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Diese Liste behandelt meldepflichtige Betriebsereignisse in deutschen kerntechnischen Anlagen Hier sind Ereignisse eingeordnet die unter INES 3 fallen und dabei zu den meldepflichtigen Betriebsereignissen oder Storfallen in Deutschland gehoren Die Eintrage sollen vor allem Betriebsstorungen aufzeigen bei denen eine Gefahrdung der Reaktorsicherheit Umwelt oder Gesundheit direkt oder indirekt bestand Da diese Entscheidung oftmals schwierig ist wurden die Eintrage auch nach ihrem Echo in der Presse bewertet Eintrage wie Brennelementwechsel Revision Arbeitsunfalle etc sind hier nicht zu finden Vorkommnisse ab der INES Kategorie 4 Unfall blieben in Deutschland bisher aus und sind weltweit in der Liste von Unfallen in kerntechnischen Anlagen aufgefuhrt Ubersicht der deutschen Atomkraftwerke Inhaltsverzeichnis 1 Liste von Ereignissen 2 Liste von ungeklarten Stor Vor und Unfallen 3 Statistiken 3 1 Meldepflichtige Ereignisse 1985 bis 2019 3 2 Zwischenfalle 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseListe von Ereignissen BearbeitenDatum Ort Ereignis23 Juni 1942 Leipzig Im Labor des Experimental Physikers Prof Robert Dopel explodierte eine so genannte Uranmaschine unter Verbrennung des eingesetzten Uranpulvers Dabei handelte es sich um eine kerntechnische Versuchsanlage die im Dritten Reich im Rahmen des geheimen Uranprojekts eingesetzt wurde 1 Es war Wasserstoff entstanden wie auch im Vorfeld einer Reihe spaterer Nuklearunfalle bis hin zu Fukushima 2011 2 Obwohl die Ausmasse des Feuers relativ klein waren dauerten die Loscharbeiten durch die Feuerschutzpolizei zwei Tage 3 Dabei trugen die Einsatzkrafte keine Atemschutzmasken wodurch sie radioaktives Material inhalierten Uber gesundheitliche Folgen ist allerdings nichts bekannt da die Unterlagen im Krieg vernichtet wurden 7 Dezember 1975 Greifswald Als ein Elektriker im Kernkraftwerk Greifswald einem Lehrling zeigen wollte wie man elektrische Schaltkreise uberbruckt loste er auf der Primarseite des Block Trafos des Blocks 1 einen Kurzschluss aus Durch den entstehenden Lichtbogen brach ein Kabelbrand aus Das Feuer im Hauptkabelkanal zerstorte die Stromversorgung und die Steuerleitungen von 5 Hauptkuhlmittelpumpen 6 sind fur einen Block in Betrieb Eine Kernschmelze hatte drohen konnen da Reaktor 1 nicht mehr richtig gekuhlt werden konnte Das Feuer konnte jedoch durch die Betriebsfeuerwehr schnell unter Kontrolle gebracht und die Stromversorgung der Pumpen provisorisch wieder hergestellt werden Der Fall wurde erst nach der Wende 1989 im Fernsehen publik gemacht Sowjetische Stellen informierten bereits wenige Stunden nach dem Zwischenfall die IAEO die diesen spater in INES 3 Vorlaufer zu einem Unfall hier einem Station Blackout Schmelzszenario einstufte 12 Januar 1977 Kernkraftwerk Gundremmingen Gundremmingen Bei kaltem und feuchtem Wetter traten an zwei stromabfuhrenden Hochspannungsleitungen Kurzschlusse auf Die dadurch eingeleitete Schnellabschaltung fuhrte zu Fehlsteuerungen Nach etwa zehn Minuten stand im Reaktorgebaude des Block A das radioaktiv belastete Wasser etwa drei Meter hoch und die Temperatur war auf rund 80 C angestiegen Anfangs hiess es der Reaktor werde in einigen Wochen wieder in Betrieb gehen konnen Nach dem Storfall gingen die Betreiber von einer zugigen Wiederinbetriebnahme von Block A aus