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Lenalidomid Handelsname Revlimid Hersteller Celgene ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Immunmodulatoren Es ist strukturell mit dem Thalidomid und Pomalidomid verwandt und wird wie diese zur Behandlung des multiplen Myeloms der myelodysplastischen Syndrome MDS des Mantelzelllymphoms und des follikularen Lymphoms eingesetzt 3 Die Besonderheit des Molekuls ist die Analogie zu dem Contergan Wirkstoff Thalidomid welcher fur tausende Fehlbildungen an ungeborenen Kindern in den 1950ern verantwortlich war Lenalidomid wurde vom Ausschuss fur Humanarzneimittel CHMP der Europaischen Arzneimittelagentur als Arzneimittel fur seltene Leiden Orphan Arzneimittel ausgewiesen und als solches im Gemeinschaftsregister der Europaischen Union eingetragen 4 5 StrukturformelStrukturformel ohne StereochemieAllgemeinesFreiname LenalidomidAndere Namen RS 3 7 Amino 3 oxo 1H isoindol 2 yl piperidin 2 6 dion IUPAC 3 7 Amino 3 oxo 1H isoindol 2 yl piperidin 2 6 dion rac 3 7 Amino 3 oxo 1H isoindol 2 yl piperidin 2 6 dionSummenformel C13H13N3O3Kurzbeschreibung fast weisses bis blass gelbes Pulver 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 191732 72 6EG Nummer Listennummer 691 297 1ECHA InfoCard 100 218 924PubChem 216326ChemSpider 187515DrugBank DB00480Wikidata Q425681ArzneistoffangabenATC Code L04AX04Wirkstoffklasse ImmunmodulatorEigenschaftenMolare Masse 259 26 g mol 1Schmelzpunkt 269 271 C 2 Loslichkeit in organischen Losungsmitteln besser loslich zeigt jedoch die beste Loslichkeit in 0 1 N HCl Pufferlosung 1 SicherheitshinweiseBitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht fur Arzneimittel Medizinprodukte Kosmetika Lebensmittel und Futtermittel beachtenGHS Gefahrstoffkennzeichnung 2 AchtungH und P Satze H 317 319P 280 305 351 338 422 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Anwendungsgebiete Zulassungsstatus 2 Synthese 3 Wirkungsmechanismus 3 1 Ubiquitinierung 3 2 Wirkung auf Tumorzellen 3 2 1 Hemmung der Proliferation 3 2 2 Apoptose der Tumorzellen 3 2 3 Immunmodelierende Wirkung 3 2 4 Antiangiogenese 4 Sicherheitsvorkehrungen und Anwendungsbeschrankungen 5 Vergleich mit Thalidomid und Pomalidomid 5 1 Struktur 5 2 Teratogenitat 6 Nebenwirkungen 7 Chemische Eigenschaften 8 Handelsnamen 9 EinzelnachweiseAnwendungsgebiete Zulassungsstatus BearbeitenLenalidomid wird eingesetzt in der Behandlung von erwachsenen Patienten mit unbehandeltem multiplem Myelom die nicht transplantierbar sind 6 Lenalidomid ist in den USA der Europaischen Union der Schweiz in Argentinien und Kanada fur eine Kombinationstherapie mit Dexamethason bei Patienten mit einem multiplen Myelom zugelassen die bereits eine Standardtherapie erhalten haben Daruber hinaus ist Lenalidomid in Verbindung mit Dexamethason in Australien zur Behandlung von Patienten mit multiplem Myelom zugelassen deren Krankheit sich nach einer Therapie verschlimmerte 7 3 8 9 Im New England Journal of Medicine NEJM wurden im Mai 2012 die Ergebnisse dreier Phase III Studien zu Lenalidomid an Probanden mit neu diagnostiziertem multiplen Myelom veroffentlicht 10 11 12 Im Jahr 2019 haben Piechotta et al eine Cochrane Ubersichtsarbeit durchgefuhrt um zu evaluieren inwieweit Lenalidomid zur Behandlung des multiplen Myeloms mit anderen Medikamenten verglichen werden kann Dies wurde mit der alleinigen Therapie mit Melphalan und Prednison verglichen Es ergaben sich die folgenden Ergebnisse Lenalidomid plus Dexamethason und die fortlaufende Gabe von Bortezomib plus Lenalidomid plus Dexamethason verursachen wahrscheinlich eine Erhohung des Gesamtuberlebens Lenalidomid plus Dexamethason und die fortlaufende