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Die Kirche Maria Kronung ist die romisch katholische Pfarrkirche von Gossau ZH im Zurcher Oberland Sie steht an der Chapfstrasse 25 und ist ein Werk des Architekten Fritz Metzger der mit seinen Kirchbauten die moderne katholische Kirchenarchitektur in der Schweiz massgeblich mitgepragt hat Kirche Maria KronungKirchturm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Entstehungs und Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Kirchturm und Gelaute 2 2 Innenraum und kunstlerische Ausstattung 2 3 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Der christliche Glaube kam erstmals durch die Romer in die Region des heutigen Zurcher Oberlandes Im Romerkastell Irgenhausen am Pfaffikersee ist das Fundament der ersten christlichen Kirche der Region noch heute zu sehen Nach dem Zusammenbruch des Romischen Reichs kam der christliche Glaube ein zweites Mal durch die Monche Gallus und Columban in die Ostschweiz 1 In einer Urkunde aus dem Jahr 857 wird eine Rappoltskirche erwahnt die in der Nahe von Wetzikon oder Baretswil gestanden haben soll spater jedoch unter diesem Namen nicht mehr erwahnt wird Ein erster Kirchbau in Gossau war Unserer lieben Frau gewidmet weshalb die heutige katholische Kirche von Gossau auch der Muttergottes geweiht ist 1339 wurde die Kirche dem Hl Martin von Tours gewidmet Archaologische Grabungen belegen einen ersten Kirchbau im 7 oder 8 Jahrhundert Uberreste einer romanischen Kirche sind erhalten eine gotische entstand im 14 und 15 Jahrhundert welche 1717 verlangert und 1819 abgebrochen wurde Nach der Reformation in Zurich im Jahr 1524 war der katholische Gottesdienst im Gebiet des heutigen Kantons Zurich verboten weshalb die Kirche in Gossau fortan fur reformierte Gottesdienste verwendet wurde 2 Erst das Toleranzedikt aus dem Jahr 1807 erlaubte den in den Kanton Zurich zugewanderten Katholiken wieder katholische Gottesdienste zu feiern vorerst allerdings nur in der Stadt Zurich Bei der Grundung der modernen Eidgenossenschaft 1848 wurde in der Verfassung die Glaubens und Niederlassungsfreiheit verankert sodass der Aufbau katholischer Gemeinden auch im ganzen Kanton Zurich moglich wurde Aufgrund der Industrialisierung die im Zurcher Oberland zahlreiche Arbeitsstellen schuf zogen in der Folge Menschen aus katholischen Gebieten aus der Zentralschweiz der Ostschweiz aber auch aus dem nahen Ausland in die Region Im Juni 1866 wurde im Gasthaus Pilgersteg das zwischen Durnten und Ruti ZH lag die erste Hl Messe seit der Reformation im Zurcher Oberland gefeiert Die Kapuzinerpatres des Klosters Rapperswil hatten sich dem Bistum Chur gegenuber verpflichtet die Seelsorge im Zurcher Oberland zu ubernehmen Die damals zugewanderten Katholiken waren meist arm und lebten in der ganzen Region verstreut was den Aufbau einer katholischen Gemeinde erschwerte 3 1890 fand in Wetzikon der erste katholische Gottesdienst seit der Reformation statt 1893 wurde auf dem Hugel Guldisloo das heutige Pfarrhaus erbaut dessen Saal als Kapelle diente Im Jahr 1923 wurde die Kirche St Franziskus an der Messikomerstrasse als erste Pfarrkirche von Wetzikon erbaut Bis zum Bau der katholischen Kirche in Gossau besuchten ab 1890 die katholischen Glaubigen die sonntaglichen Gottesdienste in Wetzikon Der Weg dorthin wurde oft zu Fuss zuruckgelegt 4 Entstehungs und Baugeschichte Bearbeiten Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Zahl der Katholiken in Wetzikon und Umgebung stetig stieg wurden weitere Kirchenbauten notig Um 1950 hatte man die Idee eine gemeinsame Kirche mit Gruningen im Raum Ottikon zu bauen Eine Losung fur den heutigen Standort ergab sich erst als ein Grundstuck in Gossau am Laufenbach gekauft werden konnte In der Folgezeit wurde fur den Bau einer katholischen Kirche in Gossau Geld gesammelt so z B durch den Einzug des Wochenbatzens sowie anlasslich kirchlicher