Wegen der von Politik und Aufsichtsbehorden geforderten Modernisierung der Leit und Sicherheitstechnik verzichteten die Betreiber allerdings spater aus okonomischen und politischen Grunden auf eine Wiederinbetriebnahme von Block A 4 5 Kategorie A bzw E 13 Mai 1978 Julicher Versuchsreaktor AVR Julich Ein Wassereinbruchstorfall im Julicher Versuchsreaktor AVR in dessen Verlauf die Betriebsmannschaft das Reaktorschutzsystem manipulierte um den Reaktor fast 4 Tage weiter betreiben zu konnen wurde nur der damals niedrigsten Kategorie C zugeordnet 6 Der Storfall fuhrte zu einer hohen Kontamination des Erdreiches und Grundwassers unter dem Reaktor mit Strontium 90 und Tritium s AVR Storfalle Nach Einschatzung einer unabhangigen Expertengruppe die 2011 vom Forschungszentrum Julich eingesetzt wurde hatte dieser Storfall mindestens in die mittlere Kategorie B wenn nicht in die hochste Kategorie A eingeordnet werden mussen s AVR Expertengruppe Von Kritikern des Kugelhaufenreaktorkonzeptes wird vermutet dass die viel zu gunstige Einordnung dieses Ereignisses als sicherheitstechnisch unbedeutend dazu diente die Entwicklungschancen von Kugelhaufenreaktoren zu erhalten 18 Juni 1978 Brunsbuttel Nur zwei Jahre nach Inbetriebnahme traten durch einen Abriss eines Blindstutzens zwei Tonnen radioaktiver Dampf in das Maschinengebaude und in weiterer Folge durch Dachklappen ins Freie aus 7 Trotzdem lief der Reaktor noch uber zwei Stunden weiter Die Betriebsmannschaft hatte das automatische Sicherheitssystem manipuliert um die Anlage am Netz zu halten Das KKW Brunsbuttel stand daraufhin mehr als zwei Jahre still 8 Der Storfall wurde in die hochste Kategorie A eingeordnet 7 September 1985 THTR 300 Schmehausen Hamm Am 7 September 1985 fielen im THTR 300 die Feuchtefuhler aus die im Falle eines Dampferzeugerlecks die Schnellabschaltung auslosen mussen Eine unentdeckte Dampfleckage wurde zu einem schnellen Reaktivitatsanstieg fuhren Das Ereignis wurde der damals zweithochsten Meldekategorie B zugeordnet 4 Mai 1986 THTR 300 Schmehausen Hamm Im THTR 300 traten unmittelbar nach dem Durchzug der radioaktiven Wolke aus Tschernobyl radioaktive Aerosole aus Die Untersuchungen zur Aerosolemission begannen erst mit erheblicher Verzogerung Ursache der Emission soll eine Fehlbedienung der Brennelement Beschickungsanlage gewesen sein Die Aerosole sollen aus Ablagerungen in den Rohren der Beschickungsanlage gebildet worden sein Die Messaufzeichnungen zu Emissionen waren am 4 Mai luckenhaft Die Aufsichtsbehorde schatzt dass die genehmigte maximale Tagesaktivitatsfreisetzung geringfugig uberschritten worden sein konnte was aber nicht sicher ist Als Obergrenze gibt sie einen Wert leicht oberhalb der in 180 aufeinanderfolgenden Tagen aufsummiert maximal zulassigen Emission an Der Reaktor wurde vom 3 bis 13 Juni 1986 auf behordliche Anordnung hin abgeschaltet 9 10 2016 meldete sich ein ehemaliger THTR Mitarbeiter zu Wort und behauptete die Aerosolemission sei absichtlich erfolgt um staubbelegte Rohre freizublasen Man sei davon ausgegangen das sei wegen des Tschernobyl Unfalls nicht nachzuweisen Die Vorwurfe werden von der Aufsichtsbehorde untersucht 16 Dezember 1987 Kernkraftwerk Biblis Biblis Storfall im Block A des KKW Biblis Beim Anfahren des Reaktors klemmte ein Ventil das eine Anschlussleitung an dem unter 150fachem Atmospharendruck stehenden Reaktorkreislauf