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Ludwig III von Arnstein 1109 Burg Arnstein 1 28 Oktober 1185 im Kloster Gommersheim 2 heute Gau Odernheim war ein Graf sowie mehrfacher Klostergrunder Er wurde Pramonstratenser wird traditionell als Seliger verehrt und mit ihm starb sein Geschlecht im Mannesstamm aus 3 Kloster Arnstein gestiftet von Graf Ludwig III am Platz seiner Burg hier ist er in der Klosterkirche bestattet Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Leben 1 3 Tod 2 Gedenken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Seine Familie waren die Grafen im Einrichgau Die genaue Genealogie ist umstritten und weitgehend unbekannt Uber Graf Ludwig III existiert seine im Original erhaltene Vita Gesta comitis Ludewici worin auch seine direkten Vorfahren und eine nicht naher prazisierte Blutsverwandtschaft mit dem Stauferherzog Friedrich II von Schwaben Vater von Kaiser Friedrich I Barbarossa erwahnt werden Diese Quelle gilt anhand bisher nachprufbarer Angaben als sehr zuverlassig verfasst wurde sie um 1200 von dem Arnsteiner Pramonstratenser Luwandus Das Adelsgeschlecht trug seinen Namen von der Burg Arnstein bei Seelbach im Rhein Lahn Kreis die Graf Ludwig III in das noch existierende Kloster Arnstein umwandelte Leben Bearbeiten nbsp Peterskirche Bubenheim Pfalz Stiftung des Grafen Ludwig III von Arnstein nbsp Klosterkirche St Norbert Enkenbach gestiftet durch Graf Ludwig von ArnsteinEr war der Sohn von Graf Ludwig II und dessen Gattin Udelhild von Odenkirchen Ludwig II starb fruhzeitig um 1115 Die Mutter zog sich nach erlangter Grossjahrigkeit des Sohnes auf die ihr als Morgengabe gehorende Besitzung Odenkirchen zuruck Spater lebte sie als Kanonissin und schenkte ihre Erbguter dem Erzbistum Koln sie wurde im Kolner Dom beigesetzt Graf Ludwig III trat sehr fruh in die Rechte seines verstorbenen Vaters ein Durch die mangelhafte Erziehung ohne Vater fuhrte er ein ausschweifendes und gewalttatiges Leben seine Burg wurde zum Ausgangspunkt gefurchteter Raubzuge Um 1125 verheiratete er sich mit Grafin Guda von Bomeneburg deren Heimat die neuere Geschichtsforschung auf der Altenbaumburg bei dem heutigen Ort Altenbamberg lokalisiert Sie habe dem Geschlecht der Emichonen angehort Die Ehe blieb kinderlos und Ludwig III vollzog eine radikale innere Wandlung Seines oberflachlichen Lebens uberdrussig beschloss er anfangs gegen den erklarten Widerstand der Gemahlin seine Guter geistlichen Zwecken zu widmen und bestimmte sich selbst fur den klosterlichen Stand 1139 berief er eine Gruppe von 12 Pramonstratensern aus dem Kloster Gottesgnaden bei Calbe an der Saale zu sich und ubergab ihnen seine Stammburg die er zum Kloster Arnstein umwidmete Er selbst trat im Alter von 30 Jahren dort als Laienbruder ein Zum Stiftungsgut des neuen Klosters gehorten von Anfang an der Ort Bubenheim Pfalz und seine Peterskirche welche der Graf moglicherweise aus dem Heiratsgut seiner Frau besass Fur das Dorf Bubenheim ist die 1140 erfolgte Schenkung an das Kloster Arnstein auch die erste urkundliche Erwahnung Die schon bestehende Bubenheimer Kirche wurde 1163 im Auftrag des Klosters Arnstein von dem Priester Gottfried von Beselich neu erbaut 4 Sie gilt als alteste romanische Dorfkirche der Pfalz und besitzt eine Erbauungsinschrift des Arnsteiner Klerikers mit seinem Portratbild der Neubau durfte in enger Abstimmung mit dem auch als Ordensmann hier ofter aufenthaltlichen Schenkgeber erfolgt sein Ludwigs Gattin Guda lebte nach seinem Ordenseintritt als Inkluse in Arnstein Das Ehepaar schenkte sein gesamtes Vermogen der Kirche woraus zahlreiche weitere Kloster erwuchsen Beim Besuch seiner Guter in Bubenheim pflegte Graf Ludwig III ofter im heutigen Rheinhessen bei Dienstmannen des Hochstiftes Metz einzukehren Uber diese erhielt er 1146 die Gommersheimer Guter des Hochstiftes damit er dort ein Kloster der Pramonstratenserinnen als Filiale von Arnstein grunden konnte 5 Bereits 1144 hatte er das ebenfalls in der Nahe liegende Kloster Munsterdreisen reaktiviert und mit Pramonstratensern aus dem Kloster Gottesgnaden besetzt Sein eigener Kaplan Marquard wurde 1145 dort der erste Propst 6 7 Graf Ludwig III betreute auch die Pramonstratenser Chorfrauen im Kloster Bethlenrode bei Kirdorf Diese verpflanzte er ebenfalls in die Pfalz siedelte sie zunachst in Stetten nahe Bubenheim an und grundete fur sie schliesslich um 1146 den Konvent zu Marienthal der dem Kloster Munsterdreisen juristisch unterstellt wurde 8 1148 folgte die Stiftung des Pramonstratenserinnenklosters Enkenbach als weiteres Tochterkloster von Munsterdreisen 9 Weiterhin gehort das Chorfrauen Kloster Beselich in das Umfeld Graf Ludwigs von Arnstein Initiator war zwar der