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Die Marienkirche polnisch kosciol pod wezwaniem Najswietszej Marii Panny in Bialogard Belgard ist ein Ziegelbau in gotischem Stil und stammt aus dem fruhen 14 Jahrhundert Sie ist die alteste der vormals drei Kirchen der Kreisstadt in Pommern Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 2 Geschichte 3 Pfarrer an der Marienkirche 3 1 Vorreformatorisch 3 2 Reformatorisch bis 1945 4 Weblinks 5 LiteraturBaubeschreibung Bearbeiten nbsp Marienkirche zu BialogardBei der Marienkirche handelt es sich um eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit einschiffigem dreiseitig geschlossenen Chor und je einer Kapelle an den Langsseiten Das Dach des Mittelschiffs war vor einem Brand im Jahre 1677 ursprunglich hoher gehalten Der Westturm ruht auf einem Feldsteinsockel und ragt uber den Haupteingang mit Vorhalle in 60 Meter Hohe hinauf Sein massiger Bau geht uber dem Dach in einen achteckigen Umgang mit Balustrade und Bogenoffnungen uber Den Abschluss bildet eine welsche Turmhaube Ursprunglich erhob sich der Turm schlanker in seine Hohe Nach Branden in den Jahren 1561 und 1677 wurde er jeweils niedriger ausgefuhrt Der Hochaltar im Innern ist zehn Meter hoch und funf Meter breit Er stammt aus der Ubergangszeit der Renaissance zum Barock Die Messingkronleuchter stammen aus den Jahren 1605 1668 und 1851 In ihrer Geschichte erlebte die Marienkirche mehrfach Instandsetzungen wie in den Jahren 1838 bis 1840 und 1879 bis 1880 Eine sehr umfangreiche Renovierung fand 1912 13 statt bei der das Mittelschiff wieder das ursprungliche Sterngewolbe erhielt Fur Chor Turm und Sakristei wurden zudem neue Fenster in Glasmalerei mit biblischen Motiven gestiftet Auch die Gruneberg Orgel wurde 1912 eingebaut Im Jahre 1922 wurde eine Bronzeglocke der Marienkirche aus dem Jahre 1677 nach Rarfin in die dortige Pfarrkirche gebracht Von dort musste sie im Zweiten Weltkrieg zum Einschmelzen fur Munitionszwecke abgeliefert werden Doch wie ein Wunder blieb ihr das endgultige Schicksal erspart im Jahre 1953 wurde sie aufgefunden und als Leihgabe an die evangelische Kirchengemeinde Leichlingen gegeben wo sie als Friedhofsglocke ihren Dienst tut Bei der Besetzung der Stadt am 5 Marz 1945 durch Truppen der Roten Armee blieb das Gotteshaus unbeschadigt Der Schriftsteller und Kunsthistoriker Franz Theodor Kugler 1808 1858 bezeichnete die Belgarder Marienkirche als die edelste ostpommersche Kirche was er sowohl auf die aussere als auch auf die innere Gestaltung bezog Nicht Vielgestaltigkeit und Aufwendigkeit zahlten dabei sondern die fast sprode Einfachheit die als Ehrlichkeit und Kraft empfunden werden Geschichte BearbeitenAls Bischof Otto von Bamberg 1060 1139 der Apostel der Pommern anlasslich einer Missionsreise im Fruhjahr 1125 auch Belgard aufsuchte soll seine Predigt die Belgarder zum Bau einer Kirche veranlasst haben die den Namen Allerheiligen Kirche erhielt Tatsachlich durfte es sich dabei aber wohl nur um einen Altar aus Holz gehandelt haben uber dem ein Schutzdach angebracht wurde Es ist nicht uberliefert ob aus dieser eher provisorischen Anlage im Laufe der Zeit ein Gotteshaus wurde das dann vielleicht spater dem