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Das stillgelegte Kernkraftwerk Philippsburg KKP befindet sich in der Stadt Philippsburg im Landkreis Karlsruhe Baden Wurttemberg Karlsruhe liegt 25 km sudlich Heidelberg 26 km nordostlich Mannheim 28 km nordlich und Landau 25 km westlich alle Angaben Luftlinie Seit dem 31 Dezember 2019 ist es planmassig nach dem Atomgesetz vollstandig abgeschaltet Seit 2017 wird Block 1 2 und seit 2020 Block 2 3 abgerissen Kernkraftwerk PhilippsburgLuftaufnahme des Kernkraftwerks Philippsburg 2006 Beide Kuhlturme wurden 2020 gesprengt Luftaufnahme des Kernkraftwerks Philippsburg 2006 Beide Kuhlturme wurden 2020 gesprengt LageKernkraftwerk Philippsburg Baden Wurttemberg Koordinaten 49 15 10 N 8 26 11 O 49 252722222222 8 4364361111111 153 Koordinaten 49 15 10 N 8 26 11 OHohe 153 mLand DeutschlandDatenEigentumer EnBW Kernkraft GmbHBetreiber EnBW Kernkraft GmbHProjektbeginn 1970Kommerzieller Betrieb 26 Marz 1980Stilllegung Block 1 2011 Block 2 2019 1 Stillgelegte Reaktoren Brutto 2 Block 1 926 MW Block 2 1468 MW Eingespeiste Energie im Jahr 2018 11 000 GWhEingespeiste Energie seit Inbetriebnahme 570 000 GWhWebsite Seite bei EnBWStand 31 Dezember 2019Die Datenquelle der jeweiligen Eintrage findet sich in der Dokumentation Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Anlage 2 KKP 1 2 1 Daten 2 2 Geschichte 3 KKP 2 3 1 Daten 3 2 Geschichte 4 Betriebsstorungen und Storfalle 4 1 Meldepflichtiges Ereignis 06 2001 Zu geringe Borsaurekonzentration in den Flutbehaltern 4 2 Meldepflichtiges Ereignis 07 2001 Zu niedrige Fullstande in den Flutbehaltern 4 3 Weitere Zwischenfalle 5 Sonstiges 6 Daten der Reaktorblocke 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte der Anlage Bearbeiten nbsp Das Kuhlwassereinlaufbauwerk nbsp Der KuhlwasserablaufIm Jahre 1969 plante die damalige Kernkraftwerk Baden Wurttemberg Planungsgesellschaft mbH KBWP den Bau von vier baugleichen Siedewasser Reaktorblocken der Baulinie 69 auf der Gemarkung der benachbarten Gemeinde Oberhausen Rheinhausen Nachdem diese Plane dort abgelehnt wurden entschloss man sich das Kraftwerk auf der Rheinschanzinsel der Gemeinde Philippsburg zu errichten 1971 ging aus der KBWP die Kernkraftwerk Philippsburg GmbH KKP hervor 4 Die Planungen wurden danach uberarbeitet man reduzierte die Zahl der Blocke von vier auf zwei 1977 wurde beschlossen Block 2 als Druckwasserreaktor zu errichten 5 Der Bau des ersten Blocks KKP 1 eines Siedewasserreaktors wurde 1970 begonnen Er ging am 7 Mai 1979 ans Netz Er war nahezu baugleich mit den drei anderen deutschen Siedewasserreaktoren der Baulinie 69 namlich dem Kernkraftwerk Krummel dem Kernkraftwerk Brunsbuttel beide in Schleswig Holstein und dem Block 1 des Kernkraftwerks Isar sowie dem Kernkraftwerk Zwentendorf Osterreich das nach einem Volksentscheid nicht in Betrieb ging 6 Der Block 2 hatte einen Druckwasserreaktor der dritten Generation Vor Konvoi Anlage und ging am 17 Dezember 1984 in Betrieb Die nominelle elektrische Nettoleistung des KKP 1 betrug 890 MW die des KKP 2 1402 MW Das KKP wurde von der EnBW Kernkraft GmbH betrieben Im Jahre 2001 liess der damalige Bundesumweltminister Jurgen Trittin im Zuge der Auswertung der meldepflichtigen Ereignisse 06 2001 und 07 2001 das KKP 2 