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Die katholische Pfarr 1 und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt liegt in der Gemeinde Kirchhaslach im Landkreis Unterallgau in Bayern Filialen der Pfarrei Kirchhaslach sind St Ulrich Dietershofen und die Kuratie St Laurentius Weinried Wallfahrtskirche Kirchhaslach innen Blick nach WestenBlick vom AltarDeckeHochaltarSpatgotischer Fries und Jahreszahl 1449 am Turm der Wallfahrtskirche Kirchhaslach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ort und mit ihm auch eine erste Kirche entstand vermutlich in der ausgedehnten Rodungsperiode des 12 13 Jahrhunderts Das Gemeindegebiet wird im ortlichen Dialekt das Greuth genannt als Bezeichnung fur ein gerodetes und urbar gemachtes Gebiet Der Dorfname Haslach mundartlich Hasla der sich vom Bach Hasel oder Haslach herleitet und fur ein hoheres Alter der Siedlung spricht wurde erst spater zur Abgrenzung von anderen Orten gleichen Namens zu Kirch Haslach erweitert Beim Neubau der Brucke im Jahr 2009 wie auch bei archaologischen Ausgrabungen im Gewerbegebiet 2013 wurden steinzeitliche Radiolarit Klingen sogenannte Mikrolithe gefunden sodass man bereits eine Anwesenheit steinzeitlicher Jager und Sammler im Haseltal annehmen kann Das spatere Ziel der Wallfahrt eine spatromanische geschnitzte und gefasste thronende Maria mit Kind entstand um 1220 Die Legende erzahlt das von Albrecht von Rechberg bei der Jagd aufgefundene und nach Babenhausen verbrachte Marienbildnis sei dreimal an den Fundort im Haseltal zuruckgekehrt Zunachst an einem Baum angebracht wurde eine holzerne Kapelle errichtet die 1391 durch eine aus Bruchsteinen gemauerte bereits dreischiffige Kirche mit Polygonalchor ersetzt wurde deren Fundamente bei der letzten grossen Innenrenovierung ab dem Jahr 1968 im heutigen nordlichen Seitenschiff wieder zu Tage kamen Ein Kaplanei Benefizium Albrechts von Rechberg wurde am 24 April 1392 vom Augsburger Bischof Burkhard von Ellerbach bestatigt Der bestehende spatgotische Bau am Turm ist mit der Jahreszahl 1449 und am Chor mit 1470 versehen Seine Architektur wird als von Bettelordenskirchen und oberschwabischen Stadtpfarrkirchen beeinflusst beschrieben Anton Fugger seit 1539 Herr von Babenhausen errichtet eine Kuratie in Kirchhaslach Die Visitation von 1624 nennt die Kirche parvum ornata wenig geschmuckt und erwahnt vier Altare von denen der Kreuzaltar propter commoditatem bald entfernt werde 1627 kam es zur Grundung der Erzbruderschaft der Rosenkranzkonigin bedeutsam fur die Ikonographie des spateren barocken Umbaus In einer Zeit der Erholung nach dem verheerenden Dreissigjahrigen Krieg erfolgte um 1680 der Anbau der Kapelle der Schmerzhaften Muttergottes an der Westseite sowie des Altars 1680 1681 schuf Schreiner Balthasar Eberle von Neuffen wohl Langenneufnach die prachtige Kanzel Figuren entstanden durch Bildhauer Johann Ludwig Ertinger von Kempten und Fassmalerei durch Perlag Ertinger 1682 wurde die Kirche mit weissen Steinen Solnhofener Plattenkalk anstatt des bisherigen Ziegelbodens gepflastert Moglicherweise bereits in dieser Zeit auch Abrundung der spitzbogigen Fensteroffnungen und weitere Barockisierungen der spatgotischen Architektur Gewolbe Pfeiler etc Am 20 November 1686 weihte der Augsburger Weihbischof Eustachius von Westernach vier Altare Die Apostelfiguren an den Wanden sind von 1693 in diesem Zusammenhang erfolgten Zahlungen an einen Bildhauer von Ottobeuren und einen Maler von Memmingen Matthias Stiller 7 April 1710 von Ettringen schuf wohl unter Mitarbeit seines Sohnes Michael 1707 10 eine reiche Stuckierung Fresken mit marianischen Emblemen und Allegorien stammen vielleicht vom Memminger Maler Sichelbein obwohl lutherischer Konfession 1715 entstand ein neuer Hochaltar Augsburger Arbeit mit Gemalde von Johann Georg Bergmuller 1737 eine neue Orgel von Augustin Simnacher von Tussenhausen Prospekt erhalten 1793 erfolgte eine Aussenrenovierung wurde die Kirche und der Turm von drei Italienern neue bestochen und verputzt der Prinzipal hiess Josef Modini 1797 ein neuer Tabernakel in Form der Bundeslade von einem Bildhauer aus Ottobeuren wohl verloren War Kirchhaslach vorher ein Teil der Herrschaft seit 1803 Reichsfurstentum Fugger Babenhausen kam es mit der Rheinbundakte 1806 zum Konigreich Bayern 1808 erfolgte in Bayern die Aufhebung der Wallfahrten 1836 erfolgte eine Aussenrenovierung unter Maurermeister Deprost von Babenhausen 1868 erfolgte die Erhebung zur Pfarrei aber schon seit 1764 bestanden quasi pfarrliche Rechte 1893 wird ein neuer Taufstein aus weissem Marmor angeschafft jetzt ausgelagert 1895 97 erfolgt eine Innenrenovierung u a teils farbige Fassung des Stucks mit Vergoldungen Fenster mit Ornamenten Antependium und Tabernakelaufbau im Barockstil am Hochaltar neu 1898 die Altarweihe des Hochaltars aufgrund der Erneuerung 1906 entstand ein neues Orgelwerk von Julius Schwarzbauer Mindelheim 1963 ersetzte man im Zuge einer Aussenrenovierung die grunlich glasierten Ziegel des Turmdaches durch unglasierte rote Dachziegel 1968 70 folgte eine Innenrenovierung unter der Massgabe die Veranderungen des spaten 19 Jahrhunderts ruckgangig zu machen 2007 08 erfolgte wieder eine Aussenrenovierung der Pfarrkirche Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03116 6 S 582 584 Heinrich Habel Landkreis Illertissen Hrsg Torsten Gebhard und Adam Horn Band 27 Deutscher Kunstverlag Munchen 1967 S 135 147 Lothar Altmann Kath Pfarr und Wallfahrtskirche zu unserer lieben Frau in Kirchhaslach In Schnell Kunstfuhrer Nr 1152 3 Auflage Regensburg 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Kirchhaslach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Peter Stoll Johann Friedrich Sichelbein und die Fresken der Wallfahrtskirchen Kirchhaslach und Lehenbuhl abgerufen am 16 Mai 2021Einzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg48 149409 10 309798 Koordinaten 48 8 57 9 N 10 18 35 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Kirchhaslach amp oldid 223928875