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Die Malerei der Antike hat ihre Wurzeln im Orient ab 10 000 v Chr In Agypten ab 3000 v Chr entstehen die ersten grossen Wandmalereien in der Minoischen Kunst auf Kreta 2000 v Chr die Freskomalerei Mumienportrat aus Fayum Inhaltsverzeichnis 1 Alter Orient 2 Agyptische Malerei 3 Griechische Malerei 3 1 Quellenlage 3 2 Beispiele 4 Romische Malerei 4 1 Quellenlage 4 2 Beispiele 4 2 1 1 Stil Incrustationsstil Mauerwerkstil 4 2 2 2 Stil Architekturstil 4 2 3 3 Stil Ornamentaler Stil 4 2 4 4 Stil der letzte pompejanische Stil 5 Antike Polychromie im Wandel der Zeit 6 Malerei der Parther und Sassaniden 7 Maltechniken des Altertums 8 Farben des Altertums 9 Literatur 10 WeblinksAlter Orient BearbeitenBei den Kulturen in Vorderasien war die Malerei und wohl besonders die Wandmalerei sicherlich auch einst weit verbreitet doch ist relativ wenig erhalten geblieben Aus dem Palast von Mari stammen einige Beispiele aus den Palasten der Hethiter gibt es zahlreiche Fragmente die aber kaum ein Bild der einst vorhandenen Bemalung erlauben Von den Assyrern sind schliesslich weitere Beispiele vor allem von Wandmalerei bekannt Agyptische Malerei Bearbeiten nbsp Agyptische Malerei um 1500 v Chr Die Malerei der alten Agypter ist vor allem von Wandmalereien aus Grabkapellen von Sargen und von der Bemalung von Totenbuchern bekannt Diese Beispiele stammen fast alle aus Grabanlagen die in der Wuste erbaut wurden und daher oftmals recht gut erhalten sind Bekannt sind auch Wandmalereien aus den Hausern der Lebenden die jedoch meist viel schlechter erhalten sind Die agyptische Malerei kannte noch keine Perspektive Die Figuren sind auf Standlinien angeordnet und zeigen das Wesentliche Der Kopf wird von der Seite die Augen und die Brust von Vorne wiedergegeben Eine erste Blute erlebte die Malerei in Agypten im Mittleren Reich zirka 2000 1700 v Chr Aus dieser Zeit stammen viele Grabanlagen in Mittelagypten die reich dekoriert waren Es finden sich vor allem Darstellungen des Grabherren seiner Familie und von Werkstatten und der Nahrungsproduktion die die Dinge herstellten die der Tote auch im Jenseits nicht missen wollte Besonders viele Beispiele solcher Malereien stammen aus Grabern in Theben und datieren aus dem Neue Reich zirka 1550 1070 v Chr wobei man ab zirka 1350 v Chr auch verstarkt Bilder des Toten in der Unterwelt und im Zusammensein mit der Gotterwelt findet was sicherlich auf neue religiose Vorstellungen zuruckzufuhren ist Ab der Dritten Zwischenzeit zirka 1070 700 v Chr ist Malerei vor allem auf Sargen und Totenbuchern erhalten Griechische Malerei BearbeitenIm 3 Jahrhundert nach Christus bezeichnet der griechische Schriftsteller Philostratos die Malerei als eine Erfindung der Gotter Eikones 1 Durch diese und andere Aussagen antiker Autoren ist bezeugt dass die Malerei bereits in der Antike besonders hoch angesehen war hoher sogar als die Bildhauerei da die Malerei den Vorteil der realitatsnahen Nachahmung besass sowie im Stande war ein breiteres Erzahlspektrum zu ermoglichen Heute ist dies kaum noch nachvollziehbar da sich nur sehr sparliche Reste der antiken Malerei erhalten haben Dies kommt daher dass als Bildtrager hauptsachlich Holz verwendet wurde ausserdem Stein Ton und Stuck Die Verwendung von Elfenbein Glas und Leinwand tritt kaum auf In der antiken Literatur fungiert Plinius der Altere als Hauptquelle fur die verschiedenen Techniken der antiken Malerei Hierzu sei auf Buch 35 seines Werkes Naturalis historia verwiesen oder auch auf Vitruv de architectura 7 7 14 Quellenlage Bearbeiten Die archaologischen Zeugnisse der griechischen Malerei umfassen wie oben bereits erwahnt nur wenige Beispiele Schriftquellen nennen uns die Namen bedeutender Kunstler sowie die Themen ihrer wichtigsten Kunstwerke Manchmal sind uns sogar