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Lothar Konig SJ 3 Januar 1906 in Stuttgart 5 Mai 1946 in Munchen war ein deutscher Jesuit und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und jesuitische Ausbildung 2 Verantwortlich fur das Berchmannskolleg 3 Widerstand gegen den Nationalsozialismus 3 1 Im Ausschuss fur Ordensangelegenheiten 3 2 Rettung der 24 kontemplativen Kloster des Elsasses und Lothringens 3 3 Kenntnis des Vatikan uber die Vernichtungslager 3 4 Die Totenlisten aus dem KZ Dachau 3 5 Plane des Pullacher Fuhrerbunkers 3 6 Im Kreisauer Kreis 4 Flucht und Tod 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseJugend und jesuitische Ausbildung BearbeitenLothar Konig wurde am 3 Januar 1906 als Sohn des Kaufmanns Paul Konig und dessen Frau Elisabeth in Stuttgart geboren Der Vater fiel am 28 August 1914 bei Wettolsheim Elsass woraufhin Konig Wilhelm II von Wurttemberg fur den Achtjahrigen die Ehrenpatenschaftubernahm 1 Er besuchte von 1915 bis 1924 die Friedrich Eugen Oberrealschule in Stuttgart 1919 schloss er sich der katholischen Jugendbewegung Bund Neudeutschland an einer Grundung des Jesuiten Ludwig Esch 2 Von 1922 bis 1924 war Konig Gaugraf des Bundes Im Sommersemester 1924 studierte er an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen LMU in Munchen Naturwissenschaften Konig trat am 15 September 1924 in den Jesuitenorden ein Nach seinem Noviziat in Tisis in Vorarlberg studierte er von 1926 bis 1929 scholastische Philosophie am Berchmanskolleg in Pullach und von 1929 bis 1933 Naturwissenschaften an der LMU Nach Staats und Assessorexamen folgte das Theologiestudium 1934 1938 im niederlandischen Valkenburg und an der Philosophisch Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main Daneben promovierte er 1935 an der LMU in Philosophie mit dem Thema Die Deutschtumsinsel an der Wolga Ein Beitrag zur landerkundlichen Darstellung der deutschen Wolgakolonie und der naturlichen Grundlage ihrer Wirtschaft Leipzig 1937 Am 26 Juli 1936 wurde P Lothar Konig von Kardinal Michael von Faulhaber in der Munchner Jesuitenkirche St Michael zum Priester geweiht Ab September 1939 war er im Berchmanskolleg das als universitare Einrichtung Promotionsrecht besass Professor fur Kosmologie Verantwortlich fur das Berchmannskolleg Bearbeiten nbsp Turmrisalit des Berchmannskollegs heute Pater Rupert Mayer Gymnasium Pullach Das Berchmannskoleg beherbergte in den Jahren 1937 39 aus den drei deutschen Ordensprovinzen 170 Novizen zur philosophisch theologischen Ausbildung Mitte 1939 war P Konig vom Ordensprovinzial P Augustin Rosch zu dessen Bevollmachtigten fur das Kolleg ernannt worden 3 In dieser Aufgabe fuhrte er in den folgenden Jahren die Verhandlungen mit Dienststellen von Partei und Wehrmacht die das Gebaude fur sich beanspruchten Am 28 August 1939 zwei Tage nach der Mobilmachung beschlagnahmte vorsorglich das Stellvertretende Generalkommando des VII Armeekorps Munchen das geraumige Gebaude als Ausweichunterkunft Hieraus entwickelte sich ein Streit zwischen Wehrmacht und NSDAP welche die attraktiven Baulichkeiten in die Hande bekommen wollte In dieser Lage gelang es P Konig unterstutzt durch das Generalkommando das Kolleg der Wehrmacht als Reservelazarett mit 338 Betten zu vermieten 4 Wahrend die jesuitischen Internatsschulen Stella Matutina Feldkirch