www.wikidata.de-de.nina.az
M 1 war ein Minensuchboot der deutschen Kriegsmarine ihr erster Minensucherneubau nach dem Ersten Weltkrieg M 1 SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp MinensuchbootKlasse Minensuchboot 1935Bauwerft H C Stulcken Sohn HamburgBaunummer 710Kiellegung 9 Juli 1936Stapellauf 5 Marz 1937Indienststellung 1 September 1938Verbleib Am 12 Januar 1945 durch britischen Luftangriff versenkt Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Technische Daten 2 Schicksal 3 Ende 4 Anmerkungen und Einzelnachweise 5 Weblinks 6 LiteraturBau und Technische Daten BearbeitenDas Boot gehorte zum Typ Minensuchboot 1935 und wurde auf der Stulcken Werft in Hamburg mit der Baunummer 710 am 9 Juli 1936 auf Kiel gelegt Der Stapellauf erfolgte am 5 Marz 1937 und am 1 September 1938 wurde das Boot in Dienst gestellt Das Boot war 68 10 m lang 66 0 m in der Wasserlinie und 8 7 m breit und hatte 2 65 m Tiefgang Die Wasserverdrangung betrug 682 Tonnen standard bzw 874 t maximal Die Maschinenanlage bestand aus zwei zweifach doppeltwirkenden Lentz Einheits Expansionsdampfmaschinen mit zwei Ol befeuerten Wagner Hochdruckkesseln mit 35 atu und ergab eine Leistung von 3200 PS Das Boot hatte zwei 6 flugelige Voith Schneider Propeller von 2 5 m Durchmesser Die Hochstgeschwindigkeit lag bei 18 2 kn und der Aktionsradius betrug 5000 sm bei 10 kn Marschgeschwindigkeit resp 1000 sm bei 17 kn Das Boot war mit zwei 10 5 cm L 45 Kanonen C 32 480 Schuss Munition zwei 3 7 cm SK C 30 3000 Schuss und zwei 2 cm Flak C 30 4000 Schuss sowie vier Wasserbombenwerfern und sechs Wasserbomben bewaffnet Es konnte bis zu 30 Minen mitnehmen 1942 wurde die Fla MG Bewaffnung auf sechs 2 cm MG 6000 Schuss verstarkt Die Panzerung schutze gegen Splitter und betrug 10 mm Die Besatzung bestand aus 3 Offizieren und 81 Mann Schicksal BearbeitenBeim Beginn des deutschen Uberfalls auf Polen gehorte das Boot zur 1 Minensuchflottille 1 die seit 1933 in Pillau stationiert war Kommandant des Boots war seit dem 5 Marz 1939 Oberleutnant zur See Hans Bartels Die Flottille mit den Booten M 1 M 3 M 4 M 5 M 7 und M 8 hatte bereits am 24 August 1939 die 230 Mann der Marinestosstruppkompanie MSK in Memel abgeholt und sie noch in der gleichen Nacht auf der Hohe von Stolpmunde auf das Linienschiff Schleswig Holstein gebracht die MSK besetzte dann am 1 September die Westerplatte Danach versah die Flottille Minensuch und Sicherungsaufgaben sowie U Boot Jagd in der Danziger Bucht Noch vor Beendigung des Krieges gegen Polen verlegte die Flottille zu Sicherungsdiensten in die Nordsee Dort versenkte Bartels der am 1 Oktober 1939 zum Kapitanleutnant befordert worden war mit M 1 in den fruhen Morgenstunden des 24 Februar 1940 im Gebiet der Doggerbank ohne Warnung die vier in Esbjerg beheimateten danischen Fischkutter Ejjam E 92 Gerlis E 456 Merkator E 348 und Polaris E 504 durch Rammen Bartels meldete seinen Vorgesetzten dass aus militarischen Grunden von den Kutterbesatzungen niemand gerettet wurde 16 Fischer aus dem neutralen Danemark verloren ihr Leben 2 3 Bei der deutschen Invasion von Norwegen im April 1940 nahm sein Boot als Teil der 2 Minensuchflottille zusammen mit M 2 M 9 und M 13 Kriegsschiffgruppe 6 an der Besetzung von Egersund teil wo die vier Boote eine Radfahrkompanie an Land setzten Danach fuhrte M 1 Sicherungs Aufklarungs Truppentransport und Geleitdienst an der norwegischen Sud und Westkuste durch wobei Bartels durch erhebliche Erfolge beim Aufbringen in den Fjorden versteckter Schiffe auf sich und sein Boot aufmerksam machte In Kristiansand und Umgebung brachte Bartels mit M 1 unter anderem ein grosses Odin drei kleine norwegische Torpedoboote und vier Patrouillenboote bewaffnete ehemalige Walfangboote auf die danach von der Kriegsmarine ubernommen wurden Als der Admiral der norwegischen Westkuste Otto von Schrader das Boot in Bergen besuchte und dabei die Bezeichnung Tiger der Fjorde benutzte malten Bartels und die Besatzung ihr Boot entsprechend an und hissten fortan eine selbstgemachte Tigerflagge Am 15 April transportierte M 1 240 Heeressoldaten nach Bergen brachte auf der Ruckfahrt 13 Frachter eines sich zur Fahrt nach England sammelnden Konvois auf und uberfuhrte diese Schiffe nach Stavanger Am 23 April 1940 brachte das Boot zusammen mit Booten der 1 Schnellbootsflottille Heerestruppen den