Anbringungsorte uberliefert Visuelle Zeugnisse haben wir hauptsachlich aus dem sepulkralen Kontext sowie durch Reflexionen aus anderen Gattungen oder Epochen Figurlich bemalte Vasen oder Mosaike konnen in begrenztem Masse helfen Ruckschlusse auf die verlorengegangene Malerei zu schliessen Hier ist Vorsicht geboten da es zu Veranderungen oder Umbildungen aufgrund der verschiedenen Gattungen gekommen sein kann Man darf also nicht mit einer originalgetreuen Kopie einer Malerei rechnen Beispiele Bearbeiten Nach dem Untergang der minoisch mykenischen Kultur mit ihrer qualitatvollen Freskomalerei zum Beispiel Knossos setzte die griechische Wandmalerei erst wieder im 8 Jahrhundert v Chr ein Pinakes bemalte Tontafelchen bilden die fruhesten Zeugnisse wurden im 8 6 Jahrhundert v Chr in grosseren Mengen hergestellt und als Weihegeschenke in Heiligtumern verwendet Diese rechteckigen Tafelchen sind in ihrer Funktion auf das Bildfeld reduziert und spiegeln deutlich die Erfindung der Tafelmalerei wider Ein holzernes Beispiel dieser Gattung hat sich erst aus dem 6 Jahrhundert v Chr erhalten und wurde in einer Hohle Nahe Korinth gefunden die den Nymphen geweiht war Auf diesen vier Holztafelchen sind eine Weiheinschrift und eine farbig bemalte Opferszene dargestellt I Scheibler Griechische Malerei in der Antike 1994 Abb 40 Tontafeln fanden auch als Verkleidungsplatten oder Metopen auf Bauwerken zum Beispiel Tempeln Verwendung Im 7 Jahrhundert v Chr wurde auch bereits auf Stein gemalt wo nach bekannter Quellenlage sowohl Umriss und Binnenzeichnung als auch monochrom gefasste Flachen angewendet wurden Grossfigurige Zeugnisse der griechischen Malerei haben sich in grosserem Masse in Grabern erhalten die hauptsachlich in den Randgebieten der griechischen Welt erhalten geblieben sind Die griechische Grabmalerei beeinflusste in grossem Ausmass den sepulkralen Bereich Unteritaliens und Etruriens und steht im engen Zusammenhang mit anatolischer Grabmalerei Gute Beispiele hierzu bilden die Tomba del Tuffatore in Paestum die um 480 v Chr datiert oder die gleichzeitigen Elmali Graber in der Sudwest Turkei nbsp Grab des TauchersDie Blutezeit der griechischen Malerei wird uns hauptsachlich durch die makedonischen Kammergraber bezeugt In Vergina befindet sich das Grab von Philipp II auf dessen Fassade ein vielfiguriger Jagdfries abgebildet ist Im Hellenismus gewinnt eine weitere Gruppe an Bedeutung und zwar die Wandmalerei der Wohnarchitektur Seit dem 5 Jahrhundert v Chr wurden beispielsweise in Pella Priene oder Delos die Wande im sog Mauerwerkstil mit teilweise figurlichen oder ornamentalen Friesen versetzt Die Themen des Dargestellten orientierten sich am Verwendungszweck und Anbringungsort der Malerei In Griechenland kann man vier grosse Bereiche unterscheiden Heiligtumer Architekturverzierungen Votive Kultbilder etc private Bauten Malerei in Wohnhausern bemalte Statuen etc offentliche Bauten stoai beispielsweise die stoa poikile bunte Halle in Athen wo ein Gemaldezyklus mit vier Schlachten angebracht war Graber Grabbeigaben bemalte Fassaden Sarkophage etc Romische Malerei Bearbeiten nbsp Grab eines romischen Malers aus Nida Heddernheim Ausstellung im Archaologischen Museum Frankfurt Quellenlage Bearbeiten Die Anzahl und auch die Art der archaologischen Zeugnisse der romischen Malerei unterscheiden sich wesentlich von der griechischen Malerei Erhalten sind zahlreiche Zeugnisse romischer Wandmalerei wobei es offensichtlich ein romisches Phanomen ist und nicht etwa nur Zufall der Uberlieferungssituation Plinius beklagt in seinen naturalia historia 35 118 den eindeutigen Wechsel von der Tafel zur Wandmalerei Romische Kunstlernamen werden in weitaus geringerer Zahl in den Schriftquellen erwahnt als ihre griechischen Pendants wobei der Malerberuf durchaus als angesehen gegolten haben durfte In