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Harry Naujoks 18 September 1901 in Harburg Elbe 20 Oktober 1983 in Hamburg war ein deutscher KPD Funktionar und Uberlebender des KZ Sachsenhausen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Erinnerungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNaujoks erlernte in Hamburg den Beruf des Kesselschmieds und engagierte sich politisch in der KPD Im Oktober 1923 wurde er Vorsitzender des Hamburger Kommunistischen Jugendverbandes KJVD 1926 heiratete er Martha Pleul 1 mit der er den Sohn Rainer hat Spater fungierte er als Organisationsleiter der KPD in Barmbek Ab 1932 wurde er bei der Bezirksleitung Wasserkante der KPD fur die Arbeit der KPD in Betrieben zustandig Ab 1933 arbeitete das Paar illegal fur die KPD weiter 1 Harry Naujoks ubernahm im Auftrag der Bezirksleitung die Arbeit der KPD in Lubeck Er organisierte eine Einheitsfront Demonstration von SPD und KPD gegen die drohende NS Diktatur 2 Anfang Marz 1933 wurde er festgenommen und im Mai ins Konzentrationslager Fuhlsbuttel eingewiesen Als er am 1 Juni wieder freigelassen wurde arbeitete er illegal als Politischer Leiter des KPD Bezirks Nordwest in Bremen Im August 1933 wurde Harry Naujoks erneut verhaftet kam ins KZ Langenlutjen I einem Fort in der Wesermundung Anfang 1934 auf das KZ Schiff Ochtumsand und anschliessend ins Bremer Untersuchungsgefangnis Am 29 Oktober 1934 wurde er wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt Er verbusste die Haft im Zuchthaus Bremen Oslebshausen Anschliessend war er unter anderem im KZ Fuhlsbuttel und den Moorlagern inhaftiert aus einem der Emslandlager wurde er 1936 ins zu errichtende Muster KZ im Oranienburger Ortsteil Sachsenhausen verbracht Seine Frau Martha Naujoks war in die Sowjetunion emigriert Harry Naujoks sollte sich scheiden lassen was er aber zuruckwies Seit November 1936 betatigte sich Harry Naujoks als Haftling in der Selbstverwaltung des Lagers und wurde 1939 wegen seiner unerschutterlichen Ruhe und seines Organisationstalents zum Lageraltesten ernannt Im November 1942 wurde er mit siebzehn anderen Haftlingen des illegalen Lagerkomitees zur Vernichtung durch Arbeit ins KZ Flossenburg deportiert Nur durch die tatkraftige Solidaritat der dortigen Haftlinge konnte er alle Schikanen der Wachmannschaften uberleben 3 Auch sein Bruder Henry Naujoks beteiligte sich am Widerstand Er wurde festgenommen kam ins KZ Fuhlsbuttel und verbusste seit dem 2 Dezember 1935 eine funfjahrige Zuchthausstrafe im Zuchthaus Gefangnis Hamburg Fuhlsbuttel Er starb an den Folgen der Haft am 23 Januar 1945 2 In der Nachkriegszeit wurde Naujoks Hamburgs KP Vorsitzender 4 und blieb auch nach dem KPD Verbot 1956 politisch aktiv Er war Vorsitzender des Sachsenhausenkomitees der Bundesrepublik Deutschland und im Internationalen Sachsenhausen Komitee aktiv Als Kommunist engagierte er sich in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten VVN Bis zu seinem Tod lebte er in der Stubeheide in Hamburg Klein Borstel Die Bibliothek von Martha und Harry Naujoks wurde der Gedenkstatte Sachsenhausen vererbt und ist da mit 2 400 Banden der umfangreichste Einzelbestand 5 nbsp Ehrenfeld auf dem Friedhof Hamburg Ohlsdorf Hintergrund links zweite Reihe von rechts letzter Stein Harry und Martha Naujoks Auf dem Ohlsdorfer Friedhof befindet sich im Ehrenfeld der Geschwister Scholl Stiftung ein gemeinsamer Kissenstein fur Harry und Martha Naujoks Planquadrat Bo 73 Nr 12 6 Fur Harry Naujoks wurde in Hamburg ein Stolperstein verlegt 2 Erinnerungen BearbeitenHarry Naujoks wurde zum Chronisten der NS Verbrechen im KZ Sachsenhausen darunter die sogenannte Aktion Arbeitsscheu Reich im Juni 1938 und die Mordaktion der SS gegen die Rosa Winkel Haftlinge 1942 Seine eigenen Erinnerungen und Gesprache mit ehemaligen Haftlingen bewahrte Harry Naujoks mit einer umfangreichen Tonbandsammlung Sie vermittelt ein detailliertes Bild des Lebens und der Widerstandsarbeit im KZ Sachsenhausen Die Aufnahmen wurde 1987 von seiner Frau Martha und Ursel Hochmuth in Buchform unter dem Titel Mein Leben im KZ Sachsenhausen 1936 1942 herausgegeben 1989 erschien eine Ausgabe in der DDR Schriften BearbeitenNahrung fur das Notstandsgebiet Hamburg Hamburg 1947 Das Gestern soll nicht das Heute bestimmen Sachsenhausenheft Nr 3 Dortmund 1962 Mein Leben im KZ Sachsenhausen 1936 1942 Erinnerungen des ehemaligen Lageraltesten Bearbeitet von Ursel Hochmuth Herausgegeben von Martha Naujoks und dem Sachsenhausen Komitee fur die BRD Roderberg Verlag Pahl Rugenstein Verlag Koln 1987 Mein Leben im KZ Sachsenhausen 1936 1942 Erinnerungen des ehemaligen Lageraltesten Dietz Verlag Berlin 1989 Online VersionLiteratur BearbeitenBernhard Nette Harry Naujoks Lehrling In Olaf Matthes Ortwin Pelc Menschen in der Revolution Hamburger Portrats 1918 19 Husum Verlag Husum 2018 ISBN 978 3 89876 947 1 S 134 135 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Harry Naujoks im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Martha Naujoks bei frauenbiografien hamburg de a b c Eintrag auf stolpersteine hamburg de Harry Naujoks bei der Willi Bredel Gesellschaft Geschichtswerkstatt e V Vom Kasernenhof zum Kleinsthof In Der Spiegel Nr 23 1947 online Bibliothek der Gedenkstatte Sachsenhausen abgerufen am 29 November 2019 Kissenstein Harry und Martha Naujoks bei genealogy netNormdaten Person GND 11882774X lobid OGND AKS LCCN n89602584 VIAF 35253310 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Naujoks HarryKURZBESCHREIBUNG deutscher KPD Funktionar und Chronist des KZ SachsenhausenGEBURTSDATUM 18 September 1901GEBURTSORT Harburg Elbe STERBEDATUM 20 Oktober 1983STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harry Naujoks amp oldid 225127929