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William Lester Bowie 11 Oktober 1941 in Frederick Maryland 8 November 1999 in Brooklyn war ein US amerikanischer Jazztrompeter Bandleader und Komponist Lester Bowie Mitte der 1990er Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wurdigung 3 Diskographische Hinweise 4 Weblinks 5 Lexikalische Eintrage 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBowie wuchs als Teil des Bowie Clans in Little Rock und St Louis auf wo er fruh Kornett und Trompete lernte und in Schulbands spielte Sein Vater war Trompeter und leitete eine Hausband sein Bruder Byron war Saxophonist und Bruder Joe spielte Posaune Seine erste eigene Band nannte sich Continentals 1954 es folgten erste Auftritte als Begleitmusiker von Doo Wop Gruppen Bowie studierte an der Lincoln University in St Louis und an der North Texas State University in Dallas Dort spielte er u a mit James Clay Billy Harper und David Newman trat aber in dieser Phase vor allem mit Oliver Lake Joe Tex und Jimmy Forrest auf 1 Wahrend der Ableistung des Militardienstes bei der Luftwaffe in Texas 1958 1960 trat er in Nachtclubs auf und spielte in Army und Rhythm n Blues Bands u a mit seiner spateren Frau der Sangerin Fontella Bass die Bandsangerin bei Oliver Sein war 2 Anfang der 1960er Jahre gehorte er verschiedenen R amp B Bands an die im Suden und Mittleren Westen der USA konzertierten wie mit Little Milton Albert King er tourte in dieser Zeit auch mit Zirkusbands und wirkte 1964 65 als Studiomusiker bei R amp B Aufnahmen des Labels Chess mit Um 1964 kehrte er nach St Louis zuruck und leitete gemeinsam mit dem Schlagzeuger Phillip Wilson eine Hardbop Formation 2 1966 zog er nach Chicago und gehorte zu den Grundungsmitgliedern des Association for the Advancement of Creative Musicians AACM einer afroamerikanischen Musikervereinigung dessen zweiter Vorsitzender er wurde Bowie wirkte auch bei der Grundung der Black Artists Group und des Great Black Music Orchestra in St Louis mit 3 ausserdem spielte er 1979 in New York im daraus hervorgegangenen Human Arts Ensemble 1 In Chicago gehorte Bowie zunachst der Band von Roscoe Mitchell an und wirkte auch bei dessen Debutalbum fur Delmark mit mit ihm sowie mit Joseph Jarman und Malachi Favors grundete er Ende der 1960er Jahre eines der massgeblichen Free Jazz Ensembles das Art Ensemble of Chicago mit dem er zahlreiche Platten vorlegte und regelmassig auf Tourneen ging u a 1969 erstmals nach Europa 2 Ausserdem wirkte er in dieser Zeit bei Aufnahmen u a von Archie Shepp Blase Sunny Murray Jimmy Lyons und Cecil Taylor mit 3 1969 hatte seine ausgedehnte Komposition Gettin to Know Y All uraufgefuhrt von 50 kopfigen Baden Baden Free Jazz Orchestra Premiere 2 das eine erneute Darbietung 1970 auf dem Frankfurter Jazzfestival erlebte 3 In den 1970er Jahren war er ausserdem mit eigenen Projekten wie Serious Fun aktiv und wirkte auch bei einigen Rockjazz Aufnahmen mit 1974 ging er auf Tour in den Senegal und spielte dort mit lokalen Schlagzeugern Ende des Jahrzehnts spielte er zusammen mit John Abercrombie und Eddie Gomez in der Formation New Directions des Schlagzeugers Jack DeJohnette sowie 1977 mit David Murray dem Luther Thomas Creative Ensemble und 1978 mit Wadada Leo Smith Divine Love 1979 trat er im 59 kopfigen Sho Nuff Orchestra in New York auf 3 mit dem jedoch keine