und Kolleg St Blasien das Exerzitien und Noviziatshaus in Tisis bei Feldkirch und das Exerzitienhaus Rottmannshohe am Starnberger See zwangsweise aufgelost waren die Zeitschrift sowie das Verlagsgebaude Stimmen der Zeit hatten zwangsverkauft werden mussen blieb so durch P Konigs Verhandlungen das Berchmanskolleg dem Orden als teilweise vermietet erhalten Die Jesuiten konnten die Baulichkeiten weiterhin als Wohnung und geistiges Zentrum nutzen Sie brauchten dies auch weil seit Sommer 1941 auf Anordnung Hitlers rund 400 Mitbruder aus der Wehrmacht zwangsweise entlassen worden waren und Unterbringung benotigten 5 Daruber hinaus stand das Haus den jesuitischen Aktivitaten im Widerstand gegen den Nationalsozialismus weiterhin zur Verfugung nbsp Blick auf den Innenhof rechts der Sudflugel links die Kapelle als Rundbau im neoromanischen Stil Widerstand gegen den Nationalsozialismus BearbeitenIm Ausschuss fur Ordensangelegenheiten BearbeitenLothar Konig und der Dominikanerpater Odilo Braun setzten am 9 August 1941 beim Vorsitzenden der Fuldaer Bischofskonferenz dem Breslauer Kardinal Adolf Bertram in einer Audienz die Anerkennung des Ausschusses fur Ordensangelegenheiten durch 6 Ihm gehorten als weitere Ordensangehorige die Patres Augustin Rosch SJ und Laurentius Siemer OP an Weitere Mitglieder waren der Jurist Georg Angermaier als Vertreter der Laien sowie funf Diozesanbischofe der Fuldaer Bischofskonferenz Konrad Kardinal von Preysing Munchen Erzbischof Wilhelm Berning Osnabruck Erzbischof Conrad Grober Freiburg Bischof Johann Baptist Dietz Fulda und Bischof Landersdorfer Passau 7 8 Der Ausschuss war als Reaktion auf die Enteignung von Klostern im nationalsozialistischen Klostersturm gebildet worden Seine Mitglieder setzten sich auch dafur ein die deutschen Bischofe zu einer kirchenpolitisch harteren Haltung gegen den Nationalsozialismus zu bewegen Der Ausschuss entwarf zwischen 1941 und 1943 drei Hirtenbriefe bzw war an deren Entwurfen beteiligt Den Menschenrechtshirtenbrief vom November 1941 entwarfen die Mitglieder mit und setzten ihn auch bei den 24 Bischofen des Reiches durch 9 Zur Zustimmung der Bischofe waren Konig und Odilo Braun als Legaten des Kardinals von Faulhaber durch die Diozesen gereist Das Projekt war schliesslich aber an der Bischofskonferenz gescheitert Dazu beigetragen hat vermutlich die Deutlichkeit die Konigs Uberarbeitung in die Texte gebracht hat 10 Bei uns verbietet der Staat althergebrachte Gebrauche und die Feier alter kirchlicher Feste Selbst in das Heiligtum des Gotteshauses hat die Geheime Staatspolizei eingegriffen Sie hat in Teilen des Reiches Kinderseelsorgestunden sogar in der Kirche verboten und Geistliche fur die Abhaltung von Kinder und Jugendgottesdiensten verhaftet Wir verwahren uns gegen den Vorwurf jetzt wahrend des Krieges dem Volk in den Rucken zu fallen Durch diese doppelte Unterstellung sucht man unsere Worte an euch zu entwerten Wir sind angegriffen und handeln in Notwehr Volksschadling ist der Angreifer der mitten im ausseren Krieg die hochsten Guter des Volkes trotz aller Warnung und aufsteigender Unruhe frevelnd vernichtet und von dieser Verblendung nicht ablasst Wir verwahren uns gegen jeden Missbrauch unserer Worte durch die Feinde unseres Volkes Roman Bleistein Dossier Kreisauer Kreis S 18f Es folgte der Hirtenbrief vom