spatrepublikanischer Zeit waren oftmals griechisch orientalische Maler wohl meist als Sklaven fur romische Auftraggeber tatig Sie waren nicht nur geschulter als ihre romischen Kollegen sondern auch mit dem griechischen Stil vertraut der zu jener Zeit besonders beliebt war Bei manchen namentlich bekannten Romern ist nicht gesichert ob sie wirklich Maler waren zum Beispiel Saecundanus Florentinus Beispiele Bearbeiten Zur offiziellen Reprasentationskunst des Romischen Reiches zahlt die Historienmalerei Zur Zeit des Wechsels vom 4 zum 3 Jahrhundert v Chr entstanden ist sie nur durch literarische Hinweise und durch eine geringe Anzahl von Reflexen in der Sepulkralkunst fassbar Diese Bilder zeigten Szenen von gewonnenen Kriegen eroberten Stadten besiegten Volkern mit ihren Herrschern sowie Karten mit eingezeichneten Kriegsschauplatzen Diese wohl mehrheitlich Tafelbilder konnten in Triumphzugen mitgefuhrt werden und das Volk an dem Sieg des jeweiligen Imperators hautnah teilhaben lassen Literarische Quellen streichen die originalgetreue Wiedergabe der dargestellten Personen und Schauplatze heraus Bei dem fruhesten erhaltenen Beispiel dieser Gruppe handelt es sich um ein Freskofragment aus dem Fabiergrab vom Esquilin in Rom Hierbei handelt es sich um einen Teil eines grossen Bilderzyklus des fruhen 3 Jahrhunderts v Chr mit Darstellungen aus den Samnitenkriegen R Ling Roman painting 1991 Abb 6 In vier erhaltenen Registern wird auf die romischen Tugenden hingewiesen virtus und fides populi Romani nbsp MumienportratAls zweites Beispiel sei nun auf die Gattung der Portratmalerei verwiesen die im romischen Ahnenkult eine wichtige Rolle spielte Die Portrats wurden auf Holz Leinwand Glas und Stuck gemalt Im kaiserzeitlichen Agypten wurde die altehrwurdige Sitte der Mumifizierung mit dem Wunsch nach romischer Selbstdarstellung verbunden Individuell aussehende Portrats wurden auf Holztafeln gemalt und anstelle der agyptischen Totenmasken auf das Gesicht des mumifizierten Verstorbenen gelegt In Fayum einer grossen Oase in der libyschen Wuste wurde die grosste Anzahl der uns mittlerweile 1000 bekannten Mumienportrats gefunden Durch das trockene Wustenklima sind die Stucke hervorragend erhalten wodurch es ermoglicht wird die Polychromie und auch die Maltechniken ausreichend zu studieren und zu analysieren Die heutige Kenntnis der antiken Malerei stammt vorwiegend aus der Fundlage der Wandmalereien der verschutteten Vesuvstadte Herculaneum und Pompeji Diese Uberlieferungssituation hat die Forschung sehr stark beeinflusst 1882 publizierte August Mau seine Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji worin er die damals bekannten Wandmalereien in vier grosse Stile einteilte Die vier pompeianischen Stile werden uber die Grenzen Pompejis fur die gesamte romische Wandmalerei bis 79 n Chr angewendet 1 Stil Incrustationsstil Mauerwerkstil Bearbeiten Diese romische Version des griechischen Mauerwerksstils siehe Delos imitiert im Wesentlichen monumentales Quadermauerwerk durch farbige Malerei Ritzung oder plastische Gestaltung mit Stuck 2 Stil Architekturstil Bearbeiten Hierbei wird anfangs noch reale baubare Architektur nachgeahmt die Wande werden zunehmend aufgerissen und geben Architekturfenster frei In der Weiterentwicklung kommt es zu mehreren Ebenen die Tiefenwirkung der Architektur wird in Vorder und Hintergrunde verstarkt In der spaten Phase werden die Architekturelemente wie Saulen Bogen Pfeiler etc immer mehr ausgedunnt sind realitatsfremd und nicht mehr baubar geworden Ausserdem werden die Wande wieder zunehmend geschlossen und man tendiert wieder zur Zweidimensionalitat 3 Stil Ornamentaler Stil Bearbeiten Die Wande sind nun vollstandig geschlossen und zweidimensional gestaltet mit monochrom bemalten Farbflachen in den Farben Schwarz Rot und Weiss Bander Linien und