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Leukophan ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung NaCaBe 4 F Si2O6 2 LeukophanLeucophanit von einem nadeligen Aegirinkristall durchdrungen aus dem Steinbruch Poudrette Mont Saint Hilaire Quebec Kanada Kantenlange des Leukophankristalls ca 4 5 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Lph 1 Chemische Formel NaCaBe 4 F Si2O6 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII F 24 VIII F 24 025 9 DH 05 55 04 02 04Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch disphenoidisch 222Raumgruppe P212121 Nr 19 Vorlage Raumgruppe 19Gitterparameter a 7 40 A b 7 41 A c 9 99 A 2 Formeleinheiten Z 4 2 Zwillingsbildung Durchdringungsvierlinge polysynthetische Zwillinge 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5 bis 4 3 Dichte g cm3 gemessen 2 96 bis 3 07 berechnet 2 961 3 Spaltbarkeit vollkommen nach 001 deutlich nach 100 010 und 201 3 Bruch Tenazitat muschelig bis uneben sehr sprode 3 Farbe weisslichgrun grunlichweiss tiefgrun mit einem gelblichen Stich weingelbStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 571 4 nb 1 595 4 ng 1 598 4 Doppelbrechung d 0 027 4 Optischer Charakter zweiachsig negativWeitere EigenschaftenBesondere Merkmale gelegentlich rosa bis blauviolette Fluoreszenz 5 starke Phosphoreszenz pyroelektrisch 3 Leukophan entwickelt meist tafelige bis kurzprismatische Kristalle bis etwa drei Zentimeter Lange 3 mit glasahnlichem Glanz auf den Oberflachen Des Weiteren gbt es verschiedene Zwillingsbildungen wie beispielsweise Durchdringungsvierlinge polysynthetische und pseudotetragonale Zwillinge Daneben kommt Leukophan auch in Form von radialstrahligen faserigen Spharolithen vor In reiner Form ist Leukophan farblos und durchsichtig Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiss erscheinen und durch Fremdbeimengungen eine grunlichweisse weingelbe oder tiefgrune Farbe mit einem gelblichen Stich annehmen wobei die Transparenz entsprechend abnimmt Seine Strichfarbe ist dagegen immer weiss Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDer Name Leukophan ist ein zusammengesetztes Wort aus den altgriechischen Begriffen leykos leukos fur weiss und fainw phainō fur scheinen oder erscheinen Leukophan ist also ein Mineral das uberwiegend weiss erscheint Erstmals entdeckt wurde Leukophan 1829 auf der Insel Laven Skadon Lamo Lamanskjaer im Langesundsfjord in der norwegischen Provinz Vestfold und beschrieben 1840 durch Jens Esmark 6 7 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Leukophan zur Mineralklasse der Silikate und Germanate und dort zur Abteilung der Kettensilikate und Bandsilikate Inosilikate wo er zusammen mit Balangeroit Gageit und Rait die unbenannte Gruppe VIII F 24 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Leukophan ebenfalls in die Abteilung der Ketten und Bandsilikate Inosilikate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Ketten so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Ketten und Bandsilikate mit 4 periodischen Einfachketten Si4O12 zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 9 DH 05 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Leukophan in die Klasse der Silikate und Germanate dort allerdings in die Abteilung der Gruppensilikate Si2O7 Gruppen generell ohne zusatzliche Anionen ein Hier ist er zusammen mit Fresnoit Hardystonit Jeffreyit Meliphanit und Gugiait in der Fresnoitgruppe mit der System Nr 55 04 02 innerhalb der Unterabteilung Gruppensilikate Si2O7 Gruppen generell ohne zusatzliche Anionen und mit Kationen in 8 und niedrigerer Koordination zu finden Kristallstruktur BearbeitenLeukophan kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe P212121 Raumgruppen Nr 19 Vorlage Raumgruppe 19 mit den Gitterparametern a 7 40 A b 7 41 A und c 9 99 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenUnter UV Licht zeigen manche Leukophane eine rosa bis blauviolette Fluoreszenz 5 Zudem konnen sie stark phosphoreszierend und pyroelektrisch sein 3 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Leukophan gelblich Bildmitte Natrolith weiss Rhodochrosit gelblichrot und Aegirin schwarz vom Mont Saint Hilaire Quebec KanadaLeukophan bildet sich in Pegmatiten und Augit Syeniten wo er unter anderem mit Aegirin Albit Analcim Ankylit Astrophyllit Epididymit Fluorit Katapleiit Natrolith Orthoklas Polylithionit Rhodochrosit und Serandit vergesellschaftet auftritt Als seltene Mineralbildung konnte Leukophan nur an wenigen Fundorten nachgewiesen wobei bisher Stand 2015 rund 60 Fundorte bekannt sind 8 Neben seiner Typlokalitat Laven trat das Mineral noch an vielen weiteren Orten in der Provinz Vestfold wie unter anderem Farris und Lagendalen bei Hedrum sowie Tjolling und Tvedalen im Langesundsfjord in der Kommune Larvik Daneben kommt Leukophan in Norwegen noch an einigen Orten in der Provinz Telemark vor wie unter anderem bei Risor auf der Insel Risoya Weitere Fundorte liegen unter anderem in Ilimaussaq Intrusion im Sudwesten von Gronland auf der zu den Iles de Los gehorenden Insel Roume in Guinea im Steinbruch Poudrette am Mont Saint Hilaire in Kanada am Berg Akzhaylyautas im Tarbagataigebirge in Kasachstan in den Chibinen und der Lowosero Tundra in Russland am Gletscher Dara i Pioz Darai Pioz im Alaigebirge in Tadschikistan und bei Schytkawitschy im Verwaltungsbezirk Homelskaja Woblasz in Weissrussland 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenAxel Erdmann Undersokning af leucophan ett nytt mineral fran trakten af Brewig i Norrige In Kongliga Svenska Vetenskaps Akademiens Handlingar 1840 S 191 200 PDF 2 87 MB schwedisch E Cannillo G Giuseppetti V Tazzoli The crystal structure of leucophanite In Acta Crystallographica Band 23 1967 S 255 259 E Cannillo G Giuseppetti V Tazzoli On the crystal structure of leucophanite In Acta Crystallographica Band 25 1969 S 993 994 Joel D Grice Frank C Hawthorne Refinement of the crystal structure of leucophanite In The Canadian Mineralogist Band 27 1989 S 193 197 PDF 404 5 kB Henrik Friis Adrian A Finch Peter D Townsend David E Hole Hassane El Mkami Ionoluminescence of leucophanite Band 92 Nr 2 3 S 254 260 doi 10 2138 am 2007 2167Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leukophan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Leukophan Wiki Webmineral Leucophanite Database of Raman spectroscopy Leucophanite American Mineralogist Crystal Structure Database LeucophaniteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 641 a b c d e f g h Leucophanite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 75 7 kB a b c d Leucophanite In mindat org Abgerufen am 15 Mai 2021 englisch a b Database of luminescent minerals Leucophanite Friedrich Tamnau Uber den Leukophan In Annalen der Physik und Chemie Band 48 1839 S 504 in der Google Buchsuche Karl Casar von Leonhard Hrsg Taschenbuch fur die gesammte Mineralogie mit Hinsicht auf die neuesten Entdeckungen Band 61 1841 S 683 in der Google Buchsuche Localities for Leucophanite Anzahl der Fundorte In mindat org Abgerufen am 9 Dezember 2021 englisch Fundortliste fur Leukophan beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leukophan amp oldid 230425089