Passionssonntag 1942 11 und schliesslich der Dekalog Hirtenbrief Die Zehn Gebote als Lebensgesetz der Volker vom 12 September 1943 Rettung der 24 kontemplativen Kloster des Elsasses und Lothringens Bearbeiten Im Jahre 1940 fanden auf Befehl Heinrich Himmlers in den Landern des Altreichs umfangreiche Beschlagnahmungen kirchlichen Kloster und Gebaudebesitzes statt Sie wurden durch die Himmler unterstellte Volksdeutsche Mittelstelle durchgefuhrt um Raum zu schaffen fur umgesiedelte Volksdeutsche 12 Auf einen Geheimerlass vom 13 Januar 1941 des Reichsleiters und Leiters der Partei Kanzlei der NSDAP Martin Bormann hin folgte eine zweite noch scharfere Welle des Klostersturms 13 Insgesamt fielen dem Klostersturm rund 300 Kloster und kirchliche Einrichtungen zum Opfer Der Munsteraner Kardinal Clemens August Graf von Galen wies in seiner Predigt vom 20 Juli 1941 Uberwasserkirchenpredigt auf die Beschlagnahme der Kloster hin und berichtete den Glaubigen seiner Diozese dass er vergeblich bei Regierungsprasidium und Reichskanzlei protestiert habe Von Galens Predigt und die vom NS Regime registrierte Emporung in der Bevolkerung hatte in der Folge aber bewirkt dass Hitler am 30 Juli 1941 weitere Enteignungen verbot Ungeachtet dessen versuchte zwei Jahre spater der Reichsschatzmeister SS Oberstgruppenfuhrer Franz Xaver Schwarz Munchen die 28 kontemplativen Kloster des Elsasses und Lothringens in Parteibesitz zu bekommen Hintergrund war vermutlich u a dass diese Kloster mit ihren Mutterklostern in Frankreich verbunden waren und so ein starkes franzosisches Element im Elsass bildeten das als CdZ Gebiet unter reichsdeutscher Zivilverwaltung stand und dem NSDAP Gau Baden Elsass angeschlossen war Von diesem Vorhaben erfuhr P Augustin Rosch am 12 Juni 1943 bei einem durch den Chirurgen Max Lebsche organisierten Geheimtreffen in dessen Klinik mit dem Munchner Stadtpfarrer Emil Muhler 14 Muhler zeigte den zweieinhalb Seiten langen Geheimbefehl Bormanns aus der NSDAP Kanzlei den ihm eine Sekretarin der Reichsschatzmeisterei vertraulich in Kopie ubergeben hatte Die Aktion solle in der Nacht vom 10 auf den 11 Juli 1943 ablaufen 15 Rosch und P Konig fuhren mit dem Nachtschnellzug nach Karlsruhe von dort nach Strassburg wo sie 24 00 Uhr ankamen Sie erreichten dort aber nur einen Krankenhauspfarrer der eine resignierende Haltung einnahm Daraufhin fuhren die beiden Jesuiten nach Freiburg zu Erzbischof Grober Gemeinsam beschloss man die Geheimhaltung der Aktion zu sabotieren Erzbischof Grober versandte Protesttelegramme an Hitler Martin Bormann Heinrich Himmler das Reichssicherheitshauptamt die Gestapoleitstellen Berlin Munchen Strassburg Karlsruhe Metz und an den Gauleiter des Gaues Baden Elsass Robert Wagner Dies fuhrte zu einer solchen Verwirrung unter den Dienststellen dass der Klostersturm im Elsass unterblieb Die jesuitischen Akteure waren dabei ein hohes Risiko eingegangen Dennoch blieb die Aktion den Machthabern nicht verborgen Einer der Anklagepunkte vor dem Volksgerichtshof gegen Augustin Rosch betraf die Verhinderung des bereits bis ins einzelnste angeordneten totalen Klostersturms in Elsass Lothringen 16 Kenntnis des Vatikan uber die Vernichtungslager Bearbeiten Am 14 Dezember 1942 benachrichtigte Konig Robert Leiber den Privatsekretar des Papstes Pius XII dass in Rawa Russka eine vom Vernichtungslager