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Lou Albert Lasard auch Lou Albert Lazard oder Loulou Albert Lazard geschrieben in der Zeitschrift Jugend auch Lulu Lazard genannt 1 10 November 1885 in Metz Deutsches Reich 21 Juli 1969 in Paris war eine deutsch franzosische Malerin der Moderne Lou Albert Lasard um 1916 Foto von Hanns Holdt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Bildnerische Darstellung Lou Albert Lasards 3 Bilder Auswahl 3 1 Einzelausstellungen 3 2 Gruppenausstellungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenLou Lasard wurde 1885 im damals zu Deutschland gehorigen lothringischen Metz als Kind einer judischen Bankiersfamilie geboren Im Alter von achtzehn Jahren ging sie zusammen mit ihrer um ein Jahr alteren Schwester Ilse Heller Lazard nach Munchen um Malerei zu studieren 1908 bis 1914 Da im beginnenden 20 Jahrhundert aber Frauen an den Kunstakademien noch nicht zugelassen waren belegte sie an verschiedenen privaten Kunstschulen Zeichenkurse so etwa an der beruhmten von Heinrich Knirr geleiteten Kunstschule in der Amalienstrasse 1909 heiratete sie gegen den Willen ihrer Eltern den 26 Jahre alteren Augsburger Chemiker und Erfinder Eugen Albert 1856 1929 2 In Munchen hatte sie freundschaftliche Verbindungen zu Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin sowie Kontakt zur Kunstlergruppe Blauer Reiter insbesondere zu Wassily Kandinsky Paul Klee und Franz Marc Wahrend ihrer Zeit in Munchen hatte sie ihre ersten Ausstellungen in der Galerie Thannhauser sowie in der Munchener Secession Aus der Ehe mit Eugen Albert stammt die Tochter Ingo de Croux Albert 1911 1997 3 Die Ehe bestand nur noch auf dem Papier als Lou Albert Lasard 1914 eine Liebesaffare mit Rainer Maria Rilke begann mit dem sie bis 1916 in Wien und Munchen zusammenlebte 4 Sie bewegte sich in einem Kunstlerumfeld in dem sie unter anderem mit Romain Rolland Stefan Zweig Paul Klee und Oskar Kokoschka bekannt war 5 Sie betatigte sich auch als Dichterin Insbesondere ubertrug sie Gedichte Rilkes ins Franzosische Dadurch wurde Paul Valery auf sie aufmerksam und gemeinsam schufen das Buch Paraboles 6 Nach einem zweijahrigen Aufenthalt in der Schweiz schloss sie sich der avantgardistischen Kunstlervereinigung Novembergruppe in Berlin an Ihre Werke aus jener Zeit bestanden hauptsachlich aus gezeichneten und radierten Portrats ihrer Freunde 1928 liess sie sich in Paris nieder und wurde Teil der Kunstlergemeinschaft im Viertel Montparnasse Dort malte sie wie viele andere Kunstler und Kunstlerinnen Bilder aus dem Tanzlokal Bal Bullier wo Angehorige verschiedener Schichten so die Boheme und die Halbwelt verkehrten 7 Sie pflegte Freundschaften mit Henri Matisse Alberto Giacometti und Robert Delaunay Lou Albert Lasard war mit ihrer Tochter oft auf Reisen in Nordafrika Indien Tibet und anderen Landern Zeichnungen und Aquarelle die sie von diesen Reisen mitbrachte wurden 1939 ausgestellt Als Deutschland den Westfeldzug begann wurden Lou Albert Lasard und ihre Tochter im Mai 1940 von den Franzosen im Lager Gurs interniert Ihre dortige Mitinsassin Hanna Schramm gibt einen kleinen Einblick in Albert Lasards Lageralltag den sie dazu nutzte in Zeichnungen und Aquarellen Portrats ihrer Mitgefangenen und Szenen aus dem Lagerleben