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Odilo Braun OP 18 November 1899 in Danzig als Leo Stanislaus Braun 9 August 1981 in Braunschweig war ein Dominikanerpater Von 1941 bis 1945 war er fuhrendes Mitglied im Ausschuss fur Ordensangelegenheiten der Fuldaer Bischofskonferenz einem der bedeutendsten katholischen Widerstandskreise gegen das nationalsozialistische Regime Leben BearbeitenLeo Braun stammte aus einer kinderreichen Handwerkerfamilie sein Vater war spater als Kuster in Danzig tatig Er besuchte ab 1912 das stadtische Gymnasium Danzig musste es aber nach vier Jahren wieder verlassen um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen Er arbeitete auf der Kaiserlichen Werft in Danzig im Werkstattburo des U Boot Betriebes und leistete dort von 1916 bis 1918 auch seinen Kriegsdienst Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges besuchte er von 1920 bis 1923 wiederum ein Gymnasium begann aber 1923 eine kaufmannische Lehre im Reederei und Speditionswesen Er wurde spater Leiter einer Zweigstelle in der Erwerbslosenfursorge beim Senat der Freien Stadt Danzig 1924 trat Braun bisher Mitglied des Bundes Neudeutschland den Normannsteinern bei einer progressiven Abspaltung des Bundes Neudeutschland Odilo Braun trat am 22 Oktober 1926 dem Dominikanerorden bei und erhielt den Ordensnamen Odilo Nach einem Noviziat in Venlo studierte er ab 1928 Theologie in Walberberg Dusseldorf und Lowen Belgien Am 24 Februar 1933 empfing er im Kolner Dom die Priesterweihe Er war als Volksmissionar tatig und ubernahm ab 1936 die Leitung des Albertus Magnus Verlags in Vechta Oldenburg bis dieser von der Gestapo geschlossen wurde Er war zudem Herausgeber der ordenseigenen Missionszeitschriften Der Apostel und Marienpsalter Wegen regimekritischer Bemerkungen wurde er 1937 verwarnt 1938 wurde er Provinzsyndikus in Koln 1940 wurde er in Nachfolge von Ansgar Sinnigen Generalsekretar der Superioren Vereinigung SV in Berlin einem Zusammenschluss der hoheren Oberen missionierender Orden Er setzte 1941 deren Selbstauflosung durch um einem Verbot zuvorzukommen Im Untergrund wurde der Ausschuss fur Ordensangelegenheiten neu konstituiert dem die Patres Augustin Rosch SJ Lothar Konig SJ Laurentius Siemer OP als Vertreter der Laien der Jurist Georg Angermaier sowie einige Mitglieder der Fuldaer Bischofskonferenz wie Konrad Graf von Preysing und Johann Baptist Dietz angehorten Ein Hirtenbrief der insbesondere die Menschenrechtsverletzungen der NS Diktatur ansprach wurde durch das Veto des Kardinals Adolf Bertram verhindert erst der Dekalog Hirtenbrief wurde 1943 verlesen Braun hatte wie auch die anderen Ausschussmitglieder Kontakt zu verschiedenen Widerstandskreisen Josef Wirmer und Alfred Delp SJ stellte er seine Berliner Wohnung als Treffpunkt zur Verfugung Braun beteiligte sich an einer Denkschrift in der die deutschen Generale zum militarischen Staatsstreich und zur Ausschaltung Hitlers aufgefordert wurden Nach dem missgluckten Juli Attentat auf Hitler wurde er am 27 Oktober 1944 verhaftet und ins Gestapogefangnis in der Lehrter Strasse in Berlin verbracht Trotz Folterungen konnte kein Gestandnis erzwungen werden er wurde am 12 Februar 1945 entlassen Er nahm daraufhin eine Stelle als Gefangnisseelsorger in Berlin an die er bis 1958 behielt Auf Empfehlung von Kardinal Preysing wurde er von 1945 bis 1948 vom Alliierten Kontrollrat als Vorsitzender von vier Entnazifizierungskommissionen eingesetzt Von 1950 bis 1953 betreute er als Seelsorger beim Katholischen Notwerk Berlin Fluchtlinge aus der Sowjetischen Besatzungszone Ab 1953 betreute er das Fluchtlingslager in Berlin und von 1960 bis 1964 das Fluchtlingslager in Uelzen In Holxen grundete er die katholische Pfarrgemeinde Maria Rast 1976 baute er in Braunschweig ein Haus zur Resozialisierung Jugendlicher auf Odilo Braun war Kuratoriumsmitglied der Stiftung Hilfswerk 20 Juli 1944 Er engagierte sich insbesondere fur offentliche Gedenkveranstaltungen und initiierte Jahresgottesdienste in der ehemaligen Hinrichtungsstatte Plotzensee Der grosste Teil seines Nachlasses befindet sich im Archiv fur Christlich Demokratische Politik der Konrad Adenauer Stiftung Sankt Augustin Pater Odilo Braun war seit 1953 Mitglied der Katholischen Akademischen Verbindung KAV Suevia Berlin im CV Am 9 August 1981 starb Pater Odilo Braun in Braunschweig Sein Grab befindet sich bei den Grabstatten der Priester auf dem Katholischen Friedhof in Braunschweig Literatur BearbeitenElias H Fullenbach Braun Odilo In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 17 Bautz Herzberg 2000 ISBN 3 88309 080 8 Sp 171 175 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Ders Odilo Braun OP 1899 1981 in Wort und Antwort 62 2021 S 84 88 Vgl https www academia edu 80339047 Odilo Braun OP Antonia Leugers Gegen eine Mauer bischoflichen Schweigens Der Ausschuss fur Ordensangelegenheiten und seine Widerstandskonzeption 1941 1945 Knecht Frankfurt Main 1996 ISBN 3 7820 0746 8 Weblinks BearbeitenP Odilo Braun OP und der Ausschuss fur Ordensangelegenheiten PDF 396 kB Reden von Pater Odilo Braun zum 20 Juli 1981 in der Gedenkstatte Plotzensee Berlin Normdaten Person GND 1030492123 lobid OGND AKS VIAF 295873401 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braun OdiloALTERNATIVNAMEN Braun Odilo OP Braun Leo Stanislaus wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Ordensgeistlicher und WiderstandskampferGEBURTSDATUM 18 November 1899GEBURTSORT DanzigSTERBEDATUM 9 August 1981STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Odilo Braun amp oldid 226631178