Belzec 22 km entfernte Kleinstadt mit seinem SS Hochofen taglich bis zu 6000 Polen und Juden ermordet werden und bekraftigte in dem Schreiben auch einen anderen bisher 2023 im Archiv des Vatikans nicht aufgefundenen Bericht auch uber das Vernichtungslager Auschwitz 17 18 Die Totenlisten aus dem KZ Dachau Bearbeiten Vermutlich Ende August 1942 kam P Lothar Konig in den Besitz von Negativfilmen die Listen von im Konzentrationslager Dachau verstorbenen Personen abbildeten 19 Er bat zwei Fratres diese Negative an die Wand zu projizieren abzuschreiben und die Namen von verstorbenen Priestern besonders zu vermerken Es ist unbekannt wie Konig in den Besitz der Filme bzw der Listen kam Nach einer Theorie habe er sie von der Oberfinanzdirektion Munchen erhalten welcher sie wiederum vom Sonderstandesamt Dachau II wegen Steuerangelegenheiten uberlassen worden seien Allerdings beginnen die Todeslisten des Standesamtes Dachau II erst mit dem 1 Juni 1941 wahrend die Auflistungen der Filmnegative auch die Jahre 1939 und 1940 umfassen Moglicherweise beinhalteten die Listen auch die vom Standesamt Dachau von 1939 bis 1941 registrierten Toten Eine zweite Theorie nach welcher P Lothar sich in die Lagerverwaltung eingeschmuggelt und dort die Listen nachts abfotografiert habe wird wenig Glauben geschenkt Es bleibt also offen woher P Konig die Filme erlangt hatte Es waren aufgelistet fur 1939 139 Namen fur 1940 1789 fur 1941 2622 fur 1942 5136 fur 1943 1 Halbjahr 827 Ein Hochststand mit 567 Toten ist fur November 1942 angegeben Unter diesen Toten des Novembers waren 39 Priester 32 aus Polen einer aus dem Protektorat zwei Niederlander zwei Deutsche und ein Litauer Erganzt um Zeugenberichte uber die dort herrschenden Bedingungen wurden die Listen der Bischofskonferenz und per Kurier dem Ordensgeneral in Rom ubergeben Plane des Pullacher Fuhrerbunkers Bearbeiten Auf unbekanntem Wege kam P Konig in den Besitz der streng geheimen Bauplane des in Pullach erbauten Fuhrerbunkers Siegfried 20 Angeblich habe er sie von der Gemeindeverwaltung Pullach erhalten Anlass sei ein Abwasserproblem zwischen der Reichssiedlung Rudolf Hess und dem Berchmannskolleg gewesen 21 P Konig gab die Plane an Josef Muller Politiker 1898 weiter bei dessen Verhaftung und Hausdurchsuchung sie am 5 April 1943 entdeckt wurden Josef Muller hatte zuvor noch den Generalmajor Hans Oster informiert der darum bat dass Muller den Plan nach Berlin bringen moge Moglicherweise konne er bei einem Attentat gegen Hitler nutzlich sein Die Gestapo verhorte P Augustin Rosch und P Konig die sich aber auf die Abwasserproblematik zuruckzogen Osters Einbeziehung war unbekannt geblieben Im Kreisauer Kreis Bearbeiten im Jahre 1971 zog das Berchmannskolleg vom ursprunglichen Kollegsgebaude in Pullach in die Munchner Kaulbachstrasse Dabei entdeckte man im Tresor eine etwa 300 Seiten umfassende Dokumentensammlung P Lothar KonigsDossier Kreisauer Kreis 22 P Konig hatte sie P Josef Baumann anvertraut der sie in den Raumen der St Michaelskirche versteckte Noch vor seinem Tode sorgte P Konig dafur dass das Dossier wieder sicher im Tresor des Berchmannskollegs verwahrt war Das Dossier ist von zeitgeschichtlich hohem Wert weil es in den verschiedenen Entwurfen die gedankliche Entwicklung im Kreis nachvollziehen lasst Zugleich ist die Rolle P Konigs erkennbar