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Kurt Riemer 28 Januar 1909 in Schoneberg 30 November 2004 war ein deutscher Politiker SED Wirtschaftsfunktionar und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Leben BearbeitenRiemer Sohn eines Zugfuhrers und eines Dienstmadchens besuchte von 1915 bis 1926 die Volksschule und erlernte von 1923 bis 1927 den Beruf des Werkzeugmachers bei der Siemens AG Dort wurde er 1928 entlassen seit Dezember 1929 arbeitete er als Einrichter und seit 1932 im Werkzeugbau bei der Osram GmbH in Berlin Moabit Ab 1925 war Riemer im Deutschen Metallarbeiter Verband DMV gewerkschaftlich organisiert 1931 trat er der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD und der Revolutionaren Gewerkschafts Opposition RGO bei Bei Osram lernte er Robert Uhrig kennen Ab 1932 leitete er mit diesem zusammen die Betriebszelle der KPD Riemer beteiligte sich auch an der Herstellung der Zeitung Rote Osram Lampe Unmittelbar nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 beteiligte sich Riemer am Widerstand gegen das NS Regime Am 10 Januar 1934 wurde er das erste Mal verhaftet Er wurde zunachst in das Maikowski Haus der SA in Berlin Charlottenburg spater in das KZ Columbiahaus in Berlin Tempelhof verbracht Nach einigen Wochen wurde Riemer entlassen Mitte Januar 1936 traf er sich mit Robert Uhrig der zwei Tage Hafturlaub zur Beisetzung seiner Frau erhalten hatte Seit Anfang 1937 war Riemer bei der Firma Kiese in Berlin Neukolln beschaftigt Dort hatte er Verbindung zu Gisela Mannaberg der Schwester von Hans Georg Mannaberg und Fritz Selke 1938 wurde Riemer Deckname Oskar Mitglied der Leitung der Uhrig Organisation Nach der Verhaftung von Uhrig ubernahm er 1942 auch deren Leitung Riemer beteiligte sich etwa alle zwei Wochen an Schulungen die als Gesangsverein getarnt waren in einer Wohnung in der Siegfriedstrasse in Berlin Lichtenberg Ab 1938 wohnte er in Blankenfelde bei Berlin Seit Ende 1938 arbeitete er bei der Firma Dr Thiedig amp Co einem Spezialbetrieb fur Lehrenbau und Fertigung von Teilen fur Kraftstoffpumpen fur Kampfflugzeugen in Berlin Kreuzberg Er leitete die dortige Widerstandsgruppe Riemer organisierte 1940 zusammen mit anderen einen Streik um Verbesserung der Arbeitsbedingungen Im Sommer 1940 erhielt er uber Hildegard Jadamowitz Verbindung zu der Widerstandsgruppe um Herbert Baum Am 9 September 1943 wurde er erneut verhaftet Zunachst im Gefangnis Lehrter Strasse in Berlin Tiergarten inhaftiert wurde er am 25 Oktober 1943 in das KZ Sachsenhausen verbracht Im April 1945 konnte er wahrend des Todesmarsches nach Crivitz fliehen Von Mai bis Dezember 1945 fungierte er zunachst Burgermeister in Telschow Kreis Ostprignitz und war anschliessend von Januar bis April 1946 als Werkzeugmacher bei der AEG Brunnenstrasse in Berlin Wedding beschaftigt 1946 wurde er Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED Von Mai 1946 bis 1948 wirkte er als Sachbearbeiter bzw Leiter der Abteilung zur Uberprufung auslandischen Vermogens bei der Zentralen Kommission fur Sequestrierung und Beschlagnahme Im April 1948 wurde er Hauptabteilungsleiter im Ausschuss zum Schutz des Volkseigentums der Deutschen Wirtschaftskommission DWK und war zustandig fur die Ermittlung auslandischen Vermogens Von Juni bis November 1949 leitete er die Abteilung Kader der DWK bzw von November 1949 bis Ende September 1951 die Hauptabteilung Personal des Ministeriums des Innern 1949 50 war Riemer Mitglied der Zentralen Parteikontrollkommission der SED Von Oktober bis Dezember 1951 war er Assistent im VEB Stahl und Walzwerk Riesa Ab Januar 1952 wirkte Riemer zunachst als kommissarischer Direktor von Marz 1952 bis 1956 dann als Direktor der Eisenwerke West in Calbe Saale Von 1956 bis 1958 war er Leiter der Hauptverwaltung Eisenindustrie im Ministerium fur Berg und Huttenwesen der DDR 1958 59 fungierte Riemer als Erster Vorsitzender des Bezirkswirtschaftsrates Magdeburg und war Mitglied des Buros der SED Bezirksleitung Magdeburg Von 1958 bis 1963 gehorte er als Abgeordneter auch dem Bezirkstag Magdeburg an Von 1958 bis 1963 war Riemer Kandidat des ZK der SED 1959 60 fungierte er als Sektorenleiter Schwarzmetallurgie in der Staatlichen Plankommission SPK Ab 1960 war er Leiter der Abteilung Kader der SPK von 1961 bis 1965 dann Leiter der Abteilung Kader im Volkswirtschaftsrat der DDR Von 1965 bis 1971 fungierte er schliesslich als stellvertretender Leiter der Abteilung Kader im Ministerium fur Erzbergbau Metallurgie und Kali Riemer war Mitglied des Bezirkskomitees Berlin der Antifaschistischen Widerstandskampfer und standiger Vertreter der DDR im Internationalen Sachsenhausen Komitee Auszeichnungen BearbeitenOrden Banner der Arbeit 1956 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 1959 1965 und in Gold 1969 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden 1974 Karl Marx Orden 1984 Literatur BearbeitenBundesministerium fur gesamtdeutsche Fragen Hrsg SBZ Biographie Deutscher Bundes Verlag Berlin 1964 S 284 Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das Deutsche who s who Teilband II Arani Verlag Berlin Grunewald 1965 S 272 Martin Broszat et al Hrsg SBZ Handbuch Staatliche Verwaltungen Parteien gesellschaftliche Organisationen und ihre Fuhrungskrafte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945 1949 Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1990 ISBN 3 486 55261 9 S 1005 Gabriele Baumgartner Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR 1945 1990 Band 2 Maassen Zylla K G Saur Munchen 1997 ISBN 3 598 11177 0 S 717 Hans Joachim Fieber et al Hrsg Widerstand in Berlin gegen das NS Regime 1933 bis 1945 Ein biographisches Lexikon Band 6 P R Trafo Verlag Berlin 2003 ISBN 3 89626 356 0 S 155 Andreas Herbst Riemer Kurt In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Gunter Wehner Hrsg Kurt Riemer 28 01 1909 30 11 2004 Ein aussergewohnliches Leben Autobiografie trafo Berlin 2021 ISBN 978 3 86464 050 6 Normdaten Person GND 123058210X lobid OGND AKS VIAF 9489161763144822560004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Riemer KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SED Wirtschaftsfunktionar und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 28 Januar 1909GEBURTSORT SchonebergSTERBEDATUM 30 November 2004 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Riemer Politiker amp oldid 219277914