absperren muss und blieb offen Erst nach 15 Stunden nahm das Betriebspersonal die aufleuchtende Warnlampe ernst man hielt die Ansteuerlogik der Lampe fur defekt Das Personal fuhr den Reaktor nicht sofort herunter sondern offnete ein zweites redundantes Sicherheitsventil um das verklemmte Ventil durchzuspulen und so zu schliessen Das Ventil schloss nicht und 107 Liter radioaktiven Kuhlwassers liefen in den Ringraum Das Sicherheitsventil schloss Sekunden spater 11 Der Storfall kam erst nach einem Jahr durch einen Artikel in einer amerikanischen Fachzeitschrift Nucleonic Weeks an die Offentlichkeit wurde jedoch vom Betreiber fristgerecht an die Behorde gemeldet die wiederum selbst keine Pressemitteilung veroffentlichte Der Storfall wurde spater gemass der Skala INES als Stufe 1 Storung eingestuft Nach dem Storfall haben die Hersteller Abhilfe geschaffen Mit der Nachrustung einer Druckentlastungsarmatur zwischen Erst und Zweitabsperrung also den besagten Ventilen dieser Anschlussleitungen wird nach Versagen der Erstabsperrung mittels Druckentlastung ins Containment ein Versagen der Zweitabsperrung und damit ein Bypass verhindert Marz 1994 Biblis Im Marz 1994 brannte in Biblis A innerhalb des Containments der Motor einer Hauptkuhlmittelpumpe weil es aufgrund eines bei Wartungsarbeiten in dem Motor vergessenen Meissels zu einem Kurzschluss gekommen war 12 26 Juni 2000 Kernkraftwerk Grafenrheinfeld Grafenrheinfeld Am 26 Juni 2000 kam es im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld zu einem Zwischenfall der Stufe 1 der INES 13 An funf von acht Steuerventilen die ein Jahr zuvor eingebaut worden waren wurden technische Mangel festgestellt 5 Juli 2000 Kernkraftwerk Grafenrheinfeld Grafenrheinfeld Im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld kam es zu einem Brand des Motors der Hauptkuhlmittelpumpe die in unmittelbarer Nahe des Reaktordruckgefasses sitzt Kategorie N 14 August 2001 Kernkraftwerk Philippsburg Philippsburg Im Kernkraftwerk Philippsburg ubersah die Bedienmannschaft beim Anfahren von Block 2 dass das Notkuhlsystem nicht die Anforderungen des Betriebshandbuches erfullte Das Notkuhlsystem reichte aus um den kalten und unkritischen Reaktor zu kuhlen Nach Wiederanfahren des Reaktors wurde das Notkuhlsystem so weit wie es die Grenzwerte fordern ertuchtigt Allerdings kam es dabei zum unten genannten Storfall Die Kuhlflussigkeit die in den Flutbehaltern Notkuhlsystem des Kernkraftwerks gepuffert wird unterschritt die zulassige Borkonzentration Betroffen waren drei der vier vorhanden Behalter Aufgrund dieser Vorkommnisse verloren der Kraftwerksleiter und zwei Vorstandsmitglieder des Betreibers EnBW ihre Posten 15 Kategorie S und INES 2 14 Dezember 2001 Kernkraftwerk Brunsbuttel Brunsbuttel Schwerer Zwischenfall Wie erst einige Monate spater bekannt wurde hatte sich eine Wasserstoffexplosion in direkter Nahe zum Reaktordruckbehalter ereignet Die Zuleitung der Kuhlung des Reaktordeckels mit 100 mm Durchmesser zerriss dabei auf einer Lange von 2 bis 3 Metern 16 Es bestand das Risiko dass Splitter am Splitterschutz vorbei das Containment beschadigten 17 Der Betreiber HEW versuchte den Vorfall weitestgehend zu verschleiern Zum Beispiel wurde er lediglich mit der Bezeichnung spontane Dichtungsleckage an das zustandige Ministerium gemeldet Erst nach zwei Monaten gelang es den Aufsichtsbehorden