der nicht nur unermudlich als Kurier zwischen Munchen und Berlin die Kommunikation aufrechterhielt sondern auch organisatorisch und konzeptionell mitarbeitete P Konig nahm an keiner der drei Kreisauer Sitzungen teil doch durfte er bei einer vierten Zusammenkunft im September 1943 in der Pestkapelle von St Michael ebenso zugegen gewesen sein wie im Fruhjahr 1943 bei drei Besprechungen im Pfarrhaus von St Georg Bogenhausen 23 Als Geograph war er an den Planungen fur eine Neugliederung Deutschlands beteiligt 24 Zusammen mit P Rosch der die jesuitischen Aktivitaten im Kreis leitete und P Alfred Delp den Rosch als Vertreter des Ordens in den Kreis entsandt hatte bildete P Konig den Munchner Zweig des Kreisauer Kreises wie es die Kaltenbrunner Berichte in der Folge des Attentats vom 20 Juli 1944 festhielten 25 Wahrend P Rosch ein Attentat entschieden ablehnte und im Sommer 1943 seinen Mitbrudern die Weiterarbeit an den Aufbauplanen fur einen neuen Staat verbot 26 rechnete Helmuth James Graf von Moltke die Patres Delp und Konig zu den Attentatsbefurwortern 27 Roman Bleistein Gerade die schriftlichen Zeugnisse aus dem Ausschuss fur Ordensangelegenheiten und aus dem Kreisauer Kreis die sich mit den Menschenrechten und dem Naturrecht befassen beweisen dass die risikoreiche Konfrontation mit dem Nationalsozialismus sich aus dem grundsatzlichen Dissens uber die Menschenrechte ergab und dass die Neuordnung Kreisauer Kreis ihre Prinzipien aus einer christlich begrundeten Humanitat bezog die Unrecht Unfreiheit und Unwahrheit diametral entgegengesetzt war Es ging um die Ehre des Menschen Darin kampfte Lothar Konig fur die Ehre Gottes 28 Flucht und Tod BearbeitenNach der Verhaftung von Helmuth Graf Moltke am 19 Januar 1944 hielt P Konig weiter uber Peter Graf Yorck von Wartenburg Kontakt zu den Kreisauern Uber P Franz von Tattenbach informierte er P Alfred Delp uber dessen drohende Verhaftung 29 sie erfolgte am 28 Juli 1944 In der zweiten Halfte des August 1944 stiessen die Verfolgungsbehorden auf die Beteiligung weiterer Jesuiten am Kreisauer Kreis 30 Provinzial P Rosch befahl deshalb P Konig unterzutauchen Am 19 August 1944 durchsuchte die Gestapo P Konigs Zimmer im Berchmannskolleg 31 Es gelang ihm kurz zuvor das Haus noch zu verlassen 32 P Konig hielt sich daraufhin zunachst in einer geheimen Unterkunft in der Nahe des Starnberger Sees auf Die Gestapo gab am 30 September 1944 eine Sonderausgabe zum Deutschen Kriminalpolizeiblatt eine Fahndungsausschreibung an alle deutschen Dienststellen heraus es hing auch an allen Bahnhofen aus Seit dem 18 bzw seit dem 25 August P Rosch sind wegen Beteiligung an den Ereignissen am 20 7 44 aus Munchen fluchtig Augustin Rosch Konig Lothar Dr bio Studienprofessor Jesuitenpater 3 3 06 Stuttgart Reichsangehoriger zuletzt wohnhaft Jesuitenniederlassung Berchmannskolleg Munchen Pullach Fluchtig seit 19 8 44 Angebliches Reiseziel Berlin Beschreibung In beiden Fallen ist auf vorbereitete planmassige Flucht zu schliessen Es ist anzunehmen dass sie sich noch innerhalb der Reichsgrenzen aufhalten entweder in Klostern oder bei kirchlich gebundenen Personen Unterschlupf gefunden haben Bei Ergreifung absolut sichere Uberstellung an das RSHA Berlin zum Aktz IV A 4a sond und Mitteilung an die Staatspolizeidienststelle Munchen R und K sind hierunter abgebildet Energische