Anfang Oktober vom Netz nehmen und stellte die Zuverlassigkeit des Betreibers in Frage 7 8 Nach personellen Konsequenzen und technischen und organisatorischen Anderungen ging die Anlage mit Zustimmung Trittins unter Auflagen im Dezember 2001 wieder in Betrieb 9 Aufgrund der meldepflichtigen Ereignisse 06 2001 und 07 2001 wurde vom Bundesministerium fur Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit auch die IAEO hinzugezogen Nach einer mehrwochigen Untersuchung urteilten Experten der IAEO das KKP 2 sei gemessen an internationalen Standards eine sehr gute Anlage Sie lobten die Motivation und Teamfahigkeit des Personals die Sicherheitskultur die Instandhaltung und das Alterungsmanagement sowie Ordnung und Sauberkeit in der Anlage Verbesserungspotenziale wurden beim internationalen Erfahrungsaustausch bei der Nutzung von Performance Indikatoren und bei der Haufigkeit von Anlagenbegehungen durch Fuhrungskrafte ausgemacht 10 Eine Folgeuntersuchung 2006 bestatigte die Erstuntersuchung Die Empfehlungen waren dabei nach Angabe der IAEO zu 70 Prozent umgesetzt 11 Gemass Atomausstiegsbeschluss von 2002 war die endgultige Abschaltung des KKP 1 fur 2011 2012 vorgesehen die des KKP 2 fur 2016 2017 12 Nach der erneuten Novellierung des Atomgesetzes 2010 Laufzeitverlangerung war die endgultige Abschaltung von KKP 1 fur 2026 und von KKP 2 fur 2032 vorgesehen 13 KKP 1 wurde am Morgen des 17 Marz 2011 fur das von der Bundesregierung Kabinett Merkel II beschlossene dreimonatige Atom Moratorium heruntergefahren 14 Ende Mai 2011 beschlossen die Umweltminister der Lander und des Bundes die sieben altesten Kernreaktoren darunter Philippsburg 1 und das Kernkraftwerk Krummel endgultig abgeschaltet zu lassen 15 16 Am 30 Juni 2011 beschloss der Bundestag die Energiewende siehe auch Atomausstieg KKP 2 durfte gemass Atomgesetz bis langstens 31 Dezember 2019 entsprechend vereinbarter Reststrommenge in Betrieb bleiben An diesem Tag wurde die Anlage tatsachlich gegen 18 55 Uhr endgultig abgeschaltet Anfang Mai 2017 wurde mit dem Abriss von Block I begonnen Der Abriss von Block II begann unmittelbar nach der Stilllegung im Januar 2020 Die Sprengung der beiden markanten Kuhlturme erfolgte am 14 Mai 2020 um 06 05 Uhr 17 Aufgrund der Kontaktbeschrankungen und zur Vermeidung der Verbreitung des Coronavirus wahrend der COVID 19 Pandemie in Deutschland sollte dieses ohne Publikum erfolgen Daher wurde der genaue Termin nicht bekanntgegeben sondern lediglich ein Zeitfenster von 48 Stunden zwischen dem 14 und dem 15 Mai 2020 18 Der laufende Abriss umfasst eine Masse von 398 000 Tonnen 19 Auch nach dem Ende der Stromproduktion werden noch einige Jahre lang Brennelemente des AKWs weiter im Lagerbecken der Anlage gekuhlt Erst danach konnen sie in Castorbehalter umgeladen und zur Zwischenlagerung innerhalb des Gelandes der Anlage verbracht werden Dort lagern abgekuhlte Brennelemente des AKWs fur weitere Jahre Wo der hoch radioaktive Abfall endgelagert werden soll bleibt unklar Der Deutsche Bundestag setzte bereits im Jahre 2014 die Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe ein um einen Endlagerungsstandort zu finden Deren Vorschlage und Handlungsempfehlungen flossen in das im Mai 2017 in Kraft getretene Gesetz zur Fortentwicklung des