unter heftigem Streit mit dem Betreiber das Leck bei abgeschaltetem Reaktor zu besichtigen wobei das Ausmass des Storfalles entdeckt wurde Ware der Reaktor gleich nach der Explosion vorschriftsmassig abgeschaltet worden hatte der Betreiber zu Beginn des Winters fur mehrere Millionen Euro Ersatzstrom zukaufen mussen 18 19 8 Februar 2004 Kernkraftwerk Biblis Biblis Im Kernkraftwerk Biblis ereignete sich eine Storung bei der nacheinander mindestens funf der Stromversorgungssysteme ausfielen Wahrend eines Sturms gerieten zwei Hochspannungsleitungen in der Nahe des KKW aneinander und verursachten einen Kurzschluss Daraufhin fiel im Kraftwerk ein Hauptnetzanschluss aus kurz darauf der zweite Der Reserveanschluss funktionierte ebenfalls nicht Die Notstandsstromversorgung von Block A und die Eigenbedarfsversorgung von Block B versagten dann ebenfalls Somit bestand die Gefahr dass die Sicherheitssysteme nicht mehr mit Energie versorgt werden konnten Infolge dieser Ereignisse wurde der Reaktor aus Sicherheitsgrunden automatisch heruntergefahren Die ordnungsgemass arbeitenden Notstrom Dieselgeneratoren verhinderten Schlimmeres In der Vergangenheit standen einzelne dieser vier Notstromaggregate bei regelmassig wiederkehrenden Prufungen mehrmals nicht zur Verfugung jedoch reicht eines aus um die Aufrechterhaltung der Reaktorsicherheit zu gewahrleisten 20 21 Kategorie E und N 27 Juli 2004 Kernkraftwerk Neckarwestheim Neckarwestheim Im Kernkraftwerk Neckarwestheim ereignete sich ein Zwischenfall durch menschliches Versagen bei dem mit zwei Megabecquerel kontaminiertes Wasser aus Block II trotz sofort eingeleiteter Gegenmassnahmen in den Neckar gelangte Der Vorfall fuhrte erstmals in der Bundesrepublik dazu dass die Betreibergesellschaft eines Kernkraftwerks EnBW ein Ordnungsgeld 25 000 zahlen musste Ein Betriebsleiter wurde entlassen weil er sich kritisch geaussert hatte 22 20 Kategorie N und INES 1 7 Mai 2007 Kernkraftwerk Philippsburg Am 7 Mai 2007 wurde der Sicherheitsbehalter nach einer Revision wegen eines nicht exakt geschalteten Endschalters nicht richtig geschlossen Auf beiden Seiten der Personenschleuse stand ein Ventil offen Kategorie E und INES 1 Juli 2007 Kernkraftwerk Unterweser Gemass E ON Meldung vom Juli stand einer von vier Strangen des Not und Nachkuhlsystems wahrend einer nicht umschriebenen Zeit nur eingeschrankt zur Verfugung Zudem seien an einem zweiten Strang periodisch Reparaturarbeiten durchgefuhrt worden Die verbliebenen zwei Strange 2 x 50 hatten aber bei Anforderung auch dann noch eine genugende Kuhlleistung fur den limitierenden Storfall erbracht Das BMU erganzte und kritisierte dann diesen Sachverhalt Der Fehler im betreffenden Strang sei dem Betreiber uber ein Jahr lang bekannt gewesen aber nicht behoben worden Kategorie E und INES 1 28 Juni 2007 Kernkraftwerk Brunsbuttel Schwelbrand Zudem hatten sich Risse an Abdeckblechen gebildet 23 24 Beim Wiederanfahren des Reaktors fuhrte eine Fehlbedienung durch das Personal am 1 Juli zweimal zu Absperrungen im Reaktorwasserreinigungssystem Bei der Einleitung von Wasser aus dem Reaktor in die Kondensationskammer ist ein Grenzwert uberschritten worden Dieser Grenzwert soll einen Rohrbruch in dem System erkennen lassen und das System dann zur Absperrung leiten es lag aber kein Rohrbruch vor Trotz ausdrucklicher Nachfrage der Reaktoraufsicht am 2 Juli beim