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Die romisch katholische Pfarrkirche 1 Maria Heimsuchung in Lechbruck am See einer Gemeinde im Landkreis Ostallgau im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben wurde Ende des 18 Jahrhunderts im Stil des Klassizismus errichtet Die erhoht auf einem Hugel gelegene Kirche ist von weitem sichtbar Der Innenraum uberrascht durch seine einheitliche fruhklassizistische Ausstattung Pfarrkirche Maria HeimsuchungTurm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Stuck 4 Fresken 5 Ausstattung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine erste Kirche wurde in Lechbruck vermutlich im Jahr 1616 errichtet Sie stand im sudlichen Teil des Friedhofs und wurde zunachst von Pfarrern aus Bernbeuren betreut Zur selbstandigen Pfarrei wurde Lechbruck 1779 erhoben In der Kirche wurde das Gnadenbild Unsere Liebe Frau am Lech aufbewahrt das Ziel einer Wallfahrt war 1785 wurde diese Kirche durch einen Blitzschlag schwer beschadigt und musste abgebrochen werden Bereits ein Jahr spater begann man etwas weiter nordlich auf dem Buchel unter der Leitung des Pfrontener Baumeisters Johann Anton Geisenhof mit dem Neubau der Kirche Im Jahr 1790 konnte Weihbischof Johann Nepomuk August Freiherr von Ungelter im Auftrag des Augsburger Furstbischofs Clemens Wenzeslaus von Sachsen dessen Wappen am Chorbogen angebracht ist die neue Kirche weihen Der Turm wurde erst zwei Jahre spater von Matthias und Franz Ott fertiggestellt Im Zuge der Aufklarung kam die Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau am Lech zum Erliegen In den Jahren 1985 bis 1990 wurde die Kirche renoviert und ihre ursprungliche Ausstattung und Farbgestaltung weitgehend wiederhergestellt Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Im nordlichen Chorwinkel steht der quadratische 45 Meter hohe Glockenturm dessen Ecken im Obergeschoss abgeschragt sind Er wird bekront von einer abgesetzten geschwungenen Haube Chor und Langhaus gliedern zwei Reihen ubereinander angeordneter Fenster nbsp Saulen unter der EmporeInnenraum Bearbeiten nbsp DoppelemporeIm Innern wird das einschiffige Langhaus durch korinthische Doppelpilaster und dazwischen in flachen Nischen liegende hohe Rundbogenfenster in funf Achsen gegliedert In der Attikazone offnet sich eine weitere Reihe kleiner rundbogiger Fenster Die Ostecken des Langhauses sind abgeschragt Ein weiter Korbbogen offnet sich zum eingezogenen dreiseitig geschlossenen Chor auf dessen beiden Seiten Oratorien mit geschweiften Brustungen eingeschnitten sind Chor und Langhaus werden von Stichkappentonnen gedeckt Im Westen des Langhauses ist eine Doppelempore eingebaut die auf Saulen mit ionischen Kapitellen aufliegt Auf der oberen Empore ist die Orgel untergebracht nbsp Blick zum Chor nbsp Chor mit Oratorium nbsp Blick nach WestenStuck Bearbeiten nbsp Stuck im Langhaus nbsp Stuck uber der EmporeDer Stuck wurde vermutlich vom Baumeister der Kirche Joseph Anton Geisenhof ausgefuhrt Die Pilaster sind mit Medaillons verziert auf denen die Apostel Kirchenvater und andere Heilige dargestellt sind Auf den oberen Gesimsen sind Vasen zu sehen die Agraffen uber den Fensternischen sind mit Engelskopfen skulptiert Die Decke ist mit Blumenguirlanden Rahmenstuck und Kartuschen uberzogen Fresken BearbeitenDie Fresken wurden 1788 von Johann Nepomuk Eberle geschaffen Die Darstellung im Chor bezieht