auch in Bubenheim tatige Gottfried von Beselich jedoch hat bei der um 1170 erfolgten Grundung als Filialkonvent des Klosters Arnstein zweifelsohne der dort als Konverse lebende Graf eine wichtige Rolle gespielt 10 zumal er fur die zuvor schon dort erbaute und seinem Kloster ubergebene Kirche bereits 1163 einen Schutzbrief des Erzbischofs Hillin von Trier erwirkte 11 Tod Bearbeiten Ludwig III von Arnstein starb 1185 im Kloster Gommersheim wo er sich gerade wieder auf einer seiner Inspektionsreisen zu den pfalzischen Klostern und Besitztumern befand Propst Burkard von Munsterdreisen erteilte ihm dort die Sterbesakramente Aus allen umliegenden Dorfern seien die Leute herbeigeeilt um den Klostergrunder zu beweinen Die Leiche blieb zwei Tage in der Gommersheimer Klosterkirche aufgebahrt kam am dritten Tag ins Kloster Eberbach einen Tag spater nach Kirdorf und wurde von dort zur Beisetzung ins Kloster Arnstein verbracht 12 Von Graf Ludwig wird u a uberliefert dass er Kleidungsstucke auszog und an Bettler verschenkte weshalb seine Vita eine Parallele zum Hl Martin von Tours zieht Es heisst dort Er hatte mit den Armen seinen Mantel geteilt wie der Heilige Bischof Martin damit hat er erworben ein Gnadenkleid von Purpur und Seide die ewige Freude des Himmels Gedenken BearbeitenLudwig von Arnstein ist in vielen Heiligenlegenden aufgefuhrt und Kloster Arnstein seine ehemalige Burg existiert bis heute Die anderen von ihm gestifteten Kloster gingen alle unter Erhalten blieben die Klosterkirche St Norbert in Enkenbach Alsenborn die Peterskirche in Bubenheim sowie Reste der Klosterkirche von Marienthal Sein Name und seine Intention leben weiter in der neuzeitlichen Ordensgemeinschaft der Arnsteiner Patres Sie heissen zwar offiziell Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens und der ewigen Anbetung des Allerheiligsten Altarsakramentes nennen sich im deutschen Sprachraum aber Arnsteiner Patres nach ihrem hiesigen Mutterhaus im Kloster Arnstein 13 Literatur BearbeitenErnst Zais Arnstein Ludwig III Graf v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 597 f Fred Schwind Ludwig III In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 349 Digitalisat Christian von Stramberg Denkwurdiger und nutzlicher rheinischer Antiquarius 2 Abteilung 3 Band S 261 264 Koblenz 1853 Digitalscan Johann Heinrich Hennes Geschichte der Grafen von Nassau Teil 1 Bis zum Jahr 1255 Seiten 69 71 Koln 1842 Bruno Krings Das Pramonstratenserstift Arnstein a d Lahn im Mittelalter 1139 1527 in Veroffentlichungen der historischen Kommission fur Nassau Band 48 Wiesbaden 1990 ISBN 392224484X Otto Renkhoff Nassauische Biographie Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten 2 Auflage Wiesbaden 1992 ISBN 3 922244 90 4 S 21 Nr 112 Weblinks BearbeitenGraf Ludwig III von Arnstein im Portal Okumenisches Heiligenlexikon Historische Webseite zu Graf Ludwig III von Arnstein und seiner Familie Historische Webseite zum Kloster Arnstein und seinem Stifter Arnstein Ludwig III Graf von Hessische Biografie Stand 15 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ludwig III von Arnstein in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Gredy Gau Odernheimer Chronik Band 1 S 290 f Historische Webseite zum Kloster Gommersheim bzw Gummersheim Memento des Originals vom 21 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www regionalgeschichte net Webseite des Bistums Munster zum Seligen Ludwig III von Arnstein Biografische Webseite zu Gottfried von Beselich Webseite zum untergegangenen Kloster Gommersheim Gummersheim Alfons Hoffmann Kloster Marienthal am Donnersberg 1956 S 5 7 Johann Heinrich Hennes Geschichte der Grafen von Nassau Teil 1 Bis zum Jahr 1255 Seite 70 Koln 1842 Digitalscan Annalen des Vereins fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung Band 4 Wiesbaden 1850 Seite 113 Digitalscan Zur Grundung des Klosters Enkenbach als Tochterkloster von Munsterdreisen Webseite zur Geschichte des Klosters Beselich Memento vom 22 Februar 2014 im Internet Archive Christoph W Martin Gottfried von Beselich Leben und Werk Beselicher Schriften Nr 11 1999 ISSN 0934 036X Seiten 19 u 52 55 Johann Heinrich Hennes Geschichte der Grafen von Nassau Teil 1 Bis zum Jahr 1255 Seite 70 Koln 1842 Digitalscan Offizielle Webseite der Arnsteiner PatresNormdaten Person GND 128716770 lobid OGND AKS VIAF 55206522 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ludwig III von ArnsteinALTERNATIVNAMEN Graf Ludwig III von ArnsteinKURZBESCHREIBUNG Graf Klosterstifter und PramonstratenserGEBURTSDATUM 1109STERBEDATUM 28 Oktober 1185STERBEORT Gau Odernheim Kloster Gommersheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig III von Arnstein amp oldid 233468647