Steinbau der Marienkirche weichen musste Fur die Jahre 1275 bis 1285 jedenfalls wird bereits ein Geistlicher Plebanus Witzlaw genannt 1315 wurde Belgard wieder eine Residenzstadt als sich der Pommernherzog Wartislaw IV ca 1290 1326 hier niederliess In diese Zeit fallt der Baubeginn der Marienkirche Die Einfuhrung der Reformation in Pommern verlief schleppend Zwar hatte im Jahre 1535 der Landtag zu Treptow an der Rega die Pommersche Kirchenordnung von Johannes Bugenhagen 1485 1558 dem Doktor Pommer verabschiedet doch konnte ihre Einfuhrung erst nach dem Ableben des zunachst zustimmenden dann sie aber wieder ablehnenden Bischofs Erasmus von Manteuffel Arnhausen 1480 1544 im Jahre 1545 erfolgen Allerdings wurde in Belgard bereits aufgrund dieser Kirchenordnung der Gottesdienst und das Schulwesen umgestaltet bzw neu eingerichtet Bereits 1540 fand eine Kirchenvisitation in Belgard statt und 1545 wird auch als reformatorischer Geistlicher Johann Kistemacher genannt Das Kirchenpatronat hatte wie schon vorher der Landesherr inne In Belgard wurden zur Versorgung der Predigerstellen an der Marien oder Pfarrkirche an der Georgenkirche und an der spater eingefallenen Jakobikirche anfangs zwei Pfarrstellen eingerichtet Erst 1784 kam eine dritte Stelle hinzu Der Prapositus Propst war zugleich der Pastor primarius der Marienkirche Der Diakonus musste anfangs auch als Lehrer an der Stadtschule mitarbeiten Spater als dann auch der Bau der Petrikirche die Jakobikirche ersetzte waren die Pfarrstellen gleichwertig auch wenn danach die erste Stelle mit der der Superintendentur des Kirchenkreises Belgard verbunden wurde Das Kirchspiel Belgard mit den drei Stadtkirchen schloss zwolf Landgemeinden ein Ackerhof Przemilowo Alt Lulfitz Lulewice Buchhorst Zelimucha Denzin Debczyno Gross Panknin Pekanino Kamissow z T Kamosowo Klein Panknin Pekanino Kosternitz Kosciernica Neu Lulfitz Lulewiczki Roggow Rogowo Rostin Roscino und Vorwerk Kisielice Am 17 Oktober 1945 wurde die Belgarder Marienkirche nach 400 Jahren evangelischen Gottesdienstes in deutscher Sprache zugunsten der polnischen katholischen Kirche enteignet Das Aussere der Kirche hat sich seither wenig verandert Im Innern sind die deutschen Inschriften von den Emporen entfernt worden Auch ist manch neuer katholischer bzw polnischer Kultgegenstand eingefugt worden Die Kirche liegt nun im romisch katholischen Bistum Koslin Kolberg im Erzbistum Stettin Cammin Die Betreuung der evangelischen Glaubigen obliegt heute dem Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Koszalin Diozese Pommern Grosspolen der polnischen Evangelisch Augsburgischen Kirche Die katholische Kirchengemeinde Bialogard stellt die Georgenkirche Kosciol pw sw Jerzego fur die evangelischen Gottesdienste zur Verfugung die dort regelmassig auch in deutscher Sprache gehalten werden Die Petrikirche wurde 1960 wegen Baufalligkeit abgerissen Pfarrer an der Marienkirche BearbeitenVorreformatorisch Bearbeiten Witzlaw Plebanus 1275 1285 Tetzlaw Plebanus 1307 Bertold de Osten 1326 1333 Eghardus 1370 Ubrich Zabow 1387 1390 Nicolaus Brugehanen 1422 Sander Gutzlow 1468 Nicolaus Redemer 1484 Nicolaus Flemming 1491 1531 Reformatorisch bis 1945 Bearbeiten Eigentlich