Standortauswahlgesetzes mit ein Ziel des Gesetzes sei nach Info der Bundesregierung 2019 eine offene wissenschaftsbasierte und transparente Suche eines Endlagerstandortes nach dem Prinzip der weissen Landkarte Keine Region wurde von vornherein ausgeschlossen Dieses Verfahren sei bis zum Jahr 2031 plangerecht abzuschliessen und ab 2050 soll der hoch radioaktive Mull am endgultigen Standort endgelagert werden 20 KKP 1 Bearbeiten nbsp links KKP 1 mit Maschinenhaus rechts KKP 2Daten Bearbeiten Der Siedewasserreaktor in Block 1 enthielt 592 Brennelemente mit je 96 Brennstaben die 102 Tonnen Uran enthielten und 145 je 3 64 Meter lange Steuerstabe Diese Stabe hatten eine Einfahrzeit von 120 Sekunden und eine Schnelleinfahrzeit von 2 6 Sekunden Der Reaktor hatte unter Volllast eine thermische Leistung von 2575 Megawatt und eine elektrische Nettoleistung von 890 Megawatt was einem Nettowirkungsgrad von 34 5 entspricht Im Reaktordruckbehalter walzten neun Zwangsumwalzpumpen ZUP maximal 14 3 Kubikmeter Wasser pro Sekunde um das als Dampf Wasser Gemisch aus dem Kern austrat Der Hochdruckteil der Dampfturbine wurde mit 1 38 Tonnen pro Sekunde gesattigten Dampfes Temperatur 287 C Druck 6 9 MPa gespeist Der Dampf verliess den Hochdruckteil der Turbine mit 1 03 MPa und 185 C wurde uber je zwei Wasserabscheider geleitet in Zwischen Uberhitzern mittels 0 11 Tonnen pro Sekunde Anzapfdampf im Gegenstromprinzip getrocknet und um rund 50 C uberhitzt Danach speiste der Dampf zwei Niederdruckturbinen ehe er in je einem Kondensator durch Kuhlung mit Rheinwasser niedergeschlagen und als Kondensat in den Kreislauf zuruckgefuhrt wurde Die Anlage hatte einen 152 Meter hohen Naturzug Nasskuhlturm der im Ablauf oder im Ruckkuhlbetrieb einsetzbar war 21 siehe Kuhlung durch Trocknung und Verdunstung Geschichte Bearbeiten Der Bauantrag fur KKP 1 wurde im Oktober 1969 gestellt bereits ein Jahr spater nach Erteilung der ersten Teilerrichtungsgenehmigung am 9 Oktober 1970 begann man mit dem Bau Nach der Fertigstellung im Jahr 1979 lief die Anlage fast ein Jahr im Probebetrieb und wurde am 18 Februar 1980 bei 100 Prozent Leistung ubernommen 2011 wurde KKP 1 im Zuge des Moratoriums zum Atomausstieg des Bundeskabinetts Merkel II nach 32 Betriebsjahren endgultig stillgelegt Im April 2017 wurde der Ruckbau genehmigt 22 KKP 2 Bearbeiten nbsp Kuhlturm KKP 2 im Mai 2020 gesprengt nbsp Eine Niederdruckturbine von KKP 2 eingesetzt 1984 ausgebaut 1995 ausgestellt im Technik Museum SpeyerDaten Bearbeiten Der Druckwasserreaktor in Block 2 enthielt 193 Brennelemente das entspricht rund 103 Tonnen Uran und 61 Steuerstabe Lange 3 72 Meter Einfahrzeit 375 Sekunden Schnellabschaltzeit 1 7 Sekunden Im Primarkreislauf des Reaktors walzten vier Kuhlmittelpumpen etwa 68 000 Tonnen Wasser pro Stunde um Das Wasser trat mit einer Temperatur von 326 Grad Celsius und einem Druck von 158 bar in vier Dampferzeuger ein wo in je 4000 U Rohren der Speisedampf des Sekundarkreislaufs erzeugt wurden Der Speisedampf trieb mit rund 65 bar die Turbine mit einer Nennleistung von 1468 Megawatt nach Abzug des Eigenverbrauchs blieb eine elektrische Nettoleistung von 1402 Megawatt Nettowirkungsgrad 35 3 Prozent thermische Reaktorleistung von 3950 Megawatt 23 Die Anlage war mit einem Naturzug