stellvertretenden Werksleiter habe dieser dieses meldepflichtige Ereignis zunachst verneint erst am 6 Juli mittags wurde es offiziell gemeldet 25 Kategorie N 28 Juni 2007 Kernkraftwerk Krummel Hauptartikel Meldepflichtiges Ereignis im KKW Krummel am 28 Juni 2007 Auf dem Gelande des KKW begann ebenfalls am 28 Juni 2007 ein Brand an einem Transformator welcher innerhalb weniger Stunden geloscht werden konnte 26 Durch einen Kurzschluss aus nicht geklarter Ursache soll sich Transformatorenol entzundet haben Nach Angaben der Behorden bestand keine Gefahr fur den Nuklearbereich des Kernkraftwerks Verletzte hat es nicht gegeben Der Kernreaktor wurde per Schnellabschaltung heruntergefahren Die Feuerwehr war mit ca 80 Einsatzkraften vor Ort um Massnahmen gegen den Brand zu ergreifen 23 Nach Auffassung des fur die Atomaufsicht zustandigen Kieler Sozialministeriums sind die Vorgange sowohl in Krummel als auch Brunsbuttel auf jeden Fall meldepflichtig Ein Sprecher des Betreibers des KKW Krummel Vattenfall Europe bestritt dies jedoch zunachst fur sein Kraftwerk da das Ereignis ausserhalb des Reaktors stattgefunden habe 27 Spater raumte das zustandige Ministerium ein dass auch der Reaktor sekundar betroffen war Ein zu schnelles Druckabsenken des Reaktors aufgrund menschlichen Fehlverhaltens der Reaktorfahrer hatte eine Anweisung seines Vorgesetzten falsch verstanden und zwei Sicherheits und Entlastungsventile von Hand geoffnet und unplanmassiger Ausfall einer von mehreren Reaktorspeisewasserpumpen fuhrte zu einem schnellen Druck und Fullstandsabfall im Reaktordruckbehalter von 65 auf 20 bar Es war trotzdem jederzeit genugend Wasser uber den Brennstaben sagte ein Ministeriumssprecher Durch die automatische Zuschaltung eines weiteren Sicherheitssystems konnte der Wasserstands und Druckabfall ausgeglichen werden Vattenfall bestatigte die Vorgange erklarte aber man habe das Ministerium unmittelbar nach dem Brand und der Schnellabschaltung uber die Auffalligkeiten informiert 28 Bei der Schnellabschaltung kam es auch zu Problemen mit der Eigenstromversorgung des Kraftwerks und mit der Datensicherung Des Weiteren gelangten Rauchgase des Brandes durch das Luftungssystem in den Leitstand sodass der Reaktorfahrer seinen Dienst vorsorglich mit einer Atemschutzmaske fortsetzte Aufgrund dieser Pannenserie schaltete sich die Atomaufsicht des Bundesumweltministeriums ein 29 Am 13 Juli 2007 gab es Durchsuchungen durch die Polizei da Vattenfall mehrfach eine Befragung des Reaktorfahrers verweigert hatte Einen Durchsuchungsbefehl gab es nach einer Anzeige der taz es hatte angeblich Verletzte im Leitstand gegeben 30 4 Februar 2008 Kernkraftwerk Krummel Geesthacht Im Kraftwerk ereignete sich am Vormittag des 4 Februar 2008 ein Schwelbrand in einer Luftungsanlage Dieser konnte durch die Werkfeuerwehr binnen einer Stunde mit einem Feuerloscher geloscht werden externe Hilfe war nicht notwendig Daraufhin entsandte die Atomaufsichtsbehorde einen Sachverstandigen Radioaktivitat war jedoch zu keiner Zeit ausgetreten da der Unglucksort ausserhalb des Reaktorgebaudes lag Dieser Vorfall erregte erneut hohes Interesse der Medien und wurde von zahlreichen Umweltschutzorganisationen zum Anlass genommen das Kernkraftwerk Krummel und die Sicherheit der Kernenergie wiederholt anzuzweifeln Das Kraftwerk stand zu dieser Zeit seit 2007 still 6 Juni 2008 Kernkraftwerk