Architekturelemente teilen die Flachen in Zonen Die Mittelzonen konnen gerahmte Bildfenster tragen beispielsweise mit Villenlandschaften oder mythologischen Szenen 4 Stil der letzte pompejanische Stil Bearbeiten nbsp Das Ixion Zimmer im Haus der Vettier Rekonstruktion einer Malerei im 4 StilIm 4 Stil werden die Errungenschaften der vier Stile ineinander vereint In die horizontal und vertikal getrennten Wande werden Schmuckbander freischwebende Medaillons und Bildfelder eingearbeitet Die Architekturelemente gewinnen wieder an Volumen werden deutlich plastischer dargestellt Luxurios und reich gestaltete Ornamente mit Licht Schattenwirkung verleihen eine insgesamt reichere und leibhaftigere Wirkung Die haufig zu lesende Meinung die Blutezeit der romischen Malerei ware mit dem Untergang der Vesuvstadte zu Ende gegangen ist kaum fundiert zu belegen Auch nach dem Jahre 79 n Chr sind noch qualitatvolle Malereien vielerorts gefunden worden Allerdings sind diese Zeugnisse aus verschiedenen Teilen des romischen Reiches und chronologisch oft schwer einzuordnen zudem noch nicht so ausreichend bearbeitet wie die pompejanische Malerei Wie auch schon der 4 Stil gezeigt hat wurde auch nach 79 n Chr das bekannte Darstellungsrepertoire weiterhin genutzt und neu verbunden Auch in der Spatantike sind kunstvolle Malereien nachgewiesen man denke nur an die Katakombenmalerei Antike Polychromie im Wandel der Zeit BearbeitenDer Kunstagent von Konig Ludwig I Johann Martin von Wagner bereiste im Auftrag des Konigs im Jahre 1812 eine Auktion um die eben erst gefundenen Giebelskulpturen des Aphaia Tempels von Agina fur die Glyptothek zu erwerben Nach eingehender Betrachtung beschreibt er den Zustand der Skulpturen und schliesst auf etwaige Bemalungen Ausserdem bemerkt er dass die Farben den Witterungseinflussen unterschiedlich lange standgehalten haben Die Glyptothek selbst war durch Leo von Klenze prachtvoll ausgestattet worden wobei Wande Gesimse Marmorsockel etc farbig gefasst waren Zahlreiche Gegner meinten die farbige Ausstattung wurde die Wirkung der Skulpturen und Ausstellungsstucke beeintrachtigen aber das Bewusstsein der antiken Polychromie war bereits vorhanden Konig Ludwig I wurde zur treibenden Kraft in dem Versuch die Polychromie der Architektur wiederzubeleben So liess er beispielsweise 1836 ein kleines farbig gefasstes Rundtempelchen im Englischen Garten errichten Aber hier wie auch bei anderen polychromen Versuchen blatterte die Farbe rasch ab Der Stein war wieder blank da ein dauerhaftes Bindemittel gegen das Munchner Wetter nicht gefunden werden konnte John Gibson war der Erste der 1851 1856 eine Marmorskulptur farbig rekonstruierte die tinted Venus in der Walker Art Gallery in Liverpool Hierbei wurde die Technik der Wachsmalerei benutzt um Lippen Augen Haare Gewand und auch die Haut zu tonen In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde Dresden zum Zentrum der Auseinandersetzung mit der antiken Polychromie Der Direktor der Dresdner Skulpturensammlung Georg Treu vertrat vehement seine Meinung dass die antiken Skulpturen vollstandig farbig gefasst gewesen waren Er liess Gipsabgusse von Skulpturen anfertigen die dann von Kunstlern bemalt wurden Allerdings handelt es sich hierbei nicht um Rekonstruktionen da keinerlei Farbreste mehr auf den Skulpturen erhalten geblieben waren Man orientierte sich an farbigen Terrakotten und anderen Marmorskulpturen mit erhaltenen Farbresten Allerdings ist es Treu zu verdanken dass die Auffassung der antiken Polychromie verbreitet und in der Offentlichkeit Verstandnis dafur geweckt wurde Um die Jahrhundertwende war man sich mittlerweile sicher dass antike Skulpturen bemalt waren man diskutierte nun wie diese Bemalung ausgesehen hatte Es formierten sich mehrere Parteien deren Meinungsbilder zwischen der absoluten Befurwortung der totalen