Nasskuhlturm Hohe 153 5 Meter ausgestattet der im Ablaufbetrieb oder im Ruckkuhlbetrieb einsetzbar war Der Basisdurchmesser des Kuhlturms betrug 123 5 Meter und der Wasserdurchsatz im Kuhlturm konnte bis zu 140 500 Kubikmeter pro Stunde unter Volllast erreichen Die Anlage speiste den erzeugten Strom auf der 380 kV Hochspannungsebene in das Stromnetz des Ubertragungsnetzbetreibers Transnet BW ein 24 Geschichte Bearbeiten Der Bauantrag fur KKP 2 wurde im Juni 1975 beim damaligen Ministerium fur Wirtschaft Mittelstand und Verkehr in Stuttgart gestellt Baubeginn war am 20 Juli 1977 Aus politischen Grunden wurde der Block nicht wie ursprunglich vorgesehen als Siedewasserreaktor sondern als Druckwasserreaktor der Vor Konvoi Generation ausgefuhrt Nach der Fertigstellung des Rohbaus Ende 1981 wurden bis Ende 1983 die technischen Komponenten eingebaut Der Warmprobebetrieb mit Brennelementen begann im Oktober 1984 angefahren wurde der Reaktor erstmals am 13 Dezember 1984 Am 17 Dezember 1984 wurde der Generator erstmals mit dem Netz synchronisiert am 6 Februar 1985 lief KKP erstmals unter Volllast Der im Vertrag vorgesehene vierwochige Probebetrieb bei voller Leistung endete am 13 April 1985 am 17 April 1985 wurde die Anlage vom Hersteller an den Betreiber ubergeben Da in der Zwischenzeit der Bau des Kernkraftwerks Wyhl unterbrochen und spater ganz gestoppt wurde wurden die fur Wyhl 1 bereits bestellten und produzierten Grosskomponenten unter anderem das Reaktordruckgefass und Dampferzeuger fur KKP 2 verwendet Dies war ohne Probleme moglich da dieser Block nahezu zeichnungs und baugleich mit dem geplanten Block 1 in Wyhl war KKP 2 wurde auf den damaligen sicherheitstechnisch neuesten Stand gebracht KKP 2 wurde am 31 Dezember 2019 um 18 55 Uhr erfolgreich abgeschaltet und vom Netz genommen Die EnBW erfullte somit eine Vorgabe des Atomgesetzes fristgerecht Zum Zeitpunkt der Abschaltung deckte der Block 13 Prozent des baden wurttembergischen Strombedarfs ab Laut Umweltminister Franz Untersteller sollte die Lucke durch Stromimport Erzeugung durch erneuerbare Energien und Netzausbau gedeckt werden 25 Betriebsstorungen und Storfalle BearbeitenMeldepflichtiges Ereignis 06 2001 Zu geringe Borsaurekonzentration in den Flutbehaltern Bearbeiten Am 25 August 2001 stellte man in einem von vier Behaltern des Not und Nachkuhlsystems des am 12 August 2001 nach der Jahresrevision wieder hochgefahrenen Druckwasserreaktors eine Unterschreitung der vorgeschriebenen Konzentration an Borsaure fest 26 Obwohl man hatte unterstellen konnen dass auch in den drei anderen Tanks eine unzureichende Borsaurekonzentration vorliegt wurden diese nicht gepruft Erst am Montag dem 27 August als der Vorfall der Atomaufsichtsbehorde gemeldet wurde stellte man fest dass auch in zwei weiteren Tanks die Borsaurekonzentration unter den vorgeschriebenen 2200 ppm lag Das Betriebshandbuch der Anlage wies fur diesen Fall eine Anweisung zum Herunterfahren der Anlage auf wenn mehr als 3 Sicherheitsteileinrichtungen gestort sind zwischenzeitlich war jedoch der eine Behalter wieder aufboriert der Betreiber nahm die Anlage deshalb nicht vom Netz Hatte man am 25 August die Unterborierung festgestellt hatte man die Anlage sofort vom Netz nehmen mussen Nach der Meldung des