Veranstaltungen Auch aus anderen Gemeinden im Kanton und aus der ubrigen Schweiz trafen Spenden ein Zudem stellten viele Pfarreiangehorige Darlehen zur Verfugung Die Bauplane fur die Kirche wurden von Architekt Fritz Metzger Zurich erstellt Ein erster Entwurf sah einen Grundriss in Form eines Fisches vor Dieser Grundriss hatte das urchristliche Christussymbol des Fisches aufgegriffen Eine Verlangerung des Hauptraumes der Kirche in Form eines Fischschwanzes der auf der sudostlichen Seite der realisierten Kirche zu liegen gekommen ware und 80 weitere Sitzplatze geboten hatte wurde nicht realisiert 5 Als Baumeister wirkten Emil Kunzli Gossau und Alfred Fassler Gruningen Am 2 Februar 1958 am Fest Maria Lichtmess traf sich das Pfarreivolk zum ersten Spatenstich Nach einer Bauzeit von 14 Monaten wurde am 3 Mai 1959 die neue Mariae Kronungs Kirche durch den damaligen Churer Weihbischof Johannes Vonderach geweiht Die Glocken wurden 1961 und die Orgel 1980 in der Kirche installiert 2003 bis 2004 erfolgte der Bau des neben der Kirche gelegenen Pfarreizentrums 4 Die Pfarrei Maria Kronung Gossau ist mit ihren 2 335 Mitgliedern Stand 2021 eine der kleinen katholischen Pfarreien des Kantons Zurich 6 Zusammen mit Wetzikon und Seegraben bildet Gossau eine gemeinsame Kirchgemeinde 7 Baubeschreibung BearbeitenKirchturm und Gelaute Bearbeiten Der Kirchturm ist an der Chapfstrasse schon von weitem sichtbar Die Glocken sind auf die Tone b g und f gestimmt und mischen sich in okumenischem Sinn in den Klang der reformierten Kirchenglocken Sie wurden zwei Jahre nach dem Bau der Kirche im Mai bei der Giesserei Karl Czudnochowsky Erdingen bei Munchen bestellt und im September 1961 nach Gossau uberfuhrt Nach der Weihe der Glocken am 17 September dem Eidgenossischen Bettag durch den Bischof von Chur Christian Caminada wurden diese von der Gossauer Schuljugend in den Turm hochgezogen 4 8 Nummer Ton Widmung Inschrift1 b Schutzengel Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft und sie empfing vom Hl Geist 2 g Maria Hochpreiset meine Seele den Herrn3 f Christus Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohntInnenraum und kunstlerische Ausstattung Bearbeiten Von der Chapfstrasse gelangt der Besucher uber niedere Stufen oder eine Rampe durch den Eingang der Kirche in den Innenraum Dieser ist in Form eines Fischbauches errichtet worden Der Kirchenraum ist schlicht gehalten die Kirchenbanke sind im Halbrund angeordnet und auf den Altar ausgerichtet der zur Zeit der Errichtung der Kirche bereits etwas weggeruckt von Wand aufgebaut wurde und so nach der Liturgiereform infolge des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht umgestellt werden musste um die Feier der Messe von der anderen Seite zu ermoglichen Ein markantes Gestaltungselement ist das Fensterband das die Decke von den Kirchenmauern optisch abhebt sodass das Dach uber den Mauern zu schweben scheint Beim Eingang erinnert der Taufstein an den Felsen aus dem Moses auf Geheiss Gottes lebendiges Wasser hervorquellen liess Der Standort des Brunnens signalisiert dass die Taufe am Anfang eines lebenslangen Weges steht Der Taufstein ist ein Fruhwerk des Kunstlers Georg Malin der dem Marmorblock die Form einer Welle gab welche auf die Taufe verweist Die von Paul Stockli aus Ennentmoos NW entworfene Fensterfront an der Ostseite gibt einen farbenbetonten Lichteinfall in die Kirche Die Glasfenster enthalten Bilder aus der Lauretanischen Litanei die die Kirchenpatronin Maria als Vorbild im Glauben deuten Ebenfalls von Paul Stockli stammt das Glasfenster an der Wand hinter dem Taufstein Der Kreuzweg wurde von Goldschmied Willy Buck aus Wil SG gestaltet Die Titel der 14 Stationen stammen von Romano Guardini Diesen Wegstationen folgend gelangt der Glaubige schliesslich zum Kreuz an dem Jesus mit einem fur die ganze Welt offenen Herzen dargestellt ist Weiter geht dieser Weg zum Tabernakel Dessen