Fahndung Festnahme 33 Anstelle von P Konig nahm die Gestapo P Franz Xaver Spitzauer als Geisel in Haft der bis Marz 1945 im KZ Dachau eingesperrt war bis er schwer erkrankt schliesslich in das Schwabinger Krankenhaus kam Beide Schwestern P Konigs wurden festgenommen Ingeborg Konig sass bis zum 5 April 1945 im Frauengefangnis Bad Cannstatt ein 34 In der Nacht vom 30 zum 31 Januar 1945 ubersiedelte P Konig heimlich zuruck ins Berchmannskolleg wo er sich 80 Tage lang im Kohlenkeller versteckt hielt und von Frater Max Manall SJ versorgt wurde 35 Auf einem Heuwagen versteckt brachte man ihn wenige Tage vor der Befreiung durch amerikanische Truppen 1 Mai 1945 nochmals in sein altes Versteck Am 3 Mai kam er in das Berchmannskoleg zuruck und ubernahm wieder seine Aufgaben Unter anderem sorgte er dafur dass das Kolleg St Blasien wieder aufgemacht werden konnte In den 254 Tagen im Untergrund war seine Erkrankung wieder aufgebrochen Er litt an einer Krebserkrankung zwischen Luftrohre und Herz Im April 1942 war er in einem Krankenhaus strahlentherapeutisch behandelt worden worauf er so Rosch sehr gut angesprochen habe 36 Seine Tatigkeit im Widerstand hatte unter diesen erschwerten Bedingungen stattgefunden Im Untergrund konnte er aber nicht die notige arztliche Hilfe erhalten An den Folgen der Krankheit verstarb P Lothar Konig am 5 Mai 1946 Literatur BearbeitenBleistein Roman Dossier Kreisauer Kreis Dokumente aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus aus dem Nachlass von Lothar Konig SJ Josef Knecht Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7820 0556 2 Leugers Antonia Gegen eine Mauer bischoflichen Schweigens Der Ausschuss fur Ordensangelegenheiten und seine Widerstandskonzeption 1941 1945 Josef Knecht Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7820 0746 8 Weblinks BearbeitenKurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Kurzbiografie bei der Kreisau InitiativeEinzelnachweise Bearbeiten Roman Bleistein S J Dossier Kreisauer Kreis Dokumente aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus Aus dem Nachlass von Lothar Konig S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7820 0556 2 S 12 Bund Neudeutschland In Kritische Online Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis 1917 1929 Westfalische Wilhelms Universitat Munster Katholisch Theologische Fakultat Seminar fur Mittlere und Neuere Kirchengeschichte 29 Januar 2018 abgerufen am 25 Januar 2023 Roman Bleistein S J Dossier Kreisauer Kreis Dokumente aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus Aus dem Nachlass von Lothar Konig S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7820 0556 2 S 13 Roman Bleistein S J Dossier Kreisauer Kreis Dokumente aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus Aus dem Nachlass von Lothar Konig S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7820 0556 2 S 14 Antonia Leugers Jesuiten in Hitlers Wehrmacht Kriegslegitimation und Kriegserfahrung In Sonderforschungsbereich Kriegserfahrungen Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit der Universitat Tubingen Hrsg Theologische Literaturzeitschrift Monatsschrift fur das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft Ferdinand Schoningh Paderborn Munchen Wien Zurich 2009 ISBN 978 3 506 76805 6 S 109 116 Roman Bleistein S J Dossier Kreisauer Kreis