festzuhalten Wir wussten wohl dass eine ganze Anzahl bildender Kunstler im Lager war Im Sommer 1940 hatten wir Lou Albert Lazard eine der zahlreichen Freundinnen Rilkes gekleidet in wallende weisse Gewander einen riesigen Kalabreser aus Stroh auf dem roten Schopf im Nachbarilot mit dem Skizzenblock unterm Arm herumwandern und nach Modellen fahnden sehen Die Frauen waren zuerst irritiert aber dann gewohnten sie sich an die verruckte Malerin wenn sie sie in einer Ecke der Waschbaracke hockend als Aktmodelle benutzte So entstanden zahllose Blatter mit rasch hingeworfenen sehr reizvollen Skizzen Gegen Ende des Sommers wurde Lou Albert Lazard befreit und verliess das Lager 8 Im August 1940 die Wehrmacht hatte Frankreich inzwischen besiegt wurden Lou Albert Lasard und ihre Tochter wieder entlassen und kehrten nach Paris zuruck In den 1950er Jahren ging Lou Albert Lasard mit ihrer Tochter meist im Wohnwagen auf Reisen auf denen sie ihre Eindrucke in Aquarellen und Lithographien verarbeitete Werke der Kunstlerin befinden sich u a in der Berlinischen Galerie der Kunstsammlung im Beit Lohamei Haghetaot im Kibbuz Lochamej ha Geta ot in Israel u a Arbeiten aus ihrer Zeit in Gurs und vor allem im Musee d Art Moderne et Contemporain in Strassburg Durch eine Schenkung von Ingo de Croux gelangten im Jahr 1992 insgesamt 2004 Werke der Kunstlerin in die dortige Sammlung 199 Gemalde 690 Zeichnungen und 1115 sonstige grafische Arbeiten 9 Ihr Grab liegt auf dem Cimetiere du Montparnasse Division 27 10 Im November 2013 wurde bekannt dass seit 2003 der Berliner Kunstlehrer und Galerist Detlef Gosselck der vorgeblich den Nachlass von Albert Lasard verwaltete rund einhundert angeblich selbst hergestellte Falschungen von Aquarellen Gouachen und handcolorierten Lithographien verkauft hatte 11 12 Bildnerische Darstellung Lou Albert Lasards BearbeitenCharles Wilp Lou Albert Lasard in ihrer Wohnung in Paris Im Hintergrund die Tochter Fotografie 1954 13 Bilder Auswahl BearbeitenNotations Italie Ol auf Malkarton 35 50 cm um 1918 19 14 Rainer Maria Rilke 15 Filmschauspielerin Tamara vor 1929 16 Einzelausstellungen Bearbeiten 1925 Galerie Flechtheim Berlin mit Emil van Hauth 17 1983 Lou Albert Lasard 1885 1969 Berlinische Galerie Museum fur Moderne Kunst Photographie und Architektur Berlin 1998 Galerie Lux Berlin 2001 Galerie Lux Berlin Zeit Galerie im Antiquariat Brendel Berlin 2002 Arbeiten auf Papier Das Verborgene Museum BerlinGruppenausstellungen Bearbeiten 1990 Berliner KUNSTstucke Museum der bildenden Kunste Leipzig 2002 Malerinnen Kunst von Frauen um 1900 Galerie am Gendarmenmarkt Berlin 2013 Kunstlerinnen im Dialog Das verborgene Museum Berlin 18 Schriften BearbeitenWege mit Rilke Fischer Verlag Frankfurt Main 1952Literatur BearbeitenLou Albert Lazard Gemalde Aquarelle Grafik Berlinische Galerie Berlin 1983 Gabriele Mittag Es gibt nur Verdammte in Gurs Literatur Kultur und Alltag in einen sudfranzosischen Internierungslager 1940 1942 Attempto Verlag Tubingen 1996 Gabriele Mittag Hg Gurs Deutsche Emigranten im Franzosischen Exil Argon Verlag Berlin 1990 Miriam Novitch Spiritual Resistance 120 Drawings from Concentration Camps and Ghettos 1940 1945 The Commune of Milan Mailand 1979 Hanna Schramm Barbara Vormeier Vivre a Gurs Un camp de concentration Francais