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Albrecht Brandi 20 Juni 1914 in Dortmund 6 Januar 1966 in Koln 1 war ein deutscher Marineoffizier und U Boot Kommandant der Kriegsmarine und einer von 27 Inhabern des Eichenlaubs mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes Insgesamt versenkte er neun Handelsschiffe mit 29 339 BRT sowie zwei Zerstorer und einen Minenkreuzer Unterseebootskomman dant Albrecht Brandi in Uniform der Kriegsmarine September 1944 Inhaltsverzeichnis 1 Zwischenkriegszeit 2 Zweiter Weltkrieg 3 Nachkriegszeit 4 Auszeichnungen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseZwischenkriegszeit BearbeitenBrandi Sohn des Bergbau Ingenieurs Ernst Brandi war Sturmfuhrer der faschistischen Sturmabteilung SA 2 Er trat am 1 April 1935 als Seeoffiziersanwarter der Kriegsmarine bei und wurde dort der II Abteilung der Schiffstammabteilung der Ostsee in Stralsund zugeteilt Dort bekam er seine infanteristische Grundausbildung die er am 25 September 1935 mit seiner Ernennung zum Seekadetten abschloss Anschliessend absolvierte Brandi vom 26 September 1935 bis 19 Juni 1936 seine Bordausbildung auf dem Segelschulschiff Gorch Fock und dem Leichten Kreuzer Karlsruhe Danach begann er am 20 Juni 1936 an der Marineschule Murwik in Flensburg Murwik den Hauptlehrgang fur Fahnriche Vom 1 April 1937 bis 1 Oktober 1937 absolvierte Brandi diverse Fahnrichswaffenlehrgange wobei er am 1 Juli 1937 zum Fahnrich zur See ernannt wurde Am 2 Oktober 1937 wurde er III Wachoffizier an Bord des Minensuchboots M 125 Diese Dienststellung hatte er bis zum 1 Oktober 1937 inne Am 2 Oktober 1937 wurde er Wachoffizier auf dem Minensuchboot M 1 wo er am 1 Januar 1938 seine Beforderung zum Oberfahnrich zur See und am 1 April 1938 die zum Leutnant zur See erlebte Zweiter Weltkrieg BearbeitenBeforderungen 3 Seekadett am 25 September 1935 Fahnrich zur See am 1 Juli 1936 Oberfahnrich zur See am 1 Januar 1938 Leutnant zur See am 1 April 1938 Oberleutnant zur See am 1 Oktober 1939 Kapitanleutnant am 1 Oktober 1942 Korvettenkapitan am 8 Juni 1944 Fregattenkapitan am 18 Dezember 19441 Feindfahrt mit U 552 3 25 Dezember 1941 bis 27 Januar 1942 als Kommandantenschuler 7 Feindfahrten mit U 617 29 August 1942 bis 7 Oktober 1942 4 Schiffe mit 15 079 BRT versenkt 2 November 1942 bis 28 November 1942 21 Dezember 1942 bis 17 Januar 1943 3 Schiffe mit 6 996 BRT versenkt 27 Januar 1943 bis 13 Februar 1943 2 Schiffe mit 7 264 BRT und 1 Kreuzer mit 2 650 ts versenkt 25 Marz 1943 bis 17 April 1943 31 Mai 1943 bis 20 Juli 1943 28 August 1943 bis 12 September 1943 1 Zerstorer mit 1 050 ts versenkt 1 Feindfahrt mit U 380 20 Dezember 1943 bis 21 Januar 19441 Feindfahrt mit U 967 11 April 1944 bis 17 Mai 1944 1 Zerstorer mit 1 300 ts versenkt Auf M 1 war Brandi unter dem Kommandanten Hans Bartels beim Uberfall auf Polen an der Deckung der verlustreichen Operation gegen die polnische Westerplatte bei Danzig beteiligt dann in den fruhen Morgenstunden des 24 Februar 1940 im Gebiet der Doggerbank auch an der ohne vorherige Warnung vorgenommenen Versenkung der vier in Esbjerg beheimateten danischen Fischkutter Ejjam E 92 Gerlis E 456 Merkator E 348 und Polaris E 504 durch Rammen Bartels meldete seinen Vorgesetzten dass aus militarischen Grunden von den Kutterbesatzungen niemand gerettet wurde 16 Fischer aus dem damals neutralen Danemark verloren ihr Leben 4 5 6 Brandi wurde am 25 Mai 1940 als Nachfolger von Hans Bartels Kommandant des Bootes und kam in dieser Zeit das erste Mal bei der Sicherung von Uberfuhrungsfahrten von U Booten