Ereignisses an die Aufsichtsbehorde wurde der Kraftwerksblock bis zur Klarung der Ursache fur diesen sicherheitsrelevanten Fehler auf Drangen des damaligen Umweltministers Trittin vom Netz genommen 27 Das Ereignis wurde vom Betreiber als Stufe 0 der INES Skala behandelt Spater wurde es vom INES Officer als INES 2 bewertet 28 Um solch sicherheitsrelevante Fehler die auf menschliches Versagen zuruckzufuhren waren zukunftig zu verhindern wurden umfangreiche Verbesserungen vorgenommen unter anderem das Betriebshandbuch weiter prazisiert und ein Sicherheitsmanagementsystem eingefuhrt Umfangreiche Nachprufungen ergaben dass von dem Ereignis keine Gefahrdung der Offentlichkeit ausging weil selbst mit dem geringeren Borgehalt eine ausreichende Notkuhlung moglich war selbst dann wenn zwei Teilsysteme ausgefallen waren Dies war jedoch zum Zeitpunkt des Ereignisses nicht bekannt Meldepflichtiges Ereignis 07 2001 Zu niedrige Fullstande in den Flutbehaltern Bearbeiten Im Rahmen der Prufungen des Ereignisses 06 2001 wurde festgestellt dass uber Jahre hinweg nach Revisionen und anderen Abschaltungen der Reaktor unterkritisch heiss gefahren wurde ohne dass alle Flutbehalter des Not und Nachkuhlsystems den notwendigen Fullstand hatten sodass wahrend des Hochfahrens im unterkritischen Zustand keine dem Betriebshandbuch entsprechende Notkuhlung gegeben war 26 Dies stellt einen groben Verstoss gegen die Sicherheitsbestimmungen dar der bereits bei den Revisionen der Vorjahre Usus und auch Praxis in anderen Anlagen war In der Folge der Untersuchungen musste das Betriebshandbuch prazisiert werden Ebenso wie beim Ereignis vom Juni 2001 wurde auch dieses Ereignis vom Betreiber mit der Stufe N Normalmeldung gemeldet Diese Meldung als Ereignis der Stufe N war vorschriftswidrig Korrekt ware die Stufe S Sofortmeldung gewesen 28 S 22 Ein INES Officer bewertete das Ereignis als Stufe 2 Diese Diskrepanz zog einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss nach sich 29 Umfangreiche Nachprufungen ergaben dass von dem Ereignis keine Gefahrdung der Offentlichkeit ausgegangen war weil auch mit dem geringeren Fullstand eine ausreichende Notkuhlung moglich war selbst dann wenn zwei Teilsysteme ausgefallen waren Dies war zum Zeitpunkt des Ereignisses aber nicht bekannt Weitere Zwischenfalle Bearbeiten In Block 1 fuhrten Lecks in etwa 20 Brennelementen am 1 Juli 1983 zu erhohter Radioaktivitat im Kuhlwasser Ausserdem gelangte radioaktives Iod 131 in die Umwelt 30 Am 24 September 2002 kam es zu einer Kontamination innerhalb des Uberwachungsbereichs KKP 1 31 Am 25 April 2004 kam es zur Freisetzung von kontaminiertem Wasser in die Umgebung KKP 1 31 Am 28 Dezember 2005 kam es in KKP 2 zu einer TUSA Turbinenschnellabschaltung aufgrund der Uberfullung des Generator Primarwasserbehalters 32 Im Marz 2006 verschwand ein Schlusselbund der unter anderem Schlussel zu den Sicherheitsredundanzen von Block 1 enthielt spurlos woraufhin die Staatsanwaltschaft eingeschaltet wurde Einige hundert betreffende Schliesszylinder wurden ausgetauscht 33 Ob die Schlussel entwendet oder verlegt wurden konnte bis heute nicht festgestellt werden Die Landesregierung erachtete den Vorfall fur nicht meldepflichtig im Sinne der atomrechtlichen Meldeverordnung AtSMV deren entsprechende