Gabe von Bortezomib plus Lenalidomid plus Dexamethason verursachen vielleicht eine starke Verlangerung des progressionsfreien Uberlebens Die Gabe von Lenalidomid plus Dexamethason verursacht eventuell eine Verringerung von Polyneuropathien Die andere Kombination wurde hier nicht evaluiert Lenalidomid plus Dexamethason und die fortlaufende Gabe von Bortezomib plus Lenalidomid plus Dexamethason verursachen eine ausgepragte Erhohung des Abbruchs der Studie seitens der Patienten wegen unerwunschten Ereignissen 13 Lenalidomid ist indiziert fur die Behandlung von Patienten mit transfusionsabhangiger Anamie infolge myelodysplastischer Syndrome mit Niedrig oder Intermediar 1 Risiko in Verbindung mit einer isolierten Deletion 5q als zytogenetische Anomalie wenn andere Behandlungsoptionen nicht ausreichend oder nicht angemessen sind 6 In verschiedenen Studien wird zurzeit uberpruft inwieweit Lenalidomid zur Erhaltungstherapie bzw Therapie der Chronisch Lymphatischen Leukamie CLL eingesetzt werden kann 14 Die ORIGIN Studie geplante Laufzeit bis 2018 fur die Prufung von Sicherheit und Wirksamkeit von Lenalidomid als Erstlinientherapie der CLL wurde aufgrund einer erhohten Sterblichkeitsrate von der US amerikanischen Food and Drug Administration FDA abgebrochen Die FDA fordert deswegen auch Arzte dazu auf Lenalidomid nicht im Off Label Use bei CLL zu verschreiben 15 Synthese BearbeitenEine in der Literatur beschriebene 16 mehrstufige Synthese von Lenalidomid beginnt mit der Bromierung von Methyl 2 methyl 3 nitrobenzoat mit N Bromsuccinimid NBS in Anwesenheit von Azobis isobutyronitril AIBN welches die radikalischen Bromierung initiiert Die Reaktion ist in einem halogenfreien Losungsmittel moglich es wurde Methylacetat verwendet Es entsteht das Zwischenprodukt Methyl 2 brommethyl 3 nitrobenzoat eine kristalline gelbe Substanz Diese wird im nachsten Schritt mit 3 Aminopiperidin 2 6 dion Hydrochlorid in Gegenwart von Kaliumcarbonat K2CO3 uber eine nukleophile Substitution und anschliessender Additions Eliminierungssequenz zu R S 3 4 Nitro 1 oxo 1 3 dihydro 2H isoindol 2 yl piperidin 2 6 dion umgesetzt einem Nitro Precursor des Lenalidomids Der letzte Schritt die Hydrierung erfolgt platinfrei unter Zugabe von Eisenpulver und Ammoniumchlorid bei 80 C Nach Waschen und Umkristallisieren erhalt man das reine Lenalidomid in Form leicht gelblicher Kristalle Wirkungsmechanismus BearbeitenLenalidomid gehort wie auch Thalidomid und Pomalidomid zu einer Gruppe peroral bioverfugbarer immunmodulierender Substanzen engl immunmodulatory drugs die das Pharmaunternehmen Celgene unter der Marke IMiDs eingetragen hat Seine Wirkung beruht auf verschiedenen Mechanismen Hemmung der Proliferation bestimmter hamatopoetischer Tumorzellen Hemmung der Produktion entzundungsfordernder proinflammatorischer Zytokine insbesondere TNF a und Interleukin 6 und Interleukin 12 Antiangiogenese Verhinderung oder Minderung der Gefassneubildung Stimulation von T Zellen und naturlichen Killerzellen NK Zellen und in der Folge Verbesserung der durch diese Zellen vermittelte Immunitat gegen Tumorzellen Erhohung der naturlichen Killer T Zellen NKT Zellen Steigerung der Blutbildung Erythropoese Den Hauptwirkmechanismus bildet die Ubiquitinierung durch die ein Grossteil der weiteren Wirkweise eingeleitet wird Lenalidomid wirkt sich im menschlichen Korper auf unterschiedlichste Weisen aus Es beeinflusst zum einen die bosartigen Tumorzellen direkt indem es das Wachstum der Myelomzellen hemmt Zum anderen verstarkt das IMiD die Immunantwort und erwirkt eine Veranderung des Knochenmarks welches beim multiplen Myelom eine zentrale Rolle spielt Ausserdem treten bei der