Maspero Paris 1979 Nicole Schneegans Une image de Lou Collection Page Blanche Gallimard 1996 Biographie Lou Albert Lasard Monika Spiller Albert Lasard Lou In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 2 Seemann Leipzig 1986 ISBN 3 363 00115 0 S 61 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lou Albert Lasard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien https www arthistoricum net werkansicht dlf 73341 74 https www arthistoricum net werkansicht dlf 73341 78 Literatur von und uber Lou Albert Lasard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lou Albert Lasard In FemBio Frauen Biographieforschung mit Literaturangaben und Zitaten Einzelnachweise Bearbeiten Das Kunstblatt IX Jahrgang 1925 S 156 Horst Kliemann Albert Eugen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 136 f Digitalisat Ingo de Croux in Gabriele Mittag Hrsg Gurs deutsche Emigrantinnen im franzosischen Exil Katalog Vorwort Gisele Freund Fotografien Birgit Kleber Berlin Argon 1990 ISBN 3 87024 193 4 S 64 Lou Albert Lasard Wege mit Rilke Leseexemplar Unkorrigierter Handabzug nur fur personlichen Gebrauch S Fischer Frankfurt a M 1952 worldcat org abgerufen am 29 November 2020 Brian Keith Smith An encyclopedia of German women writers 1900 1933 biographies and bibliographies with exemplary readings E Mellen Press Lewiston N Y 1997 ISBN 978 0 7734 8597 6 worldcat org abgerufen am 29 November 2020 F Neugans Lou Albert Lasar und Rilke In Der Querschnitt Heft 6 1936 S 373 Rainer Stamm Wir wollen die Futuristen ubertreffen In Frankfurter Allgemeine Zeitung Feuilleton 8 Marz 2016 Hanna Schramm Menschen in Gurs S 124 Auf Seite 128 ist eine der erwahnten Aktzeichnungen von Lou Albert Lasard abgedruckt Der im Zitat benutzte Begriff Ilot der im Franzosischen Inselchen bedeutet steht hier einen abgegrenzten Bereich des Lagers das in mehrere Ilots unterteilt war Lou Albert Lasard in der Datenbank des Museums abgerufen am 7 Februar 2023 knerger de Das Grab von Lou Albert Lasard Andreas Gandzior Der Lehrer und die Falschungen Nach Bildfalscher Bekenntnis Detlef G bringt sich um In Die Welt Kompakt 21 November 2013 S 16 Nach Auffliegen von Schoneberger Kunstfalscher melden sich immer mehr Kaufer In Der Tagesspiegel Charles Wilp Lou Albert Lasard in ihrer Wohnung in Paris Im Hintergrund die Tochter 1954 abgerufen am 30 Dezember 2021 Albert Lasard Lou In Museum Kunst der Verlorenen Generation Abgerufen am 30 Dezember 2021 osterreichisches Deutsch SLUB Dresden Der Querschnitt 16 1936 H 6 Juni Abgerufen am 30 Dezember 2021 deutsch SLUB Dresden Uhu 5 1928 29 H 7 April Abgerufen am 30 Dezember 2021 deutsch Besprechung in Das Kunstblatt IX Jahrgang 1925 S 156 Ausstellung vom 22 08 2013 bis 06 10 2013 Kunstlerinnen im Dialog Gemalde Fotografien und Skulpturen Memento vom 1 September 2013 im Internet Archive Normdaten Person GND 118501526 lobid OGND AKS LCCN n84188717 VIAF 2525875 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Albert Lasard LouALTERNATIVNAMEN Albert Lazard Loulou Albert Lazard Lou Lazard LuluKURZBESCHREIBUNG deutsch franzosische Malerin der ModerneGEBURTSDATUM 10 November 1885GEBURTSORT Metz Deutsches ReichSTERBEDATUM 21 Juli 1969STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lou Albert Lasard amp oldid 233142101