Vorderfront zieren die Worte des Auferstandenen Resurrexi et adhuc tecum sum Ich bin auferstanden und von jetzt an bei dir Die Marien Skulptur zeigt die gekronte Muttergottes Sie verweist mit ihrer rechten Hand auf den Altar Die Marienfigur sowie das Kreuz eine moderne Herz Jesu Darstellung wurden von Arnold D Altri aus Zurich geschaffen 9 Orgel Bearbeiten nbsp Monch Orgel von 1980Die erste Orgel der Kirche stammte aus der katholischen Kirche Landquart GR und wurde an die Diasporagemeinde Gossau gratis abgegeben Es handelte sich um eine zweimanualige Orgel welche von Orgelbauer Schamberger Uster zusammen mit freiwilligen Helfern in Landquart abgebaut und nach Gossau transportiert wurde Sie erhielt beim Einbau in der Kirche Maria Kronung eine elektrische Traktur und einen neuen Spieltisch Am Palmsonntag den 15 April 1962 fand unter Mitwirkung von Pater Baptist Bolliger Kloster Einsiedeln und dem Kirchenchor von Wetzikon eine feierliche Orgel Kollaudation statt 10 Nach gut 15 Jahren zeigte diese erste Orgel Schwachen weshalb zunachst abgeklart wurde ob eine Totalrevision in Frage kame Da diese nicht mehr vertretbar war wurde die Beschaffung einer neuen Orgel beschlossen Diese stammt von der Orgelbaufirma Monch Uberlingen Als Berater fur den Orgelbau wurde Siegfried Hildebrand St Gallen hinzugezogen Bei der neuen Orgel handelt es sich um ein mechanisches Instrument mit 14 klingenden Registern auf zwei Manualen samt Pedal Sie wurde am 4 Mai 1980 eingeweiht Am gleichen Tag fand auch ein Orgelkonzert des Orgelexperten Hildebrand statt 11 I Manual C g3Nachthorn 8 Dulciana 8 Praestant 4 Superoctav 2 Mixtur 1 1 3 II Manual C g3Bleigedackt 8 Rohrflote 4 Schwiegel 2 Quint 1 1 3 Sifflet 1 Schalmei 8 Pedal C f1Untersatz 16 Flotbass 8 Rohrpommer 4 Koppeln II I I P II PLiteratur BearbeitenBischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur Chur 1980 Katholische Kirchgemeinde Wetzikon Hrsg 100 Jahre Katholische Pfarrei Wetzikon 1890 1990 Ihre Geschichte Ihre Entwicklung seit der Grundung bis zur Gegenwart Wetzikon 1990 Markus Weber Stephan Kolliker Sakrales Zurich 150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zurich Archipel Verlag Ruswil 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Kronung Gossau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrei Kirche Maria Kronung auf Sakralbauten chEinzelnachweise Bearbeiten Liselotte Forster 70 Jahre katholisch Baretswil 1940 2010 Werden und Wachsen einer Diaspora Pfarrei im Zurcher Oberland Baretswil 2010 S 12 Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus S 211 Liselotte Forster 70 Jahre katholisch Baretswil 1940 2010 Werden und Wachsen einer Diaspora Pfarrei im Zurcher Oberland Baretswil 2010 S 12 14 a b c Website der Pfarrei Maria Kronung Gossau Abschnitt Unsere Pfarrkirche Maria Kronung Abgerufen am 15 April 2014 Archiv der Pfarrei Maria Kronung Katholische Kirche im Kanton Zurich Hrsg Jahresbericht 2021 S 106 Website der Pfarrei Maria Kronung Gossau Abschnitt Kirchenpflege Abgerufen am 18 November 2018 Katholische Kirchgemeinde Wetzikon Hrsg 100 Jahre Katholische Pfarrei Wetzikon 1890 1990 Ihre Geschichte Ihre Entwicklung seit der Grundung bis zur Gegenwart S 153 Website der Pfarrei Maria Kronung Gossau Abschnitt Communiques der Kirchenpflege Memento des Originals vom 27 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kath gossau zh ch Abgerufen am 15 April 2014 Katholische Kirchgemeinde Wetzikon Hrsg 100 Jahre Katholische Pfarrei Wetzikon 1890 1990 Ihre Geschichte Ihre Entwicklung seit der Grundung bis zur Gegenwart S 155 Katholische Kirchgemeinde Wetzikon Hrsg 100 Jahre Katholische Pfarrei Wetzikon 1890 1990 Ihre Geschichte Ihre Entwicklung seit der Grundung bis zur Gegenwart S 158 159 47 303318002 8 761754678 485 Koordinaten 47 18 11 94 N 8 45 42 32 O CH1903 700059 240003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Kronung Gossau ZH amp oldid 227136589