Einnahme auch negative Effekte auf die Angiogenese der Tumorzellen auf Ubiquitinierung Bearbeiten Die antitumoralen Eigenschaften Lenalidomids lassen sich vordergrundig auf die Degradation der beiden Transkriptionsfaktoren Ikaros IKZF1 und Aiolos IKZF3 zuruckfuhren Der Immunmodulator bindet uber die Dicarboximidgruppe in der Bindetasche des Targetmolekuls Cereblon CRBN welches den Substrat Rezeptor der CRL4 CRBN E3 Ubiquitin Ligase darstellt Der E3 Ubiquitin Ligase Komplex ist fur die posttranslationale Modifikation der Ubiquitinierung zustandig durch die hohe Substratspezifitat Lenalidomids konnen die beiden Zinkfingerproteine IKZF1 und IKZF3 nun an dem Komplex binden und entsprechend markiert werden Die krankheitsspezifischen Proteine werden vom Proteasom erkannt und abgebaut Durch den Wegfall der als Repressor dienenden Transkriptionsfaktoren fur Interleukin 2 steigt entsprechend die Produktion desselben 17 Wirkung auf Tumorzellen Bearbeiten Hemmung der Proliferation Bearbeiten Durch den Wirkstoff Lenalidomid wird der Zellzyklus der Tumorzellen zwischen der G0 und der G1 Phase gestoppt Zudem regt das Molekul verstarkt die Produktion des CDK Inhibitor 1 an welcher die Cyclin abhangige Kinasen die die Mitose der Tumorzellen einleiten hemmt Die Zellteilung und das Wachstum der Tumorzellen wird auf Grund dieser beiden Vorgange verhindert Apoptose der Tumorzellen Bearbeiten Des Weiteren findet die Apoptose der Tumorzellen durch insgesamt drei Faktoren vermehrt statt Als erstes ist die von Lenalidomid getriggerte Caspase 8 Aktivierung zu nennen Dabei gilt die Caspase 8 als ein Vermittler fur die Apoptose Zudem wird die Sensibilitat gegenuber der Fas induzierten Apoptose gesteigert Durch die Ligandenbindung an die Fas Rezeptoren die sich an der Oberflache der Tumorzellen befinden wird dann der programmierte Zelltod eingeleitet Zuletzt verringert sich die Menge an NF kB dies fungiert als ein anti apoptosisches Protein Immunmodelierende Wirkung Bearbeiten Auf Grund der im Folgenden beschriebenen immunmodeliernden Wirkung zahlt Lenalidomid genauso wie Thalidomid und Pomalidomid zu den Immunmodulatoren IMiDs Diese Wirkung wird vor allem durch die Regulation der Zytokine bestimmt Zytokine dienen im Immunsystem als Botenstoffe zwischen den verschiedenen Immunzellen Auf der einen Seite wird die Produktion der proinflammatorischen Zytokine wie TNF a IL 1 IL 6 und IL 12 gehemmt auf der anderen Seite wird gleichzeitig die Produktion des antiinflammatorischen Zytokines IL 10 gesteigert Infolge dieser Regulationen wird die Apoptose der Myelomzellen befordert und die Apoptose der gutartigen Zellen wie beispielsweise den Monozyten gehemmt Lenalidomid stimuliert ausserdem die CD3 T Zellen was zu einer Th1 Zytokin Antwort fuhrt Das heisst dass IFNg und IL 2 in grosseren Mengen sekretiert werden Daraus folgt die Stimulation der Proliferation von T Zellen naturlichen Killerzellen und naturlichen Killer T Zellen Dies wiederum resultiert in der Eliminierung der Tumorzellen durch die naturlichen Killerzellen und den naturlichen Killer T Zellen und zu einer verbesserten Immunitat gegen Tumore Antiangiogenese Bearbeiten Die Einnahme von Lenalidomid wirkt sich negativ auf die Angiogenese aus Dies geschieht uber die Hemmung der angiogenetischen Faktoren wie VEGF und BFGF welche von den Tumorzellen freigesetzt werden Es folgt daraus dass das Wachstum der Tumore gestoppt wird Des Weiteren hemmt der Wirkstoff Zelladhasionsmolekule wie zum Beispiel ICAM 1 wodurch der Zusammenhalt des Gewebes gestarkt wird Demzufolge kann die Metastasierung und weitere Invasion der Tumore eingedammt werden 18 19 Sicherheitsvorkehrungen und Anwendungsbeschrankungen