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Lindach ist ein Ortsteil der Gemeinde Kolitzheim im sudlichen Landkreis Schweinfurt in Unterfranken mit etwa 550 Einwohnern LindachGemeinde KolitzheimKoordinaten 49 56 N 10 12 O 49 926511111111 10 202438888889 274 Koordinaten 49 55 35 N 10 12 9 OHohe 274 mEinwohner 524 1 Jul 2022 1 Eingemeindung 1 Mai 1978Postleitzahl 97509Vorwahl 09385Bild von Lindach Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Weinbau 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenLindach liegt im aussersten Westen des Kolitzheimer Gemeindegebietes Weiter nordlich beginnt mit der Gemarkung von Hirschfeld das Gemeindegebiet von Rothlein Im Nordosten liegt Gernach wahrend im Osten Kolitzheim selbst zu finden ist Sudostlich erhebt sich Ottershausen das bereits zur Gemarkung von Volkach Gaibach im Landkreis Kitzingen gehort Stammheim liegt im Suden Der Westen wird von Wipfeld eingenommen das allerdings auf der gegenuberliegenden Mainseite liegt Der Ortsteil St Ludwig ist dagegen nahe Lindach zu finden Das auf freier Flur etwa zweieinhalb Kilometer nordwestlich von Kolitzheim und eineinhalb Kilometer ostlich des Mains gelegene Dorf verlief ursprunglich als Strassenangerdorf in Nord Sud Ausrichtung entlang der heutigen Lindenstrasse 2 Der Weg uber die Hohenzuge ermoglichte das Umgehen der Wege in der oft uberschwemmten Mainaue Geschichte BearbeitenDer Ortsname Lindach verweist auf eine fruhe Grundung und die Nahe zu einem mit Lindenbaumen bestandenen Bach Erstmals erwahnt wurde Lintaha bereits im Jahr 880 als das Kloster Fulda seinen Besitz im Ort an andere Herren verschenkte Im Jahr 1141 ubergab dann der Wurzburger Bischof Embricho dem Augustiner Chorherrenstift Heidenfeld den linksmainischen Anteil der Pfarrei Wipfeld darunter Hirschfeld Gernach und Lindach Ein Wallfahrtsweg zum Kirchberg in Volkach verlief im Mittelalter durch den Ort 3 Noch im 15 Jahrhundert besassen mehrere Herren Einfluss auf das Dorf So ubergab 1426 Erkinger von Seinsheim seine Besitzungen in Lindach an die Kartauser von Astheim Im Bauernkrieg beteiligten sich die Lindacher an der Erhebung gegen die Grundherren der Umgebung Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurden zwei Anfuhrer der Bauern im Ort ergriffen In der Folgezeit schlossen sich viele Dorfbewohner der Reformation an Erst die Gegenreformation unter Bischof Julius Echter und die Errichtung der Pfarrei Heidenfeld mit Lindach als Filiale beendete diese Entwicklung Heute ist der Ort mehrheitlich katholisch 4 Im Jahr 1830 lebten in 51 Wohnhausern 56 Familien insgesamt 292 Einwohner 5 1978 wurde die ehemals eigenstandige Gemeinde Lindach im Zuge der bayerischen Gemeindereform der neu konstituierten Gemeinde Kolitzheim zugeschlagen Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Das ehemalige Rathaus des Dorfes Hauptartikel Liste der Baudenkmaler in Kolitzheim Lindach Mehrere Baudenkmaler haben sich in Lindach erhalten Mittelpunkt des Ortes ist seit dem 17 Jahrhundert die Filialkirche St Antonius Sie weist einen typischen Julius Echter Spitzhelm auf Das Langhaus entstand um 1691 in seiner heutigen Form In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts gelangte die klassizistische Ausstattung ins Kircheninnere Eventuell schuf der Wurzburger Hofkunstler Johann Peter Wagner den mehrteiligen Kreuzweg im Langhaus Das ehemalige Rathaus entstammt der Renaissance und wurde wohl zeitgleich mit der Kirche erbaut Es weist einen zeittypischen Treppengiebel auf und wurde mit einem Fachwerkobergeschoss errichtet Das Obergeschoss wird durch eine aussen angebrachte Freitreppe betreten Weitere Hauser aus vergangenen Jahrhunderten pragen das Ortsbild Ausserdem besteht seit dem 16 Jahrhundert das sogenannte Kappele am Ortsrand das in seinem Inneren eine wertvolle Pieta der Spatgotik enthalt 6 Typisch fur ein katholisch gepragtes Dorf in Mainfranken sind die vielen Bildstocke und Kleindenkmaler die im Ort und seiner Gemarkung Aufstellung fanden Sie sind