Philippsburg Laut dem baden wurttembergischen Umweltministerium wurde in der Nacht zum Freitag den 6 Juni 2008 im Sicherheitsbehalter des Block I ein Druckabfall festgestellt der die zulassigen Werte ubersteigt Der Behalter der wichtige Teile des Reaktors einschliesst hat im normalen Betrieb einen leichten Uberdruck von 20 Millibar Der ermittelte Druckabfall betrug laut Ministerium 1 Millibar pro Stunde und war auf eine undichte Stelle zuruckzufuhren Das Leck sei beim Anfahren der Anlage nach der Revision und unmittelbar nach dem Fluten des Behalters mit Stickstoff aufgetreten Auf der Internationalen Bewertungsskala INES gehort es zur Klasse 1 Storung 31 4 Juli 2009 Kernkraftwerk Krummel Geesthacht Vorfall vom 4 Juli 2009 Kurz nach 12 Uhr mittags kam es zu einer Reaktorschnellabschaltung Ursache war eine Storung in einem der beiden Maschinentransformatoren wodurch es zu einer Unterspannung an zwei der vier Eigenbedarfsschienen des Kernkraftwerks kam Zusatzlich gab es Kuhlprobleme bei der Reaktorwasserreinigung sowie bei der zusatzlichen Fixierung eines Steuerstabes Hinweise auf ein defektes Brennelement INES 0 32 Die Schnellabschaltung verursachte in Hamburg massive Einschrankungen im Stromnetz Dabei fielen 1 500 der insgesamt 1 711 Ampelanlagen der Stadt teilweise uber mehrere Stunden aus und Einkaufszentren waren ohne Licht 33 Weiterhin fielen durch die Storung mehrere Wasserpumpen aus und es kam bei der Wiederinbetriebnahme der Pumpen aufgrund von Druckstossen zu elf Wasserrohrbruchen wodurch tausende Hamburger zeitweise ohne Wasserversorgung waren 34 Die fur die Atomaufsicht zustandige Sozialministerin des Landes Schleswig Holstein Gitta Trauernicht ordnete daraufhin eine erneute Zuverlassigkeitsprufung des Betreibers Vattenfall an 35 Weiterhin gab das Unternehmen drei Tage nach der Notabschaltung bekannt dass ein vorgeschriebenes Uberwachungsgerat am betroffenen Transformator ein sogenanntes Teilentladungsmessgerat nicht installiert worden war Wegen der Vorkommnisse wurde der bisherige Kraftwerkschef von Vattenfall entlassen 36 Kurz darauf raumte ein Sprecher von Vattenfall ein dass es wahrscheinlich auch zu Brennstab Schaden innerhalb des Reaktors gekommen sei Einige wenige der 80 000 Brennstabe wiesen demnach einen Defekt auf 37 Liste von ungeklarten Stor Vor und Unfallen BearbeitenHier werden Ereignisse aufgefuhrt die noch nicht abschliessend geklart sind oder keine Einstufung gemass den deutschen Kriterien oder INES Kriterien haben Datum Ort Ereignis12 September 1986 Kernkraftwerk Krummel Geesthacht Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Auf dem Gelande des Kernkraftwerks Krummel wurde an verschiedenen Stellen eine alarmierend hohe Radioaktivitat gemessen Ein Storfall im Kraftwerk ereignete sich aber nachweislich nicht Ab Ende 1989 trat Leukamie signifikant hoher in der Region auf Derzeitige Studien befassen sich vor allem mit dem nahegelegenen Forschungsreaktor Geesthacht Siehe dazu Leukamiecluster ElbmarschMarz 2003 Biblis Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst In Biblis B kam es im Marz 2003 bei Wartungsarbeiten zu einem Schwelbrand innerhalb des Sicherheitsbehalters 12 Statistiken BearbeitenMeldepflichtige Ereignisse 1985 bis 2019 Bearbeiten In dem unten aufgefuhrten Diagramm sind alle meldepflichtigen Ereignisse seit 1985 aufgetragen 38 Meldekategorien S E N V s Artikel