BearbeitenBei der Anwendung von Lenalidomid mussen wichtige Aspekte beachtet werden Weil Lenalidomid vermutlich auch beim Menschen fruchtschadigend wirkt gehort ein Schwangerschaftsverhutungsprogramm fur gebarfahige Frauen und deren Partner dazu Eine mogliche Myelosuppression macht die wochentlichen Blutbildkontrollen in den ersten acht Behandlungswochen erforderlich Weiterhin zu beachten sind das erhohte Risiko venoser Thromboembolien mit dem moglichen Einsatz einer antithrombotischen Prophylaxe und die Dosisreduktion bei Niereninsuffizienz In Deutschland ist die Abgabe lenalidomidhaltiger Arzneimittel durch den 3a Arzneimittelverschreibungsverordnung reguliert und unterliegt der amtlichen Uberwachung deshalb muss der Arzt fur die Verordnung das so genannte T Rezept verwenden Der Arzt muss versichern die Sicherheitsmassnahmen gemass der aktuellen Fachinformation einzuhalten insbesondere auch erforderlichenfalls ein Schwangerschafts Praventionsprogramm durchzufuhren Ferner muss er auf der Verschreibung vermerken ob die Behandlung innerhalb oder ausserhalb Off Label Use der jeweils zugelassenen Anwendungsgebiete erfolgt 20 Im Dezember 2012 verschickte der Hersteller Celgene eine Mitteilung an Angehorige der Heilberufe Rote Hand Brief zum Risiko des Auftretens von Lebererkrankungen in Zusammenhang mit der Anwendung von Lenalidomid bei Vorliegen von anderen Risikofaktoren 21 Vergleich mit Thalidomid und Pomalidomid BearbeitenStruktur Bearbeiten Alle drei Molekule liegen mit einer leicht unterschiedlichen raumlichen Ausrichtung mit der Dicarboximid Gruppe in der Bindetasche des CRBN Dies ist auf die strukturellen Unterschiede zuruckzufuhren welche in verschiedenen Wechselwirkungen mit den Aminosauren des CRBN resultieren Thalidomid setzt sich aus einem Pthaloyl Ring und einem Glutarimid Ring zusammen Die Gemeinsamkeit der Analoga besteht darin dass auch Pomalidomid und Lenalidomid aus einem Glutarimid Ring bestehen Bei genauerer Betrachtung des Pthaloyl Rings fallt auf dass Lenalidomid und Pomalidomid am C5 Atom zusatzlich eine Aminogruppe besitzen Jedoch fehlt dem Lenalidomid eine Oxogruppe am C3 Atom weshalb man von einem 1 Oxoisoindolin mit Aminogruppe spricht anstatt eines Pthaloyl Rings Im Vergleich weist der parentale Wirkstoff Thalidomid bei Einnahme verstarkte Nebenwirkungen auf wobei eine geringere Effektivitat auftritt als bei den Zweit Generationswirkstoffen Lenalidomid und Pomalidomid Dies ist auf die strukturellen Unterschiede zuruckzufuhren Bei allen drei Wirkstoffen konnen zudem sekundare Malignome auftreten wie eine US amerikanische Studie von 2005 bis 2009 zeigte hier nur auf Lenalidomid bezogen 22 23 Teratogenitat Bearbeiten Lenalidomid sowie die beiden Analoga Thalidomid und Pomalidomid weisen eine starke fruchtschadigende Wirkung auf Daher ist es besonders wichtig dass empfangnisverhutende Massnahmen vonseiten der Patienten vorzuweisen sind Die deutsche Arzneimittelverschreibungsordnung wurde aus diesen Grunden geandert sodass fur Lenalidomid und Analoga das sogenannte T Rezept greift Dies ist ein besonderes Rezeptformular welches unter anderem personengebunden ist und eine Gultigkeitsdauer von nur sechs Tagen hat Daruber hinaus sind gebarfahige Frauen verpflichtet wahrend der Einnahme sowie bereits vier Wochen vor Einnahmebeginn zuverlassig zu verhuten Alle vier Wochen muss zudem ein negativer Schwangerschaftstest dokumentiert werden Auch bei Mannern werden Samenspenden untersagt und die Nutzung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr nahegelegt um etwaige Fehlbildungen in der Schwangerschaft zu unterbinden Ursache fur die Teratogenitat ist die Wirkweise der Immunmodulatoren