Anderung aber nach einer Auffassung aus der Landtagsopposition erforderlich ware 34 Vom 18 bis zum 22 November 2006 musste der Block 2 heruntergefahren werden aufgrund einer Leckage im Primarwassersammelrohr Teil der Generatorkuhlung 35 Am 7 Mai 2007 kam es in Block 1 zu einem weiteren meldepflichtigen Ereignis Das Schliessen zweier Kleinarmaturen an der Personenschleuse des Sicherheitsbehalters wurde beim Anfahren vergessen und es trat beim Inertisieren Stickstoff aus Dieses Ereignis wurde der Kategorie E Eilmeldung INES 1 zugeordnet 36 Zu einem Wasserverlust von 280 000 Litern aus dem Brennelementbecken BE Becken kam es am 17 Juni 2010 es fehlten nur noch sechs Zentimeter bis ein Strang des BE Beckenkuhlsystems ausgefallen ware Dies wurde der Aufsichtsbehorde nicht gemass AtSMV gemeldet Der Umstand wurde durch einen Insider am 15 Marz 2011 bekannt gegeben 37 Eine Meldepflicht nach AtSMV ist bis heute umstritten Am 12 November 2011 wurde Philippsburg 2 fur Reparaturarbeiten an einer defekten Dichtung abgeschaltet 38 Im April 2016 wurde bekannt dass das baden wurttembergische Umweltministerium EnBW nach der jahrlichen Revision das Wiederanfahren von Philippsburg II untersagte Grund fur diese Anordnung war das Vortauschen von acht Prufungen an einem Storfallmonitor 39 40 nbsp Schlusselanhanger fur Besucher einer Werksbesichtigung Marz 2000 Sonstiges BearbeitenAuf dem Gelande befindet sich ein Standortzwischenlager fur abgebrannte Kernbrennelemente mit einer Schwermetallmasse von 1600 Tonnen Es hat 152 Stellplatze fur Castoren und ging 2007 in Betrieb 41 In das Zwischenlager sollten im Jahr 2019 noch funf zusatzliche Castorbehalter mit radioaktivem Abfall aus La Hague eingelagert werden Mit Stand April 2019 wurden dort bereits 62 Castorbehalter deponiert 42 Das Kernkraftwerk Philippsburg steht in Partnerschaft mit den Kernkraftwerken Tomari in Japan Uljin in Sudkorea und Chmelnyzkyj in der Ukraine Neben der Schaltanlage steht ein 120 Meter hoher als freistehende Stahlfachwerkkonstruktion ausgefuhrter Richtfunkturm fur den innerbetrieblichen Richtfunk der EnBW Am 23 Februar 2000 kletterten vierzig Aktivisten von Greenpeace auf einen der Kuhlturme und entfalteten in etwa 150 Metern Hohe Transparente nachdem sie um etwa 6 Uhr unbemerkt auf das aussere Kraftwerksgelande gelangt waren 43 Daten der Reaktorblocke BearbeitenDas Kernkraftwerk Philippsburg hatte insgesamt zwei Blocke Reaktorblock 44 Reaktortyp Baulinie Nettoleistung Bruttoleistung Baubeginn Netzsynchronisation Kommerzieller Betrieb AbschaltungPhilippsburg 1 KKP 1 Siedewasserreaktor SWR 69 890 MW 926 MW 1 Okt 1970 5 Mai 1979 26 Marz 1980 17 Marz 2011Philippsburg 2 KKP 2 Druckwasserreaktor KWU Baulinie 3 Vor Konvoi 1 402 MW 1 468 MW 7 Juli 1977 17 Dez 1984 18 Apr 1985 31 Dez 2019Panoramen nbsp Mit dem Mittelhof nbsp Vom Pfalzerwald nbsp Grossenvergleich der Kuhlturme zu den Kirchen davor aus Heidelberg gesehenSiehe auch BearbeitenListe der Kernkraftwerke Liste der Kernreaktoren in Deutschland Liste der Kernreaktoren mit der hochsten Jahresproduktion Liste meldepflichtiger Ereignisse in deutschen kerntechnischen Anlagen Sicherheit von KernkraftwerkenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kernkraftwerk Philippsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Meldepflichtige Ereignisse im Kernkraftwerk Philippsburg Ministerium fur Umwelt Naturschutz und Verkehr Baden Wurttemberg Radio Regenbogen Video AKW Philippsburg Kuhlturme erfolgreich gesprengtEinzelnachweise Bearbeiten Telebasel Deutsches AKW Philippsburg 2 vom Netz vom 31 Dezember 2019 abgerufen am 22 Februar 2020 Wird Strahlung beim Ruckbau des Atomkraftwerks in Philippsburg freigesetzt In Badische Neueste Nachrichten 16 Oktober 2019 abgerufen am 16 Mai 2020 deutsch Philippsburg Auch der zweite Block im Atomkraftwerk Philippsburg ist abgeschaltet Update Abgerufen am 16 Mai 2020 25 Jahre Kernkraftwerk Philippsburg GmbH Seite 4 5 Herausgeber Kernkraftwerk Philippsburg GmbH Philippsburg 1996 25 Jahre Kernkraftwerk Philippsburg Herausgeber Kernkraftwerk Philippsburg GmbH Philippsburg 1996 Atomkraft Laufzeitverlangerung trotz Sicherheitsdefiziten In ARD Magazin kontraste 15 Juli 2010 Bundesministerium fur Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit Bundesumweltministerium geht meldepflichtigem Ereignis im AKW Philippsburg nach Memento des Originals vom 8 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bmub bund de Bundesministerium fur Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit Bundesumweltministerium geht weiterem meldepflichtigen Ereignis im AKW Philippsburg nach Memento vom 15 April 2009 im Internet Archive Bundesministerium fur Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit Bundesumweltministerium erhebt keine Einwande gegen das Wiederanfahren von Philippsburg II Memento vom 15 April 2009 im Internet Archive IAEO OSART Mission to the Philippsburg 2 NPP Germany PDF 901 kB EnBW OSART Mission im Kernkraftwerk Philippsburg endet mit sehr gutem Ergebnis nabu de Wann endlich abgeschaltet wird Die Restlaufzeiten der 17 deutschen Atomkraftwerke Memento vom 16 Oktober 2013 im Internet Archive WNA Nuclear Power in Germany Memento des Originals vom 20 Februar 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www world nuclear org englisch Neckarwestheim 1 und Philippsburg 1 vom Netz Memento vom 21 Marz 2011 im Internet Archive Badische Zeitung Lander wollen das Aus fur 7 Atomkraftwerke siehe auch Drucksache 17 6246 S 6 PDF 229 kB BNN Lautes Grollen am Morgen Kuhlturme des AKW Philippsburg am fruhen Morgen gesprengt BNN Abgerufen am 14 Mai 2020 Badische Zeitung Sprengung der Kuhlturme in Philippsburg Zuschauer nicht erlaubt Sudwest Badische Zeitung Abgerufen am 5 Mai 2020 Markus Balser Michael Bauchmuller Wohin mit dem Schrott In Suddeutsche Zeitung 21 Marz 2015 S 25 https www bundesregierung de breg de aktuelles akw philippsburg 394304 Herausgeber EnBW Kernkraft GmbH Kernkraftwerk Philippsburg 2007 Seite 14 15 www onvista de 1 2 Vorlage Toter Link www onvista de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Herausgeber EnBW Kernkraft GmbH Kernkraftwerk Philippsburg Redaktion Michael Maurer Druck Kraft Druck und Verlag GmbH Ettlingen Oberweier 2007 Seite 16 17 Kraftwerksliste Bundesnetzagentur bundesweit alle Netz und Umspannebenen Stand 02 07 2012 MS Excel 1 6 MB Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 22 Juli 2012 abgerufen am 21 Juli 2012 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 23 Dezember 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www