Dokumente aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus Aus dem Nachlass von Lothar Konig S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7820 0556 2 S 16 20 Antonia Leugers Gegen eine Mauer bischoflichen Schweigens der Ausschuss fur Ordensangelegenheiten und seine Widerstandskonzeption 1941 bis 1945 Josef Knecht Frankfurt am Main 1996 ISBN 978 3 7820 0746 7 Daniel Deckers Rezension Die grosse schweigende Mehrheit Eine uberfallige Geschichte des Ausschusses fur Ordensangelegenheiten Frankfurter Allgemeine Zeitung 26 November 1997 abgerufen am 27 Januar 2023 Josef Meyer zu Schlochtern Johannes W Vutz Lorenz Jaeger Ein Erzbischof in der Zeit des Nationalsozialismus Hrsg Josef Meyer zu Schlochtern Johannes W Vutz Aschendorff Verlag GmbH amp Co KG Munster 2020 ISBN 978 3 402 24674 0 S 383 389 Klaus Philippi Die Genese des Kreisauer Kreises Historisches Institut der Universitat Stuttgart 2012 S 103 u Anm 547 548 abgerufen am 1 Februar 2023 Heinz Hurten Die katholische Kirche zwischen Nationalsozialismus und Widerstand In Beitrage zum Deutschen Widerstand 1933 45 Band 36 Gedenkstatte Deutscher Widerstand 2001 abgerufen am 29 Januar 2023 Original abgedruckt S 13 18 Annette Mertens Himmlers Klostersturm Der Angriff auf katholische Einrichtungen im Zweiten Weltkrieg und die Wiedergutmachung nach 1945 Ferdinand Schoningh Paderborn Munchen Wien Zurich 2006 ISBN 978 3 506 75621 3 S 126 140 Michael Felix Langenfeld Nationalsozialistischer Klostersturm in Westfalen Die Vertreibung der Vinnenberger Benediktinerinnen durch die Gestapo 1941 Der nationalsozialistische Kirchenkampf In Westfalische Geschichte Westfalische Zeitschrift S 194 abgerufen am 31 Januar 2023 Augustin Rosch Kampf gegen den Nationalsozialismus Dem Gedenken an Georg Angermaier Odilo Braun OP Laurentius Siemer OP Lothar Konig SJ und Augustin Rosch SJ Hrsg Roman Bleistein S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 7820 0516 3 S 256 260 Roman Bleistein S J Dossier Kreisauer Kreis Dokumente aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus Aus dem Nachlass von Lothar Konig S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7820 0556 2 S 20 22 Augustin Rosch Kampf gegen den Nationalsozialismus Dem Gedenken an Georg Angermaier Odilo Braun OP Laurentius Siemer OP Lothar Konig SJ und Augustin Rosch SJ Hrsg Roman Bleistein S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 7820 0516 3 S 235 Luzi Bernet Ein vergilbter Brief und ein Dolch mit Hakenkreuz wichtige Fundstucke in den vatikanischen Archiven verandern das Bild des Schweigepapstes Pius XII NZZ 18 September 2023 Antonio Carioti Pio XII sapeva della Shoah la prova in una lettera scritta nel 1942 da un gesuita tedesco Corriere della Sera 16 September 2023 Roman Bleistein S J Dossier Kreisauer Kreis Dokumente aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus Aus dem Nachlass von Lothar Konig S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7820 0556 2 S 23 f Sven Felix Kellerhoff Mythos Pullach Der Fuhrerbunker den Hitler nie benutzte In Die Welt Stefan Aust 25 November 2020 abgerufen am 1 Februar 2023 Augustin Rosch Kampf gegen den Nationalsozialismus Dem Gedenken an Georg Angermaier Odilo Braun OP Laurentius Siemer OP Lothar Konig SJ und Augustin Rosch SJ Hrsg Roman Bleistein S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 