sich auf das Patrozinium der Kirche den Besuch Marias bei Elisabeth der Mutter von Johannes dem Taufer Im Langhaus wird die Himmelfahrt Mariens dargestellt Die Fresken in den Nischen uber den Seitenaltaren sind der heiligen Afra und dem heiligen Ulrich gewidmet den Patronen des Bistums Augsburg zu dem Lechbruck gehort nbsp Heilige Afra nbsp Maria Heimsuchung nbsp Maria Himmelfahrt nbsp Heiliger UlrichAusstattung Bearbeiten nbsp Kanzel nbsp Dekor am KanzelkorpusIn der Mittelnische des Hochaltars ist das Gnadenbild Unsere Liebe Frau am Lech untergebracht eine bekleidete Madonna mit Kind aus dem 17 Jahrhundert Die seitlichen Figuren von Nikolaus Weiss 1760 1809 stellen die Eltern Marias dar die heilige Anna und den heiligen Joachim Von Nikolaus Weiss stammen auch die Figuren der beiden Seitenaltare am linken Altar in der Mitte der heilige Joseph mit dem Jesuskind und seitlich der heilige Florian und der heilige Wendelin am rechten Altar Antonius von Padua und seitlich Johannes Nepomuk und der heilige Sebastian Die klassizistische Kanzel wurde um 1780 90 angefertigt In den Kartuschen am Kanzelkorb sind Bibelzitate zu lesen Das Chorgestuhl und die Beichtstuhle stammen aus der Zeit um 1806 Die Kreuzwegbilder mit ihren Rokokorahmen wurden aus der Vorgangerkirche ubernommen Sie wurden 1750 von Franz Anton Wassermann ausgefuhrt Das Kruzifix mit Schmerzensmutter aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts stammt aus der abgebrochenen Pfarrkirche von Steingaden An der Westwand sind Votivbilder erhalten auf denen das Gnadenbild Unsere Liebe Frau am Lech dargestellt ist Auf dem Gemalde aus dem Jahr 1757 sind der Ort Lechbruck und die alte Kirche zu erkennen Das Bild von 1928 mit der Ansicht der Basilika St Michael in Altenstadt und der neuen Lechbrucker Kirche erinnert an die Pestwallfahrt der Altenstadter nach Lechbruck nbsp Sedilien nbsp Beichtstuhl nbsp Votivbild von 1757 nbsp Votivbild von 1928 nbsp Orgelempore nbsp Detail der OrgelDie Orgel erbaute im Jahr 1916 Julius Schwarzbauer aus Mindelheim mit 34 Registern auf 2 Manualen und Pedal auf Kegelladen mit pneumatischer Traktur Eine Besonderheit des Instruments ist das sogenannte Fernwerk das auf dem Speicherboden uber den Chorraum eingelassen ist und von der Empore aus angespielt werden kann Trotz zweier Umbauten 1957 und 1989 die auf eine klangliche Umgestaltung im Sinne barocker Klangideale abzielten ist der ursprungliche spatromantische Klangcharakter erhalten geblieben 2 Literatur BearbeitenBruno Bushart Georg Paula Bearb Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 1989 ISBN 3 422 03116 2 S 623 624 Hans Pornbacher Lechbruck am See Die Kirchen der Gemeinde Kleine Kunstfuhrer Nr 303 3 neubearbeitete Auflage Verlag Schnell und Steiner Regensburg 2006 ISBN 978 3 7954 4231 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Heimsuchung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Katholische Pfarrkirche Maria Heimsuchung Lechbruck am See Katholisches Pfarramt Lechbruck am See abgerufen am 7 September 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Pfarrei Maria Heimsuchung Bistum Augsburg Beschreibung der Orgel auf www organindex de Abgerufen am 4 Februar 2021 47 70046 10 79335 Koordinaten 47 42 1 7 N 10 47 36 1 O Normdaten Geografikum GND 4362899 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Heimsuchung Lechbruck am See amp oldid 237651204