Meldepflichtiges Ereignis nbsp Anzahl meldepflichtiger Ereignisse in deutschen Kernkraftwerken in Abhangigkeit ihrer Laufzeit 39 DWR Druckwasserreaktor SWR Siedewasserreaktor abg abgeschaltet sonstige Hochtemperaturreaktor oder schneller Brutreaktor nbsp Zwischenfalle Bearbeiten Meldepflichtige Ereignisse in den Kernreaktoren in Deutschland Die siebenstufige Internationale Bewertungsskala fur nukleare Ereignisse INES beginnt bei INES 1 als Storung und endet bei INES 7 katastrophaler Unfall bisher zwei Falle Katastrophe von Tschernobyl und Nuklearkatastrophe von Fukushima Seit der ersten Inbetriebnahme gab es in Deutschland mehr als 4800 meldepflichtige Ereignisse davon 34 INES 1 Falle Storungen und 3 Falle bei INES 2 Storfalle Falle der INES Stufe 3 Ernste Storfalle bei denen Radioaktivitat frei wurde oder der Stufen 4 und hoher Unfalle sind nicht aufgetreten 40 Kernkraftwerk nochin Betrieb Summe aller melde pflichtigen Ereignisse 41 42 Stand 30 11 2020 davon Storungennach INES 1 davon Storfallenach INES 2Brokdorf nein 285 0 0Grohnde nein 273 1 43 0Emsland nein 162 0 0Neckarwestheim 2 nein 125 3 0Gundremmingen C nein 116 0 0Brunsbuttel nein 510 6 0Gundremmingen B nein 463 0 0Grafenrheinfeld nein 459 1 0Neckarwestheim 1 nein 456 5 0Philippsburg 1 nein 381 7 0Unterweser nein 361 1 1Krummel nein 351 3 0Isar 1 nein 288 0 0Philippsburg 2 nein 282 2 2Isar 2 nein 103 0 0Biblis A nein 103 2 0Biblis B nein 118 3 0Siehe auch BearbeitenListe von Unfallen in kerntechnischen Anlagen INES Stufe 4 bis 7 Liste von Storfallen in europaischen kerntechnischen Anlagen INES Stufe 2 bis 3 Weblinks BearbeitenMeldekriterien fur meldepflichtige Ereignisse in Anlagen nach 7 des Atomgesetzes Monatsberichte zu meldepflichtigen Ereignissen in der Bundesrepublik Deutschland Interaktive Karte der Zwischenfalle in deutschen Atomkraftwerken Quellen radioaktiver Strahlung weltweit Google MapsEinzelnachweise Bearbeiten R Dopel Bericht uber zwei Unfalle beim Umgang mit Uranmetall II Entzundung von Uran beim Offnen eines Uranbehalters Online Geheimer Unfallbericht 1942 Faksimile ab Dok 2 von 10 Reinhard Steffler Reaktorunfalle und die Handlungen der Feuerwehr Leipzig Tschernobyl und Fukushima eine erste Analyse Elbe Dnjepr Verlag Leipzig Mockrehna 2011 ISBN 3 940541 33 8 Reinhard Steffler Der erste Feuerwehreinsatz an einer Uranmaschine Elbe Dnjepr Verlag Mockrehna 2010 ISBN 978 3 940541 23 9 Jahresbericht 1977 Memento vom 17 Januar 2012 im Internet Archive PDF 1 2 MB Bericht zum 30 Jahrestag Meldepflichtige Ereignisse 1977 1978 Memento vom 17 Januar 2012 im Internet Archive Hamburger Abendblatt Nr 71 vom 25 Juli 1980 S 3 Memento vom 8 August 2014 im Internet Archive 1 2 Vorlage Toter Link www1 ndr de NDR uber KKW Brunsbuttel Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2018 Suche in Webarchiven BUND Atomkraft in Deutschland Unfalle in Deutschland Burger Initiative Umweltschutz Hamm e V zitiert aus Der Spiegel Funkelnde Augen Der Hammer Reaktortyp galt als zukunftstrachtig Jahresbericht 1987 zu besonderen Vorkommnissen in Kernkraftwerken Memento vom 29 September 2007 imInternet Archive PDF 990 kB S 14 a b ngo online de Kritik an Vattenfall Im Atomkraftwerk Krummel sank bereits der Wasserstand im Reaktordruckbehalter 4 Juli 2007 Bundesamt fur Strahlenschutz Jahresbericht 2000 Memento vom 11 Januar 2012 im Internet Archive PDF Datei 0 5 MB BfS 2000 