Polychromie bis hin zur vollstandigen Ablehnung reichten Zur antiken Bemalung hat Adolf Furtwangler der damalige Direktor der Glyptothek grundlegende Erkenntnisse gewonnen Nach dem Ersten Weltkrieg verlor sich das Interesse an diesem Thema Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde die Glyptothek stark zerstort wodurch nur mehr einige wenige Aquarelle von ihrem damaligen Aussehen zeugen Die heutige Glyptothek fordert die Wirkung der Marmorskulpturen durch die geringen Farbkontraste und durch die freie Aufstellung der Skulpturen Beinahe alle farbigen Rekonstruktionen die heute ausgestellt werden sind von Vinzenz Brinkmann rekonstruiert worden Von 16 Dezember 2003 bis 29 Februar 2004 fand in den Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek Munchen eine Ausstellung mit dem Titel Bunte Gotter Die Farbigkeit antiker Skulptur statt zu der auch ein Katalog erschien nbsp Malerei in der Villa der Mysterien nbsp Menander nbsp Casa del frutteto nbsp Fresko aus der Villa des P Fannius Synistor in BoscorealeMalerei der Parther und Sassaniden Bearbeiten nbsp Parthische Malerei aus der Synagoge von Dura Europos Auch bei den Parthern im heutigen Iran und Irak war die Malerei eine weit verbreitete Kunstform Sie ist vor allem durch Beispiele von Wandmalereien bekannt Obwohl die parthische Malerei sich aus der griechischen entwickelt hat zeigt sie deutlich eigene Stilformen Die Figuren sind alle frontal dargestellt und selbst in erzahlenden Darstellungen findet kaum eine Interaktion zwischen den Handelnden sondern eine vollige Orientierung auf den Betrachter statt Die Perspektive hat sich weitestgehend aufgelost die Figuren schweben meist im Raum und Raumlichkeit wird meist nur noch durch einige Schatten mehr angedeutet als verwirklicht Diese Stilelemente sollen dann vor allem auch in der byzantinischen Malerei weiterleben Die Malerei der auf die Parther folgenden Sassaniden ist schlecht belegt knupft aber vor allem an die vorhellenistische persische Kunst an Die Figuren sind meist im Profil dargestellt und die Standlinie gewinnt wieder an Bedeutung Maltechniken des Altertums Bearbeiten nbsp Enkaustik Mumienportrat aus FayumAuf HolzFur die Bemalung von Holz fand die Enkaustik oder die Temperatechnik Anwendung Bei der Enkaustik fungierte warmes Wachs als Bindemittel in das die Farbpigmente verruhrt wurden Das warme oder erkaltende Wachs wurde mit Pinseln oder Metallgeraten aufgetragen Diese Technik ist zwar aufwandig bewirkt aber grosse Haltbarkeit und hohen Farbglanz Bei der Temperatechnik werden die Farbpigmente mit emulgiertem Ol bzw Fett vermengt als Emulgator dient Eigelb Da Holz verwittert bzw sich nur unter bestimmten Bedingungen erhalt gibt es kaum archaologische Zeugnisse dieser Anwendung Auf SteinDie Temperatechnik wird auch auf Stein angewandt Moderne Versuche haben gezeigt dass man auf einer geglatteten Marmorflache den Pinsel sehr leicht fuhren kann und dabei ein sehr gutes Malergebnis erzielt Auf raue Oberflachen anderer Steinsorten wie beispielsweise Poros oder Kalkstein mussten erst eine oder mehrere Lagen Stuck oder Kreidegrund aufgebracht werden um die Oberflache auszugleichen Auf TonAuf Ton wurde meist mit brennfesten Erdfarben bzw Tonschlicker gemalt in selteneren Fallen auch mit bunten Deckfarben In diese Materialgruppe fallt die grosse Menge der bemalten Keramik auch Vasen genannt von italienisch vaso das Gefass Hierbei sind die schwarz und die rotfigurige Vasenmalerei zu unterscheiden die rotfigurige und die schwarzfigurige Technik Die schwarzfigurige Malerei entwickelte sich in archaischer Zeit und wurde als erste von den korinthischen Werkstatten verwendet Erst ab Mitte des 6 Jahrhunderts v Chr wurde Athen zur fuhrenden Produktionsstatte der schwarzfigurigen Vasen Bei dieser Technik wurden mit einem Pinsel die ornamentalen und figurlichen