von ihren Werften mit diesem Schiffstyp in Kontakt Im April 1941 erfolgte nach einer zuvor erteilten Ablehnung sein Ubertritt zur U Boot Waffe Hier begann er noch im selben Monat eine U Boots Ausbildung an der Marineschule Murwik die er am 24 Dezember 1941 abschloss Am 25 Dezember 1941 wurde Brandi Kommandantenschuler auf U 552 unter dem Kommando von Erich Topp mit dem er vom 25 Dezember 1941 bis 27 Januar 1942 seine erste Feindfahrt unternahm Danach verliess Brandi U 552 und wurde am 28 Januar 1942 zur Baubelehrung fur U 617 delegiert dessen Kommandant er am 9 April 1942 wurde Die Ubernahme des Bootes erfolgte in Kiel Schon auf der anschliessenden Uberfuhrungsfahrt nach St Nazaire konnte das Boot vier feindliche Schiffe versenken Im November 1942 inzwischen am 1 Oktober 1942 zum Kapitanleutnant befordert beschadigte Brandi auf einer weiteren Feindfahrt einen Zerstorer und versenkte ein Schiff Aufgrund neuer Befehle brach er dann durch die Strasse von Gibraltar wobei er von einem britischen Marineflugzeug und Sicherungsschiffen angegriffen wurde Jedoch konnte U 617 unbeschadigt diese schwierige Passage meistern Von November 1942 bis September 1943 war Brandi in Toulon und La Spezia im Mittelmeer stationiert Bei einer Feindfahrt Ende 1942 kam es zu einem Zusammentreffen mit einem britischen U Boot Nach einer dreistundigen gegenseitigen Belauerung tauchte Brandi ab und setzte seine Feindfahrt fort Bei seiner Ruckkehr erhielt er das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 21 Januar 1943 Auf der nachsten Feindfahrt versenkte er den britischen Minenkreuzer HMS Welshman der fur die Verteidigung Maltas wichtig war Fur die darauf folgende Versenkung des Zerstorers HMS Puckeridge wurde Brandi mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet Wahrend der Feindfahrt sichtete er auch die beiden britischen Flugzeugtrager HMS Illustrious und HMS Formidable konnte sie jedoch wegen einer schlechten Schussposition nicht angreifen Am 11 September 1943 wurde sein U Boot von britischen Flugzeugen des 179 Squadrons so schwer beschadigt so dass Brandi den Befehl zur Selbstversenkung nahe der spanischen Kuste geben musste Teils in Schlauchbooten teils schwimmend erreichte Brandis Mannschaft die Kuste wo sie von spanischen Truppen aufgegriffen und in Cadiz interniert wurden Brandi und seine Mannschaft kehrten im November 1943 nach Deutschland zuruck Im Dezember 1943 wurde Brandi zum Kommandanten von U 380 ernannt mit dem er jedoch nur zu einer Feindfahrt ohne Erfolg auslief Am 11 Marz 1944 wurde U 380 am Liegekai in Toulon durch einen Luftangriff der 15 USAAF zerstort Anschliessend ubernahm Brandi im April 1944 das Kommando von U 967 Nach Abschluss zwei weiterer Feindfahrten wobei er am 5 Mai 1944 den US amerikanischen Zerstorer USS Fechteler versenkte erhielt er die Schwerter zum Ritterkreuz Am 8 Juni 1944 wurde er zum Korvettenkapitan befordert Eine Erkrankung zwang Brandi zu einer Kur bis September 1944 weswegen er das Kommando uber U 967 abgeben musste Nach seiner Genesung wurde Brandi mit der Leitung der U Boot Kampfverbande in der Ostsee beauftragt und erhielt fur seine Leistungen die Brillanten zum Ritterkreuz verliehen Die Kriegsmarine stellte bis zu diesem Zeitpunkt lediglich zwei der bis dahin 22 mit den Brillanten ausgezeichneten Soldaten der Wehrmacht und mit der Verleihung an Brandi sollte die Motivation der U Boot Fahrer gesteigert werden Im Januar 1945 wurde er Chef der Kleinkampfverbande der Kriegsmarine im niederlandischen Raum wo er ab 3 Februar 1945 als Divisionskommandeur der 