Memento vom 11 Januar 2012 im Internet Archive Jahresbericht 2001 des BfS Memento vom 12 Januar 2012 im Internet Archive PDF 516 kB Bild des geborstenen Rohres Memento vom 13 Januar 2012 im Internet Archive Jahresbericht 2002 der HSK Umweltinstitut Munchen e V uber den Storfall in Brunsbuttel Memento vom 9 Februar 2007 imInternet Archive BMU Pressemitteilung a b Jahresbericht 2004 des BfS Memento vom 12 Januar 2012 im Internet Archive PDF 422 kB Artikel in der Intnertzeitung NGO Online am 9 September 2007 Antrag der Fraktion GRUNE und Stellungnahme des Ministeriums fur Umwelt und Verkehr Memento vom 27 September 2007 imInternet Archive PDF 102 kB a b Nach den Storfallen in Krummel und Brunsbuttel Memento vom 1 Juli 2007 im Internet Archive NDR Online vom 2 Juli 2007 Abgerufen am 20 November 2009 1 2 Vorlage Toter Link magazine web de web de Nachrichten Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2018 Suche in Webarchiven Weiterer Storfall in Kernkraftwerk Die Welt Online Ausgabe 8 Juli 2007 Stellungnahme der Firma GRS zu Die Story PDF 40 kB Film von Klaus Martens ausgestrahlt im WDR Fernsehen am 19 November 2007 22 00 Uhr Ratselraten uber Storfalle von Krummel und Brunsbuttel In Tagesspiegel 29 Juni 2007 archive org Netzeitung Mehr Storungen in Krummel als bisher bekannt Memento vom 5 Juli 2007 im Internet Archive Spiegel online Ministerium hielt Informationen uber Reaktor Zwischenfall zuruck ngo online Kritik an Vattenfall die tageszeitung Krummel Brand Mit Gasmaske im AKW Kontrollraum 7 Juli 2007 Razzia Ermittler durchsuchen AKW Krummel In Die Tageszeitung taz 13 Juli 2007 ISSN 0931 9085 taz de abgerufen am 1 Januar 2022 Quelle SWR Pressemitteilung Vattenfall vom 5 Juli 2009 Vattenfall de 19 November 2008 archiviert vom Original am 21 April 2010 abgerufen am 27 Juni 2010 Storfall im AKW Krummel sorgt in Hamburg fur Chaos Memento vom 4 Februar 2015 im Internet Archive Hamburger Mopo vom 5 Juli 2009 Krummel Storfall legt Hamburger Haushalte trocken Mitteldeutsche Zeitung 5 Juli 2009 abgerufen am 20 September 2021 1 2 Vorlage Toter Link www schleswig holstein de Ministerin Trauernicht zur Reaktorschnellabschaltung im Kernkraft Krummel Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2018 Suche in Webarchiven PDF Medieninformation des Ministeriums fur Soziales Gesundheit Familie Jugend und Senioren vom 4 Juli 2009 Vattenfall raumt Versaumnisse in Krummel ein bei Spiegel Online 7 Juli 2009 1 2 Vorlage Toter Link www tagesschau de Vattenfall vermutet Brennstab Schaden in Krummel Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven bei tagesschau de 9 Juli 2009 https www base bund de DE themen kt stoerfallmeldestelle berichte jahresberichte jahresberichte html abgerufen am 13 Marz 2021 Kernkraftwerke in Deutschland Meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme Nicht mehr online verfugbar In Bundesamt fur Strahlenschutz Archiviert vom Original am 25 Marz 2011 abgerufen am 20 September 2021 https www base bund de DE themen kt stoerfallmeldestelle ereignisse akw akw html Archivierte Kopie Memento vom 15 Juli 2019 im Internet Archive Archivierte Kopie Memento vom 28 Februar 2021 im Internet Archive Wayback Machine 12 Januar 2012 abgerufen am 2 Januar 2023 Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste meldepflichtiger Ereignisse in deutschen kerntechnischen Anlagen amp oldid 234615427