Darstellungen mit schwarzem Tonschlicker auf dem Gefass aufgebracht Die Binnengliederung wurde anschliessend mit einem spitzen Gerat eingeritzt Erst dann wurde das Gefass gebrannt Die rotfigurige Technik kam etwa um 530 v Chr in Athen auf und verdrangte die schwarzfigurige Technik Hier wurde das umgekehrte Prinzip verfolgt Das Gefass wurde mit schwarzem Glanzton uberzogen wobei die Ornamente und Figuren ausgespart blieben Die Binnenzeichnung konnte also gemalt statt eingeritzt werden was eine weichere organischere Korperwiedergabe der Figuren ermoglichte Auf PutzBei der Wandmalerei wurde Kalkmortel in mehreren immer feiner werdenden Schichten aufgetragen und bildete den Malgrund fur den anschliessenden Farbauftrag Die Oberflache wurde hierzu geglattet die Vorzeichnung Sinopia mit Hilfe der Rasterubertragung aufgebracht und daraufhin die reine oder mit Bindemitteln versetzte Farbe auf den frischen Putz daher al fresco aufgetragen Als Bindemittel sind Marmormehl Kasein oder Lehmwasser uberliefert Auf Grund der chemischen Reaktionen wahrend der Trocknung versinterte die Farbe mit dem Putz was diese sog Fresken besonders haltbar machte Wird hingegen auf trockenen Putz gemalt wird diese Technik als al secco bezeichnet Farben des Altertums BearbeitenAufgrund der geringen Menge von archaologischen Zeugnissen lasst sich das Farbenspektrum der Antike nur sehr unzureichend rekonstruieren Ausserdem ist zu beobachten dass sich die Farben Rot und Blau am besten erhalten haben Hilfreich sind hier neben antiken Schriftquellen die modernen Techniken die durch Materialanalysen UV und Streiflichtaufnahmen einen Einblick in die antike Farbwelt geben konnen Aus diesen Quellen ist bekannt dass Farbpigmente naturlich sowie auch kunstlich hergestellt werden konnten Als Material fungierten Mineral und Erdfarben pflanzliche tierische Substanzen aber beispielsweise auch zerstossenes Glas zur Herstellung der Farbe Blau Wie bereits erwahnt konnten Farben rein aber auch gemischt aufgetragen werden Ebenso konnten mehrere Farbschichten ubereinander aufgebracht werden Literatur BearbeitenHugo Blumner Technologie und Terminologie der Gewerbe und Kunste bei Griechen und Romern Band 3 Olms Hildesheim 1995 ISBN 3 487 02384 9 S 159 187 Reprint der Ausgabe Leipzig 1884 Vinzenz Brinkmann Hrsg Bunte Gotter Die Farbigkeit antiker Skulptur Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek Munchen 2003 ISBN 3 933200 08 3 Ausstellungskatalog Vinzenz Brinkmann Die Polychromie der archaischen und fruhklassischen Skulptur Biering amp Brinkmann Munchen 2003 ISBN 3 930609 19 3 Valentina Manzelli La policromia nella statuaria greca arcaica L Erma Rom 1994 ISBN 88 7062 854 X Harald Mielsch Romische Wandmalerei Theiss Stuttgart 2001 ISBN 3 8062 1632 0 Ingeborg Scheibler Griechische Malerei der Antike Beck Munchen 1994 ISBN 3 406 38492 7 Monika Trumper Griechische Malerei In Tonio Holscher Klassische Archaologie Grundwissen Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1653 3 S 277 292 Norbert Zimmermann Sabine Ladstatter Wandmalerei in Ephesos von hellenistischer bis in byzantinische Zeit Phoibos Wien 2010 ISBN 978 3 85161 035 2 Walter Paul Schussmann Rhadamanthys in der Tomba del Tuffatore Das Grab der Mysten eine Neuinterpretation Phoibos Wien 2011 ISBN 978 3 85161 061 1 Latife Summerer Alexander von Kienlin Hrsg Tatarli Renklerin donusu The return of the colours Ruckkehr der Farben Istanbul 2010 Jorge Tomas Garcia The Limits of Greek Painting From Mimesis to Abstraction In Heather L Reid und Jeremy C DeLong Hrsg The Many Faces of Mimesis Selected Essays from the 2017 Symposium on the Hellenic Heritage of Western Greece 2007 JSTOR j ctvbj7g5b 27 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemalde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Malerei der Antike amp oldid 235850388