swr de a b Abschlussbericht der Stuttgarter Aufsichtsbehorde 2003 Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive PDF Bundesministerium fur Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit Jurgen Trittin Einstweilige Stilllegung des AKW Philippsburg notwendige Entscheidung von EnBW Memento vom 11 Marz 2007 im Internet Archive a b Abschlussbericht des Ministeriums fur Umwelt und Verkehr Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive PDF zu den meldepflichtigen Ereignissen 06 2001 07 2001 und 08 2001 im Kernkraftwerk Philippsburg Block 2 Fehler der Atomaufsicht in Baden Wurttemberg im Zusammenhang mit den meldepflichtigen Ereignissen und dem Fehlverhalten im Kernkraftwerk Philippsburg Werk 2 und die daraus zu ziehenden Konsequenzen Memento vom 11 Marz 2007 im Internet Archive Greenpeace Magazin Todesurteil auf Raten Memento des Originals vom 25 Dezember 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www greenpeace magazin de a b Meldepflichtige Ereignisse mit Aktivitatsabgaben ohne Uberschreitung von Grenzwerten Memento vom 26 Februar 2015 im Internet Archive Kernenergie in Deutschland Jahresbericht 2005 Herausgeber Deutsches Atomforum e V S 36 37 Kernkraftwerk Philippsburg 2 Informationskreis KernEnergie Druck UbiaDruckKoln ISSN 1611 9592 Philippsburg Schlussel fur Atomkraftwerk verschwunden In Der Spiegel Landtagsdrucksache 13 5223 Memento vom 25 Oktober 2007 im Internet Archive PDF 104 kB Kernenergie in Deutschland Jahresbericht 2006 Herausgeber Deutsches Atomforum e V S 30 31 Kernkraftwerk Philippsburg 1 Informationskreis KernEnergie Druck UbiaDruckKoln ISSN 1611 9592 Umweltministerium Baden Wurttemberg Leckage des Sicherheitsbehalters uber eine Druckausgleichsleitung der Personenschleuse Memento vom 5 Januar 2013 im Webarchiv archive today Frontal 21 PDF Defekte Dichtung Akw Philippsburg II vorerst vom Netz In n24 de 12 November 2011 abgerufen am 14 April 2016 baden tv Umweltminister will Betrieb von Block II in Philippsburg bis auf Weiteres untersagen Memento vom 14 April 2016 im Internet Archive vom 13 April 2016 abgerufen am 14 April 2016 EnBW Mitarbeiter tauschte Kontrollen in Atomkraftwerk nur vor In zeit de 14 April 2016 abgerufen am 14 April 2016 Deutsches Atomforum e V Kernenergie Aktuell 2007 Kapitel Zwischenlager Transporte Berlin September 2007 Stefan Jehle Philippsburg Das Ende der Kuhlturme naht mit einem Knall Die Rheinpfalz 19 April 2019 abgerufen am 20 April 2019 Greenpeace Aktivisten besetzten Kuhlturm Power Reactor Information System Memento des Originals vom 16 Mai 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot pris iaea org der IAEO Germany Federal Republic of Nuclear Power Reactors englisch Kernkraftwerke in der Bundesrepublik DeutschlandAusser Betrieb Biblis Brokdorf Brunsbuttel Emsland Grafenrheinfeld Greifswald Grohnde Gundremmingen THTR 300 Hamm Uentrop Isar AVR Julich KNK Karlsruhe MZFR Karlsruhe Krummel Lingen Mulheim Karlich Neckarwestheim Obrigheim Philippsburg Rheinsberg Stade Unterweser Wurgassen nbsp Abgebaut Grosswelzheim Kahl NiederaichbachNicht in Betriebgenommen Kalkar Stendal Wyhl Normdaten Korperschaft GND 2075187 4 lobid OGND AKS VIAF 158947155 Abgerufen von 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