sollte Markus Manteuffel zum ersten reformatorischen Geistlichen bestellt werden Der lehnte jedoch ab weil das geringe Gehalt zu seiner Erhaltung nicht hinreichend sei I Johann Kistemacher 1545 Joachim Voltzke 1555 Anton Fuchs Voss 1556 1605 Jakob Meyer 1606 1608 M Adam Willich 1609 1630 Peter Moratz 1631 1640 M Friedrich Meyer 1642 1686 M Jakob Beilfuss 1686 1695 Martin Friedrich Wendt 1695 1700 D Christoph Barfknecht 1700 1739 Christoph Friedrich Barfknecht Sohn von 10 1740 1755 Christoph Friedrich Thyme 1755 1784 Carl Friedrich Muller 1784 1793 Georg Ludwig Diestel 1794 1829 Erdmann Friedrich Wegener 1830 1840 Adolph Heinrich Eduard Lehmann 1841 1870 Karl Friedrich Wilhelm Wegener 1870 1882 Theodor Karl Michael Gehrke 1882 1888 Martin Gensichen 1888 1895 Otto Emil Klar 1895 1923 Johannes Zitzke 1924 1947II Johann Bogotzke 1556 Jakob Meyer 1556 1606 Daniel Vacke 1608 Peter Moratz Jakob Pagenkopf 1631 1663 M Jakob Beilfuss 1664 1686 Martin Friedrich Wendt 1687 1695 Christian Tornow 1698 1740 Michael Lange 1741 1778 Carl Friedrich Muller 1778 1793 Johann Heinrich Hartung 1794 1800 Christian Wilhelm Messerschmidt 1801 1804 Johann Christian Hill 1806 1841 Ernst Wilhelm August Muller 1843 1849 Berthold Hermann Hasenjager 1849 1856 Traugott Wilhelm Ludwig Hanisch 1856 1895 Friedrich Wilhelm Backe 1886 1901 Gustav Friedrich Karl Buttner 1901 1932 Gustav Wendt 1932 1939 Dr Hans Wenschkewitz 1940 1945III Johann Heinrich Hartung 1784 1793 Christian Wilhelm Messerschmidt 1794 1800 Ludwig Wilhelm Klein 1801 1830 Karl August Hahn 1831 1833 Gustav Georg Leonhard Kohnk 1834 1846 Karl Ludwig Hendrik 1846 1852 Theodor Wilhelm Barz 1852 1856 Friedrich Wilhelm Karl Backe 1856 1886 Wilhelm Friedrich Plathe 1886 1887 Gustav Friedrich Karl Buttner 1888 1901 Johannes Beckmann 1901 1912 August Gutzke 1913 Adolf Bartholomaus 1914 1937 Gerhard Schlecht 1938 1945Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkirche Bialogard Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenHermann Claus Aus der Geschichte Belgards 1929 In Der Kreis Belgard Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises Heimatkreisausschuss Belgard Schivelbein in Verbindung mit der Stadt Celle Hrsg Celle 1989 S 75 83 Fritz Nohse Die stadtebauliche Entwicklung Belgard 1933 In Der Kreis Belgard wie oben S 98 107 Hans Glaeser Swantow Das Evangelische Pommern 2 Teil Behorden Kirchen Pfarrstellen Geistliche Anstalten und Vereine Stettin 1940 Hans Moderow Ernst Muller Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart 4 Teile Greifswald 1956 1972 Norbert Buske Hrsg Die Pommersche Kirchenordnung von Johannes Bugenhagen 1535 Text mit Ubersetzung Erlauterungen und Einleitung im Auftrag der Evangelischen Landeskirche Greifswald Berlin 1985 Karl Eberhard Albinus Die evangelischen Kirchengemeinden ihre Pfarrer und Kirchen 1988 In Der Kreis Belgard wie oben S 775 795 Johannes Hinz Pommern Lexikon Wurzburg 2001 Norbert Buske Pommersche Kirchengeschichte in Daten Schwerin 2001 2003 54 004805555556 15 991469444444 Koordinaten 54 0 17 3 N 15 59 29 3 O Normdaten Geografikum GND 1044374764 lobid OGND AKS VIAF 305354268 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Bialogard amp oldid 227078719