Wegstationen und Denkmaler der Volksfrommigkeit Besonders eindrucksvoll ist eine Figurengruppe an der Ottershausener Strasse Der sitzende Christus wird von einem Folterknecht mit der Dornenkrone gekront Der Bildstock stammt aus dem Jahr 1733 Weinbau Bearbeiten nbsp Die Weinlagen um Lindach im fruhen 19 JahrhundertLindach ist heute Weinbauort im Anbaugebiet Franken Eine Weinlage existiert um das Dorf der Wein wird unter dem Namen Lindacher Kreuzpfad vermarktet Lindach ist Teil des Bereichs Volkacher Mainschleife bis 2017 waren die Winzer im Bereich Maindreieck zusammengefasst Die Keuperboden mit dunner Lehmauflage um Lindach eignen sich ebenso fur den Anbau von Wein wie die Lage in der Maingauklimazone die zu den warmsten Deutschlands gehort Bereits seit dem Fruhmittelalter betreiben die Menschen um Lindach Weinbau Die frankischen Siedler brachten wohl im 7 Jahrhundert die Rebe mit an den Main Bereits 880 ist erstmals Weinbau um Lindach nachweisbar Im Mittelalter gehorte die Region zum grossten zusammenhangenden Weinbaugebiet im Heiligen Romischen Reich Die Menschen betrieben zumeist Nebenerwerbsweinbau zur Selbstversorgung gleichzeitig bildeten sich bereits Exportzentren insbesondere entlang des Maines heraus Der Weinbau erlebte nach der Sakularisation zu Beginn des 19 Jahrhunderts einen umfassenden Niedergang Vor allem klimatisch weniger begunstigte Lagen gab man vollstandig auf Zusatzlich erschwerte das Aufkommen von Schadlingen wie der Reblaus den Anbau In Lindach wurde bald gar kein Weinbau mehr betrieben Konsolidieren konnte sich die Weinbauregion Franken erst wieder in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts Der Einsatz von Dungern und verbesserte Anbaumethoden hatten dazu ebenso beigetragen wie die Organisation in Genossenschaften und die Flurbereinigung der 1970er Jahre 7 Erst seit 1981 wird in Lindach wieder in begrenztem Ausmass Weinbau betrieben der Name der Lage Kreuzpfad verweist auf ein Kruzifix des 19 Jahrhunderts das am Wegesrand steht Zeitweise wurde im Ort sogar ein kleines Weinfest gefeiert das jedes Jahr Anfang Juli stattfand Insgesamt zwei Weinguter bestehen im Ort Weinlage 8 Grosse 1993 9 Himmelsrichtung Hangneigung Hauptrebsorten GrosslageKreuzpfad 12 ha Sudsudwesten 10 Muller Thurgau Bacchus Volkacher KirchbergLiteratur BearbeitenHans Ambrosi Bernhard Breuer Deutsche Vinothek Franken Begleiter zu den Weinberg Lagen Winzern und ihren Kuchen Herford2 1993 Franz Pfrang Die Geschichte des Weinbaus an der Mainschleife In Ute Feuerbach Hrsg Unsere Mainschleife 1978 1992 Volkach 2008 S 23 28 Karl Treutwein Von Abtswind bis Zeilitzheim Geschichtliches Sehenswertes Uberlieferungen Volkach 1987 Anton Rottmayer Statistisch topographisches Handbuch fur den Unter Mainkreis des Konigreichs Bayern Sartorius 1830Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lindach Kolitzheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lindach auf der Website der Gemeinde KolitzheimEinzelnachweise Bearbeiten Vorstellung kolitzheim de Abgerufen am 14 August 2022 Historische Karte auf BayernAtlas de Informationstafel auf dem Dorfplatz Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 143 Anton Rottmayer Statistisch topographisches Handbuch fur den Unter Mainkreis des Konigreichs Bayern Sartorius 1830 google de abgerufen am 27 Juli 2022 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 142 f Ambrosi Hans u a Deutsche Vinothek Franken S 50 52 Regierung von Unterfranken Weinbergslagen in Bayern gegliedert nach Bereichen Memento des Originals vom 28 Juli 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www regierung unterfranken bayern de PDF Datei abgerufen am 16 Mai 2019 Ambrosi Hans u a Deutsche Vinothek Franken S 237 Ortsteile von Kolitzheim Gernach Herleshof Herlheim Kolitzheim Lindach Lohmuhle Oberspiesheim Stammheim Unterspiesheim Wadenbrunn Zeilitzheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lindach Kolitzheim amp oldid 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