7820 0516 3 S 31 f Roman Bleistein S J Dossier Kreisauer Kreis Dokumente aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus Aus dem Nachlass von Lothar Konig S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7820 0556 2 S 34 f 35 Klaus Philippi Die Genese des Kreisauer Kreises Historisches Institut der Universitat Stuttgart 2012 S 114 abgerufen am 1 Februar 2023 Klaus Philippi Die Genese des Kreisauer Kreises Historisches Institut der Universitat Stuttgart 2012 S 289 abgerufen am 1 Februar 2023 Klaus Philippi Die Genese des Kreisauer Kreises Historisches Institut der Universitat Stuttgart 2012 S 341 abgerufen am 1 Februar 2023 Klaus Philippi Die Genese des Kreisauer Kreises Historisches Institut der Universitat Stuttgart 2012 S 306 abgerufen am 1 Februar 2023 Klaus Philippi Die Genese des Kreisauer Kreises Historisches Institut der Universitat Stuttgart 2012 S 314 abgerufen am 1 Februar 2023 Roman Bleistein S J Dossier Kreisauer Kreis Dokumente aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus Aus dem Nachlass von Lothar Konig S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7820 0556 2 S 32 Klaus Philippi Die Genese des Kreisauer Kreises Historisches Institut der Universitat Stuttgart 2012 S 103 abgerufen am 1 Februar 2023 Klaus Philippi Die Genese des Kreisauer Kreises Historisches Institut der Universitat Stuttgart 2012 S 341 u Anm 2006 abgerufen am 1 Februar 2023 Hans Wiedmeyer SJ Geschichte des Pullacher Berchmanskollegs und der Pater Rupert Mayer Schulen sowie des Marga Muller Kindergartens Stand 11 11 15 2015 abgerufen am 22 Januar 2023 Hans Wiedmeyer SJ Pullach und das Attentat vom 20 Juli 1944 Pullacher Geschichtsforum 2 Mai 2019 abgerufen am 22 Januar 2023 hier abgebildet Sonderausgabe zum Deutschen Kriminalpolizeiblatt vom 30 9 1944 mit Verweis auf Blitzfahndungsaufruf vom 17 9 1944 Augustin Rosch Kampf gegen den Nationalsozialismus Dem Gedenken an Georg Angermaier Odilo Braun OP Laurentius Siemer OP Lothar Konig SJ und Augustin Rosch SJ Hrsg Roman Bleistein S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 7820 0516 3 S 42 43 Augustin Rosch Kampf gegen den Nationalsozialismus Dem Gedenken an Georg Angermaier Odilo Braun OP Laurentius Siemer OP Lothar Konig SJ und Augustin Rosch SJ Hrsg Roman Bleistein S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 7820 0516 3 S 43 Anm 63 Roman Bleistein S J Dossier Kreisauer Kreis Dokumente aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus Aus dem Nachlass von Lothar Konig S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7820 0556 2 S 30 Anm 36 Augustin Rosch Kampf gegen den Nationalsozialismus Dem Gedenken an Georg Angermaier Odilo Braun OP Laurentius Siemer OP Lothar Konig SJ und Augustin Rosch SJ Hrsg Roman Bleistein S J Josef Knecht Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 7820 0516 3 S 164 f Bericht P Rosch an das Ordensgeneralat vom 22 April 1942 Normdaten Person GND 118858416 lobid OGND AKS LCCN n87908473 VIAF 4003222 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konig LotharALTERNATIVNAMEN Konig Lothar SJKURZBESCHREIBUNG deutscher Jesuit und WiderstandskampferGEBURTSDATUM 3 Januar 1906GEBURTSORT Stuttgart DeutschlandSTERBEDATUM 5 Mai 1946STERBEORT Munchen Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lothar Konig Jesuit amp oldid 237982379