Hardangerfjord und Eidfjord hinauf nach Ulvik Dort sicherten sie den dort internierten deutschen Frachter Afrika der im Sinken begriffen war nachdem die Norweger beim Annahern der deutschen Flottille dessen Flutventile geoffnet hatten Kurz nachdem die Truppen in Bakranes 60 34 N 6 55 O 60 567 6 9145 dem Ortszentrum an Land gegangen waren wurden die S Boote von norwegischen Soldaten beschossen Dabei gab es einen Toten und zwolf Verwundete Daraufhin liess Bartels das Feuer auf den Ort eroffnen Alle 56 Hauser des Orts wurden durch den Artilleriebeschuss und durch Feuer zerstort nur die Kirche wurde verschont Am folgenden Tag dem 24 April transportierte M 1 erneut Truppen entdeckte und enterte dabei das zuvor von den Norwegern im Ulviksfjord internierte deutsche Motorschiff Clare Hugo Stinnes 1 und nahm wahrend der Ruckfahrt nach Bergen weitere Dampfer als Prise 4 Ab Mai 1941 gehorte M 1 zur 4 Minensuchflottille in der Nordsee Beim Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 nahm das Boot mit der Flottille an der Eroberung der estnischen Inseln Hiiumaa Dago Saaremaa Osel und Muhu Moon teil Bald darauf wurde das Boot nunmehr auch mit der taktischen Bezeichnung V 5501 belegt als Fuhrerboot der 55 Vorpostenflottille zu Sicherungsdiensten an der norwegischen Westkuste verlegt 5 Am 26 Mai 1942 kam M 1 mit der taktischen Bezeichnung M 5201 zur 52 Minensuchflottille die im Raum Bergen die norwegischen Kustengewasser sichern sollte 6 Am 14 Marz 1943 erbeutete das Boot das vor Floro gestrandete und aufgegebene britische bzw norwegische Motortorpedoboot MTB 631 das daraufhin vor den Kriegsmarine als S 631 in Dienst gestellt wurde 7 In der vierten Juniwoche 1943 sicherten M 1 und das Schwesterboot M 2 die deutschen Minenschiffe Ostmark Elsass und Brummer und die Zerstorer Z 27 und Z 30 die die Minensperren Erzengel Wildschwein und Steinadler in der Nordsee legten um die Westwall Minensperren nach Norden zu verlangern 8 Ende BearbeitenAm 12 Januar 1945 kurz nach Mittag wurde das Boot im Nordbyfjord bei Bergen von einer britischen 5 6 t Tallboy Fliegerbombe getroffen und versenkt Dabei verloren 20 Mann der Besatzung ihr Leben 9 10 Das Wrack liegt in etwa 340 m Tiefe Eine Untersuchung des Wracks im Jahre 1996 ergab dass es in viele Teile zerborsten und teilweise im Sand begraben ist 11 Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten http www wlb stuttgart de seekrieg km mboote m1 7 htm Hans Bartels Gefechtsbericht uber die Versenkung von vier danischen Fischkuttern http www wlb stuttgart de seekrieg kriegsrecht htm Fur seine Leistungen bei der Sicherung der westnorwegischen Fjorde wurde Bartels am 11 Mai 1940 mit dem Eisernen Kreuz I Klasse und funf Tage spater mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet Bartels wurde am 27 Mai 1940 zum ersten Fuhrer des neu aufgestellten Kustensicherungsverbands Norwegische Westkuste beim Stab des Admirals der norwegischen Westkuste ernannt Sein Nachfolger als Kommandant von M 1 wurde der spatere U Boot Kommandant Albrecht Brandi der schon seit Oktober 1937 Wachoffizier auf dem Boot gewesen war http www wlb stuttgart de seekrieg km vboote vfl51 61 htm http www wlb stuttgart de seekrieg km mboote m52 56 htm Das Boot war eine britische Leihgabe an die norwegische Marine Es wurde am 18 Marz 1943 nach Bergen eingeschleppt und als S 631 in Dienst gestellt http www foerderverein museums schnellboot de s boote kriegsmarine sboote km typen htm http www wlb stuttgart de seekrieg 43 06 htm deutsche kriegsschiffe de Memento vom 18 Oktober 2010 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Wehrmacht History 1935 to 1945 Memento vom 28 Oktober 2014 im Internet Archive Status 2006 for tidligere undersokte vrak med potensiell olje langs norskekysten S 31 32 Memento vom 16 April 2014 im Internet Archive Weblinks Bearbeitenhttp www deutschekriegsmarine de hauptteil uberwassereinheiten Boote hauptteil minensucher hauptteil minensucher 1935 body hauptteil minensucher 1935 htm http www german navy de kriegsmarine ships minehunter mboot35 index htmlLiteratur BearbeitenDie Ritterkreuztrager der Deutschen Kriegsmarine 1939 1945 Band I Buchstabe A K S 15 17 Hans Bartels Tigerflagge heiss vor Deutscher Heimatverlag Ernst Gieseking Bielefeld 1941 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title M 1 Schiff 1937 amp oldid 232680333