5 K Division der Kleinst U Boote vom Typ Seehund mit Gefechtsstand in IJmuiden Niederlande diente und gleichzeitig als Lehrkommandeur des Lehrkommandos 300 das fur die Ausbildung der kunftigen Seehundbesatzungen verantwortlich war Am 6 Mai 1945 kapitulierte Brandi mit seiner Einheit vor den kanadischen Streitkraften in IJmuiden Kurz darauf wurde er Kommandant des nahen Kriegsgefangenenlagers in IJmuiden Im September 1945 erfolgte seine Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft Nachkriegszeit BearbeitenNach dem Krieg absolvierte Brandi die Gesellenprufung als Maurer um sich fur seinen darauffolgenden Beruf des Architekten vorzubereiten Er wurde auf der Essener Staatsbauschule aufgenommen und machte sich 1950 als Architekt selbstandig In dieser Funktion arbeitete er in verschiedenen Landern unter anderem auch in Saudi Arabien Drei Jahre lang war er Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten in Dortmund Brandi engagierte sich im Rotary Club und war von 1964 bis zu seinem Tode Vorsitzender des Kreises Westfalen 1966 starb Brandi uberraschend im Alter von 51 Jahren Bei seiner Beerdigung waren Vertreter der Bundesmarine und etliche Besatzungsmitglieder der U Boote unter seinem Kommando anwesend Albrecht Brandi war verheiratet und hatte 6 Kinder 7 Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1939 II und I Klasse April 1940 U Boot Kriegsabzeichen 1939 8 Oktober 1942 U Boot Kriegsabzeichen mit Brillanten Juli 1944 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub Schwertern und Brillanten 1 Ritterkreuz am 21 Januar 1943 Eichenlaub am 11 April 1943 224 Verleihung Schwerter am 13 Mai 1944 66 Verleihung Brillanten am 24 November 1944 22 Verleihung Nennung im Wehrmachtbericht am 14 April 1943Siehe auch BearbeitenListe der Trager des Eichenlaubs mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes Marineoffizier Deutschland Literatur BearbeitenRainer Busch Hans Joachim Roll Die Ritterkreuztrager der U Boot Waffe von 1939 bis Mai 1945 Band 5 aus Der U Boot Krieg 1939 1945 Verlag E S Mittler amp Sohn 2003 ISBN 3 8132 0515 0 S 308 314 Franz Kurowski Albrecht Brandi in ders Jager der sieben Meere Die beruhmtesten U Boot Kommandanten des II Weltkriegs Motorbuch Verlag Stuttgart 1998 2 Auflage ISBN 3 613 01633 8 S 367 382 Biografisches Darstellung der Feindfahrten Gestorben Albrecht Brandi In Der Spiegel Nr 4 1966 S 90 online Weblinks BearbeitenAlbrecht Brandi in der Datenbank von uboat net englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 239 Der SA Fuhrer Munchen Heft 12 1943 mit Abbildung a b Bodo Herzog Gunter Schomaekers Ritter der Tiefe Graue Wolfe Die erfolgreichsten U Boot Kommandanten der Welt 2 Auflage Verlag Welsermuhl Munchen Wels 1976 ISBN 3 85339 136 2 S 165 170 Hans Bartels Gefechtsbericht uber die Versenkung von vier danischen Fischkuttern Seekrieg Februar 1940 Wurttembergische Landesbibliothek Stuttgart Unterlassene Hilfeleistung an oder Erschiessung von Schiffbruchigen Wurttembergische Landesbibliothek Stuttgart Gunter Fraschka Mit Schwertern und Brillanten die Trager der hochsten deutschen Tapferkeitsauszeichnung Universitas 2002 ISBN 978 3 8004 1435 2 S 260 1 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 20 Juli 2022 PersonendatenNAME Brandi AlbrechtKURZBESCHREIBUNG deutscher Marineoffizier zuletzt Fregattenkapitan und U Boot Kommandant im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 20 Juni 1914GEBURTSORT DortmundSTERBEDATUM 6 Januar 1966STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albrecht Brandi amp oldid 238064445