anstelle der krankheitsspezifischen Proteine kann Sall4 ein wichtiger Transkriptionsfaktor der fur das Wachstum und die Ausbildung der Extremitaten zustandig ist uber den Phthalimidring des ImiDs an den E3 Ubiquitin Ligase Komplex binden Dies fuhrt dann wiederum zur Ubiquitinierung des Substrats und der entsprechenden Degradation desselben Fallt Sall4 weg kommt es zu Fehlbildungen am ungeborenen Leben wie das Fehlen Aplasien oder Verkurzungen Dysmelien von Handen und Fussen des Verdauungstrakts der Genitalien sowie beispielsweise der Ohrmuscheln etc Dieses Phanomen ist die Ursache des Contergan Skandals gewesen da die teratogene Wirkung erst spater erkannt wurde und in der Zwischenzeit das Praparat besonders schwangeren Frauen als Schlafmittel verkauft wurde Bereits eine einmalige Einnahme im ersten Trimester der Schwangerschaft kann zu den oben genannten Missbildungen fuhren Verantwortlich dafur ist vermutlich nur die S Form des racemischen Gemischs da sich jedoch beide Formen im Korper jeweils ineinander umwandeln sodass nach einiger Zeit wieder ein Racemat vorliegt ist die Gabe des reinen R Enantiomers keine Losung Die S Form gilt als die pharmakologisch aktivere wahrend das R Enantiomer eine sedierende Wirkung besitzt dies ist auf die unterschiedlichen raumlichen Ausrichtungen zuruckzufuhren welche in verschiedene Wechselwirkungen resultieren Zum Contergan Skandal bis 1961 konnte es vor allem durch das damals lockerere Arzneimittelrecht kommen Dass die teratogene Wirkung Thalidomids nicht vor Zulassung entdeckt wurde hatte den Grund dass die hepatischen Biotransformationen der verwendeten Tierarten keine fruchtschadigenden Metabolite hervorbrachten bzw die jeweiligen Zielstrukturen fehlten 24 da damals noch unbekannt war dass es speziestypische Metaboliten gibt 25 Nebenwirkungen BearbeitenAls haufigste Nebenwirkungen werden Abnahme der weissen Blutkorperchen Neutropenie der Blutplattchen Thrombozytopenie und der roten Blutkorperchen Anamie Mudigkeit Kraftlosigkeit Ubelkeit Verstopfung Durchfall Muskelkrampfe Schwellungen in Armen und Beinen und Hautausschlag beobachtet Chemische Eigenschaften BearbeitenLenalidomid ist chiral und kann daher in den optisch aktiven enantiomeren Formen S und R vorliegen pharmazeutisch verwendet wird das Racemat 1 1 Gemisch von S Form und R Form Lenalidomid ist in 0 1 N Salzsaure gut loslich nbsp Struktur der beiden Enantiomeren des Lenalidomid R Form links und S Form rechts Handelsnamen BearbeitenRevlimid EU CH USA Einzelnachweise Bearbeiten a b FDA Drug Details Revlimid Lenalidomide a b c Sicherheitsdatenblatt 3 4 Amino 1 oxo 1 3 dihydro 2H isoindol 2 yl piperidine 2 6 dione PDF 30 kB bei Matrix Scientific abgerufen am 30 August 2017 a b Zusammenfassung des EPAR fur die Offentlichkeit PDF 188 kB Europaische Arzneimittelagentur deutsch Orphan Designation EU 3 03 177 by the European Commission englisch Orphan Designation EU 3 07 494 by the European Commission englisch a b Fachinformation Revlimid September 2016 Produktinformation der Europaischen Arzneimittelagentur englisch Meletios Dimopoulos et al Lenalidomide plus Dexamethasone for Relapsed or Refractory Multiple Myeloma In N Engl J Med Nr 357 2007 S 2123 2132 doi 10 1056 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of action of lenalidomide in hematological malignancies September 2009 doi 10 1186 1756 8722 2 36 researchgate net PDF abgerufen am 22 Juli 2023 https www deutsche apotheker zeitung de daz az 2016 daz 6 2016 die sache mit dem t https www deutsche apotheker zeitung de daz az 2016 daz 6 2016 die sache mit dem tDieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lenalidomid amp oldid 237994038