Aufnahmen entstanden sind 4 Anfang der 1980er Jahre experimentierte Bowie mit seinem Bandprojekt From Roots to the Source die einen Bogen von Afrika uber Gospel Songs bis zum zeitgenossischen Jazz schlug 5 Bowie sagte hierzu nbsp Lester Bowie 1984 in der Fabrik in Hamburg Unsere schwarze Musiktradition reicht nicht nur bis New Orleans zuruck Sie ist Tausende von Jahren alt Das versuchen wir mit unserer Musik auszudrucken 5 In den 1980ern kam es nach Experimentieren mit Blaser Ensembles zwischen funf und 59 Personen zur Grundung der popularen Brass Fantasy der kunstlerisch fuhrenden unter den damals aufkommenden neuen Jazz Brassbands Ausserdem spielte er 1983 im New Yorker Hot Trumpet Repertory Orchestra mit Wynton Marsalis und Ray Copeland 2 Zusammen mit Arthur Blythe Chico Freeman und Don Moye gehorte er 1986 der All Star Formation The Leaders an 1990 nahm er mit seiner Bigband Brass Fantasy das Album My Way auf das bei DIW erschien 1992 folgte das Album The Fire This Time das als sein wohl gelungenstes Werk gilt A 1 Die Musik von Brass Fantasy knupfte an die Traditionen der Marching Bands des fruhen New Orleans Jazz an Mit Amina Claudine Myers organisierte Bowie ein Orgel Ensemble mit seiner Frau Fontella Bass nahm er diverse Platten auf In der New Yorker Town Hall hatte ein weiteres Orchesterwerk Bowies Premiere Er schrieb die Titelmusik fur die Bill Cosby Show 1990 und nahm Anfang der 1990er Jahre Filmmusiken mit Philippe Sarde auf ferner arbeitete er mit Malachi Thompson 1994 und James Carter Conversin with the Elders 1995 96 4 Als Studiomusiker nahm er auch mit Namensvetter David Bowie auf Lester Bowie starb 1999 an Leberkrebs Einer seiner jungeren Bruder ist der Posaunist Joseph Bowie der Grunder der Punk Funk Jazz Band Defunkt Wurdigung Bearbeiten nbsp Lester Bowie New Jazz Festival Moers Moers Festival 1978Vom Kritikerpoll des Jazzmagazins Down Beat wurde Lester Bowie 1982 zum besten Trompeter gewahlt 1 Joachim Ernst Berendt beschrieb ihn als Cootie Williams der Avantgarde seine Kunst den Trompetenton zu formen und zu verandern scheint unerschopflich 5 Martin Kunzler nannte als weitere Bezugspunkte die halb geoffneten Ventile Rex Stewarts in seinem Spiel wird die New Orleans Stimmung genauso heraufbeschworen wie Duke Ellington Atmosphare auch klingen Einflusse Miles Davis und Don Cherrys an 1 Nach Ansicht von Carlo Bohlander verbindet Bowie in seinen Kompositionen Free Jazz afrikanische Musik Gospel und Rhythm amp Blues Elemente 6 Ian Carr bezeichnete ihn als flamboyanten Performer mit einem Flair fur Comedy und Musikparodie der verantwortlich fur die theatralischen Elemente bei den Konzerten des Art Ensemble war Ausserdem sei er ein grossartiger Trompeter mit einem schonen runden Ton und einer Technik und Vorstellungskraft die eine ganze Trompetentradition umfasse die von Bubber Mileys Growls bis zu den modernen Spielarten und dem Improvisationsfeld von Blues popularen Songs und ernsthafter Abstraktion reiche 3 Einschrankend bemerkte Carr dass die Gefahr in Bowies Theatralik liege eine gelegentliche Leere in der musikalischen Aussage zu ubertunchen Die sei haufig bei der Musik der Brass Fantasy der Fall gewesen und seine Growls das Lallen und andere Manierismen konnten dann langweilen weil sie kein genuines Gefuhl oder eine kreative Vorstellung ausdruckten 3 Nach Ansicht von Richard