitglied der KPD Sie arbeitete bei der Wirtschaftlichen Rate Organisation WRO mit Bernard Koenen zusammen spater arbeitete sie bei der KPD Bezirksleitung Halle Merseburg unter der Leitung von Georg Schumann Wahrend der Marzaktionen 1921 arbeitete sie illegal in der politischen Leitung mit Alfred Oelssner zusammen Wegen drohender Verhaftungen musste sie nach Hannover umziehen arbeitete dort bei der Bezirksleitung der KPD und war Funktionarin des Kommunistischen Jugendverbandes KJVD 1922 nahm sie an der Tagung des Reichsausschusses der KJVD in Hannover teil Ende 1922 ubersiedelte Martha Pleul nach Hamburg und arbeitete bei der Hamburger Volkszeitung HVZ Sie nahm am Hamburger Aufstand 1923 teil und kam deshalb fur drei Monate in Untersuchungshaft 1926 heiratete sie Harry Naujoks der nach dem Hamburger Aufstand im Oktober 1923 Vorsitzender des Hamburger Kommunistischen Jugendverbandes KJVD wurde Nach ihrer Haftentlassung arbeitete sie wieder in der Redaktion der Hamburger Volkszeitung spater bei der Deutsch Russischen Petroleum Gesellschaft DEROP und der Handelsvertretung der UdSSR Ab 1933 arbeitete das Paar illegal fur die KPD weiter Martha Naujoks wurde am 28 Juli in sogenannte Schutzhaft genommen Nach ihrer Freilassung arbeitete sie weiter in der Illegalitat Von Anfang 1934 bis zum Herbst 1935 versuchte sie mit Hans Westermann Erwin Fischer und Horst Frohlich die Hamburger Parteiorganisation nach mehreren Verhaftungswellen zu reorganisieren Am 30 September ging sie auf Beschluss der Parteileitung gemeinsam mit Wilhelm Knochel der zum VII Weltkongress delegiert war uber die sudetendeutsche Grenze nach Prag Dort wurde sie von Walter Ulbricht und Hans Kippenberger empfangen und verhort Bis Anfang 1936 leistete sie u a Grenzarbeit Anschliessend emigrierte sie in die Sowjetunion wo sie unter dem Parteinamen Inge Karst lebte Sie arbeitete zunachst beim Verlag fur auslandische Arbeiter Im Juni 1937 wurde sie wegen politischer Unzuverlassigkeit aus der Exil KPD ausgeschlossen sie hatte verschwiegen dass ihre Mutter zeitweise dem Leninbund angehort hatte Ein weiterer Grund war dass sie 1928 gegen Ernst Thalmann wegen der Wittorf Affare aufgetreten war 2 April 1939 wurde sie wieder in die Partei aufgenommen und war dann bei der Kommunistischen Internationale KI der Internationalen Lenin Schule und zusammen mit Ernst Fischer in der geheimen Nachfolgeorganisation der KI dem sogenannten Institut 6 tatig Gegen Kriegsende wurde Martha auf einen Fallschirmspringereinsatz in Leuna vorbereitet und arbeitete vorubergehend fur das Nationalkomitee Freies Deutschland Im Juni 1945 kehrte Martha Naujoks nach Deutschland zuruck In Berlin arbeitete sie als Redaktionssekretarin bei der Taglichen Rundschau und spater bei der Berliner Zeitung Erst jetzt erfuhr sie dass ihr Mann noch lebte nachdem er 1942 durch franzosische und russische Zeitungen totgesagt worden war Nachdem sie ihn wiedergefunden hatte ging sie nach dem KPD Parteitag 1946 in Berlin zusammen mit den Westdelegierten Max Reimann und Erich Hoffmann nach Hamburg Dort wurde sie Sekretarin des Zonenburos der KPD dann bis 1950 in der Bezirksleitung der KPD Wasserkante In der Abteilung Agitation und Propaganda unter der Leitung von Alfred Drogemuller kummerte sie sich 1946 bis 1948 um die Herausgabe der theoretischen Zeitschrift Weg und Ziel nbsp Ehrenfeld auf dem Friedhof Hamburg Ohlsdorf Hintergrund links zweite Reihe von rechts letzter Stein Harry und Martha Naujoks 1950 musste Martha Naujoks krankheitsbedingt ihre Arbeit aufgeben blieb aber weiterhin politisch aktiv und hatte an der Herausgabe des Sachsenhausen Buchs von Harry Naujoks grossen Anteil 3 Bis zu ihrem Tode nahm sie trotz ihres schlechten Gesundheitszustandes lebhaften Anteil an den politischen Ereignissen Sie gehorte zu den Grundungsmitgliedern des Willi Bredel Gesellschaft Geschichtswerkstatt e V Die Bibliothek von Martha und Harry Naujoks wurde der Gedenkstatte Sachsenhausen vererbt und ist da mit 2 400 Banden der umfangreichste Einzelbestand 4 Auf dem Ohlsdorfer Friedhof befindet sich im Ehrenfeld der Geschwister Scholl Stiftung ein gemeinsamer Kissenstein fur Harry und Martha Naujoks Planquadrat Bo 73 Nr 12 5 Der Historiker Henning Fischer hat eine Biographie uber Martha Naujoks erstellt die im Herbst 2023 mit den Erinnerungen von Harry Naujoks erscheinen soll 6 Literatur BearbeitenHermann Weber Andreas Herbst Hrsg Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 Zweite uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Online Weblinks BearbeitenMartha Naujoks 80 Jahre in der Arbeiterbewegung Memento vom 1 Dezember 2021 im Internet Archive Nachruf der Willi Bredel Gesellschaft Geschichtswerkstatt e V Martha Naujoks bei frauenbiografien hamburg deEinzelnachweise Bearbeiten Henning Fischer Spuren suchen Zwischen Moskau und Hamburg Zum Leben der kommunistischen Widerstandskampferin Martha Naujoks In nd Die Woche vom 30 April 2021 S 22 Helmuth Warnke Die letzte Veteranin Zum Tod von Martha Naujoks in Zeitschrift Sozialismus 3 98 S 56 Harry Naujoks Mein Leben im KZ Sachsenhausen 1936 1942 Erinnerungen des ehemaligen Lageraltesten Bearbeitet von Ursel Hochmuth Herausgegeben von Martha Naujoks und dem Sachsenhausen Komitee fur die BRD Roderberg Verlag Pahl Rugenstein Verlag Koln 1987 Bibliothek in der Gedenkstatte und Museum Sachsenhausen Memento vom 8 Oktober 2018 im Internet Archive abgerufen am 17 September 2023 Kissenstein Harry und Martha Naujoks bei genealogy net Harry Naujoks Martha Naujoks Zwei Lebensgeschichten im Widerstand gegen den Nazismus zwei Leben fur die Befreiung Verlag Galerie der abseitigen Kunste Einladung zur SubskriptionNormdaten Person LCCN n89602590 VIAF 50827744 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 15 November 2018 GND Namenseintrag 1012833550 AKS PersonendatenNAME Naujoks MarthaALTERNATIVNAMEN Pleul Martha Geburtsname Karst Inge Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutsche kommunistische Widerstandskampferin gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 2 Dezember 1903GEBURTSORT KrefeldSTERBEDATUM 26 Januar 1998STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martha Naujoks amp oldid 237404891