Cook und Brian Morton sei Bowie ein grossartiger Renegat der Musik und ein leidenschaftlicher Kritiker des Jazz Konservatismus der 1980er und 1990er Jahre gewesen 4 Zu den Musikern die an die Leistungen Bowies anknupften zahlt J E Berendt u a Olu Dara Baikida Carroll Herb Robertson Rasul Siddik Stanton Davis und Paul Smoker 5 Diskographische Hinweise Bearbeiten nbsp Lester Bowie mit dem Art Ensemble of Chicago Jazz Festival Zeltweg Spielberg 1983 Hauptartikel Art Ensemble of Chicago Diskografie Mirage Muse Records 1974 1982 mit Julius Hemphill John Stubblefield John Hicks Cecil McBee Charles Bobo Shaw Don Moye 7 The Fifth Power Black Saint 1978 mit Arthur Blythe Amina Claudine Myers Malachi Favors Phillip Wilson The Great Pretender ECM 1981 mit Hamiet Bluiett Fred Williams I Only Have Eyes for You ECM 1985 mit der Brass Fantasy Mudfoot Black Hawk 1986 als The Leaders mit A Blythe C Freeman K Lightsee C McBee und D Moye Serious Fun DIW 1989 mit Stanton Davis Steve Turre Frank Lacy Vincent Chancey Bob Stewart Vinnie Johnson Don Moye d i die Brass Fantasy The Organizer DIW 1991 mit Steve Turre James Carter Amina Claudina Myers Phillip Wilson Don Moye The Fire This Time In Out 1992 The Odysee of Funk and Popular Music Vol 1 Birdology 1997 mit Joseph Bowie Gary Valente Bob Stewart When the Spirit Returns Dreyfus 1997 Weblinks BearbeitenLester Bowie bei AllMusic englisch Lexikalische Eintrage BearbeitenJoachim Ernst Berendt und Gunther Hoesmann Das Jazzbuch Frankfurt M Fischer TB Carlo Bohlander Karl Heinz Holler Christian Pfarr Reclams Jazzfuhrer 5 durchgesehene und erganzte Auflage Reclam Stuttgart 2000 ISBN 3 15 010464 5 Ian Carr Digby Fairweather Brian Priestley Rough Guide Jazz Der ultimative Fuhrer zur Jazzmusik 1700 Kunstler und Bands von den Anfangen bis heute Metzler Stuttgart Weimar 1999 ISBN 3 476 01584 X Richard Cook Brian Morton The Penguin Guide to Jazz Recordings 8 Auflage Penguin London 2006 ISBN 0 14 102327 9 Leonard Feather Ira Gitler The Biographical Encyclopedia of Jazz Oxford University Press New York 1999 ISBN 0 19 532000 X Martin Kunzler Jazz Lexikon Band 1 A L rororo Sachbuch Bd 16512 2 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2004 ISBN 3 499 16512 0 Anmerkungen Bearbeiten Cook und Morton zeichneten es 1993 in der zweiten Auflage ihres Penguin Guide to Jazz als einziges Bowie Album mit der Hochstbewertung aus Auch Ian Carr hob die exzellenten Arrangements und das grossartige Ensemblespiel hervor Im Stuck Night Life stelle E J Allens Trompetensolo fast die Leistungen des Leaders Bowie in den Schatten Vgl Carr Rough Guide Jazz S 69 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Kunzler S 140 f a b c d e Feather amp Gitler S 73 a b c d e f Ian Carr S 68 f a b c Vgl Cook amp Morton 168 f a b c d Berendt und Huesmann 271 f Bohlander S 58 f Hinweis nach Carr Rough Guide Jazz und Cook amp Morton Penguin Guide to Jazz Normdaten Person GND 118866168 lobid OGND AKS LCCN n79090862 VIAF 27251202 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bowie LesterALTERNATIVNAMEN Bowie William Lester vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Jazztrompeter Bandleader und KomponistGEBURTSDATUM 11 Oktober 1941GEBURTSORT Frederick MarylandSTERBEDATUM 8 November 1999STERBEORT Brooklyn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lester Bowie amp oldid 231122710